Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Alko Finde Deinen Weg
Hilfen für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende mit problematischem Alkoholkonsum:
- bei exzessivem und folgenschwerem Trinkverhalten (Alko )
- bei regelmäßigem und suchtgefährdetem Trinkverhalten (Alko )
- als Gerichtsauflage bei Gewaltdelikten unter Alkoholeinfluss (Alko )
- Prävention
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Alko Finde Deinen Weg
Die Kommunale Jugendarbeit und das Gesundheitsamt Bad Kissingen beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wie die gesunde Entwicklung der Jugendlichen aufrecht erhalten, gefördert, und damit geschützt werden kann. Die zahlreichen Angebote unter dem Dach der Kommunalen Jugendarbeit und des Gesundheitsamtes sind auf dieses Ziel ausgerichtet. Trotz zahlreicher und vielfältiger Angebote in diesem Bereich zeigen sich durch aktuelle Trends bei Jugendlichen immer wieder Lücken im Versorgungssystem.
In den letzten Jahren hat sich ein Trend zum exzessiven Alkoholmissbrauch auch in Bad Kissingen abgezeichnet, der von hoher Risikobereitschaft in Bezug auf die eigene Gesundheit geprägt ist. Nicht nur diese Selbstgefährdung ist besorgniserregend, sondern die durch die Senkung der Hemmschwelle verstärkte Gewaltbereitschaft gegen Personen (Fremdgefährdung) und gegen Sachen (Vandalismus) fordert staatliches Handeln.
Für Kinder und Jugendliche, die mit schwersten Alkoholintoxikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden, gibt es bislang im Landkreis Bad Kissingen keinen speziellen, sekundärpräventiven Handlungsansatz.
Es ist völlig unbestritten und auch derzeit politischer Wille für diese Zielgruppe ein eigenes effektives Angebot zu gestalten. Dieses Angebot soll den qualitativen Standards und den personellen Ressourcen sowie der aktuellen, lokalen Zielgruppe Rechnung tragen. Es soll ein Angebot für exzessiv, aber auch für regelmäßig trinkende Minderjährige ebenso bereithalten, wie für diejenigen, die wegen Gewalttaten unter Alkoholeinfluss nach Jugendstrafrecht verurteilt wurden.
Dem exzessiven, dem regelmäßigen und dem folgenschweren Alkoholkonsum von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden soll mit gezielten Angeboten frühzeitig präventiv begegnet werden, indem Kindern und Jugendlichen geholfen wird, ihren eigenen Alkoholkonsum zu reflektieren und zu verändern. Auch den Eltern wird eine Beratung und Begleitung angeboten. Es wird das Ziel verfolgt, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erlernen.
Im kommunalen Bereich soll ein stützendes Umfeld ausgebaut werden, um so die Verbreitung und Häufigkeit von riskanten Trinkgewohnheiten unter jungen Menschen zu verringern.
Aufgrund der Meldungen durch Polizei und Jugendamt werden die Kinder und Jugendlichen zu einem zeitnahen Explorationsgespräch gemeinsam mit den Eltern eingeladen. Dabei werden die näheren Umstände des Alkoholmissbrauchs erörtert und Trinkgewohnheiten hinterfragt. In einem Vertiefungsseminar mit den betroffenen Jugendlichen folgt eine intensive Auseinandersetzung mit den Risiken eines übermäßigen Alkoholkonsums, z.B. Alkohol und Gewalt, Alkohol und sexuelle Selbstbestimmung. Dieses Seminar verfolgt die Ziele, Lebenskompetenzen zu stärken, Zukunftsperspektiven zu erarbeiten und letztlich darüber eine Neuorientierung zu erreichen.
Während der Vertiefungsphase wird für die Eltern neben Informationen eine moderierte Plattform zum gegenseitigen Austausch angeboten. Die fachliche Begleitung zielt darauf ab, die Erziehungskompetenzen der Eltern zu stärken.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol ist das zentrale Anliegen von Alko .
Im Jahr 2009 wurden 16 Explorationsgespräche geführt, in denen das Fehlen eines Limits, der Gruppendruck und der Umgang mit dem Fehltritt thematisiert wurden.
Die Meldung gingen fast ausschließlich von Polizei und Jugendamt ein, von Seiten der Krankenhäuser, Schulen und ARGE kamen keine Meldungen, obwohl das Projekt durch die Mitarbeiter wiederholt beworben wurde.
Durch Hinweise von Justiz und Polizeimeldungen zu Ereignismeldungen wurde jedoch ein Bedarf bei alkoholbedingten Gewalttaten offenbar, dem durch den Baustein Alko Rechnung getragen werden sollte.
In der Durchführung von Alko werden "Risikofamilien" durch Häufigkeit der Meldungen, durch die Interaktion mit dem Elternteil, durch die Anamnese und durch den Kontakt zum ASD Vom Jugendamt erkannt.
In der Auswertung der bisherigen 20 Gespräche kann man sagen, dass von den 20 zum Explorationsgespräch Erschienen 14 alleinerziehende Elternteile hatten. Von vier gab es eine Einschätzung, dass der Schulabschluss gefährdet sein wird. Bei sechs bestanden finanzielle Probleme und sieben wurden durch das Jugendamt betreut. Bei vier wurde ein Elternteil als alkoholkrank beschrieben. Diese Informationen wurden bisher nicht expressis verbis erfragt, sondern im Lauf des Gespräches erfahren. Nimmt man die Doppelnennungen aus, so sind von den 20 Teilnehmern 16 in besonderen Lebenslagen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Peer group
Justiz
Jugendschutzkontrollen
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Justiz