Politik und Verwaltung - Innenstadtkonzept - "Streetwork in der Innenstadt"

Ziel:

  • Durch präventive Maßnahmen und professionelle "Begleitung" der Jugendlichen an einschlägigen Brennpunkten in der Innenstadt soll eine Veränderung der bestehenden "ohne Alkohol kein Spaß"- Kultur bewirkt werden und Alternativen aufgezeigt werden
  • Aktuelle Situation in der Innenstadt
  • Festzustellen ist, dass vor allem im Bereich der Innenstadt im Lauf der letzten Jahre das Thema "Alkohol im öffentlichen Raum" und die damit verbundenen Auswirkungen (große Gruppen von alkoholisierten Jugendlichen, Lärm, Verschmutzung) zunehmend präsenter sind und an Bedeutung gewinnen. Dabei ist das Thema "Alkohol" sicher nicht ausschließlich auf die Jugendlichen zu projizieren. Vielmehr spiegelt sich hierin ein gesamtgesellschaftliches Problem wieder. Somit bedarf das Thema auch einer grundlegenden öffentlichen Aufarbeitung mit dem Ziel einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit, wie es z.B. mit der Aktion "Frei ab 12" bereits begonnen wurde.

Konzeptidee "Prävention statt Restriktion"

Wir gehen davon aus, dass restriktive Maßnahmen wie Verbote und Kontrollen letztendlich zu einer örtlichen Problemverschiebung führen. Eine örtliche Verlagerung des Problems mit seinen Erscheinungsformen über die Stadtgrenzen hinaus - nach dem Motto "aus dem Auge aus dem Sinn" - stellt keine Lösung dar. Bekanntermaßen wird durch restriktive Maßnahmen eher der Aufbau einer entsprechenden Subkultur gefördert.

Stattdessen soll langfristig präventiv gearbeitet werden, mit folgenden Arbeitsschwerpunkten:

  • Kontinuierlicher und direkter Kontakt zur Zielgruppe an den markanten Punkten der Innenstadt z.B. im Altstadtmarkt, in Kneipen, im E-Werk, usw.
  • Sensibilisierung der "Szene" durch den Aufbau von Multiplikatoren
  • Durchführung von Kampagnen, Veranstaltungen, Aktionen und Einzelmaßnahmen, die eine Sensibilisierung und Veränderung im Umgang mit Alkohol bewirken sollen;
  • Arbeit im Netzwerk unter Einbeziehung aller relevanten Institutionen und Organisationen wie z.B. Beratungsstellen, Handel und Gewerbe, Jugendclubs, Kneipen, Polizei (Präventionsbeamter), Jugendamt, Schulen u.v.m.

Rahmenbedingungen:

  • Einsatz von 2 pädagogischen Fachkräften (männlich + weiblich) mit je einer halben Stelle (19,25 Stunden). Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich "Streetwork" und der Sucht- und Alkoholthematik sind ein wichtiges Anforderungsprofil. Weitere wichtige Kompetenzen sind hohe Kontaktfähigkeit, selbstsicheres Auftreten und die Bereitschaft und Fähigkeit zu vernetztem Arbeiten.
  • Erstellung einer Arbeitskonzeption durch die Fachkräfte in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis "Alkoholkonsum Innenstadt"; ebenso laufende fachliche Begleitung und Supervision durch den Arbeitskreis;
  • Anlage des Projekts auf einen Zeitraum von fünf mindestens Jahren als Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg;
  • Verortung der beiden Fachkräfte im Kulturzentrum E-Werk, das auch gleichzeitig als Anstellungsträger fungiert;
  • Finanzierung: 60% als Zuschuss aus dem Förderprogramm "Soziale Stadt", die restliche Finanzierung in Höhe von 40 % über städtische Haushaltsmittel.

Start des Projektes: März 2006

Handelt es sich dabei um: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Welches ist die Zielgruppe?: 
Multiplikatoren
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Andere
Ist die Maßnahme unter dem Aspekt der Flächenwirkung in Ihrer Kommune (bei Landkreisen in den kreisangehörigen Gemeinden): 
flächendeckend
teilweise flächendeckend
eher punktuell in ausgewählten Einrichtungen (bzw. Kommunen)
sonstiges:
Wenn sonstige dann benennen: 
Stadt Erlangen
Wann wurde mit der Maßnahme begonnen?: 
vor 2000
2000 bis 2002
nach 2002
Welche Laufzeit hat die Maßnahme?: 
Dauerangebot
Bis zu zwei Jahren
Mehr als zwei Jahre
Wie lange ist die Finanzierung der Maßnahme gesichert?: 
Dauerhaft
Offen
Jahre:
Wird die Maßnahme dokumentiert?: 
ja
nein
Wird die Maßnahme evaluiert?: 
Selbstevaluation wurde durchgeführt
Fremdevaluation wurde durchgeführt
Evaluation ist geplant
Keine Evaluation
Hat die Maßnahme eine geschlechtsspezifische Ausrichtung?: 
ja
nein
Gibt es in der Maßnahme eine interkommunale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Beteiligung aller Stellen, interdisziplinäre Arbeitsgruppe zur Projektgestaltung und Durchführung.
Gibt es in der Maßnahme eine überregionale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Erfahrungen anderen Kommungen wurden eingeholt.
Welche Methoden und Materialien werden eingesetzt?: 
Selbst entwickelte Methoden und Instrumente
Von Dritten entwickelten Methoden und Instrumente
Beides
Sind diese evaluiert?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 
Züri - Streetwork, mudra/Nürnberg