Bergstraße (Landkreis)

Typ: 
Landkreis
Name Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Bergstraße (Landkreis)
Bundesland: 
Hessen
Einreichende Dienststelle: 
Haus der Gesundheit (ehem. Kreisgesundheitsamt)
Name des Ansprechpartners: 
Karin Berger-Spengler
Funktion des Ansprechpartners: 
Leiterin des amtsärztlichen Dienstes, Ärztin für Psychiatrie
Straße/Postfach: 
Ketteler Str. 29
Postleitzahl: 
64646
Ort: 
Heppenheim
Telefon des Ansprechpartners: 
06252/155858
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"ohneKippe - Bergstrasse" Raucherprävention für SchülerInnen

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Die Verbindung der Schlagworte Gewalt und Alkohol ist eine Grundlage beim Projekt "Gewalt, Scherben und Alkohol".
Der Versuch mit Gewalt und/oder Suchtmitteln Probleme zu lösen oder auf Bedürfnisse aufmerksam zu machen sind Hinweise, dass jungen Menschen, die darauf zurückgreifen, offenbar Strategien und Möglichkeiten fehlen, angemessen auf ihre Probleme und Bedürfnisse zu reagieren oder sie zu formulieren. Es wäre allerdings vermessen die Problematik auf jeden einzelnen Betroffenen zu reduzieren bzw. im Einzelnen zu betrachten. Gewalt und Sucht zeigen sich in der Gesellschaft auf vielfältige Art und Weise. Dies bei aktiven Präventionsstrategien und -vorhaben zu ignorieren, wäre nachlässig. Im Bemühen um Nachhaltigkeit ist die Berücksichtigung dieses gesellschaftlichen Phänomens wichtig, damit die Prävention auf kommunaler Ebene gelingen kann.

Das Projekt "Gewalt, Scherben und Alkohol" ist aufgrund Beobachtungen und Rückmeldungen aus der Bevölkerung, Gesprächen mit Schulen, Eltern, Kindern und Jugendlichen entstanden. Gewalt und insbesondere exzessiver Alkoholkonsum bei jungen Leuten sind aktuelle Themen, die nicht nur kommunal an Brisanz gewonnen haben, sondern bundesweit eine problematische Entwicklung angenommen haben. Um der Entwicklung entgegen zu wirken, bedarf es konstruktiver Zusammenarbeit. Deshalb setzen die Verantwortlichen beim Projekt "Gewalt, Scherben und Alkohol" auf Netzwerkarbeit.

Folgende Kooperationspartner wirken mit:

Projektverantwortliche und gleichberechtigte Kooperationspartner:

  • Magistrat der Kreisstadt Erbach, Jugendsozialarbeit
  • Schule am Sportpark-Schulsozialarbeit / Jugendhilfe-Odenwälder Verein für Bildungs- und Kulturarbeit e.V./Lernstubb

Weitere Kooperationspartner:

  • Karateweltmeister Mohammed Abu Wahib
  • Jugendforum der Stadt Erbach
  • Schülervertretung der Schule am Sportpark
  • Präventionsrat der Stadt Erbach
  • Fachstelle für Suchtprävention des DRK Erbach
  • Asklepios Schlossberg-Klinik Bad König

Unterstützt wird das Projekt:

  • von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
  • Fußball Europameisterschaftskampagne 2008 Schweiz / Österreich "Trink Dich nicht ins Abseits" durch das blaue Kreuz, Kantonalverband Bern.

Die primären Projektziele sind Prävention und Nachhaltigkeit.

Prävention: Bei den Kindern und Jugendlichen sowie in der Öffentlichkeit auf die Themen Gewalt und Alkoholkonsum aufmerksam machen. Die jungen Leute werden an die Themen herangeführt, um ihr Bewusstsein für die Problematik zu schärfen und positive Verhaltensänderungen herbeizuführen.

Nachhaltigkeit: Entwicklung und Gestaltung eines Aktionsplanes - Alternativen aufzeigen. An den Bedürfnissen der Jugendlichen orientierte, neue Maßnahmen und Angebote der Sozialarbeit in der Stadt Erbach aufbauen.

Seit April 2008 wurden sieben Projektbausteine umgesetzt. Die Initiatoren nutzen zum einen mit dem amtierenden Karateweltmeister Mohammed Abu Wahib die Möglichkeiten und Anziehungskraft der Kampfkunst Karate und zum anderen den "Zauber" des Fußballs. Die körper- und bewegungsbezogenen Angebote stellen unverzichtbare Voraussetzungen insbesondere für die Gewaltprävention dar. Im fließenden Übergang stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ihrer Jugendalkoholkampagne "Na Toll!" ein für die Region wertvolles "Handlungswerkzeug" zur Verfügung.

Über die Zusammenarbeit mit dem Karateweltmeister und die Kampagne "Na Toll!" ist es gelungen, die Thematik Gewalt und Sucht, hier insbesondere Alkoholmissbrauch, Erbacher Kindern und Jugendlichen und der Bevölkerung der Region bewusst zu machen. Zwölf Erbacher Jugendliche ließen sich von der Fachstelle für Suchtprävention ausbilden, um beim größten Volksfest in Südhessen mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und für einen "risikoarmen Alkoholkonsum" zu werben. Die Erkenntnisse dieser Gespräche liefern wichtige und wertvolle Informationen über den Wissensstand weiblicher und männlicher Festbesucher zum Thema Alkohol und dessen Konsum, die wiederum in die Weiterentwicklung des Gesamtprojektes einbezogen werden« Eine wesentliche Erkenntnis daraus ist die Tatsache, dass ein erheblicher Anteil der Befragten Wissenslücken aufweist. In Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Erbacher Jugendforum, wird im Sommer 2008 beim dritten Erbacher Beachfußballturnier unter dem Motto "Na Toll!" - Stärker als Alkohol! deutlich, dass es auch ohne Konflikte, Stress und Alkohol geht, 15 Jugendteams messen sich im Strandfußball. Sieben Nachwuchsbands aus der Region sorgen für die Musik und an der Organisation beteiligte Kinder und Jugendliche mixen an der Cocktailbar alkoholfreie Cocktails für die Besucher. Diese werden von Erbacher Jugendlichen auch auf dem Erbacher Kerwemarkt angeboten. Eine "Castingshow" bietet jugendlichen Besuchern an, ihre Meinung zum Thema Alkohol und Jugend zu äußern. Dabei sagen sie, was sie von Erwachsenen diesbezüglich erwarten und fordern.

Aufgrund der Erkenntnisse aus den Interviews, dem Fußball- und Musikfest, der alkoholfreien Cocktailbar und aus der Show wird im März 2009 ein Themenabend vom Erbacher Präventionsrat veranstaltet. Das Thema Aufklärung in der Region wie auch die Forderungen der jungen Menschen nach mehr Kontrolle und Fürsorge seitens der Eltern bzw. der Erwachsenen stehen im Mittelpunkt. Die Ergebnisse zeigen, dass es neben Prävention auch Intervention bedarf. Die Verantwortlichen und Kooperationspartner von "Gewalt, Scherben und Alkohol" sehen sich hier in der Pflicht die Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen und Ideen zu entwickeln, um den Forderungen der Jugend gerecht zu werden.

Hier entsteht ein neuer Baustein im Projekt, der die Erziehungsberechtigten wie auch Ordnungsamt und Jugendamt/Jugendgerichtshilfe mit einbindet.

Weitere Bausteine sind in Vorbereitung, Mit dem Präventionstheaterstück der Rodeoclowns "Rum und Wodka" (Gastspiel beim europäischen Suchtpräventionstag) entsteht eine kooperative Zusammenarbeit.

Im Aufbau befindet sich ebenfalls der Projektbaustein alkoholfreie Cocktailbar als "Eventausschank" mit geschulten Jugendlichen für festliche Veranstaltungen von Firmen, Vereinen etc.

Eine Erhebung/Fragebogenaktion zum Thema "Gewalt und Sucht - Forderungen und Konsequenzen" an allen Erbacher Schulen wird mit ihrem Ergebnis in die Gestaltung und Entwicklung des Aktionsplanes in der Kommune einfließen.
Zur Übersicht liegt diesem Schreiben eine Broschüre bei, die über den bisherigen Verlauf von "Gewalt, Scherben und Alkohol" informiert.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 11 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 12 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 13 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein
C 21 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja
nein
C 22 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 23 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 24 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin und andere Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Weitere
C 26 An welche Zielgruppe(n) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
3-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 31 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
(Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat
Suchpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 32 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Ausbildungsstätten
Sportvereine
Wohlfahrtsverbände
Kirchen
Stadtteileinrichtungen/Quartiersmanagement
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 33 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 34 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als 2 Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 35 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu 2 Jahre
dauerhaft
C 36 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C37 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Konzept der Thoraxklinik Heidelberg (siehe B2)
C 38 Sind umgekehrt in Ihrem Wettbewerbsbeitrag entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Anlagen