Konzept Rollentausch in der Suchtprävention

Ausgangslage

Die Fokusgruppe Öffentlichkeitsarbeit entwickelte ein Konzept zur Durchführung einer Suchtpräventionsmaßnahme in Schulklassen. Bei der Entwicklung des Konzeptes stand es im Vordergrund, die Schüler bei der Gestaltung bzw. Durchführung von Präventionsmaßnahmen als den eigentlich gestalterischen und aktiven Part anzusehen.

Ziele des Konzeptes Rollentausch

  • Zentrale Elemente sind die Stärkung der Persönlichkeit der Jugendlichen, die altersgerechte Information über psychoaktive Substanzen, Sucht und Suchtvorbeugung und die Förderung eines positiven Schulklimas. Die Schüler sollen befähigt werden, in Gesprächen mit Mitschüler/innen Gegenpositionen zu beziehen.
  • Die Kinder sollten in der Förderung ihrer Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz, Sinnorientierung, Selbständigkeit und Beziehungsfähigkeit unterstützt werden. Schülerinnen und Schüler sollen zu einer aktiven und kreativen Lebensgestaltung motiviert werden und lernen, schwierige Lebensphasen zu bewältigen.
  • Die Aufgabe der professionellen Suchtvorbeugung ist hier das Zur-Verfügung-Stellen fachlich fundierter Informationen und die Auseinandersetzung mit Fehlmeinungen und fehlenden Informationen von Erwachsenen und Kindern.
  • Übertriebene, vorrangig angstlastige Darstellungen sind ebenso Thema wie einseitige, nur auf die positiven Aspekte von bestimmten Substanzen zielende Ideologien.

Vorgehensweise in der Schulklasse

  • Die Kinder bilden selbständig Kleingruppen von 3-6 Schüler/innen. Sie legen sich thematisch auf ein bestimmtes Suchtmittel fest und besprechen die jeweiligen Darstellungsformen selbständig (Theater/Sketch/PPP/Vortrag/Film usw.).
  • Die Schüler/innen bereiten jeweils innerhalb der Klassengemeinschaft Themenbereiche zum Thema "Sucht" vor. Sie haben dafür 8 x 45 Minuten Zeit, um sich in der Schule zu informieren, sich abzusprechen, Unterstützung durch die Betreuer/innen zu erhalten.
  • Die übrigen Vorbereitungen für den jeweiligen Elternabend finden selbstständig zu Hause statt.
    Bei einem Elternabend führen die Schüler/innen ihre Arbeiten den Eltern vor.
  • Nach den Aufführungen findet eine ausführliche Diskussionsrunde zwischen Schülern und Eltern statt.
  • Durch das Engagement der Kinder erlangen diese nicht nur die Information, sondern auch mehr Selbstsicherheit, um zu Süchten "Nein!" sagen zu können.
  • Diese Selbstsicherheit erlangen die Schüler/innen dadurch, dass sie eigenständig und selbstverantwortlich Themenbereiche zum Thema "Sucht" erarbeiten, bearbeiten und ihren Eltern präsentieren.
  • Die Tatsache, dass die Kinder einen Rollentausch vornehmen und ihre Eltern informieren und aufklären, soll die Schüler/innen in besonderer Weise motivieren. Die Kooperation und Kommunikation, Offenheit und Vertrauen zwischen Eltern und Kindern soll durch dieses Projekt gestärkt werden. Es kann somit elementare Voraussetzungen zur Suchtprävention bieten.
Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein