Schülermultiplikatorenschulung

Grundlagen

Dieses Projekt basiert auf der Grundlage der "Peer-Group-Education"1

Die Repräsentationserhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen und Jugendlichen in Deutschland, die im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt wurde, weist einen steigenden Konsum illegaler Drogen auf. Dies zeigt sich besonders bei der Altersgruppe der 12 bis 25 -jährigen Jugendlichen.

Suchtprävention bedeutet, dass man durch geeignete Maßnahmen dem Missbrauch von Abhängigkeit erzeugenden Substanzen sowie nichtstoffgebundenen Abhängigkeiten des Menschen zuvorkommen will. Der Präventionsbegriff impliziert damit, dass etwas nicht eintreten soll, was als schädlich und gefährlich angesehen wird. Dies schließt natürlich auch angestrebte Ziele mit ein, denen die vorbeugenden Maßnahmen gelten. Im Kontext der Suchtprävention geht es um die Erhaltung der Gesundheit durch gezielte Maßnahmen der Beeinflussung von Verhalten und Erleben des Menschen.

Die Fähigkeiten der Jugendlichen eigenverantwortlich zu handeln, ihre Lebenswelten selbständig zu gestalten sowie Selbstvertrauen und soziale Lebenskompetenz im Rahmen akzeptierter individueller Lebenssituationen, in denen Suchmittelmissbrauch keine Rolle spielt, soll möglichst umfassend gefördert werden.
Das heißt, als Rahmen der Schulungen dienen nicht schlechthin nur Informationen und Aufklärung über Sucht und Drogen, sondern eigene Wahrnehmung und eigenes Verhalten soll reflektiert werden.

Nachfolgend ein Auszug aus dem Programm:

  • Persönlichkeit und Sucht
  • Sucht und süchtiges Verhalten
  • Suchtentstehung/Suchtentwicklung
  • Suchtmittel (legal, illegal) warum/wozu die "Krücke" Suchtmittel?
  • Persönliche Einstellung zu Suchtmitteln
  • Ein Ehemaliger berichtet – Lebensbild
  • Hilfsangebote/Arbeit der Suchtberatungsstellen
  • Erlernen von Bewältigungsstrategien, um dem Gruppendruck widerstehen zu können
  • Förderung der Konfliktfähigkeit
  • Förderung von Verantwortung und sozialer Kompetenz

Projektzielstellung

Jugendliche in der überbetrieblichen Ausbildung haben oft einen niedrigen Bildungsabschluss, mangelndes Problembewusstsein, geringe soziale Kompetenz usw. und scheinen so prädestiniert zu sein, später auf ein "soziales Abstellgleis" geschoben zu werden. Doch suchen gerade sie nach Anerkennung und Erfolgserlebnissen. Auf Grund ihres Alters stehen sie vor vielen neuen Aufgaben. Die Pubertät und die Ablösung vom Elternhaus fordern sehr viel Selbstbewusstsein und Verantwortung. Entwicklungsaufgaben wie:

  • Psychosoziale Identität
  • Freizeitgestaltung
  • Ausbildung
  • Ablösung vom Elternhaus
  • Gruppe der Gleichaltrigen "dazu gehören"
  • Schaffung des eigenen Wertes
  • Umgang mit dem Körper

und vieles mehr stehen vor einer Lösung. Darum sollte gerade dieser Lebensabschnitt stützend von Eltern oder fachkompetenten Personen begleitet werden.

Diese Entwicklungsaufgaben unserer Jugendlichen wollen wir durch die Erhöhung und Wahrnehmung von besserer Lebensqualität und die Steigerung der Lebenskompetenzen durch folgende Punkte erreichen.

  • Umgang mit Problemen und Konflikten
  • Steigerung von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Umgang mit Gefühlen
  • Kohärenz
  • Beziehungsfähigkeit
  • Erlebnis-, Genuss- und Entspannungsfähigkeit
  • Zukunftsoptimismus
  • Entscheidungsfähigkeit
  • Selbstkontrolle
  • Fähigkeit soziale Unterstützung anzunehmen

Eine besondere Nuance in der Projektzielstellung soll die Schnittstelle zur Freizeitgestaltung sein.

Zielgruppe

Das Alter der Personen liegt zwischen 15 und 19 Jahren. Beteiligt sind so wohl Jungen als auch Mädchen. Der Umgang mit Drogen von den Jugendlichen ist, soweit bekannt, von völlig "unerfahren" bis "ab und zu mal probiert". Die Jugendlichen befinden sich bereits in der Ausbildung oder in der Haupt – bzw. Realschule.

Methoden

Zeitraubende, lange und trockene Vorträge möchten wir vermeiden, da die Jugendlichen mit aktivem Zuhören meist überfordert sind. Wir möchten die Personen im theoretischen Teil aktivieren, durch eine selbst reflektierende Weise mitzuwirken. (z.B. durch Einsatz von Brainstorming, Selbstreflexion, Information, Selbsterfahrung, Rollenspiel, Feedback) Diese Etappe beinhaltet etwa zwei Drittel der gesamten Zeit. Den verbleibenden Abschnitt möchten wir im Rahmen der Erlebnispädagogik an der Talsperre Kriebstein verbringen. (Marine-Regatta-Verein Mittweida e.V., Dachverband ist der Marineclub Lauenhain e.V.) Gemeinsame Kanutouren, Verteilung von Zuständigkeiten wie Sammeln von Holz für ein Lagerfeuer, Aufstellen der Zelte oder Zubereiten der Mahlzeiten sollen Abhängigkeit, Zuverlässigkeit und schließlich gemeinsame Freude fördern.

Im ersten Teil geht es ebenfalls um Gruppenarbeiten. Diese sollen den Bezug zu dem Partner herstellen um Anlehnung zu ermöglichen, die Vertrauen, Hilfe und Verlässlichkeit fördert. Fragebögen und Arbeitsblätter werden verteilt und sollen ausgefüllt werden. Inhalte sind überwiegend der Bezug und eigene Standpunkte zu Suchtmitteln.

Die Jugendlichen haben in der offenen Runde die Gelegenheit über ihre Freizeitaktivitäten zu sprechen, das für und wieder zu diskutieren. Sie sollten für sich erkennen, welche Wünsche und Ideen sie umsetzen wollen. Dazu gilt es alternative Angebote zu schaffen.

Am Schluss wird ein Blitzlicht stattfinden, wobei die Befindlichkeit der Jungen und Mädchen benannt werden sollen.

Handelt es sich dabei um: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Welches ist die Zielgruppe?: 
Multiplikatoren
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Andere
Ist die Maßnahme unter dem Aspekt der Flächenwirkung in Ihrer Kommune (bei Landkreisen in den kreisangehörigen Gemeinden): 
flächendeckend
teilweise flächendeckend
eher punktuell in ausgewählten Einrichtungen (bzw. Kommunen)
sonstiges:
Wann wurde mit der Maßnahme begonnen?: 
vor 2000
2000 bis 2002
nach 2002
Welche Laufzeit hat die Maßnahme?: 
Dauerangebot
Bis zu zwei Jahren
Mehr als zwei Jahre
Wie lange ist die Finanzierung der Maßnahme gesichert?: 
Dauerhaft
Offen
Jahre:
Wird die Maßnahme dokumentiert?: 
ja
nein
Wird die Maßnahme evaluiert?: 
Selbstevaluation wurde durchgeführt
Fremdevaluation wurde durchgeführt
Evaluation ist geplant
Keine Evaluation
Hat die Maßnahme eine geschlechtsspezifische Ausrichtung?: 
ja
nein
Gibt es in der Maßnahme eine interkommunale Kooperation?: 
ja
nein
Gibt es in der Maßnahme eine überregionale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Fachstelle für Suchtprävention, Chemnitz, Glockenstraße 5-7
Welche Methoden und Materialien werden eingesetzt?: 
Selbst entwickelte Methoden und Instrumente
Von Dritten entwickelten Methoden und Instrumente
Beides
Sind diese evaluiert?: 
ja
nein