Arbeitskreis Suchtprävention: "Frei ab 12? - Kampagne zur Suchtprävention, Jugendschutz und Zivilcourage" - Das Gesamtprojekt

Zu diesem Projekt ist Ihnen gesondert per Post die Dokumentation und die Materialien zur Ansicht zugegangen.

Unter der Schirmherrschaft von Landrat Eberhard Irlinger und Oberbürgermeister Dr.Siegfried Balleis startete die Kampagne "Frei ab 12?" am 26.06.2004 mit einer großen Auftaktveranstaltung auf dem Marktplatz in Erlangen. Die Kampagne besteht aus vielen verschiedenen einzelnen Elementen, die zielgerichtet aufeinander aufbauend seit einem Jahr umgesetzt werden. Nach einer intensiven massenmedialen Werbephase im Juni/Juli 04 (umfangreiche Plakatierung, Aktionsstände vor Ort auf Festen aller Art und Zeitungsberichte in Ergänzung direkter Anschreiben oder Vorträge bei wichtigen Gremien und Arbeitsgruppierungen wie Bürgermeister, Elternbeiräte, Jugendleiter,..) wurden seit September in zahlreichen Veranstaltungen vor Ort sinnvolle Strategien und praktische Tipps zum Umgang mit unseren Jugendlichen entsprechend den Zielgruppen vermittelt.

  • Elternabende
  • etliche Veranstaltungen für Sportvereine, Jugendleiter
  • Fortbildungen für Lehrkräfte machten deutlich, wie groß der Bedarf an umsetzungsorientierter Information ist.

Da international bestätigt ist, dass einfache Zugriffsmöglichkeiten und hohe Verfügbarkeit einen wesentlichen Beitrag zum frühen Suchtmittelmissbrauch leisten, wurden zeitgleich im Herbst erste Maßnahmen zur strukturellen Prävention der Stadtverwaltung und dem Jugendhilfeausschuss Erlangen und einzelnen Gemeindeverwaltungen im Landkreis vorgestellt. Die konkreten Anregungen "5von12" zur Umsetzung von Jugendschutz bei Veranstaltungen bot eine Grundlage für zusätzliche Auflagen der Ordnungsämter. Zur Förderung der Umsetzung des Jugendschutzgesetzes in der Gastronomie gingen wir ins Gespräch mit Kneipenbesitzern, für die auch ein spezieller Flyer und die "Rote Karte" für Jugendliche, an die nichts abgegeben werden kann, erstellt wurde. Flankierend ergänzt wurden unsere Aktionen u.a. durch intensivierte Kontrollen der Polizei in Gaststättenbetrieben , die dort ausgesprochenen Verboten Nachdruck verliehen und bei Kneipenbesitzern durch Bußgelder mehr Konsequenz einforderten. Der Kinderschutzbund testete das Abgabeverhalten bei Spirituosen von Verkäufern und belobigte konsequente Läden ebenso, wie sie nachlässige anmahnten.
Eine wichtige Zielgruppe waren natürlich auch Sportvereine in Stadt und Landkreis, für die als nächste Aufgabe des Arbeitskreises ein Konzept ganzheitlicher Prävention in Sportvereinen erstellt werden soll.
Im Herbst 2005 startete in Zusammenarbeit mit dem Gastronomieverband und dem Tourismus- und Marketingverein der Stadt Erlangen die aktive Bewerbung der Initiative nichtraucherfreundlicher Hotel- und Gaststättenbetriebe in Stadt und Landkreis. Die ersten 50 Teilnehmer sollen 2006 in einem Flyer beworben werben.

Allgemeine Ziele:
Die Kampagne richtet sich an Erwachsene und möchte das Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung und die präventive Bedeutung sozialer Kontrolle und früher Intervention stärken. Vor Allem sollen die, die in Erziehungsverantwortung stehen, klare Anhaltspunkte für ihr pädagogisches Handeln zu Hause, aber auch in der Öffentlichkeit erhalten. Neben der Zielgruppe der "Erziehenden" und der Vermittlung alltagsrelevanter Fertigkeiten setzt sich die Kampagne für die Umsetzung jugendschutzgerechter Rahmenbedingungen im außerfamiliären sozialen Umfeld ein. Zielgruppe sind hier Kneipen, (Sport-)Vereine, Jugendzentren und Organisatoren von Veranstaltungen aller Art.
Die Kampagne versteht sich als grundlegendes Element unserer vielfältigen bereits bestehenden Langzeit- Präventionsbausteine in Vorschule, Schule und Jugendarbeit/Sportverein. Sie bezieht gezielt Vertreter der Politik und Polizei in Planung und Umsetzung mit ein, um die Ziele in ihrer Bedeutung und Wirkung zu stärken und ihre Verwirklichung nachhaltig zu etablieren.

Definierte Ziele als Basis der Evaluationskriterien:

  • Wahrnehmung
  • Mitverantwortung
  • Handlungskompetenz
  • Beschränkung der Zugriffsmöglichkeit

Finanzierung:
Die konkreten Auslagen der Kampagne werden nahezu nur aus Sponsorengeldern finanziert. (bisher ca. 12 500.- € ) Das Landratsamt Erlangen-Höchstadt übernahm alle laufenden Kosten für den Schriftverkehr, Papier- und Kopierkosten etc. .

Materialien:

  • Poster in den Größen DinA-1 und DinA-2
  • Flyer für Eltern
  • Flyer "Die Wirthausedition"
  • Infoblatt für Sportvereine "Suchtprävention im Sportverein"
  • "Rote Karte" für Jugendliche
  • Tischaufsteller zum Nichtrauchen
  • "5von12" Auflagenliste (entlehnt bei Kontakt&Co, Suchtpräventionsstelle Südtirol)
  • Internetseite: www.frei-ab-12.info
  • Give-Aways wie T-Shirt, Buttons, Luftballons, Postkarten, Aufkleber

Zahlen (bis 01.10.05):

  • 27 Elternabende
  • 13 Veranstaltungen für (Sport-)vereine und Lehrkräfte
  • 25 Aktionen vor Ort bei Veranstaltungen aller Art
  • ca. 35 000 verteilte Flyer
  • 14 Presseberichte
  • 20 Gespräche und Vorträge mit Vertretern der Politik, Gastronomie und Mitarbeitern anderer Kommunen
  • Die Kampagne wird derzeit in Roth, Lauf, Bayreuth, Ansbach bez. einer Übernahme diskutiert, weitere Kommunen stehen in der Informationsphase. Für das Design und die Idee der Materialien werden dabei keine Kosten erhoben.
Handelt es sich dabei um: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
Welches ist die Zielgruppe?: 
Multiplikatoren
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Andere
Ist die Maßnahme unter dem Aspekt der Flächenwirkung in Ihrer Kommune (bei Landkreisen in den kreisangehörigen Gemeinden): 
flächendeckend
teilweise flächendeckend
eher punktuell in ausgewählten Einrichtungen (bzw. Kommunen)
sonstiges:
Wann wurde mit der Maßnahme begonnen?: 
vor 2000
2000 bis 2002
nach 2002
Welche Laufzeit hat die Maßnahme?: 
Dauerangebot
Bis zu zwei Jahren
Mehr als zwei Jahre
Wie lange ist die Finanzierung der Maßnahme gesichert?: 
Dauerhaft
Offen
Jahre:
Wird die Maßnahme dokumentiert?: 
ja
nein
Wird die Maßnahme evaluiert?: 
Selbstevaluation wurde durchgeführt
Fremdevaluation wurde durchgeführt
Evaluation ist geplant
Keine Evaluation
Hat die Maßnahme eine geschlechtsspezifische Ausrichtung?: 
ja
nein
Gibt es in der Maßnahme eine interkommunale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Kommunen in Franken (Roth, Neustadt/Aisch, Lauf, Bayreuth, Ansbach), die das Konzept übernehmen. Wir stellen alle Konzeppte und die Materialien als Datei kostenlos zur Verfügung.
Gibt es in der Maßnahme eine überregionale Kooperation?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Wiederholte Vorstellung des Projektes auf überregionalen Veranstaltungen, wie dem Bayerischen Suchtforum.
Welche Methoden und Materialien werden eingesetzt?: 
Selbst entwickelte Methoden und Instrumente
Von Dritten entwickelten Methoden und Instrumente
Beides
Sind diese evaluiert?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 
Die Kampagne wurde durch 2 Diplomarbeiten der Universität Bayreuth, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften zum Prozess und dem Ergebnis evaluiert. Über den Verlauf wird eine Dokumentation erstellt. Die Ergebnisse der Evaluationen wurden am 24.10.2005 der Öffentlichkeit vorgestellt. <br/>