Peine (Landkreis)

Typ: 
Landkreis
Name Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Peine (Landkreis)
Bundesland: 
Niedersachsen
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt
Name des Ansprechpartners: 
Hermann Spörl
Funktion des Ansprechpartners: 
Gesundheitsförderung/Gesundheitsberichterstattung
Straße/Postfach: 
Maschweg 21
Postleitzahl: 
31224
Ort: 
Peine
Telefon des Ansprechpartners: 
05171-700054
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Sehne mich süchtig

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Ausgangssituation:

Der Landkreis Peine liegt zwischen den beiden größten niedersächsischen Städten Hannover und Braunschweig.
Neben der Landwirtschaft dominiert im Bereich der industriellen Fertigung bis in die 70er Jahre die Stahlindustrie die Stadt Peine sowie Teile des südlichen Landkreises. Hier hat ein Wandel eingesetzt. Verstärkt prägen öffentliche und private Dienstleistungsunternehmen, Unternehmen der Daten- und Kommunikationselektronik sowie der Mess- und Regeltechnik die Region. Die Kunststoffverarbeitung wie Forschung und Ausbildung in Sachen Kunststofftechnik haben sich etabliert. Der Landkreis Peine besteht aus 7 ländlichen Gemeinden und der Stadt Peine. Seine Gesamtfläche beträgt 534,7 km2 und er hat etwa 135.000 Einwohner.

Im Landkreis Peine besteht seit mehr als 25 Jahre die "Arbeitsgemeinschaft Sucht", in der Vertreter und Vertreterinnen der Selbsthilfegruppen und Vertreter und Vertreterinnen fast aller in der Suchtkrankenhilfe tätigen Organisation und engagierte Bürger und Bürgerinnen organisiert sind. Ziel der Arbeit ist die Verbesserung der Suchtkrankenhilfe und die Suchtprävention.

Seit mehr als 5 Jahren besteht der "Präventionsrat für Kinder und Jugendliche im Landkreis Peine" unter Vorsitz des Landrates Herrn Franz Einhaus. Im Fachbeirat sind fast alle Institutionen, Beratungsstellen und Organisationen im Präventionsbereich für Kinder und Jugendliche vertreten. Der Fachbeirat hat derzeit 3 Arbeitskreise: Gewalt und häusliche Gewalt, Medienkompetenz und Suchtprävention.

Einige Organisationen sind sowohl in der "Arbeitsgemeinschaft Sucht" als auch im "Arbeitskreis Suchtprävention" des Präventionsrates vertreten. Die Präventionsarbeit im Landkreis Peine ist sehr gut vernetzt und es bestehen gute Kooperationen unter den Beteiligten.

Beide Arbeitskreise führen seit Jahren in Schulen und Kindergärten Projekte zur Suchtprävention durch. Daraus reifte die Erkenntnis, dass dieses sehr komplexe Thema nur miteinander in Kooperation umfassend und in hohem Maß qualitativ zu bewältigen ist.

Konzeption und Ziel:

Ziel des Projektes ist es, Suchtprävention in der Schule kontinuierlich zu implementieren.
Hintergrundinformationen über das Entstehen und die Arten von Süchten sollen vermittelt werden. Zusammenhänge von Konsum, Genuss, Gewöhnung und Missbrauch sollen erkannt werden und die Schülerinnen und die Schüler sollen den risikofreien Genuss oder Umgang mit Suchtstoffen jeder Art lernen. Sie werden auch über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten bei bereits bestehenden Suchtproblemen informiert.

Vorgehen und Umsetzung:

Die Erfahrungen der beteiligten Organisationen wurden zusammengetragen und das weitere Vorgehen und das Umsetzen besprochen. Mit der Realschule Edemissen konnte eine Schule gewonnen werden, in der das Konzept umgesetzt werden konnte.
Das Pilot-Projekt startete im Februar 2007 für die Klassen 7 und 8.
Der Arbeitstitel für das Projekt lautet "Sehne mich süchtig", nach dem Theaterstück der Theatergruppe "Theaterspiel" aus Witten.

Für die Planung und Umsetzung des Themas in der Schule wurde eine Steuergruppe gebildet.
Schüler, Schülerinnen, Eltern, nichtpädagogisches Personal, Lehrer und Lehrerinnen wurden über den Ablauf des Projektes informiert.
Aus dem Steuerkreis wurde eine Person benannt, die projektverantwortlich ist.

Das Projekt begann mit der Versendung von Elternbriefen (siehe Arbeitsheft Seite 16ff.), in denen Väter und Mütter für das Thema sensibilisiert wurden.

Mit dem Theaterstück "Sehne mich süchtig" wurde der Leitgedanke auf eine andere Art vermittelt und war Ausklang des Projektes, Finanziert wurde die Theatergruppe durch eine Mischfinanzierung von der AOK und vom Jugendschutzes des Jugendamtes.

Parallel dazu wurde im Unterricht in allen siebten und achten Klassen die Wirkungsweisen von Drogen sowie die unterschiedlichen Ausprägungen von Sucht im Unterricht behandelt (siehe Arbeitsheft Seite 6ff.).

Auswertung und Evaluation:

Das Projekt wurde mit den Schülerinnen und Schülern nachbereitet (Arbeitsheft Seite 31) und ein Fragebogen (Arbeitsheft Seite 28ff.) hierzu von ihnen ausgefüllt.

Abschließend evaluierte und veröffentlichte die Steuergruppe das Projekt. Die Ergebnisse und Erfahrungen wurden zusammengetragen und für die weiteren Schulprojekte genutzt.

Fortführung:

Dieses Projekt wurde anschließend im Gymnasium Vechelde, der Realschule llsede und der IGS Peine durchgeführt.
Zum Beispiel wurde am Gymnasium Vechelde das Thema in allen Unterrichtsfächern, wie Religion, Kunst, Deutsch, Biologie, Mathematik, Musik, Chemie, Englisch, Werte und Normen, Erdkunde, behandelt.

Der Baustein "Theaterstück" konnte durch eine Mischfinanzierung von AOK und Landkreis auch dort eingesetzt werden.

Das Konzept "Sehne mich süchtig" ist in der beiliegenden Arbeitshilfe schriftlich festgehalten worden und ist Basis für Projekte zur Suchtprävention an Schulen im Landkreis geworden.

Weitere Projekte in Schulen werden folgen.

Jedoch wird das Konzept "Sehne mich süchtig" derzeit ohne das Theaterstück durchgeführt. Das Projekt erleidet dabei aber keinen fachlichen und inhaltlichen Qualitätsverlust. Es besteht die Möglichkeit für Schulen andere Medien, wie z. B. einen Spielfilm, einzusetzen.

Der Titel für das Projekt "Sehne mich süchtig" darf dennoch - mit freundlicher Genehmigung von Frau Beate Albrecht, Leiterin der Theatergruppe "Theaterspiel" - beibehalten werden, wofür wir uns sehr bedanken.

Weitere Bausteine des Projektes, die im Rahmen des Projektes in Schulen bereits umgesetzt werden, sind u.a.

  • die "Beratungsbörse"- Hier erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, verschiedene Hilfsanbieter und Beratungsstellen aus dem Landkreis persönlich in ihrer Schule kennen zu lernen und
  • der Besuch der Suchtberatungsstelle In Peine.

"Sehne mich süchtig" hat sich als qualitativ hochwertiges Präventionsprojekt an Schulen im Landkreis etabliert. Das Konzept, die Arbeitshilfen, werden von den Verantwortlichen angefordert.

Dabei soll Individualität und Kreativität bei der Umsetzung von Projekten in der Suchtprävention gewahrt werden.
Die Arbeitshilfe wird in Abständen aktualisiert und ergänzt werden.

Die Durchführung des Projektes hat für Schulen einen zusätzlichen Effekt und Gewinn:
Der Präventionsrat des Landkreises Peine vergibt ab 2009 ein Gütesiegel für Schulen und Kindergärten für geleistete Präventionsarbeit in den Bereichen Sucht, Gewalt und Medienkompetenz in ihren Einrichtungen.
Für die Erreichung der Kriterien bietet die Umsetzung von "Sehne mich süchtig" aufgrund der Arbeitshilfe eine gute Bedingung für die Erreichung der Kriterien im Bereich Sucht.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 11 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 12 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 13 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein
C 21 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja
nein
C 22 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 23 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 24 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin und andere Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Weitere
Welche?: 
nicht stoffgebundene Süchte (wie Essstörungen, Medien-, Spiel-, Sport-, Arbeitssucht)
C 26 An welche Zielgruppe(n) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
3-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 31 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
(Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat
Suchpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
Welche?: 
Aids-Beratung, Kreiselternrat
C 32 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Ausbildungsstätten
Sportvereine
Wohlfahrtsverbände
Kirchen
Stadtteileinrichtungen/Quartiersmanagement
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche?: 
Rechtsanwälte
C 33 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Verpflichtung durch Aufführung in der Arbeitshilfe
C 34 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als 2 Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 35 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu 2 Jahre
dauerhaft
C 36 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C37 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
siehe Arbeitshilfe
C 38 Sind umgekehrt in Ihrem Wettbewerbsbeitrag entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Anlagen