Du und ich - wir sind ein Team

Kommunikations-, Kompetenz- und Verhaltenstraining bei Kindern der 4. und 5. Klassen

Wechsel der Schulen oder Zusammenführung von Klassen, immer wieder sind Schüler einer neuen gemeinschaftlichen Struktur unterworfen. Sie lernen andere Jungen und Mädchen kennen, müssen sich zueinander finden. Das geht oft mit Konflikten einher. Jeder einzelne bringt verschiedene persönliche und soziale Unterschiede mit. Letztendlich aber ist somit auch hier ein möglicher Nährboden für die Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten, und u.a. Suchtverhalten. Seit 2004 Schuljahr bietet das Netzwerk „life is my future“ ein Verhaltens-, Kommunikations- und Kompetenztraining für die 4. und 5.Klassen an. Zunächst sollen in den vierten Klassen in monatlichen Abständen halbtägige Trainings mit Theorie, Diskussion und Rollenspielen durchgeführt werden. Am Schuljahresende endet die „Ausbildung“ mit einer dreitägigen Abschlussveranstaltung außerhalb der Schule. Später folgt die Begleitung beim Übergang in die fünfte Klasse. Das gilt besonders für die Sekundarschulen. Damit kann das Erlernte im neuen Klassenteam fortgeführt werden. Die unter der Leitung des Kinder- und Jugendschutzbeauftragten gegründete Arbeitsgruppe innerhalb des Netzwerkes hat entsprechende Vorstellungen erarbeitet. “Du und Ich- wir sind ein Team“ , wird von Sozialarbeitern, Sozialpädagogen, Studenten für Sozialwesen und Trainern durchgeführt. Aber auch die kommenden fünften Klassen können auf das Angebot zurückgreifen. Ab der 6. Klasse werden Patenschaften für die fünften vorgeschlagen, die diesen bei der Integration behilflich sind.

In den Klassen ist diese neue Primärprävention ein wichtiges Element bei der Entwicklung und Stärkung der Kinder. Neben den Trainings für die Kinder sollen Lehrer und Eltern gleichzeitig fit gemacht werden. Für diese werden parallel an Wochenenden oder Nachmittags entsprechende Schulungen angeboten, um sie für ihre Schüler bzw. Kinder und deren Erlernten zu sensibilisieren.

Hier geht es an die Ursachen von Suchtverhalten, besonders Alkohol und später illegale Drogen.

ZielgruppenSchüler der 4. Klassen Schüler der 5. Klassen in Sekundarschulen (Gymnasien möglich) LehrerElternZeitraum

  • je über ein gesamtes Schuljahr ( Beginn 2005/2006) in 4. und 5. Klassen
  • monatlich ein ganzer Schultag (min. 4 Zeitstunden – max. 5 inc. Pausen)
  • Abschlusstraining zum Schuljahresende (mind. 2, max. 4 Tage) Trainingsorte
  • Schule / Klassenräume / Umgebung
  • Ski-Hütte Hasselfelde (Abschlusstraining)LehrerLehrer sind teilweise stille Beobachter,teilweise mit aktiv dabei. Einmal pro Quartal bzw. bei bestimmten Aufgaben an die Schüler finden Abstimmungsgespräche oder ein gegenseitiger Beobachtungs- und Informationsaustausch statt.

Eine Lehrerschulung wird parallel angeboten, damit sie selbst
als Trainer wirksam werden können.1 x pro Quartal 2 Stunden und
Abschlusstraining 1 Tag

Eltern können im gleichen Turnus ebenfalls Trainings annehmen. Weiterhin wird es Elterngespräche zu Beginn des Schuljahres geben, eine Zwischenauswertung zum Halbjahr und Einladung zum Family-Date beim Abschlusstraining der Kinder.

Mitglieder des Netzwerkes Sozialarbeiter /-sozialpädagogen, Studenten für Sozialwesen, Kommunikationstrainer und PhysiotherapeutInnen sind Trainer.

Die hat der Kinder- und Jugendschutzbeauftragter des Landkreises.

Kosten fallen insoweit nicht an, wenn es Mitglieder des Netzwerkes in der Funktion ihrer ausgeübten Tätigkeit und zusammenhängenden Präventionsarbeit sind.Unterbringungs- und Verpflegungskosten bzw. Materialien werden über Fördermittel bzw. teilweise durch die Schule getragen (minimal – jedoch bei Lehrerfortbildung selbst zu tragen).

Abschlusstraining beinhaltet pro Klasse ca. 500,00 Euro (für 2006 sind 5.000,00 Euro - 8 Klassen - vorgesehen, die Finanzierung ist noch nicht geklärt)

Dieses Projekt ist das größte in der Vernetzung und Intensität.

Insgesamt soll die Persönlichkeit der einzelnen Kinder gestärkt werden. Jedes Kind soll gruppenfähig werden und lernen, sich in der eigen Schulklasse kommunikativ und kooperativ zu verhalten. Daneben sollen die Schüler/innen alternative Handlungs-schemen im Umgang mit Konflikten und Sozialverhalten einüben. Leben und Lernen in einer positiven Atmosphäre. Erziehung zur Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und sozialer Kompetenz sind grundlegenden Ziele.
Dieser Primärprävention wird große Aufmerksamkeit zuteil, da hier der Nährboden für Alkohl- und anderen Drogenmissbrauch gelegt werden kann.

Ziele im Einzelnen

  • Verantwortung für sich und andere übernehmen
  • Wertschätzung der eigenen Person als Grundlage der Wertschätzung anderer
  • Bewusstmachung des Spannungsfeldes Individualität
  • soziale Kompetenz
  • Umgang miteinander selbstverantwortlich gestalten
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Eigene Gefühle annehmen und vertreten
  • Gefühle anderer erkennen und respektieren
  • Eigene Bedürfnisse selbstbewusst und angemessen vertreten
  • Konflikte ertragen und gewaltfrei lösen
  • Das Lernen selbst organisieren lernen
  • Dinge hinterfragen, Offenheit entwickeln, Andersartigkeit erkennen und tolerieren
  • Rechte anderer respektieren
  • Vereinbarte Regeln einhalten
  • Sich als Teil einer Gemeinschaft verstehen

Das sind:

  • die Entwicklung von positivem Sozialverhalten und sozialer Integration
  • Interaktion mit der Umwelt
  • unterschiedliche Lebensweisen erkennen und tolerieren
  • Entwicklung von Fähigkeiten, Probleme zu lösen, realistische Ziele setzen, Akzeptanz von Gefühlen und Grenzen.

Methoden im Unterrichtsraum

  • Analyse der Gruppensituation
  • Analyse der Fähigkeiten und Stärken
  • Analyse des Problembereiches
  • Strukturierte Stundenplanung

Elemente

  • Theorie
  • Rollenspiele
  • Erlebnispädagogische Elemente
  • Gruppenaufgaben außerhalb des Trainingstages /
  • Teameinwirkungsmethoden ( Pinwand und „Tribunal“)
  • Einzel- und Gruppengespräche bei auftretenden Verhaltensproblemen während des Trainings bzw. im Schulunterricht
  • Einsatz von Medien wie Video, Musik, abgewandeltes autogenes Training
  • Übertragung von Aufgaben an die Klassenlehrer

Abschlusstraining

Das Abschlusstraining wird zwei bis drei Tage am Schuljahresende durchgeführt. Die Unterbringung ist außerhalb des Schulobjektes. Bisher vorgesehen die Ski-Hütte Hasselfelde. Die Schüler werden in den regelmäßigen Tagesablauf integriert. Gemeinsam Kochen, Essen, Freizeit und Aufstellung der Hausregeln.

  • Wiederholung theoretischer Kenntnisse über Teamgeist, Regeln, Kommunikation etc.
  • Einsatz von erlebnispädagogischen Elementen, die das Wir-Gefühl fördern
  • Rollenspiele im und außerhalb des Hauses
  • Sportliche Aktivitäten
  • Gemeinsames Lagerfeuer mit Eltern und Lehrern (Family-Date)
  • Lehrer werden stille Beobachter sein
  • Betreuung durch drei bis vier Sozialarbeiter / Sozialpädagogen
  • Physiotherapeutische Elemente durch Therapeutin

Stufenplan

  1. Vorstellung während der Dienstberatung bzw. der Schulleitung
  2. Inhaltliche Darstellung des Projektablaufes gegenüber den zuständigen KlassenlehrerInnen und anderen zuständigen Pädagogen
  3. Informationen an Eltern, durch Elternbriefe oder Elternabende
  4. Terminliche Planung der Trainingstage mit Schulleitung und LehrerInnen
  5. Trainingstag 4 Zeitstunden (mit Pausen wie Unterricht) – mindestens 7 Trainingstage im Schuljahr,
  6. Auswertung mit LehrerIn pro Quartal
  7. Auswertung mit Eltern nach Schulhalbjahr und –jahresende
  8. Training mit Lehrern (und Eltern) an einem Wochenende in der Ski-Hütte oder an zwei Wochentagen am Nachmittag für je drei Stunden
  9. Abschlusstraining und gemeinsamer Family-Day (am 2. Tag Abends) zwei bis drei Tage außerhalb des Schulgebäudes mit Übernachtung und gemeinsamer Gestaltung des Tagesablaufs
  10. Überreichung der Urkunden

(verantw. Kinder- und Jugendschutzbeauftragter Landkreis Wernigerode, Jugend- und Sozialamt)

 

Handelt es sich dabei um: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Welches ist die Zielgruppe?: 
Multiplikatoren
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Andere
Wenn Andere bitte benennen: 
Eltern, Lehrer
Ist die Maßnahme unter dem Aspekt der Flächenwirkung in Ihrer Kommune (bei Landkreisen in den kreisangehörigen Gemeinden): 
flächendeckend
teilweise flächendeckend
eher punktuell in ausgewählten Einrichtungen (bzw. Kommunen)
sonstiges:
Wann wurde mit der Maßnahme begonnen?: 
vor 2000
2000 bis 2002
nach 2002
Welche Laufzeit hat die Maßnahme?: 
Dauerangebot
Bis zu zwei Jahren
Mehr als zwei Jahre
Wie lange ist die Finanzierung der Maßnahme gesichert?: 
Dauerhaft
Offen
Jahre:
Wird die Maßnahme dokumentiert?: 
ja
nein
Wird die Maßnahme evaluiert?: 
Selbstevaluation wurde durchgeführt
Fremdevaluation wurde durchgeführt
Evaluation ist geplant
Keine Evaluation
Hat die Maßnahme eine geschlechtsspezifische Ausrichtung?: 
ja
nein
Gibt es in der Maßnahme eine interkommunale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Netzwerk "life is my future"
Gibt es in der Maßnahme eine überregionale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Fachhochschule Braunschweig, Kooperationspartner anderer Landkreise
Welche Methoden und Materialien werden eingesetzt?: 
Selbst entwickelte Methoden und Instrumente
Von Dritten entwickelten Methoden und Instrumente
Beides
Sind diese evaluiert?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 
Wird geplant