Trier-Saarburg (Landkreis)

Typ: 
Landkreis
Name Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Trier-Saarburg (Landkreis)
Bundesland: 
Rheinland-Pfalz
Einreichende Dienststelle: 
Kreisjugendamt
Name des Ansprechpartners: 
Christine Schmitz
Funktion des Ansprechpartners: 
Jugendschutzbeauftragter
Straße/Postfach: 
Willy-Brandt-Platz 1
Postleitzahl: 
54290
Ort: 
Trier
Telefon des Ansprechpartners: 
0651/715389
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Lichtblick

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Fachstelle des Kinderschutzbundes Trier für Kinder und Jugendliche aus suchtkranken Familien

1. Die Fachstelle Lichtblick:

a) Allgemein:

Lichtblick ist eine Fachstelle des Kinderschutzbundes Trier für Kinder und Jugendliche aus suchtkranken Familien. Sie wurde im Jahr 2004 durch die Förderung der Aktion Mensch, der Nikolaus-Koch-Stiftung (Trier) und der Sparkasse Trier (Jugend- und Sportstiftung) eingerichtet.

Anschrift:
Deutscher Kinderschutzbund Orts- und Kreisverband Trier e.V.
Fachstelle Lichtblick
Fahrstr. 12
54290 Trier
Tel. 0651-9120593
Fax 0651-9129957

Träger:
Deutscher Kinderschutzbund Orts- und Kreisverband Trier e.V.
Thebäerstr. 24
54292 Trier
Tel. 0651-9911300
Fax 0651-9911301
info@kinderschutzbund-trier.de
www.kinderschutzbund-trier.de

Fachkräfte:
Leitung: Christiane Bottermann, Dipl.-Psychologin; Spieltherapie, Traumatherapie
Mitarbeiterin: Ute Isselhard-Thinnes, Dipl.-Sozialarbeiterin; Familientherapie
Verwaltung: Aziz Yüksek, Dipl.-Betriebswirt, Dipl.-Volkswirt

Alle drei Stellen sind Teilzeitstellen (50%).

b) Ausgangs- und Bedarfanalyse:

Die Kinder aus suchtkranken Familien werden in der Fachwelt als die übersehene Gruppe im familiären Umfeld der Sucht bezeichnet.
Allein in der BRD sind 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre betroffen. In jeder 7. Familie ist ein Kind zeitweise, in jeder 12. dauerhaft von der Alkoholkrankheit eines oder beider Elternteile betroffen. Jedes dritte Kind in einer suchtkranken Familie erleidet regelmäßig physische Gewalt. Diese Kinder haben im Vergleich zu Kindern nicht-suchtkranker Eltern ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, selber suchtkrank zu werden. Es besteht vor allem die Gefahr, Alkohol- und Drogenabhängigkeit oder eine Essstörung zu entwickeln. Auch andere psychische Störungen (z.B. Ängste, Depressionen, Schizophrenien, Schlafstörungen, Persönlichkeitsstörungen) werden zu den Risiken gezählt. Vergleicht man Kinder und Jugendliche aus alkoholkranken Familien mit Kindern und Jugendlichen aus Familien ohne Alkoholproblem, so kann man folgende Unterschiede beobachten:

  • geringere Leistungen in Intelligenztests und beim sprachlichen Ausdrucksvermögen
  • geringere Schulleistungen und Verhaltensprobleme in der Schule
  • vermehrte Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Störung des Sozialverhaltens
  • Ängste und depressive Symptome
  • Werden häufiger Opfer von Vernachlässigung, Misshandlung und sexuellem Missbrauch und damit Gefahr der Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung neigen zu somatischen und psychosomatischen Symptomen
  • zeigen eine erhöhte körperliche Toleranz gegenüber Alkohol sowie eine subjektiv höhere Stressdämpfung nach Alkoholkonsum

c) Ziele und Zielgruppe:

Kinder und Jugendliche partizipativ in Konzeption und Umsetzung einbeziehen:
Die Begleitung der Kinder durch die Fachstelle Lichtblick erfolgt kindzentriert. Dies bedeutet, dass der Beratungsauftrag in Zusammenarbeit mit den Kindern erfolgt und alle Schritte wenn möglich im Tempo der Kinder gegangen werden. Ziele der Begleitung sind die Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstverantwortung bei den Kindern.

Die Fachstelle hat mit ihrem speziellen Beratungsangebot für Kinder aus Suchtfamilien eine Lücke im örtlichen Beratungsnetz geschlossen. Die Zusammenarbeit mit den Suchtberatungsstellen zeigt, dass dort ausschließlich die suchtkranken Eltern Unterstützung finden. In der Jugendhilfe wurde das Thema Suchterkrankung von Eltern häufig tabuisiert bzw. mit Hilflosigkeit reagiert. Die praktische Erfahrung mit den Kindern zeigt, dass viele Kinder in der Vergangenheit unterschiedliche Hilfsangebote durchlaufen haben, jedoch wurde in ganz seltenen Fällen, die Suchterkrankung der Eltern thematisiert.

Eltern und Familien in der Suchtprävention für Kinder und Jugendliche berücksichtigen:
Im Vordergrund steht der Respekt der Fachkräfte der Fachstelle Lichtblick allen Familienmitgliedern gegenüber, Verständnis für die Situation der Familien und Achtung ihrer Fähigkeiten. Die Familien werden begleitet bei ihrem Suchen nach Lösungen.

In diesem Zusammenhang entwickelt sich die Zusammenarbeit mit den suchtkranken Elternteilen weiterhin positiv. Sie nehmen das Beratungsangebot der Fachstelle Lichtblick verstärkt an. Die Annahme gelingt durch den Blick der Fachstelle auf das Kind und die Stärkung der Elternverantwortung. Das Suchtproblem der Eltern kann bei qualifizierten Suchtberatungsstellen bearbeitet werden, im Vordergrund der Beratungsarbeit von Lichtblick steht die Erziehungsverantwortung der Eltern.

Im Beratungsauftrag wird deutlich, dass neben der Einzelarbeit mit den Kindern und Jugendlichen in der Mehrzahl der Fälle eine intensive Unterstützung und Beratung der Eltern erforderlich ist. In vielen Fällen ist zu Beginn der Beratung eine Krisenintervention notwendig.

Der suchtpräventive Ansatz von Lichtblick bietet Kindern und Jugendlichen Hilfe und Unterstützung auf dem Weg zu einem unabhängigen und suchtfreien Leben an.

Ziele sind:

  • niedrigschwellige, risikominimierende Prävention und Frühintervention
  • primär- und sekundär Prävention (Risikogruppe)
  • ressourcenorientiertes Handeln
  • die ganze Familie umfassend
  • Dauerhaftigkeit (langfristig, umfassend, kontinuierlich)
  • bereits vorhandene Angebote der Fachberatungsstellen ergänzen und erweitern, Lücke im Hilfesystem schließen
  • Vernetzung mit bereits laufenden Maßnahmen

Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche mit alkoholkranken Eltern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren. In begründeten Fällen werden auch jüngere Kinder und junge Erwachsene von der Fachstelle begleitet.

2. Innovative suchtpräventive Strategien: Angebote, Aktivitäten

Der Schwerpunkt der fachlichen Arbeit liegt in der Beratung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen aus Suchtfamilien sowie deren Bezugspersonen.

Angebote:
a) Beratung und Begleitung für Kinder und Jugendliche
b) Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche
c) Gruppenangebote und Projekte zur allgemeinen Suchtprävention

a) Beratungen

Kurzberatungen:

Kurzberatungen beinhalten Beratungen von Kindern, Jugendlichen, Bezugspersonen oder Institutionen mit bis zu 3 Kontakten.

Die Verteilung der Kurzberatungen in den Jahren 2005-2007:

  2005 2006 2007
persönlich 7 7 11
telefonisch 25 25 29
schriftlich 2   2
gesamt 34 32 42

Kurzberatungen werden insbesondere von Institutionen genutzt.

Intensive Beratungen:

Die intensiven Beratungen beinhalten die Begleitung und Beratung von Kindern und Jugendlichen oder Bezugspersonen über einen längeren Zeitraum (mehr als 3 Kontakte). Die Kinder und Jugendlichen kommen regelmäßig alle 1-2 Wochen zur Beratung in die Fachstelle. Die Begleitung der Kinder schließt Elterngespräche sowie Gespräche mit beteiligten Institutionen ein (Helferkonferenzen).
Aus der Einzelarbeit ergaben sich neue thematische Beratungsangebote, zum Beispiel: ein 10-stündiges Konflikttraining mit einer 15-jährigen und ihrer Mutter und vier Beratungseinheiten mit einer anderen Mutter und Tochter zu frauenspezifischen Themen.

Die Verteilung der intensiven Beratungsfälle in den Jahren 2005-2007:

Beratungsfälle 2005 2006 2007
Stadt Trier 2 8 8
Kreis Trier/Saarburg 6 15 10
Kreis Bernkastei/Wittlich   1 1
gesamt 8 24 19

Die intensiven Beratungen sind im Jahr 2007 langfristiger und kontinuierlicher.

b) Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche:

Gruppenangebote:

Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurde eine Jugendgruppe begleitet, die in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Die Jugendlichen haben sich regelmäßig zu Gruppenstunden in der Fachstelle getroffen. Die Gruppe bestand aus vier Jugendlichen im Alter zwischen 15-17 Jahren.
Im Jahr 2008 wurde eine Kindergruppe bestehend aus 6 Kindern im Alter zwischen 11-13 Jahren gestartet, die sich 14-tägig trifft. Die Gruppe wird im Jahr 2009 weitergeführt.

Die Fachstelle Lichtblick arbeitet ressourcenorientiert und kindzentriert, d. h. die Gruppenarbeit orientiert sich in an den Stärken, Fähigkeiten und der individuellen Situation der Kinder und Jugendlichen. Die Gruppenarbeit bietet den Teilnehmern eine gute Möglichkeit, positive soziale Erfahrungen innerhalb eines geschützten Rahmens zu sammeln. In der Gruppe werden wichtige soziale Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Beziehungsfähigkeit, Selbstsicherheit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Handlungsfähigkeit, Gemeinschaftsfähigkeit, Autonomie, Kreativität und Realitätsbewältigung eingeübt und erweitert.
Kinder und Jugendliche aus alkoholkranken Familien können in der Gruppe Bedürfnisse nachholen, die sie aufgrund des häufig zu frühen Erwachsenenwerdens vermisst haben. Dazu gehören Zuwendung, Vertrauen, Sicherheit und Erleben von Spiel und Spaß.

Thematische Gruppenangebote:

Hundeführerschein:
Ziele des Projektes waren die Steigerung des Selbstvertrauens, Erlernen von Eigenverantwortung und sozialer Kompetenz. Die Kinder machen die Erfahrung, durch den Umgang mit den Hunden Beziehungsangebote besser anzunehmen und eigene Gefühle zuzulassen.
Die Ferienprojektwoche Hundeführerschein wird seit 2005 in Zusammenarbeit mit "amico mio", einer mobilen tiergestützten Ergotherapie, einmal im Jahr als Ferienprojekt durchgeführt. Das Team von "amico mio" besteht aus einer Ergotherapeutin und ihren zwei Therapiebegleithunden. Es nahmen jedes Mal ca. 7 Kinder und Jugendliche im Alter von 8-14 Jahren an dem Projekt teil, alle Teilnehmer- innen waren bereits über einen längeren Zeitraum in Einzelberatung der Fachstelle "Lichtblick" und der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes.

Selbstverteidigungskurs:
Im Mai 2008 fand in Kooperation mit der EWTO-Schule Trier ein dreitägiger Selbstverteidigungskurs für 7-12 jährige Kinder der Fachstelle Lichtblick und des Kinderschutzbundes statt. Im Juli wurde ein fünftägiger Selbstverteidigungskurs für Jugendliche im Alter von 12-16 angeboten.
Die Kinder und Jugendliche lernten spielerisch, wie sie sich bei Gefahr verhalten können. In Rollenspielen übten sie richtig zu reagieren. Mit Hilfe von Stimme, Gestik und Mimik lernten sie sich durchzusetzen. Damit werden die Kinder und Jugendliche selbstsicherer und können gelernte Kampftechniken im Notfall einsetzen.

Therapeutisches Reiten:
In Kooperation mit dem "Therapeutischen Reiten am Brubacher Hof nahmen im Jahr 2007 5 Kinder im Alter von 7-14 Jahren an einem Reit- und Erlebnistag teil. Ziele sind der vertrauensvolle Umgang mit dem Partner Pferd, das entspannte "sich Tragen lassen" auf dem Pferderücken und Freude am Erfahren neuer Sinneseindrücke. Die Kinder konnten eigene Grenzen erfahren und ausprobieren.

Brudertag:
In den Sommerferien 2007 fand mit 2 Bruderpaaren im Alter von 8-14 Jahren ein Workshoptag zum Thema "Brüder" statt. Inhaltlich wurden zum einen an den Themen Konfliktstrategien und Umgang mit Aggressionen, zum anderen an dem Thema, was verbindet uns und stärkt uns als Brüder, gearbeitet. Die verschiedenen Methoden wurden von den Jungen mit viel Neugierde und Spaß ausprobiert: Aggressions- und Wutspiele, Spiele zur Sinneswahrnehmung und Entspannung, Schimpfwörterillustrierte, Ausdruck von Gefühlen mit Ton, faires Kämpfen und Friedensrituale waren einige der angebotenen Übungen. In der nachfolgenden Einzelarbeit mit den Jungen wurde berichtet, dass sich Konflikte zwischen den Brüdern entschärft haben und mit Hilfe neu erlernter Methoden anders gelöst werden können.

Erweiterte Gruppenangebote:

Die Ziele der erweiterten Gruppenangebote sind, den Kindern neue Zugangswege in die Beratung zu eröffnen und Kindern aus der Beratungsarbeit neue Themen anzubieten.

Solche Gruppenangebote waren unter anderem eine Töpferwerkstatt, ein Trommelworkshop, ein Computerkurs. 36 Kinder und Jugendliche konnten durch diese Angebote erreicht werden.

c) Gruppenangebote und Projekte zur allgemeinen Suchtprävention

easi-Aktionstag:
Der Aktionstag war ein Präventionsprojekt des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz mit den Themen: Erlebnis, Aktion, Spaß und Infos. Vereine und Organisationen stellten sich ca. 1200 Schülern und Schülerinnen (6. und 7. Klasse) mit Aktionen und Infoständen vor. Die Fachstelle Lichtblick bot den Schülerinnen mit Hilfe von Rauschbrillen eindrucksvolle Wahrnehmungsübungen zum Thema "Alkoholrausch" an. Die Schülerinnen kamen nach Durchführung eines Parcours anhand eines Fragebogens zu folgenden Themen ins Gespräch:

  • persönliche Erfahrungen mit den Rauschbrillen
  • Beratungsangebot der Fachstelle Lichtblick
  • Auseinandersetzung mit der Problematik von Kindern aus suchtkranken Familien

Insgesamt durchliefen innerhalb von 2 Stunden 15 Kleingruppen verschiedener Schulen den Parcours der Fachstelle Lichtblick. Durch die Aktion konnten viele Kinder und Multiplikatoren für das Thema sensibilisiert werden. Die Aktion wurde von den Fachkräften mit Unterstützung einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin durchgeführt.

Rauschbrillenaktion in den Schulen:
Im Mai 2007 fand in Rheinland-Pfalz ein landesweiter Aktionstag "Deine Verantwortung" zur Suchtvorbeugung statt. Die Fachstelle "Lichtblick" arbeitete in einer örtlichen Hauptschule mit Jugendlichen theoretisch und praktisch (Rauschbrillenaktion) zum Thema "Gefahren von Alkohol".

Ausstellung "Sinnenwelten":
Die Fachstelle Lichtblick hat vom 21.-25.11.05 im Rahmen der Trierer Suchtpräventionswochen, die vom regionalen Arbeitskreis Suchtprävention veranstaltet wurden, in den Räumen und unter Anleitung der Fachkräfte der Fachstelle Lichtblick die Ausstellung "Sinnenwelten" (eine erlebnispädagogische Ausstellung zur Suchtprävention) durchgeführt. Es besuchten 160 Kinder im Alter von 3-13 Jahren und 28 Erwachsene die Ausstellung. Im Rahmen der Ausstellung fand eine Fortbildung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Fachstelle zum Thema "Sinne" statt.

Sinnenabenteuer:
Ein wesentlicher Aspekt der allgemeinen Suchtprävention ist das Kennen und der Umgang mit den eigenen Sinnen. In Zusammenarbeit mit dem "Hort Ambrosius" wurde das Gruppenangebot "Eine Abenteuerreise durch das Reich der Sinne" durchgeführt. Es nahmen 12 Kinder des Hortes im Alter von 6-7 Jahren an dem Gruppenangebot teil. Die drei Treffen standen unter den Themen: Hören, Sehen, Riechen und Schmecken. Folgende Ziele konnten erreicht werden:

  • Kennenlernen der verschiedenen Sinne
  • Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit in den verschiedenen Sinneskanälen
  • Kennenlernen und Ausprobieren von neuen Materialien und Methoden
  • niedrigschwelliges Kennenlernen der Fachstelle "Lichtblick" des Kinderschutzbundes Trier

Dieses Angebot war eingebunden in das Modellprojekt "Gesundheitsteam vor Ort Trier-Nord" des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit in Rheinland-Pfalz. Das Projekt "Gesundheitsteams vor Ort" möchte einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitssituation von Familien, insbesondere Kindern und Jugendlichen in sozial benachteiligten Wohnquartieren, leisten.

Gruppenarbeit mit Firmgruppe:
Im August 2006 wurde mit 6 Firmlingen und der Katechetin an 2 Tagen zum Thema Suchtprävention in der Fachstelle gearbeitet. Wunsch der Gruppe war es, zu der Arbeit der Fachstelle einen Gottesdienst zu gestalten und eine Spendenaktion durchzuführen.
An den Projekttagen stand die Auseinandersetzung der Jugendlichen im Vordergrund, was es bedeutet mit einer Suchterkrankung zu leben. Anhand von Briefen, geschrieben von betroffenen Kindern aus suchtkranken Familien und Vorstellung der unterschiedlichen Rollenmuster, fand ein intensiver Austausch zum Thema statt. Am 29.10.06 hat die Gruppe zum Thema "Hoffnung" in der St. Aper Kirche in Wasserliesch zum Gottesdienst eingeladen. Die anschließende Spendenaktion brachte 800,00 € Spende für die Fachstelle ein.

3. Kooperation und Vernetzung

Vernetzung findet zum einen innerhalb des Kinderschutzbundes in Form von Teamsitzungen, Teilnahme an Vorstandssitzungen, Austausch mit Ehrenamtlichen statt. Die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter wird unterstützt durch regelmäßige Supervision und Teilnahme an Fortbildungen und Fachtagungen.
Für die Arbeit von Lichtblick ist zum anderen die gute Vernetzung und Kooperation mit bestehenden Einrichtungen, Fachberatungsstellen und Kinder-und Jugendhilfeeinrichtungen eine notwendige Voraussetzung.

Arbeitskreise:

Die Fachstelle arbeitet in folgenden Arbeitskreisen aktiv mit:

  • Arbeitskreis Suchtprävention der Stadt Trier und des Kreises Trier-Saarburg
  • Arbeitskreis "Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien in Rheinland-Pfalz"

Fachforum:

Im Mai 2007 wurde in Kooperation mit der Universität Luxemburg von der Fachstelle "Lichtblick" das 1. Trierer Fachforum zum Thema "Vernetzung und Qualifizierung von Hilfen für Kinder aus suchtkranken Familien" mit insgesamt 20 Teilnehmern durchgeführt. Ziel war die inhaltliche Darstellung der Fachstelle Lichtblick sowie eine kollegiale Fallberatung.
Im September 2008 wurde von der Fachstelle "Lichtblick" das 2. Trierer Fachforum zum Thema "Vernetzung und Qualifizierung von Hilfen für Kinder aus suchtkranken Familien" mit insgesamt 40 Teilnehmern durchgeführt. Die Referate leisteten eine Beitrag zu den Themen "Systemtheorie in der Beratung", "Kinder und Jugendseminare in der Fachklinik Thommener Höhe" und die Evaluation der Fachstelle Lichtblick.

Fallberatung und Fortbildung:

Seit 2007 werden zweimal im Jahr Fallberatungen mit kooperierenden Institutionen von der Fachstelle "Lichtblick" durchgeführt.
Auf Anfrage werden Fallberatungen und Fortbildungen für Institutionen angeboten.

Kooperationspartner der Fachstelle Lichtblick sind sehr bedeutsam für eine gut verlaufende Fallarbeit. Durch regelmäßige Helferkonferenzen wird ein hohes Maß an Verbindlichkeit und zielorientiertem Arbeiten erreicht. Ein Teil der Helferkonferenzen werden von der Fachstelle Lichtblick regelmäßig und verantwortlich initiiert. Die Fachstelle Lichtblick arbeitet mit folgenden Kooperationspartnern zusammen:

  • Kreisjugendamt
  • Stadtjugendamt
  • Jugendschutzbeauftragte
  • Pflegefamilien
  • Schulen
  • Kinderhorte
  • Kindertagesstätten
  • integrative Familienhilfe
  • sozialpädagogische Familienhilfe
  • Verfahrenspfleger
  • Amtsgericht
  • Kinder- und Jugendärztin
  • Arbeitsamt
  • Beratungsstellen
  • Schulsozialarbeit
  • Heimeinrichtungen
  • Suchtklinik
  • gerichtliche Sachverständige
  • Jugendberufshelfer
  • Suchtberatungsstellen
  • Kinder- und Jugendpsychotherapeut
  • Psychotherapeutin
  • Frauenhaus
  • Ergotherapeutin
  • Landeszentrale für Gesundheitsförderung, Mainz
  • Arbeitskreis Suchtprävention der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg
  • Arbeitskreis "Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien in Rheinland-Pfalz"

Die Vielzahl der Kooperationspartner zeigt zum einen die Komplexität der Fälle auf, zum anderen wird deutlich, dass die Fachstelle Lichtblick als ein ergänzendes Angebot im Kinder- und Jugendhilfesystem integriert und angenommen ist.

4. Qualitätssicherung

Seit 2006 besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg, Fachbereich Sozialarbeit/Sozialpädagogik. Im Jahr 2008 wurden im Rahmen der Evaluation der inhaltlichen Arbeit der Fachstelle Interviews mit Kindern und Eltern aus der Beratung durchgeführt. Die Ergebnisse der Evaluation wurden am 30.09.08 beim 2. Trierer Fachforum vorgestellt.

Die Fachstelle Lichtblick nimmt seit Oktober 2008 an einer multizentrischen Studie zur Entwicklung und Evaluation eines bundesweiten modularen Präventionskonzeptes für Kinder aus suchtbelasteten Familien (Ausschreibung des Bundesgesundheitsministeriums) teil. Die Projektleitung der Studie wurde Prof. Dr. Michael Klein aus Köln und Prof. Dr. Reiner Thomasius aus Hamburg übertragen.

5.Öffentlichkeitsarbeit

In der Aufbauphase der Fachstelle hat die Ehrenamtsgruppe der Fachstelle "Lichtblick" wichtige Beiträge zur Öffentlichkeitsarbeit, zur Organisation und Durchführung von Benefizveranstaltungen und Informationsständen beigetragen. Verschiedene Einrichtungen und Personen haben diverse Spendenaktionen zugunsten der Fachstelle Lichtblick durchgeführt.
Seit 2008 wird die Fachstelle Lichtblick durch die Öffentlichkeitsgruppe des Kinderschutzbundes Trier mit unterstützt.

6. Erfahrungen:

Die Fachstelle hat mit ihrem innovativen kindorientierten Ansatz einen wichtigen Standort in der Beratungslandschaft eingenommen und damit eine Lücke im bestehenden Kinder- und Jugendhilfesystem geschlossen.

Der Arbeitsansatz der Kindorientierung und der Stärkung der Elternverantwortung hat sich als ein wichtiger Zugangsweg für die Unterstützung der Kinder aus suchtkranken Familien herausgestellt.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 11 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 12 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 13 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein
C 21 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja
nein
C 22 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 23 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 24 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin und andere Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Weitere
C 26 An welche Zielgruppe(n) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
3-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
Welche?: 
Pflegefamilien, Heimeinrichtungen
C 27 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
Welche?: 
Jugendhilfeeinrichtungen, Suchtklinik Thommener Höhe in Daun, ARGE
C 31 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
(Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat
Suchpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
Welche?: 
Arbeitskreis Suchtprävention, LZG Mainz
C 32 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Ausbildungsstätten
Sportvereine
Wohlfahrtsverbände
Kirchen
Stadtteileinrichtungen/Quartiersmanagement
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche?: 
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Suchtklinik
C 33 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 34 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als 2 Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 35 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu 2 Jahre
dauerhaft
C 36 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C37 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 38 Sind umgekehrt in Ihrem Wettbewerbsbeitrag entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Konzeption, Fallberatungen

Anlagen