Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Kurzbeschreibung
"R-Trinken" ist ein Netzwerk kommunaler Prävention zwischen Polizei und Öffentlichem Gesundheitsdienst (ÖGD), das sich zum Ziel gesetzt hat, auf das veränderte Alkoholkonsummuster von Jugendlichen zu reagieren. Die Zielgruppe des Projektes sind vorerst Heilbronner Hauptschüler, die direkt angesprochen und beteiligt werden. Polizeiliche Erfahrung und medizinisches Wissen werden wirklichkeitsnah vermittelt. Die Projektpräsentation erstreckt sich über einen schulischen Vormittag. Im Zentrum steht eine von beiden Seiten erarbeitete PowerPoint-Präsentation, die vom Dialog der Fachkräfte unter Einschluss der Schüler begleitet und kommentiert wird. Inhaltlich erfolgt eine konkrete Wissensvermittlung zum Thema Alkohol, sowohl im medizinischen als auch im polizeilich/rechtlichen Bereich. Zur Veranschaulichung wird jeweils aktuell auf Informationen aus der Presse und der Heilbronner Kinderklinik, die im Zusammenhang mit alkoholisierten Jugendlichen stehen, eingegangen. Ergänzend können die Schüler im letzten Abschnitt der Präsentation durch den Einsatz von Rauschbrillen die simulierten Ausfälle sowohl im kognitiven als auch im motorischen Bereich erfahren. Zur Evaluation dienende Rücklaufzettel, Broschüren der BzgA und von den Schülern zeitnah zu bearbeitende Plakate sorgen für Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und Qualitätssicherung.
Um auch zukünftig den Schülern als Ansprechpartner dienen zu können, erhalten sie Visitenkarten mit den Telefonnummern der am Netzwerk beteiligten Personen.
Konzeption des Projektes "R-Trinken"
Ein gemeinsames Projekt der Polizei Heilbronn/ Prävention und des Städtischen Gesundheitsamtes Heilbronn/Schul- und Jugendärztlicher Dienst.
Einleitung
Öffentliche Zahlen belegen, dass sich das Trinkverhalten Jugendlicher in den letzten Jahren verändert hat. Nicht nur die Anzahl der Alkoholintoxikationen hat erheblich zugenommen, auch das Einstiegsalter hat sich nach unten verschoben. Des Weiteren ist festzustellen, dass Mädchen auch auf diesem Gebiet um Gleichstellung bemüht sind. "R-Trinken" hat sich zum Ziel gesetzt, auf das veränderte Konsummuster von Jugendlichen zu reagieren, indem es mit neuen methodischen Ansätzen neue Wege beschreitet, um in Anbetracht der erheblichen gesellschaftlichen Auswirkungen des Alkoholmissbrauchs Jugendlichen eine Hilfe zum vernünftigen Umgang mit Konsummitteln zu bieten.
"R-Trinken" wendet sich zunächst an 12-14 Jährige Schülerinnen der nachfolgend benannten Heilbrunner Hauptschulen mit dem Ziel, lebensnahe und wirklichkeitsorientierte Aufklärung zu leisten:
- Stauffenbergschule
- Wilhelm-Hauff-Schule
- Ludwig-Pfau-Schule
- Wartbergschule
- Rosenauschule
Pädagogische Zielsetzung
Sowohl die Polizei als auch der ÖGD (Öffentlicher Gesundheitsdienst) sehen in der Prävention die Möglichkeit und die Verantwortung, Jugendlichen das Problem der Volksdroge Alkohol aus gesundheitlicher, gesellschaftlicher und polizeilich/rechtlicher Sicht nahe zu bringen. Die Zielgruppe soll direkt angesprochen und beteiligt werden.
Vorgehensweise
"R-Trinken" startet mit seiner Pilotphase im Dezember 2007. Im Vorfeld wird mit der Schule Kontakt aufgenommen. Nach Schilderung des pädagogischen Ziels wird von schulischer Seite eine entsprechende Lehrkraft bestimmt, welche für die Auswahl der Klassenstufe an der jeweiligen Schule zuständig ist. Daraufhin wird einverständlich terminiert. In den bisher ausgewählten Schulen ist das Zusammenlegen von 2-3 Klassen für jeweils einen schulischen Vormittag geplant.
Zuständigkeit
Um polizeiliche Erfahrung mit medizinischem Wissen wirklichkeitsnah zu vermitteln, wurden die Inhalte und die Vorgehensweise gleichberechtigt von beiden Seiten zusammengestellt. Die polizeiliche Seite wird von Polizeihauptmeister Dirk Schulze wahrgenommen, die medizinische Seite fällt in die Zuständigkeit der Schul- und Jugendärztin Frau Dr. Birgit Rügner-Eckert, die Organisation übernimmt die Sozialmedizinische Assistentin des ÖGD, Frau Renate Halter.
Ablauf und Inhalte
Die medizinische Wissensvermittlung erfolgt vergleichbar einer Unterrichtseinheit, indem Wissen über Alkoholaufnahme- und Resorption, Blutalkoholspiegel, akute Wirkung des Alkohols auf den menschlichen Körper, Krankheiten infolge Alkoholkonsums, Langzeitschäden an Gehirn und anderen Organen, Persönlichkeitsveränderungen durch Alkoholmissbrauch, verständlich gemacht wird.
Parallel läuft, thematisch abgestimmt, die polizeiliche Powerpointpräsentation, um den Jugendlichen den direkten Bezug des "trockenen" Wissens zur täglichen Polizeiarbeit speziell mit Jugendlichen vor Augen zu führen. Es findet, ebenfalls integriert, ein Dialog zwischen Medizinerin und Polizei statt- die Erklärungs- und die Erfahrungsebene verschmelzen und werden dadurch authentisch. Die Jugendlichen werden dabei aufgefordert und ermutigt, sich aktiv zu beteiligen. Hierfür erhalten sie die dafür notwendigen Anstöße und Hilfen.
Die Terminierung plant entsprechend zeitlichen Raum ein und wendet sich damit bewusst von einem statisch im voraus festgelegten Zeitrahmen ab, um den Jugendlichen die Gelegenheit zu geben, über ihre persönlichen Erfahrungen zu sprechen und Fragen an die Fachleute zu richten.
Anschließend stellt Polizeihauptmeister Schulze einen Alkoholparcours vor. Als Ergänzung zu dem zuvor vermittelten Wissen können hier die Jugendlichen selbst erfahren, wie sich Alkohol auf ihre körperlich-geistigen Kontrollfunktionen auswirkt.
Um dem Anspruch auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit gerecht zu werden, werden Plakate erstellt und den Schülern überlassen.
Nach der Pilotphase kann wünschenswerter weise von den Schülerinnen eine Marionette selbst hergestellt werden, welche die Klasse auch darüber hinaus begleiten und als Symbol für das in "R-Trinken" Gelernte stehen soll. Altersspezifisch gestaltete Broschüren (z.B. -NA TOLL-) der BzgA werden zur Verfügung gestellt.
Dokumentation und Evaluation
"R-Trinken" wird nach der Beendigung der Pilotphase (5 Einheiten) nach den gängigen Mustern aufgearbeitet. Besondere Berücksichtigung wird die Rückmeldung der Schülerinnen, der Lehrerinnen und die des Teams selbst erfahren.