Präventions-Tutoren an Schulen

Zielsetzung und Motto der Präventionstutoren: "Schweigen macht krank!"

Aus Unwissenheit um die Gefahren einer Essstörung verharmlosen Eltern und Lehrer allzu oft Magersucht und Bulimie als Schlankheitstick; an den Schulen verschließt man aus Angst um das leistungsorientierte Image die Augen vor den Gefahren. Der Grundgedanke der Präventionstutoren lautet deshalb: "Wir werden dialogfähig!" Denn Schüler und Lehrer können Schülern helfen. Alle die mit Jugendlichen zu tun haben dürfen nicht schweigen. Sie müssen Erkrankte ansprechen! Die Diplom-Pädagogin und Fachbereichsleiterin Essstörungen an der Danuvius Klinik Ingolstadt Karen Silvester, die selbst ehemals unter Magersucht litt, bildet deshalb "Experten" für die Krankheit aus: Die Tutoren sollen kompetente Ansprechpartner für Schüler sein, Essgestörten die Angst vor einer Therapie nehmen und zu professioneller Hilfe motivieren. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der Öffentlichkeitsarbeit, die die Präventionstutoren im Sinne eines peer-to-peer Ansatzes an ihren Schulen betreiben. Träger des Projekts ist der Danu e.V. Ingolstadt.

Zielgruppe: Wen wollen wir für die Weiterbildung gewinnen?

Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab der 8. Klasse, die mit einem Vertrauenslehrer an ihrer Schule kooperieren.

Inhalt und Aufbau

Module des Seminars

  1. Vorauswahl der Tutoren (Workshop ca. 2 Stunden)
  2. Wissensvermittlung über Essstörungen: Ursachen, Diagnose und Therapiemöglichkeiten (ganztägig)
  3. Workshop zu Öffentlichkeitsarbeit an Schulen (ganztägig)
  4. "Reality crash": Erste Aktion an den Schulen
  5. Supervision und Reflexion über die Aktion (ca. 2 Stunden)

Ausbildungsmaterial

Zur Ausbildung der Tutoren wird auf Arbeitsmaterial des Medienpakts "Ich doch nicht!" der Danuvius Klinik Ingolstadt zurückgegriffen, das die Klinik zusammen mit der Universität Eichstätt konzipiert hat. Das Paket ist für die 7. bis 13. Klasse gedacht und spricht damit genau die Altersgruppe an, in der Ess-Störungen ihren Anfang nehmen. Das "Medienpaket Ess-Störungen" besteht aus drei Bausteinen, die erkrankten Jugendlichen Mut zur Therapie machen sollen: Der 11-minütige Kurzfilm "Ich doch nicht!" erzählt die Geschichte der bulimie-kranken Susanne (17), die sich erst nach langem Ringen zur Therapie entschließt. Im Begleitbuch "XXS - Leben nach Maß" haben fünf junge Frauen ihre Erfahrungen aufgeschrieben, die sie mit der Krankheit, während der Therapie und auf dem Weg in ein normales, gesundes Leben gemacht haben. Dritter Baustein des Pakets ist eine CD mit ausgearbeiteten Unterrichtsstunden, Hintergrundinformationen über Ursachen und Diagnose von Essstörungen, Adressen, Literaturempfehlungen und eine Powerpoint-Präsentation für Elternabende.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein