Bad Kissingen (Landkreis)

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Bad Kissingen (Landkreis)
Typ: 
Landkreis
Bundesland: 
Bayern
Einreichende Dienststelle: 
Landratsamt –Gesundheitsamt- Bad Kissingen
Name des Ansprechpartners: 
Rainer Müller
Funktion des Ansprechpartners: 
Beauftragter für Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Salinenstraße 1
Postleitzahl: 
97688
Ort: 
Bad Kissingen
Telefon des Ansprechpartners: 
0971/7165-8113
Telefax des Ansprechpartners: 
0971/7165-8133
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

AlkoStop - Finde Deinen Weg

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Alko Symbol für Verkehrszeichen Stop Finde Deinen Weg

Hilfen für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende mit problematischem Alkoholkonsum:

  • bei exzessivem und folgenschwerem Trinkverhalten (Alko Symbol für Verkehrszeichen Gefahrenstelle)
  • bei regelmäßigem und suchtgefährdetem Trinkverhalten (Alko Symbol für Verkehrszeichen Sackgasse)
  • als Gerichtsauflage bei Gewaltdelikten unter Alkoholeinfluss (Alko Symbol für Verkehrszeichen Kreisverkehr)
  • Prävention

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Alko Verkehrszeichen Stop Finde Deinen Weg

Die Kommunale Jugendarbeit und das Gesundheitsamt Bad Kissingen beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wie die gesunde Entwicklung der Jugendlichen aufrecht erhalten, gefördert, und damit geschützt werden kann. Die zahlreichen Angebote unter dem Dach der Kommunalen Jugendarbeit und des Gesundheitsamtes sind auf dieses Ziel ausgerichtet. Trotz zahlreicher und vielfältiger Angebote in diesem Bereich zeigen sich durch aktuelle Trends bei Jugendlichen immer wieder Lücken im Versorgungssystem.

In den letzten Jahren hat sich ein Trend zum exzessiven Alkoholmissbrauch auch in Bad Kissingen abgezeichnet, der von hoher Risikobereitschaft in Bezug auf die eigene Gesundheit geprägt ist. Nicht nur diese Selbstgefährdung ist besorgniserregend, sondern die durch die Senkung der Hemmschwelle verstärkte Gewaltbereitschaft gegen Personen (Fremdgefährdung) und gegen Sachen (Vandalismus) fordert staatliches Handeln.
Für Kinder und Jugendliche, die mit schwersten Alkoholintoxikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden, gibt es bislang im Landkreis Bad Kissingen keinen speziellen, sekundärpräventiven Handlungsansatz.
Es ist völlig unbestritten und auch derzeit politischer Wille für diese Zielgruppe ein eigenes effektives Angebot zu gestalten. Dieses Angebot soll den qualitativen Standards und den personellen Ressourcen sowie der aktuellen, lokalen Zielgruppe Rechnung tragen. Es soll ein Angebot für exzessiv, aber auch für regelmäßig trinkende Minderjährige ebenso bereithalten, wie für diejenigen, die wegen Gewalttaten unter Alkoholeinfluss nach Jugendstrafrecht verurteilt wurden.

Dem exzessiven, dem regelmäßigen und dem folgenschweren Alkoholkonsum von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden soll mit gezielten Angeboten frühzeitig präventiv begegnet werden, indem Kindern und Jugendlichen geholfen wird, ihren eigenen Alkoholkonsum zu reflektieren und zu verändern. Auch den Eltern wird eine Beratung und Begleitung angeboten. Es wird das Ziel verfolgt, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erlernen.
Im kommunalen Bereich soll ein stützendes Umfeld ausgebaut werden, um so die Verbreitung und Häufigkeit von riskanten Trinkgewohnheiten unter jungen Menschen zu verringern.

Aufgrund der Meldungen durch Polizei und Jugendamt werden die Kinder und Jugendlichen zu einem zeitnahen Explorationsgespräch gemeinsam mit den Eltern eingeladen. Dabei werden die näheren Umstände des Alkoholmissbrauchs erörtert und Trinkgewohnheiten hinterfragt. In einem Vertiefungsseminar mit den betroffenen Jugendlichen folgt eine intensive Auseinandersetzung mit den Risiken eines übermäßigen Alkoholkonsums, z.B. Alkohol und Gewalt, Alkohol und sexuelle Selbstbestimmung. Dieses Seminar verfolgt die Ziele, Lebenskompetenzen zu stärken, Zukunftsperspektiven zu erarbeiten und letztlich darüber eine Neuorientierung zu erreichen.
Während der Vertiefungsphase wird für die Eltern neben Informationen eine moderierte Plattform zum gegenseitigen Austausch angeboten. Die fachliche Begleitung zielt darauf ab, die Erziehungskompetenzen der Eltern zu stärken.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol ist das zentrale Anliegen von Alko Verkehrszeichen Stop.

Im Jahr 2009 wurden 16 Explorationsgespräche geführt, in denen das Fehlen eines Limits, der Gruppendruck und der Umgang mit dem Fehltritt thematisiert wurden.
Die Meldung gingen fast ausschließlich von Polizei und Jugendamt ein, von Seiten der Krankenhäuser, Schulen und ARGE kamen keine Meldungen, obwohl das Projekt durch die Mitarbeiter wiederholt beworben wurde.
Durch Hinweise von Justiz und Polizeimeldungen zu Ereignismeldungen wurde jedoch ein Bedarf bei alkoholbedingten Gewalttaten offenbar, dem durch den Baustein Alko Verkehrszeichen StopRechnung getragen werden sollte.

In der Durchführung von Alko Verkehrszeichen Stop werden "Risikofamilien" durch Häufigkeit der Meldungen, durch die Interaktion mit dem Elternteil, durch die Anamnese und durch den Kontakt zum ASD Vom Jugendamt erkannt.
In der Auswertung der bisherigen 20 Gespräche kann man sagen, dass von den 20 zum Explorationsgespräch Erschienen 14 alleinerziehende Elternteile hatten. Von vier gab es eine Einschätzung, dass der Schulabschluss gefährdet sein wird. Bei sechs bestanden finanzielle Probleme und sieben wurden durch das Jugendamt betreut. Bei vier wurde ein Elternteil als alkoholkrank beschrieben. Diese Informationen wurden bisher nicht expressis verbis erfragt, sondern im Lauf des Gespräches erfahren. Nimmt man die Doppelnennungen aus, so sind von den 20 Teilnehmern 16 in besonderen Lebenslagen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
Welche? (bitte benennen): 
Alleinerziehende Elternteile
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Welche?: 

Peer group

C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
Welche?: 

Justiz
Jugendschutzkontrollen

C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche?: 

Justiz

C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
nein

Einzelprojekte

Anlagen