Drugscouts

Die Drugscouts entstanden 1996 aus einer Initiative junger Menschen aus der Partyszene, die sich Gedanken um einen gesundheits- und risikobewussteren Drogenkonsum im Partysetting machten.

Oft werden junge DrogenkonsumentInnen vom „klassischen Drogenhilfesystem“ nicht erreicht bzw. fühlen sie sich mit ihren Bedürfnissen und Realitäten dort nicht akzeptiert. Es ist daher sinnvoll und notwendig, Aufklärung in diesem Bereich über verschiedene Medien sowie vor Ort auf Parties zu betreiben und auf die positiven und negativen Aspekte des Drogenkonsums differenziert einzugehen.

Jugendliche und junge Erwachsene sollen befähigt werden:

  1. durch die Vermittlung von Informationen Risiken realistisch einzuschätzen,
  2. Safer-Use-Maßnahmen umzusetzen und ihren Konsum risikoärmer zu gestalten
  3. Hilfen anzunehmen
  4. den Konsum zu beenden

Die Angebote richten sich darüber hinaus an Eltern, Angehörige und Multiplikatoren Mit fremdsprachigen Substanzinformationen auf der Homepage oder als Faltblatt werden auch Jugendliche mit Migrationshintergrund erreicht.

Neben einer klientenzentrierten Beratung, der Förderung von Selbsthilfe, Partizipation (Einbindung der Zielgruppe in Entwicklung und Umsetzung der Angebote) werden gezielt Informationen bereitgestellt. Dabei werden verschiedene Medien genutzt (Printbroschüren, Aufkleber, Beratungstelefon, Beratungsgespräche, Durchführung von Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden). Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Internet zu. Dabei lernen die Nutzer das Medium Internet als eine wichtige Informationsquelle kennen und können ihre eigenen Erfahrungen, Fragen und mit anderen Nutzern kommunizieren. Informationen zu Drogen allein reichen nicht aus. Ohne kulturelle und soziale Einbettung in die Lebenswelt junger Menschen ist Prävention nahezu wirkungslos. In einem akzeptierenden Verständnis bedeutet dies Partizipation von Jugendlichen und Gleichberechtigung ihrer Anliegen mit professionellen Aufklärungsstrategien zur Risikominimierung beim Drogengebrauch.

Durch die enge Kooperation mit der Hauptzielgruppe wird ein Blick auf szeneinterne Entwicklungen gewährleistet und die Hilfe- und Unterstützungsangebote sind den sich verändernden Rahmenbedingungen und Problemfeldern angepasst. Durch den engen Austausch mit kommunalpolitischen Gremien wird zeitnah auf sich verändernde Konsumtrends reagiert und vor im Umlauf befindlichen „gefährlichen“ Substanzen gewarnt. Jugendliche haben die Möglichkeit, anonym via Internet oder Telefon direkt mit den Drugscouts in Kontakt zu treten. Sie leisten aufsuchende Arbeit in Clubs und auf Parties und werden von Partygänger/ -innen als Teil der Partyszene wahrgenommen. Die Drugscouts arbeiten mit Partyveranstaltern und Clubbesitzern zusammen, führen Kurse zu 1. Hilfe im (Drogen)Notfall durch und sensibilisieren Clubpersonal, Partycrews und Partygänger/ -innen für Safer-Clubbing-Inhalte die für den Gesundheitszustand der maßgebend sind, unabhängig vom Drogenkonsum. Der innovative Ansatz und eine jugendgerechte Gestaltung unserer Angebote sorgen für eine hohe Akzeptanz durch und Bekanntheit bei der Zielgruppe.

Eine flächendeckende kommunale Implementierung der Angebote wird durch leicht zugängliche Informationen auf der Internetseite, intensive Werbung mittels Plakaten und Faltblättern sowie durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit allen relevanten lokalen Organisationen der Drogenhilfe gesichert.

Finanzierung analog Teilprojekt 1 und 2.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein