Frei ab 12? - Kampagne zur Suchtprävention, Jugendschutz und Zivilcourage

Allgemeine Ziele:

Die Kampagne richtet sich an Erwachsene und möchte das Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung und die präventive Bedeutung sozialer Kontrolle und früher Intervention stärken. Vor Allem sollen die, die in Erziehungsverantwortung stehen, klare Anhaltspunkte für ihr pädagogisches Handeln zu Hause, aber auch in der Öffentlichkeit erhalten. Neben der Zielgruppe der „Erziehenden" und der Vermittlung alltagsrelevanter Fertigkeiten setzt sich die Kampagne für die Umsetzung jugendschutzgerechter Rahmenbedingungen im außerfamiliären sozialen Umfeld ein. Zielgruppe sind hier Kneipen, (Sport-) Vereine, Jugendzentren und Organisatoren von Veranstaltungen aller Art.

Definierte Ziele als Basis der Evaluationskriterien.

  • Wahrnehmung stärken
  • Mitverantwortung bewusst machen
  • Handlungskompetenz erhöhen
  • Zugriffsmöglichkeit beschränken

Verlauf:

Unter der Schirmherrschaft vom Oberbürgermeister der Stadt Erlangen und dem Landrat des Landkreises Erlangen-Höchstadt startete die Kampagne „Frei ab 12?" nach 2 jähriger Vorbereitung im Juni 2004 im Landkreis Erlangen-Höchstadt und der Stadt Erlangen. Nach einer intensiven massenmedialen Werbephase im Juni/Juli 04 (Plakatierung, Aktionsstände vor Ort auf Festen aller Art, Zeitungsberichte in Ergänzung direkter Anschreiben oder Vorträge bei wichtigen Gremien und Arbeitsgruppierungen wie Bürgermeister, Elternbeiräte, Jugendleiter,..) wurden in zahlreichen Veranstaltungen sinnvolle Strategien und praktische Tipps zum Umgang mit Jugendlichen entsprechend den Zielgruppen vermittelt. (Elternabende an Schulen, Veranstaltungen für Sportvereine, Jugendleiter und Lehrkräfte).
Da wissenschaftlich bestätigt ist, dass einfache Zugriffsmöglichkeiten und hohe Verfügbarkeit einen wesentlichen Beitrag zum frühen Suchtmittelmissbrauch leisten, wurden zeitgleich erste Maßnahmen zur strukturellen Prävention der Stadtverwaltung, aber auch dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt. Die konkreten Anregungen „5von12" zur Umsetzung von Jugendschutz bei Veranstaltungen bot eine Grundlage für zusätzliche Auflagen des Ordnungsamtes. Zur Förderung der Umsetzung des Jugendschutzgesetzes in der Gastronomie gingen wir ins Gespräch mit Kneipenbesitzern, für die auch ein spezieller Flyer und die „Rote Karte" für Jugendliche, an die nichts abgegeben werden kann, erstellt wurde.

Ergänzt wurden unsere Aktionen u.a. durch intensivierte Kontrollen der Polizei in Gaststättenbetrieben.

Träger:

Träger ist der Arbeitskreis Suchtprävention unter der Moderation des Gesundheitsamtes, in dem alle vertreten sind, die sich in Stadt und Landkreis mit Suchtprävention, bzw. Jugendarbeit beschäftigen: Drogenberatung der Stadt Erlangen, Jugendhilfeplaner von Stadt und Landkreis, Vertreter von Stadtrat und Kreisrat, Polizei, Kinderschutzbund, Soziothe-rapeutische Einrichtung Laufer Mühle, Vertreter der offenen Jugendarbeit, Streetwork, Elternvertreter, u.a..

Finanzierung:

Die konkreten Auslagen der Kampagne während der Kampagnenlaufzeit wurden nahezu nur aus Sponsorengeldern finanziert, (bisher ca. 11 000.-€) Das Landratsamt Erlangen-Höchstadt übernahm alle laufenden Kosten für den Schriftverkehr, Papier- und Kopierkosten etc.. Die nach dem eigentlichen Kampagnenlaufzeit hinaus beibehaltenen Angebote werden seitdem aus den laufenden Mitteln des Ministeriums bezahlt.

Evaluation:

Die Kampagne wurde durch 2 Diplomarbeiten der Universität Bayreuth, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften zum Prozess und dem Ergebnis evalu-iert. Über den Verlauf wurde eine Dokumentation erstellt.

Bewertung von „Frei ab 12?" als Netzwerkelement:

Die Kampagne versteht sich als grundlegendes Element unserer vielfältigen bereits bestehenden Langzeit- Präventionsbausteine in Vorschule, Schule und Jugendarbeit/Sportverein. Die Kampagne war zunächst auf ein Jahr Laufzeit konzipiert. Auf Grund der hervorragenden Resonanz in der Öffentlichkeit wurden aber die wesentlichen Elemente wie Eltern- und Informationsabende und die Aktionen vor Ort in das ansonsten schon bestehende Präventionsangebot integriert . „Frei ab 12?" wurde von verschiedenen Kommunen in Bayern übernommen.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
Anlagen: 

12_1302_1267_1206.pdf

"Frei ab 12?" Eine Kampagne zur Suchtprävention, Zivilcourage und Jugendschutz im Landkreis Erlangen-Höchstadt und der Stadt Erlangen Dokumentation des bisherigen Verlaufszeitraumes (pdf)
PDF icon 12_1302_1267_1206.pdf

12_1302_1267_1207.pdf

"Frei ab 12?" - Flyer (pdf)
PDF icon 12_1302_1267_1207.pdf