Berlin, Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Berlin, Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Typ: 
kreisfrei
Bundesland: 
Berlin
Einreichende Dienststelle: 
Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit
Name des Ansprechpartners: 
Elke Rodehüser
Funktion des Ansprechpartners: 
Psychiatriekoordination, in Vertretung für Suchthilfekoordination
Straße/Postfach: 
Yorckstr. 4 – 11
Postleitzahl: 
10965
Ort: 
Berlin
Telefon des Ansprechpartners: 
030-9 02 98-35 48
Telefax des Ansprechpartners: 
030-9 02 98-35 39
E-Mail des Ansprechpartners: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Vergiss mich nicht" - Ein Patenschaftsprojekt für Kinder von Suchtkranken

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

"Vergiss mich nicht" ist das einzige Patenschaftsprojekt für Kinder von Suchtkranken in Deutschland. Wir vermitteln für Kinder und Jugendliche aus Suchtfamilien Patenschaften, die ihnen einen langfristigen, stabilen Bezugspunkt bieten.

Die Pat(inn)en treffen sich einmal in der Woche mit dem Kind. In dieser Zeit stehen nicht die Probleme zu Hause, sondern das Kind im Mittelpunkt. Wir schulen die Pat(inn)en und führen regelmäßig Supervisionen durch. Mit den Eltern werden zusätzlich Gespräche zum Verlauf und Gelingen der Patenschaft geführt.

"Vergiss mich nicht" ist ein präventives Projekt. Die Kinder und Jugendlichen werden durch die Patenschaft gestärkt und erleben durch das Zusammensein mit Menschen, die nicht suchtkrank sind, eine andere Lebensweise. Als Bezugsperson, bieten die Paten zudem ein sicheres Bindungsmuster und fördern die Resilienzen der Kinder und Jugendlichen. Dies stärkt sie für ein suchtfreies Leben.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

1. Anlass und Ausgangssituation

Ausgangs- und Bedarfsanalyse

In der Bundesrepublik Deutschland leben 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien. (Klein, 2005) Auf Berlin runtergerechnet sind das ca. 70.000 Kinder. Sie haben in höherem Maße als ihre Altersgenossen die Disposition, selbst alkoholabhängig zu werden und ein höheres Risiko, Beziehungen mit Suchtmittelabhängigen einzugehen. Die Kinder werden in der Literatur oft die "vergessenen Kinder" genannt. Denn während es für ihre suchtkranken Eltern ein breit gefächertes Suchthilfesystem gibt, sind die Angebote für die Kinder angesichts der erschreckend hohen Zahl gering.

Wo liegen die Probleme?

Auch Kinder suchtkranker Eltern lieben ihre Eltern, sie schützen sie. Das verursacht häufig Ambivalenzen und Loyalitätskonflikte. Die am häufigsten genannten Erfahrungen sind Disharmonie im Familienleben, die Unberechenbarkeit (oft mit Gewalt verbunden) und die Unzuverlässigkeit im Verhalten der Eltern. Grundsätzlich sind diese Kinder und Jugendliche vielen Belastungssituationen ausgesetzt aber am schwierigsten ist für sie, das Fehlen einer zuverlässigen erwachsenen Bezugsperson in ihrem Leben. Aus der Resilienzforschung ist bekannt, dass eine stabile, gute Beziehung zu mindestens einer erwachsenen Bezugsperson einen entscheidenden Schutzfaktor für die Kinder darstellt. (Zobel, 2008; Marianne Leuzinger-Bohleber, 2010) Dieser Kontakt gibt dem Kind Anregung und Hilfestellung, um akute Belastungssituationen effektiv zu bewältigen und bietet alternative Verhaltensmodelle an. Das stärkt Kinder für ein suchtfreies Leben.

Als stabile Bezugsperson bieten die Paten ein sicheres Bindungsmuster und fördern dadurch die Resilienzen der Kinder und Jugendlichen:

  1. Kinder fühlen sich angenommen und werden offener.
  2. Kinder werden sicherer in ihrer Wahrnehmung, sie äußern Gefühle.
  3. Kinder werden in ihrer Bindungsfähigkeit gestärkt.
  4. Kinder werden in ihrer Fähigkeit zu Vertrauen und sich Unterstützung zu holen gestärkt.
  5. Es führt zur innerer Stärke, wenn man sich helfen lassen kann

Angaben zum sozialen Umfeld/Kontext

Unsere Einrichtung liegt im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, im Stadtteil Kreuzberg, zwischen den U-Bahnhöfen Prinzenstraße und Kottbusser Tor. Das Wohnumfeld ist ein ausgewiesener sozialer Brennpunkt in Berlin. Hohe Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen, Armut bis hin zur Verelendung, mangelnde Schul- und Berufsausbildung, Resignation sowie zunehmende Gewalt im familiären und öffentlichen Raum bestimmen die soziale Lage. Dies trifft besonders die vielen hier lebenden Kinder und Jugendlichen.

2. Konzeption und Ziele sowie Zielgruppen

Konzept

Wir vermitteln und begleiten Patenschaften für Kinder aus suchtbelasteten Familien. Eine Patenschaft ist in Zeiten wegbrechender familiärer Bindungen und sozialer Netzwerke unterstützend für Familien und ein Beitrag zum Kinderschutz. Die Patenschaften werden begonnen, unabhängig davon, von welchen Suchtstoffen die Eltern abhängig sind und ob sie derzeit Suchtstoffe konsumieren. Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit sensibilisieren wir die Öffentlichkeit für die Situation der Kinder aus Suchtfamilien.

Innovative Strategien

"Vergiss mich nicht" ist das einzige Patenschaftsprojekt für Kinder von suchtkranken Eltern deutschlandweit. Aufgrund der praktischen Erfahrung der Kolleg(inn)en, die in der Suchthilfe tätig sind, aber auch aus der Literatur (Arenz-Greiving, 2007) wissen wir, wie schwer es ist, mit suchtbelasteten Familien in Kontakt zu kommen. Das gilt insbesondere, wenn sie noch nicht im Suchthilfesystem sind. Um auch diese Familien zu erreichen, arbeiten wir auch mit jenen Menschen zusammen, die bereits Kontakt zu den Familien hatten. Als Pat(inn)en sind damit Menschen aus dem sozialen oder familiären Umfeld der Familie geeignet. Der niedrigschwellige Ansatz, Pat(inn)en aus dem System zu finden, ist einzigartig.

Ziele

  • Positive Beeinflussung des Bindungsverhaltens von Kindern aus Suchtfamilien durch eine stabile und langfristige Beziehung zu einer Patin/einem Paten (mindestens ein halbes Jahr)
  • Stärkung des Selbstwertes der Kinder und Jugendlichen durch die stabile, emotionale Beziehung zu einem Paten/einer Patin
  • Ermöglichung der Erfahrung suchtfreien Lebensalltages
  • Begleitung der Familien und Pat(inn)en mit Beratungen, Mediation und Schulungen durch die Patenschaft.
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Situation und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen

Zielgruppen

  • Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien aus dem Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
  • Suchtkranke Eltern aus dem Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
  • Mitarbeiter/innen aus Kitas, Schulen, Ärzte, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Suchthilfe (Multiplikator(inn)en)

3. Vorgehen und praktische Umsetzung:

Die Patenschaft

Die Eltern erfahren meist über Suchthilfeeinrichtungen (Suchtberatungen- und -kliniken, Drogentherapiezentren) oder Mitarbeiter/innen der Familienhilfe (Familienhelfer/innen, Mitarbeiter/innen der Erziehungs- und Familienberatungsstellen, des Jugendamtes, des betreuten Mutter-Kind-Wohnens) von unserem Projekt. Zu Beginn einer Patenschaft wird mit den Eltern ein Erstgespräch über die aktuelle Situation und die Wünsche an die Patenschaft geführt. Bei Kindern im Kindergartenalter lernen sich zu Beginn die Erwachsenen ohne die Kinder kennen. So haben die Eltern bzw. das Elternteil die Möglichkeit zu prüfen, ob sie der Patin/dem Paten vertrauen können. Eine Patenschaft funktioniert nicht ohne die innere und äußere Einwilligung der Eltern! Die Eltern und ggf. auch ältere Kinder bleiben während der Patenschaft in Anbindung an das Projekt mit einem Feedbackgespräch pro Quartal.

Ab dem Grundschulalter werden die Kinder direkt befragt. Gemeinsam mit der Patin bzw. dem Paten besprechen die Kinder und Jugendlichen, was konkret bei den einzelnen Treffen unternommen wird und sie bestimmen, wie viel sie von sich berichten wollen.

Die Pat(inn)en erfahren über Öffentlichkeitsarbeit, Ehrenamtsbörsen oder von Familien von unserer Arbeit. Sie werden nach einem festgelegten Prozedere (Informationsabend, Einzelgespräche und Gespräche mit einer Suchtberaterin/einem Suchtberater, Schulungen - z. B. zum Thema Kinderschutz, Sucht und Familie - und Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses) für die Patenschaft ausgewählt und darauf vorbereitet. Als Ergebnis wird ein Patenschaftsvertrag abgeschlossen, den alle Beteiligten unterzeichnen. Die Begleitung der Paten erfolgt durch monatliche Feedbackgespräche, Erreichbarkeit, Organisation von Austauschtreffen mit anderen Pat(inn)en sowie Schulungen. Die Pat(inn)en müssen wissen, was es bedeutet in einer suchtbelasteten Familie zu agieren, um z. B. Loyalitätskonflikte für das Kind zu vermeiden. Es muss sichergestellt sein, dass die Pat(inn)en weder überfordert noch durch Konflikte mit den Eltern belastet werden.

Das Tandem trifft sich an einem festen Nachmittag in der Woche und gestaltet diesen nach den kindlichen Bedürfnissen und Interessen. In dieser Zeit soll es nicht um die Suchtproblematik zu Hause gehen. Die gemeinsamen Unternehmungen sollen vielmehr als Entlastung von der schwierigen Situation zu Hause dienen und dem Kind die Möglichkeit geben, sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse wahr und ernst zu nehmen. Der Pate/die Patin ist eine Person des Vertrauens für das Kind. Die Eltern sollen nicht ersetzt, sondern unterstützt werden.

Geschlechterspezifische bzw. geschlechtersensible Ausrichtung

Über das Projekt werden vor allem alleinerziehende Mütter mit ihrem Kind betreut. Den Kindern fehlt damit eine männliche Identifikationsfigur. Wir schlagen in diesen Fällen den Familien einen männlichen Paten vor, wobei dies selten von den Müttern angenommen wird.

Zusammenarbeit mit anderen sozialen Institutionen

Es sind die Erzieher/innen und Lehrer/innen aus den Kitas und Schulen und die Mitarbeiter/innen aus Nachbarschafts- und Familienzentren, die oftmals einen tieferen Einblick in die familiäre Situation der Kinder haben und einen leichteren Zugang zu den Eltern finden. Aus diesem Grund stellen wir in Kitas und Schulen unser Projekt vor und informieren die Mitarbeiter/innen über die Situation der Kinder aus suchtbelasteten Familien. Gute Erfahrungen haben wir auch in der Zusammenarbeit mit Elternvertreter/ innen sowie Kirchengemeinden, (wie "Laib und Seele"), gemacht.

Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention kombinieren

Das Projekt bietet mit seinen Strukturen und Unterstützungsmechanismen den Rahmen, dass die Kinder durch Beobachtung der suchtfreien Lebensweise ihrer Pat(inn)en und Stärkung ihrer Selbstwahrnehmung und Selbstwertes auf ein suchtfreies Leben vorbereitet werden.

4. Ergebnisse und Erreichtes

Instrumente der Qualitätssicherung und der Evaluation

  • Austausch mit Kolleg(inn)en aus der Suchthilfe, Familienhilfe und anderen Patenschaftsprojekten.
  • Mindestens 3 Kolleg(inn)en entscheiden bei der Auswahl der Pat(inn)en mit
  • Verschriftliches Prozedere der Auswahl der Pat(inn)en und Eltern und Begleitung der Patenschaften
  • multiprofessionelles Team bestehend aus Sozialarbeiter/innen, Pädagog(inn)en, Psycholog( inn)en, Sozialwissenschaftler/innen und Familientherapeut(inn)en
  • Der Träger des Projektes, das Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e.V. verfügt über eine Quartiersmanagement-Beauftragte.
  • Monatliche Fallbesprechungen im Team
  • Quantitative und qualitative Auswertung der Ergebnisse aus den Patenschaften und der Öffentlichkeitsarbeit

Ergebnisse

Patenschaften

  • Die Kinder nehmen die Zuverlässigkeit und Aufmerksamkeit der Pat(inn)en wahr, gehen auf die Freizeitangebote der Pat(inn)en ein und werden dadurch spürbar (Sprach- und motorische Entwicklung) gefördert. Die Eltern(teile) nutzen die Zeit für die Selbsthilfegruppe oder Therapie oder zur Entspannung.
  • Die Eltern nehmen in den meisten Fällen den wertschätzenden Umgang der Pat(inn)en mit ihren Kindern wahr und verändern sich oftmals positiv in ihrem Verhalten gegenüber ihren Kindern.
  • Eine enge Anbindung der Pat(inn)en an das Projekt ist zwingend notwendig, um Probleme und Überforderungen besprechen und klären zu können, (Modus: 1 x monatlich)
  • Verändert sich das familiäre System (Geburt eines Kindes, neuer Partner oder Kontaktaufnahme zum leiblichen Vater) bedeutet das oft eine Belastung für das Kind, was sich belastend auf die Beziehung Paten/Patin-Kind auswirken kann.
  • Zwischen den Pat(inn)en und den Familien dürfen die Unterschiede in Lebensstil und Bildung nicht zu groß sein.
  • Umso länger die Patenschaft andauert, umso schwerer ist es, den Kontakt zu den Eltern (Modus: 1 x Quartal) zu halten. Am besten funktioniert es oft telefonisch.
  • Der Zugang zu Suchtfamilien ist schwer und funktioniert am besten über eine gute Zusammenarbeit mit anderen Suchthilfeeinrichtungen.
  • Als Pat(inn)en sind Menschen geeignet, die ein großes Herz für Kinder haben, den Eltern wertschätzend gegenüber treten, Kontinuität und Verlässlichkeit garantieren können und bei denen aktuell keine persönlichen oder beruflichen Veränderungen anstehen.
  • Es bedarf eines regelmäßigen Kontaktes zu kooperierenden Einrichtungen und ggf. zu den Menschen, die im Rahmen des vorhandenen Hilfesystems tätig sind.

Öffentlichkeitsarbeit

  • Das mediale Interesse an dem Projekt ist groß (Zeitungen, Fernsehen), es muss aber immer der Schutz der Familien im Blick behalten werden.
  • Die Patengewinnung erfolgt am besten über Zeitungsartikel und Ehrenamtsbörsen.
  • Der Zugang zu Multiplikator(inn)en aus Kitas, Schulen usw. ist - evtl. aufgrund der Arbeitsüberlastung der Mitarbeiter/innen und aus der Tabuisierung des Themas Sucht von Eltern- zum Teil langwierig.

Ausnutzung kommunaler Einflussmöglichkeiten

Sowohl der Bezirksstadtrat für Gesundheit, Soziales und Beschäftigung, Herr Mildner-Spindler, als auch die Bezirksstadträtin für Jugend, Familie und Schule, Frau Herrmann, unterstützen das Projekt.

Längerfristige Ziele und Nachhaltigkeit des Projektes

Das primäre Ziel bleibt es, Kinder und Jugendliche suchtmittelgefährdeter Eltern zu entdecken und deren Vertrauen zu gewinnen. Bisher konnten wir erfolgreich Patenschaften für zwölf Kinder vermitteln. Es ist nicht einfach, das Vertrauen von suchtbelasteten Familien zu gewinnen, aber jede erfolgreich vermittelte Patenschaft ist die Mühe wert.

Aus Erfahrungsberichten von erwachsenen Kindern suchtkranker Eltern wissen wir, wie bedeutsam das Vorhandensein einer erwachsenen Bezugsperson für ihren weiteren Lebensweg war. Indem die Kinder und Jugendlichen erfahren, wie wertvoll sie sind und wie Leben auch außerhalb der Sucht gelebt werden kann, ist ein wichtiger Grundstein für ein suchtfreies, erfüllendes Leben gelegt. Je stabiler eine Persönlichkeit ist, je besser die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Problembewältigungsstrategien des einzelnen Kindes oder Jugendlichen ausgebildet sind, desto geringer ist die Gefahr, in eine Suchtmittelabhängigkeit zu geraten. Und nur junge Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit haben überhaupt die Chance, einen guten Schulabschluss zu erreichen, eine Ausbildung durchzuhalten und zu absolvieren und zukünftig einen festen Platz in der Arbeitswelt einzunehmen.

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass wir noch mehr Menschen mit unserem Projekt erreichen können und das Projekte für Kinder aus suchtbelasteten Familien flächendeckend entstehen und regelfinanziert sind.

Vernetzung und Kooperation von Akteuren (Kooperationsvereinbarungen einfordern)

Wir arbeiten sozialraumorientiert mit verschiedenen Suchthilfe- und Familienhilfeeinrichtungen zusammen, aber auch z. B. mit der Polizei, Kinderärzten/-ärztinnen, Krankenhäusern und Freiwilligenagenturen. Uns verbindet das gemeinsame Ziel, die Situation von Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien zu verbessern und sie in einer suchtfreien Lebensweise zu unterstützen. Die Gremienarbeit in verschiedenen Fachgruppen aus dem Sucht-, Gesundheits- und Familienbereich bildet einen festen Bestandteil unserer Arbeit.

Flächendeckende Wirkung

Unsere Öffentlichkeitsarbeit bezieht sich auf den gesamten Bezirk. Dazu gehört der Informationsstand auf Stadtteilfesten genauso wie die Veröffentlichung in der Stadtteilzeitung und die Ansprache der Mitarbeiter/innen aus den sozialen Einrichtungen. Wir arbeiten mit bestehenden Institutionen wie Familienzentren, Kitas oder Drogentherapiezentren aus dem Bezirk zusammen, um in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/innen vor Ort den Nutzer/innen der Einrichtungen die Angebote des Projektes zugänglich zu machen.

Langfristige und nachhaltige Implementation

Es besteht der Wunsch, dass solche Projekte in sozialen Problemgebieten flächendeckend entstehen und diese nach dem Ende der Projekt-Laufzeit in das Regelhilfesystem übergeführt werden. Ohne solche innovativen Projekte vergrößert sich die Distanz zwischen den beschriebenen Familien und der Gesellschaft immer mehr; sie dienen damit der sozialen Integration. Die Erfahrung zeigt, dass erst nach einer Phase der Öffnung und der Vertrauensbildung weitere pädagogische und soziale Unterstützungsmaßnahmen die erhoffte Wirkung zeigen. Diese sollen früh einsetzen, langfristig angelegt und intensiv vernetzt sein.

Kommunalpolitische Verankerung und Unterstützung

Im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten werden Plattformen zur Verfügung gestellt, um über das Projekt zu informieren. Es erfolgt eine finanzielle Förderung der Arbeit (Öffentlichkeitsarbeit und Betreuung der Pat(inn)en), der Zugang zu und die Kommunikation mit Netzwerkpartnern wird erleichtert und gefördert.

Transfer in andere Kommunen leisten

Wir haben Informationsveranstaltungen für das Jugendamt Treptow-Köpenick von Berlin, für den Bezirkselternausschuss in Pankow, durchgeführt und uns am bundesweiten Aktionstag "Bildungspatenschaften direkt" der Aktion "zusammenwachsen" im Juni 2010 beteiligt.

Als deutschlandweit einziges Patenschaftsprojekt für Kinder suchtkranker Eltern sind wir vom Bundesministerium für Gesundheit angefragt, als Modellprojekt zu fungieren. Es ist unser Ziel für das kommende Jahr, weiter mit anderen Kommunen zusammenzuarbeiten, um diese Möglichkeit der Unterstützung für die Kinder auszuweiten.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Welche?: 

PatInnen

C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
Welche?: 

Suchtkliniken, Krankenhäuser

C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von
Berlin
- Beratungsstelle für Alkoholkranke und Medikamentenabhängige,
Diakonisches Werk
Berlin Stadtmitte e.V.
- FuN-Familie und Nachbarschaft, Diakonisches
Werk Berlin Stadtmitte e.V.
- MehrGenerationenHaus Wassertor, Was8
sertor 48 e.V.
- Präventionsbeauftragte/r des Polizeiabschnitts
53: Kreuzberg-Süd-Ost

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
ja
Wenn ja, welche?: 

Es ist gemeinsam mit dem Bundesministerium für
Gesundheit angedacht, das Projekt als Modellprojekt
einzusetzen. Außerdem wollen verschiedene
Suchtselbsthilfegruppen in Berlin in Zusammenarbeit
mit der AOK unseren Arbeitsansatz übernehmen.

Anlagen