Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass für die Durchführung dieser Maßnahme waren u.a. die Ergebnisse der in Bocholt in 2007 durchgeführten Jugendbefragung (über 4.000 Bocholter Jugendliche wurden befragt).
Fast die Hälfte (48,3%) der befragten Jugendlichen hat angegeben, im letzten halben Jahr Alkohol getrunken zu haben. Der Zugang zu Alkohol ist für die Jugendlichen im Vergleich mit dem Zugang zu Zigaretten oder Drogen am einfachsten. 57% können sehr leicht oder leicht an Bier, Wein oder Sekt kommen und etwas mehr als ein Drittel kommt auch einfach an Alkopops und hochprozentigen Alkohol.
Von den 17-Jährigen haben 46% im halben Jahr zur Zigarette gegriffen. Der Anteil der täglichen Raucher steigt mit dem Alter deutlich an. Sind es bei den 13-Jährigen noch 2,2%, steigt dieser Anteil auf 10% bei den 15-Jährigen und 27% bei den 17-Jährigen. Wie die Forschung zeigt, ist insbesondere der frühe Einstieg in den Tabakkonsum problematisch. Ein solcher früher Beginn des Rauchens geht mit einem erhöhten Risiko der Abhängigkeit einher. An Zigaretten kommen ebenfalls etwas mehr als ein Drittel der Bocholter Jugendlichen leicht oder sehr leicht.
Ziel der Maßnahme war es, die Verantwortlichen in den Vereinen, Verbänden und Einrichtungen sowie die Öffentlichkeit neu für das Thema Jugendschutz zu sensibilisieren. Durch die Unterzeichnung der Deklaration verpflichten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer öffentlichkeitswirksam dazu, die Bestimmungen und Ziele des Kinder- und Jugendschutzes zu beachten und umzusetzen. Alle setzen sich mit ihrer Unterschrift dafür ein, beim Ausschank oder Verkauf von Zigaretten und Alkohol an Minderjährige die Gesetze des Jugendschutzes zu beachten. Darüber hinaus verpflichten sich die Unterzeichner, keine Veranstaltungen wie so genannte Flatrate-Partys anzubieten, die den Alkoholkonsum fördern.
Es geht also bei der Kinder- und Jugendschutzdeklaration für Bocholt zum einen darum, Kinder und Jugendliche vor Gefahren zu schützen, aber ebenso darum, den Erwachsenen, die mit ihrem Handeln Kinder und Jugendliche gefährden, eine Grenze aufzuzeigen.
Umsetzung der Maßnahme:
1. Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 13.11.2007
"Der Jugendhilfeausschuss beschließt, dass die Verwaltung eine Aktualisierung der alten Kinder- und Jugendschutzdeklaration vorbereitet und im Jahr 2008 das entsprechende Beteiligungsverfahren aus dem Jahr 1999, ggf. mit einer Erweiterung des bisherigen Personenkreises, erneut durchführt." (Antrag der CDU-Fraktion vom 29.10.2007) Abstimmungsergebnis: einstimmig.
2. Konzept und Inhalt der Deklaration
Unter der Leitidee "Kinder schützen und stärken" wurde die Kinder- und Jugendschutzdeklaration für Bocholt erarbeitet. Der genaue Wortlaut der Deklaration und eine Kopie der Urkunde sind beigefügt.
3. Beteiligungsverfahren
Eingeladen zur Unterzeichnung wurden: Stellv. Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Hotel- und Gaststättenverband, Werbegemeinschaft Stadtmarketing, Tankstellen-, Kioskbetreiber, Stadt Bocholt, vertreten durch den Bürgermeister, Ersten Stadrat, Fachbereichsleiter Öffentliche Ordnung, Fachbereichsleiter Jugend, Familie und Sport, Jugendfreizeitstätten, Schützenvereine Karnevalsvereine, Landjugendgruppen, Jugendseelsorgekonferenz ,Sportvereine und Stadtsportverband, Spielmannszüge, Organisatoren der Abi-Vorfeten.
Angemeldet haben sich 57 Vereine, Verbände und Institutionen mit insgesamt 62 Personen. Darüber hinaus haben sich zehn Interessenten gemeldet, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, die Deklaration aber inhaltlich mittragen. Alle Teilnehmer und Interessenten wurden auf der www.bocholt.de veröffentlicht.
4. Programm anlässlich der Unterzeichnung am 6. Mai 2008, 18.30 Uhr, Ratssaal der Stadt Bocholt, Berliner Platz 1
- Begrüßung durch den Bürgermeister, Herrn Peter Nebelo
- Begrüßung durch die stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Frau Johanna Kammler
- Referat von Herrn Georg Bienemann, Kath. Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e.V., Münster, zu dem Thema "Dem Kindeswohl verpflichtet! Kinder- und Jugendschutz. Eine starke Idee!"
- Unterzeichnung der Deklaration durch jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer
- Verabschiedung durch den Ersten Stadtrat, Herrn Waschki
5. Berichterstattung
Über die Veranstaltung wurde im Bocholter Borkener Volksblatt am 07.05.08 berichtet.
Erste positive Auswirkungen der Jugendschutzdeklaration waren durch die Begrenzung beim Alkoholausschank auf dem von der Stadtmarketing Gesellschaft organisierten Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft zu verzeichnen. Auch ist der Fachbereich Öffentliche Ordnung der Stadt Bocholt zurzeit dabei, eine ähnliche Vereinbarung mit den Gaststättenwirten abzuschließen.