Verantwortung setzt die Grenze - Jugendschutz aus Jugendsicht

Anlass: Dies Projekt wurde für die Suchtwoche der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren 2007 für Schulen entwickelt.

Zielgruppe waren Schülerinnen und Schüler aller Schulen in Stadt und Landkreis ab der 8. Jahrgangsstufe, incl. der Jugendlichen mit riskanten Konsumerfahrungen.

Ablauf: Als Arbeitsgrundlage erhielten die Klassen im Vorfeld eine detaillierte Projektbeschreibung. Die Lehrkräfte konnten sich zusätzlich in einer Fortbildung schulen lassen. Jede Klasse führte das Projekt dann selbstständig durch (90 Min-Einheit) und dokumentierte die Ergebnisse.
Um diese zu bündeln wurden an drei Orten Plenumsveranstaltungen durchgeführt, in denen jeweils 2 Vertreter der Klassen ihre Vorschläge einbrachten. Die Ergebnisse wurden den politischen Vertretern aller Kommunen in Stadt und Landkreis und den Ordnungsämtern vorgelegt.

Ziele:

  • Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Alkoholmissbrauch
  • Entwicklung jugendgerechter Maßnahmen zum Jugendschutz und Stärkung der Akzeptanz gegenüber Jugendschutzmaßnahmen
  • Transport jugendeigener Vorschläge zum Jugendschutz zu den politischen Entscheidungsträgern (Bürgermeister, Landrat, Stadt- und Kreisräte))

Klassenprojekt 1. Teil: Risikokompetenz

Ziel: Sensibilisierung der Jungendlichen für die Auswirkungen ihres Alkoholkonsums.
Wahrnehmung subjektiver Grenzen und objektiver Gefährdungen, Entwicklung alternativer Handlungsmöglichkeiten.
Umsetzung: Schüler mit Konsum Erfahrung bearbeiten in der Klasse

  • Ihnen bekannte Auswirkungen von Alkoholkonsum
  • Bewertung der Erlebnisse
  • Analyse der Entstehung ihrer riskanten, bzw. auch unerwünschten Erlebnisse durch Bestimmung des Alkoholgehaltes ihrer Getränke, Zuordnung von veränderten Befindlichkeiten und Handlungen zu den konsumierten Trinkmengen
  • Entwicklung alternativer Handlungsansätze

Klassenprojekt 2. Teil: Jugendschutz

Ziel: Kennen lernen des Jugendschutzgesetzes und vielfältiger Umsetzungswege in der Realität. Erkennen der Notwendigkeit von allgemeingültigen Regeln und einer konsequenten Umsetzung. Auseinandersetzung mit der unterschiedlichen Akzeptanz von Maßnahmen bei Verantwortlichen und Teilnehmern.

  • Wechsel in die Rolle der Festveranstalter „Du will ein Fest organisieren"
  • Definition unerwünschter Ereignisse
  • Diskussion möglicher Maßnahmen zur Umsetzung des Jugendschutzgesetztes (wie, wer, was, wann, mit wessen Hilfe)
  • Auswahl der praxistauglichsten Vorschläge

Klassenprojekt Sonderaufgabe: Partizipation

Ziel: Auseinandersetzung mit Überlegungen zur verstärkten Beteiligung Jugendlicher an der Planung von Veranstaltungen, die (auch) Jugendliche ansprechen.

Evaluation: Zum Projekt wurden eine Prozess- und eine Ergebnisevaluation erstellt. In der Suchtwoche allein beteiligten sich in 9 Schulen, 24 Klassen, ca. 700 Schüler. Bei den Plenumsveranstaltungen brachten 63 Schüler/innen als Vertretung ihrer Klassen die Klassenvorschläge ein, 13 politische Vertreter nahmen daran teil. Allen 24 Gemeinden, dem Landrat des Landkreises und der Stadt Erlangen wurden die Ergebnisse übermittelt. Die inhaltlichen Ergebnisse entnehmen Sie bitte der beigefügten Projektdokumentation.

Bewertung des Projektes als Netzwerkelement:
Das Projekt verbindet Elemente der Verhaltens- mit der Verhältnisprävention. Bei ersteren ist dies Projekt zunächst universell zu sehen, in der Durchführung zeigte sich aber, dass sich durch den Projektaufbau in der Klasseneinheit besonders auch die Jugendlichen mit riskanten Konsumerfahrungen angesprochen fühlen - endlich sind sie mal Fachleute -, ohne als Risikogruppe identifiziert werden zu müssen. So zählt es auch zu den Angeboten der selektiven Verhaltensprävention. Daher wird es von uns seitdem besonders in Hauptschulen ab der 9.Klasse, bzw. auch bei Berufsschülern und Auszubildenden mit guter Resonanz eingesetzt.
Zum anderen dient die Auseinandersetzung mit Jugendschutz im Perspektivenwechsel der Akzeptanz verhältnispräventiver Maßnahmen.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
Anlagen: 

12_1302_1268_1208.pdf

Verantwortung setzt die Grenze Jugendschutz aus Jugendsicht Schulprojekt zum Jugendschutz (pdf)"
PDF icon 12_1302_1268_1208.pdf