Regensburg

Typ: 
Landkreis
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Regensburg
Bundesland: 
Bayern
Einreichende Dienststelle: 
Suchtarbeitskreis Gesundheitsamt
Name des Ansprechpartners: 
Frau Helga Salbeck
Funktion des Ansprechpartners: 
Geschäftsführerin
Straße/Postfach: 
Sedanstr. 1
Postleitzahl: 
93055
Ort: 
Regensburg
Telefon des Ansprechpartners: 
(0941) 4009 740
Telefax des Ansprechpartners: 
(0941) 4009 764
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Die suchtpräventive Arbeit im Landratsamt Regensburg wird in verschiedenen Sachgebieten geleistet. Dabei haben die Sachgebiete unterschiedliche Zielgruppen und Zielsetzungen.

Im Landratsamt entwickelte eine Arbeitsgruppe eine interne Dienstvereinbarung "Sucht". Diese ist eine Richtlinie für alle Beschäftigten und die Vorgesetzten. Im Rahmen dieser Dienstvereinbarung werden die Führungskräfte in einer Fachklinik für alkoholabhängige Patienten geschult. (Projektbeschreibung in der Anlage).

Die Durchführung des gesetzlichen Jugendschutzes ist originär Aufgabe des Jugendamtes. Besonders im Jahr 2005 wurde die Alkoholprävention in den Vordergrund gestellt und auch von der Presse deutlich gewürdigt. In Kooperation mit der Jugendschutzstelle der Stadt Regensburg, Kreisjugendamt und Suchtarbeitskreis wurde ein Infoblatt zum "Jugendschutz bei Festveranstaltungen" mit praktischen Tipps und rechtlichen Infos erstellt (Anlage). Diese Handreichung wurde flächendeckend über die Gemeinden verteilt.

Die Suchtberatung von Betroffenen und auch die Suchtprävention sind beim Sozialdienst des Gesundheitsamtes angesiedelt. Die Angebote gelten für Stadt und Landkreis Regensburg gleichermaßen. In der Suchtberatung überwiegt die Arbeit mit Alkoholabhängigen und –gefährdeten. Ein großer Teil der suchtpräventiven Angebote ist unter Punkt 3.28 beschrieben. Auf Wunsch wurden auch individuelle Veranstaltungen geplant. Da sich die Geschäftsführung des Suchtarbeitskreises am Gesundheitsamt befindet, gehen die Tätigkeiten vom Suchtteam des Gesundheitsamtes und die des Suchtarbeitskreises häufig ineinander über. Hier entstehen immer wieder wertvolle Kooperationen.

Im Suchtarbeitskreis Regensburg treffen sich seit 1979 Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Institutionen und setzen sich mit dem Thema Sucht auseinander. In den Vollversammlungen werden regionale Lücken in der Versorgung Suchtkranker aufgedeckt, Vorschläge für deren Schließung gemacht, richtungsweisende Beschlüsse gefasst und die Arbeit der Untergruppen aufeinander abgestimmt. Die Mitglieder stehen über ihre Mitarbeit in den Arbeitsgruppen in engem Kontakt.

Der Suchtarbeitskreis besteht aus dem Plenum und den Arbeitsgruppen. Das Plenum und die Arbeitsgruppen setzen sich aus Mitgliedern der verschiedensten ambulanten und stationären Bereiche der Suchtkrankenhilfe und der Selbsthilfe, sowie aus Vertreterinnen und Vertretern vieler Verbände, Vereine und Behörden die sich mit Fragen der Suchtkrankenhilfe befassen, zusammen.
Zweimal im Jahr wird eine Plenumssitzung einberufen. Die Arbeitsgruppen treffen sich vier bis sechsmal im Jahr. Da die Suchtproblematik viele Lebensbereiche betrifft, haben sich Untergruppen zu konkreten Schwerpunkten gebildet: AG "A" Koordinierung der Suchtarbeit mit den Kostenträgern, AG "B" Suchtprävention, AG "C" Sucht und Arbeitswelt, AG "D" Nachsorge und Rehabilitation, AG "E" Illegale Drogen, AG "F" Frau und Sucht, AG "M" Methadon. Jede Arbeitsgruppe wählt einen Sprecher. Die Gruppensprecher treffen sich drei Mal pro Jahr zu vorbereitenden Besprechungen. Vorsitzender des Suchtarbeitskreises ist der Leiter einer Suchtabteilung im Bezirkskrankenhaus. Die Geschäftsführung des Suchtarbeitskreises liegt beim Landratsamt. Jede Arbeitsgruppe wird von einer Sozialpädagogin, welche in Bereich der Suchtkrankenhilfe ihren Arbeitsschwerpunkt hat, betreut und unterstützt.

Das "Wartezimmerprojekt" (Das Wartezimmer des Arztes als Ort der Suchtprävention) wird ebenfalls von einer Sozialpädagogin des Gesundheitsamtes betreut und ist ein eigenes Projekt des Suchtarbeitskreises. Ein Schwerpunkt dieses Wartezimmerprojektes war ganz besonders die Tabakprävention vor Ort. Es wurden jedoch auch auf anderen Themengebieten Veranstaltungen angeboten. So wurde z.B. zusammen mit der Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker eine Arzthelferinnenschulung an der Berufsschule durchgeführt. Dort wurden auch die eigens für dieses Projekt erarbeiteten Materialien (Infoständer, regionale Broschüren) ausgehändigt.

Darüber hinaus führt der Suchtarbeitskreis verschiedene Multiplikatorenschulungen durch. Diese Multiplikatorenschulungen wenden sich an verschiedene Zielgruppen, z.B. Erzieherinnen mit der Erzieherinnenfortbildung, Lehrer mit dem Lions-Quest-Seminar und an Betreuer von Jugendlichen mit dem Seminar "MOVE"– Motivierende Kurzintervention bei suchtmittelkonsumierenden Jugendlichen. Diese Seminare sind je nach Altergruppe zentriert auf die Erweiterung von Lebenskompetenz und auf einen kritischen Umgang mit legalen Suchtmitteln wie Alkohol.

Der Suchtarbeitskreis Regensburg ist darüber hinaus auf Oberpfalzebene vernetzt mit dem Oberpfälzer Suchtarbeitskreis. In diesem vernetzten Gremium wurden die wesentlichen Abstimmungen getroffen, um z.B. die Aktion "Jugendschutz bei Festveranstaltungen" auf Oberpfalzebene zu verankern. Bei der Aktion Jugendschutz bei Festveranstaltungen geht es ganz besonders um den Umgang mit Alkohol bei Vereinsfesten. Weiterhin wurde auf Oberpfalzebene die Broschüre "Alkoholprobleme" gemeinsam erstellt. Ziel war es auch Anlaufstellen bei Problemen im Umgang mit Alkohol zu nennen.

Eher auf präventiver Ebene befindet sich die repräsentative Schülerbefragung des Suchtarbeitskreises Regensburg. Diese Schülerbefragung wurde bisher dreimal durchgeführt, die vierte Befragung befindet sich zur Zeit in der Anlaufphase. Dies repräsentative Erhebung wurde bei allen 9. Klassen in Stadt und Landkreis Regensburg geführt. Gefragt wurden die Jugendlichen auch zu ihrem Umgang mit Suchtmitteln. Dabei ließen sich auch konkrete Werte zum Umgang mit Alkohol erheben. Eine signifikante Aussage war z.B., dass rauchende Jugendliche viermal so viel Alkohol trinken wie Nichtrauchende. Diese Schülerbefragung wurde mit Hilfe von Berufsschülern ausgewertet, die einerseits selbst nahe an der Zielgruppe sind, andererseits selbst präventive Arbeit für sich leisten konnten.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

In welchen Bereichen der Suchtprävention ist die Kommune tätig?: 
Stoffunspezifische Prävention
Stoffspezifische Prävention
Alkohol
Tabak
Illegale Drogen
Medikamente
Weitere? (bitte benennen): 

Essstörungen

Gibt es zu den Präventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Gibt es in Ihrer Kommune eine eigene Konzeption zum Bereich Alkohol?: 
ja
Teil der Gesamtkonzeption
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Von wem wurde die Konzeption beschlossen?: 

Geschäftsordnung Suchtarbeitskreis, Suchtteam des Gesundheitsamtes (Flyer)

Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Welche Strategie der Alkoholprävention wird in Ihrer Kommune verfolgt?: 
Überwiegend Verhaltensprävention
Überwiegend Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
An welche Altersgruppe richtet sich die Prävention vor allem?: 
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Welche Maßnahmen werden im Bereich der Verhältnisprävention eingesetzt?: 
Kontrolle der Abgabebeschränkungen nach dem Jugendschutzgesetz
Kontrolle von Heranwachsenden bei Großveranstaltungen
Alkoholkontrollen im Straßenverkehr
Kontrolle der Einhaltung des "Apfelsaftgesetzes"
Kontrolle der Einhaltung der Verhaltensregeln des Deutschen Werberates
Keine Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Abgabebeschränkungen bei Sportveranstaltungen
Regelungen in Sportvereinen
Betriebsvereinbarungen in Kommunalverwaltungen und kommunalen Unternehmen
Betriebsvereinbarungen in privaten Unternehmen
Regelungen in (kommunalen) Jugendeinrichtungen
Werden alkoholfreie Jugendevents organisiert?
Welche weiteren Maßnahmen der Verhältnisprävention werden eingesetzt? (bitte benennen): 

Jugendschutz bei Festveranstaltungen mit jeweiliger Bestellung eines Jugendschutzbeauftragten durch den Veranstalter

Welche Maßnahmen aus der Verhaltensprävention werden eingesetzt?: 
Gruppendiskussionen für Eltern, Kinder und Jugendliche
Unterricht/Schulung
Einzelberatung, motivierende Kurzberatung
Peer-Education
Multiplikatoren-Fortbildung
Arbeithilfen, Leitfäden
Bereitstellung von Info-Material
Kulturpädagogische Angebote
Weitere Maßnahmen? (Bitte benennen): 

Ausstellungen, z.B. Extra-Tour-Sucht, Erfahrungsfeld der Sinne, Gesundheitstage, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Erwachsene?: 
Alkohol wird risikoarm und verantwortungsvoll konsumiert
Punktnüchernheit (z.B. Verkehr, Schwangerschaft, Arbeit)
Positives Vorbildverhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen
Konsequentes erzieherisches Verhalten gegenüber dem Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen
Bei Alkoholproblemen finden Früherkennung und Frühintervention statt
Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche?: 
Probierkonsum wird zeitlich hinausgezögert bzw. Erhöhung des Einstiegsalters
Handlungsrelevantes Wissen zum Thema Alkohol ist vorhanden
Altersgrenzen des Jugendschutzgesetzes werden von Kindern und Jugendlichen akzeptiert
Kritisches Reflektieren der eigenen Konsummuster
Abnahme des Rauschtrinkens
Gibt es niedrigschwellige Beratungsangebote für Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörige?: 
ja
nein
Welche Akteure aus der Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Alkoholprävention?: 
Politische Vertretungskörperschaft
Gesundheitsamt
Jugendamt
Personalamt
Suchtpräventionsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Personalrat
Ordnungsamt
Präventionsbeauftragte(r)
Kommunale Betriebe
Sozialamt
Gibt es ein federführendes Amt?: 
ja
nein
Wenn ja, dann bitte benennen: 

Gesundheitsamt

Hat sich Ihr (Ober-) Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihre Arbeit an der Alkoholprävention eingesetzt?: 
ja
nein
Gibt es ein Konzept für die Alkoholprävention bei Verwaltungsmitarbeitern?: 
ja
nein
Welches sind bei Ihnen wichtige örtliche Akteure der Alkoholprävention außerhalb der Kommunalverwaltung?: 
niedergelassene Ärzte
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Apotheken
Schulen
Kirchen
Einzelhandel
Gaststätten
Krankenhäuser
Sportvereine
Fachstellen für Suchtprävention
Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
Erziehungs-, Ehe- und Familienberatung
Polizei
Überbetriebliche Ausbildungsstätten
Gewerbeaufsicht
Selbsthilfeeinrichtungen
Lokale Medien
Fahrschulen
Gibt es eine Einrichtung zur Vernetzung der Akteure?: 

Suchtarbeitskreis Regensburg

Arbeitet die Einrichtung regelmäßig?: 
ja
nein
Hat die Einrichtung eine eigene Geschäftsstelle?: 
ja
nein
Hat die Geschäftsstelle ein eigenes Budget?: 
ja
nein
Mit welchen überörtlichen Einrichtungen der Alkoholprävention wird kooperiert?: 

Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V., BZgA, Aktion Glasklar der DAK, Lions-Quest-Erwachsen werden der Lions Clubs

Gibt es geschlechtsspezifische Akzente bei der Alkoholprävention?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Die Arbeitsgruppe "F" Frau und Sucht des Suchtarbeitskreises befasst sich übergreifend in den Fachstellen mit dem Thema. Ein Workshop Schwangerschaft und Alkohol wurde für die Mitglieder des Suchtarbeitskreises angeboten. Teilnahme am Arbeitskreis "Mädchen" durch die Suchtpräventionskraft und Mitgestaltung bei der wiederholten Durchführung einer Mädchensportnacht, beim Mädchenheft "FlirtX" (Anlage) und bei Workshops für Mädchengruppen

Welche Maßnahmen (Projekte, Produkte, Aktionen) der Alkoholprävention gibt es bei Ihnen?: 
  1. Entwicklung einer Dienstvereinbarung "Sucht" im Landratsamt
  2. Fortlaufende Semianre für Betriebe "Alkohol im Betrieb geht jeden an"
  3. Entwicklung einer Musterdienstvereinbarung duch die AG "C" Sucht und Arbeitswelt für private Betriebe
  4. Workshops für Jugendliche
  5. Plenumssitzung mit Vortrag zu aktuellen Tendenzen "Jugend und Sucht" und anschließendem Workshop zum bundesmodellprojekt HaLt - Hart am Limit, Lörrach (Reaktion auf Jugendliche mit Alkoholergiftung und Aufälligkeiten
  6. Elternabende in Kooperation mit Schulen
  7. Wiederholte Multiplikatorenfortbildungen
  8. Erstellen von Broschüren, z.B. alkoholprobleme für Erwachsene
  9. kostenlose Entleihe von suchtpräventiven Klassensätzen, z.b. "Wiebke und Paul" für Schü,er der 6. und 7. Klassen
  10. Kostenlose Entleihe von RauschbrillenTastbox, Jonglier- und Sinneskiste für Klassen und Gruppen
  11. Ausgabe von Infomaterial Broschüren und Fachliteratur
  12. Unterstützung bei kulturpädagogischen Angeboten, z.B. Erstellung von Filmen oder Radiobeiträgen durch Jugendliche oder Schüler
  13. Saftstand bei Gesundheitstagen
  14. Schülerbefragung bei allen Schülern der 9. Klassen zum Suchtmittelkonsum bei Jugndlichen in Stadt und Landkreis durch den Suchtarbeitskreis
  15. Soziales Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
  16. Jugendschutz bei Festveranstaltungen
Wird für sozial benachteiligte Zielgruppen gearbeitet?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

Soziales Gruppenangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Gibt es eigene Projekte der Alkoholprävention für Arbeitslose?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

Workshops für Kursteilnehmer von Berufsfördernden Einrichtungen

Gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Soziales Gruppenangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Anlagen