Projekt KiSEL - Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern

Die im Landkreis Lörrach ansässigen Beratungsstellen machten bereits im Jahr 2002 die Erfahrung, dass die Zahl der Jugendlichen, welche in einer Familie mit einem suchtkranken Elternteil aufgewachsen sind und inzwischen selbst eine Suchtproblematik aufweisen, stetig steigt. Bis dahin gab es im Landkreis Lörrach noch keine gezielten Angebote, die sich an diese Zielgruppe richtete. Hinzu kam, dass an den ansässigen Erziehungsinstitutionen wie Schulen und Kindergärten kaum ein Bewusstsein für diese spezielle Problemlage bestand.

Im Frühjahr 2002 wurde eine Projektgruppe „Kinder suchtkranker Eltern“, KiSEL genannt, aktiv, um sich mit den Problemen von Kindern suchtkranker Eltern auseinander zu setzen und Hilfsmöglichkeiten zu entwickeln. Die Initiative ging von den LIFE-Mitgliedern aus. Nach einer Fragebogenaktion im Jahr 2003 und einer ersten Fachtagung zu diesem speziellen Thema im Jahr 2004 wurde auch an einem Betreuungskonzept gearbeitet. Mit Unterstützung der Kommunalen Suchtbeauftragten und der KiSEL-Gruppe konnte der Arbeitskreis Rauschmittel (AKRM) als Träger für ein solches Gruppenangebot gewonnen werden. Gemeinsam arbeiteten die Suchtbeauftragte und der AKRM an einem Finanzierungskonzept. Dank Spenden und Sponsoring von regionaler Ebene aber auch Dank einer Stiftung und der Aktion Mensch konnte im April 2006 mit einem ersten Gruppenangebot gestartet werden.

Die Anfragen stiegen zunehmend. Schon nach drei Monaten wurde das bestehende Gruppenangebot mit einem Angebot für Einzelbetreuungen ausgebaut. Im Herbst 2007 beantragte die Suchtbeauftragte einen Zuschuss für eine Halbtagskraft für KiSEL beim Landkreis, dem auch stattgegeben wurde. Dadurch wurde der Grundstein für eine solide Grundfinanzierung und eine Erweiterung gelegt.

Seit dem Herbst 2008 verfügt der Landkreis über drei Gruppenangebote für die Alterstufen 6 bis 7 Jahren, 8 bis 10 Jahren und einer Gruppe für Kinder ab 11 Jahren. Erstere mit Unterstützung der Stiftung Kinderland .

Daneben finden Informationsveranstaltungen, einmalige Aktionen (zB. Cutting-Day in Kooperation mit der Friseurinnung) zur Spendenakquise, Schulungen und Fachtagungen statt, um die Bürgerinnen und Bürger sowie Fachkräfte und Multiplikatoren zu informieren und zu sensibilisieren.

Gemeinsam mit dem Fachbereich Jugend & Familie wurde darüber hinaus ein Fachordner für Kindertageseinrichtungen zusammengestellt, der die Anforderungen der Tageseinrichtungen an den Schutzauftrag aufgreift und ihnen als Unterstützung und Hilfestellung dienen soll. Des Weiteren wurde er um die Themenbereiche Behinderung, psychische Erkrankung und sexuelle Gewalt erweitert. Er wurde an alle Kindertageseinrichtungen des Landkreises kostenlos weitergereicht.

Der AKRM als Träger und die Suchtbeauftragte setzen alles daran, das Angebot zu verbessern und kontinuierlich zu erweitern.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
Anlagen: 

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Postkarte zum Cutting-Day für KiSEL unter Schirmherrschaft des Landrates Walter Schneider. Kooperations-Aktion mit der Friseurinnung Lörrach. Friseurkräfte schnitten an einem Samstag Nachmittag zu Gunsten des Projekt KiSEL Bürgerinnen und Bürgern die
PDF icon 12_1249_1112_1576.pdf
Postkarte zum Cutting-Day für KiSEL unter Schirmherrschaft des Landrates Walter Schneider. Kooperations-Aktion mit der Friseurinnung Lörrach. Friseurkräfte schnitten an einem Samstag Nachmittag zu Gunsten des Projekt KiSEL Bürgerinnen und Bürgern die Haare (pdf)

12_1249_1112_1577.pdf

Flyer zum Gruppenangebot für Kinder suchtkranker Eltern (pdf)
PDF icon 12_1249_1112_1577.pdf