RESET

Bei dem Projekt „RESET“ handelt es sich um ein spezifisches Angebot für junge, erstauffällige Suchtmittelkonsumenten, das sehr stark an das Bundesmodell „FRED – Frühinterventionsprogramm für erstauffällige Drogenkonsumenten“ angelehnt ist.

Ausgangslage des Projektes ist die Tatsache, dass der Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen deutlich zugenommen hat. Es wird öfter, regelmäßiger und auch mehr getrunken. Mädchen emanzipieren sich im Verhältnis zu den Jungen immer mehr, spätestens seit der Markteinführung der Alkopops gleichen sich die Konsummuster von Mädchen und Jungen an. Der Haschischkonsum wird flächendeckend bagatellisiert. Auch der Umgang mit Medikamenten wird zunehmend risikoreicher. Der gesellschaftliche Konsens steigt, diesen Entwicklungen nicht mehr tatenlos zuzusehen.

In Anlehnung an das Bundesmodell FRED wurde daher in der Suchtberatungsstelle Sigmaringen im Jahr 2006 das Projekt RESET entwickelt und in enger Abstimmung mit den Jugendrichtern, der Jugendgerichtshilfe, der Präventionsstelle der Polizei und des Jugendamtes sowie den Staatsanwälten im Landkreis Sigmaringen eingeführt.

RESET besteht aus einem Vor- bzw. Eingangsgespräch, fünf Gruppenabenden zu je drei Stunden und einem Abschlussgespräch. Die konkreten Inhalte der einzelnen Gruppenabende sind ausführlich auf den Seiten 37 f. der Gesamtkonzeption dargestellt.

Zielgruppen des Projektes sind Jugendliche und junge Erwachsene, die

  • durch Suchtmittelkonsum aufgefallen sind,
  • die in Jugendhilfe- oder Erziehungsmaßnahmen stehen und dort eine Konsequenz brauchen,
  • die unter Suchtmittelkonsum straffällig geworden sind,
  • die für eine weitergehende Beratung unmotiviert sind,
  • die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden sind.

Die zentralen Ziele des Projektes sind:

  • Kontakt zur Suchtberatung herstellen,
  • Lernen, über die eigenen Schwierigkeiten zu reden,
  • Vermitteln von Informationen zum Thema Suchtentwicklung, Stoffkunde, Gefährdungspotential
  • Vermitteln von Hilfsmittel zur eigenen Reflexion und Standortbestimmung
  • Vermitteln von Verhaltensweisen zur Schadensminimierung
  • Vermitteln eines Verständnisses von psychosozialen Bedingungen hinter dem Suchtmittelkonsum
  • Aufzeigen von Ausstiegshilfen

Um die Prozesse zu bündeln, ist für das Projekt eine Fachkraft aus dem Team der Suchtberatungsstelle verantwortlich.

Das Projekt wird zudem in sehr enger Abstimmung mit den Justizbehörden und der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes durchgeführt. Weitere Kooperationspartner sind die Jugendhilfe und die Schulen im Landkreis Sigmaringen.

Im Jahr 2008 fanden 5 Gruppen mit 35 Teilnehmern, meist jungen Männern, statt. Darüber hinaus haben dieses Jahr 10 Jugendliche Einzelbetreuungen wahrgenommen. Seit seiner Einführung haben bisher insgesamt ca. 100 Jugendliche das Programm durchlaufen.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein