Aktionen rund um den Internationalen Anti-Drogen Tag

Angeregt durch den MitmachParcours KlarSicht der BZgA, der im März 2008 für zwei Tage in Mannheim gastierte, veranstaltete der städtische Arbeitskreis Drogenprobleme und Suchtprophylaxe unter Schirmherrschaft der Bürgermeisterin für Bildung, Jugend, Gesundheit und Sport im Juni 2008 zum ersten Mal die „Aktionen rund um den Internationalen Anti-Drogen Tag“.

Dies diente der langfristigen Präventionsarbeit und zur Stärkung der Nachhaltigkeit des MitmachParcours KlarSicht.

Die Ziele der Aktionen rund um den Internationalen Anti-Drogen Tag waren zuvor in Mannheims Fachgruppe Suchtprävention diskutiert und schriftlich fixiert worden (siehe beigefügtes Konzept). Der Fokus der Veranstaltungen lag auf den legalen Drogen Alkohol und Tabak. Mitglieder des ehemaligen KlarSicht-Teams – bestehend aus Fachleuten der Beratungsstellen und des Fachbereichs Gesundheit – fanden sich unter Federführung der Beauftragten für Suchtprophylaxe erneut zusammen, um dieses ausgeweitete Angebot in Mannheim anbieten zu können.

Bei einer der Aktionen handelte es sich um eine suchtpräventive Informationsveranstaltung für Eltern und Lehrkräfte. Dabei fokussierten ein Vortrag von Seiten des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit auf Alkohol und ein zweiter Vortrag von Seiten der Verkehrsprävention auf illegale Drogen.

Zwei weitere Veranstaltungen richteten sich vorrangig an Schüler der 7. bis 9. Schulklassen der Mannheimer Haupt- und Realschulen. Insgesamt konnten mit diesen Aktionen 180 Schüler an zwei Tagen erreicht werden. An einem der Tage zeigte das Moderatoren-Team Schülergruppen die Filmsatire „Thank you for smoking“ und diskutierte mit ihnen über Rauchen. Es wurden Fragen aufgegriffen, die bereits bei KlarSicht große Wirkung gezeigt hatten wie z.B. „Gibt es in Deutschland wohl mehr Raucher oder Nichtraucher?“ Die Schüler überschätzten zumeist die Anzahl der Raucher in Deutschland.

Bei der zweiten Veranstaltung für Schüler führten Mitarbeiter der Beratungsstellen einen „Markt der Sinne“- MitmachParcours zum Thema Alkohol durch. Dabei wurde der Alkoholkonsum nicht nur problematisiert, sondern auch darauf hingewiesen, dass Alkohol ein „besonderer Stoff“ ist. Insgesamt gab es sechs verschiedene Stationen, die mit unterschiedlichen Utensilien ausgestattet waren. Zunächst wurde an drei Stationen der Sehsinn thematisiert, indem z.B. mit Rauschbrillen oder Bildern aus der Werbung gearbeitet wurde. Die Lernziele bestanden darin, die Schüler für mögliche Folgen des Alkoholkonsums zu sensibilisieren, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und sich den Einfluss der Werbung bewusst zu machen.

An den drei weiteren Stationen wurden mit verbundenen Augen das Tasten, das Riechen und das Hören thematisiert. Hierzu waren vom Projekt „Dialog im Dunkeln“ innovative Aspekte übernommen worden. Bei diesem Projekt handelt es sich um die Erfahrung, in völlig abgedunkelten Räumen von blinden Menschen geführt zu werden und Alltagssituationen mit Hilfe von Düften, Temperaturen, Tönen und Texturen in einer neuen Erlebnisqualität zu erleben. Mit diesen Aufgaben sollte deutlich gemacht werden, die Umwelt mit anderen Sinnen wahrzunehmen und die Sinne zu sensibilisieren, die im Alltag – u.a. aufgrund von Reizüberflutung - häufig kaum bewusst genutzt werden. Auch unter Alkoholeinfluss sind diese Sinne eingeschränkt, wodurch u.a. die Wahrscheinlichkeit für Unfälle und gewalttätige Übergriffe steigt.

Die abschließende Botschaft „Nutze all Deine Sinne, dann bist Du lebendiger!“, ein alkoholfreier Cocktail zum Schmecken sowie die BZgA-Broschüre „Alkoholfreie Cocktails“ rundeten die Veranstaltung ab. Die Lehrkräfte erhielten zusätzlich jeweils ein Jugendschutz-Plakat zum Aufhängen für die Schule und Anregungen für Schulfeste. Das Konzept der Aktionen wurde von einzelnen Mannheimer Schulen bereits angefragt und durchgeführt. Die Anregungen und Kritikpunkte von Seiten der Teilnehmer (z.B. das Angebot in Kooperation mit einem Kino auszubauen; mehr Schülern die Teilnahme zu ermöglichen) wurden im Anschluss an die Aktionen evaluiert und werden im Jahr 2009 umgesetzt.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
Anlagen: 

12_1259_1088_712.pdf

Aktionen rund um den Internationalen Anti-Drogen-Tag, Konzeption (pdf)
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