Kreis Heinsberg

Typ: 
Landkreis
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Kreis Heinsberg
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt Heinsberg
Name des Ansprechpartners: 
Dr. med. Karl-Heinz Feldhoff
Funktion des Ansprechpartners: 
Ltd. Kreismedizinaldirektor, Amtsarzt
Straße/Postfach: 
Valkenburger Str. 45
Postleitzahl: 
52525
Ort: 
Heinsberg
Telefon des Ansprechpartners: 
02452/135301
Telefax des Ansprechpartners: 
02452/135395
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Einleitende Worte

Mit dem Wettbewerbsbeitrag des Kreises Heinsberg soll ein Beispiel für kommunale Suchtprävention für die verschiedenen Altersgruppen dargestellt werden.
Diese nimmt im Kreis Heinsberg seit vielen Jahren einen breiten Raum ein. Über die im Kreis Heinsberg seit 1993 etablierte Gesundheitskonferenz wurde das Thema Risikoverhalten wiederholt behandelt.

2001 wurde zum Risikoverhalten bei Kindern und Jugendlichen eine kreisweite und – in Zusammenarbeit mit den benachbarten Gesundheitsämtern und Behörden in Belgien und Niederlanden – eine Befragung durchgeführt. In allen Regionen wurden daraufhin Maßnahmen eingeleitet, die auch den Einbezug der "Erwachsenenwelt" beinhalten.

In diesem Zusammenhang darf ich darauf hinweisen, dass die Suchtprävention im Kreis Heinsberg einen breiten Raum einnimmt. Seit vielen Jahren wird über die im Kreis Heinsberg etablierte Gesundheitskonferenz dem Thema des Risikoverhaltens große Aufmerksamkeit gewidmet. 2001 wurde zum Risikoverhalten bei Kindern und Jugendlichen eine kreisweite und - in Zusammenarbeit mit den benachbarten Gesundheitsämtern und Behörden in Belgien und Niederlanden - euregionale Befragung durchgeführt. In allen Regionen wurden daraufhin Maßnahmen eingeleitet, die auch den Einbezug der "Erwachsenenwelt" beinhalten. Ein Berichtsband ist beigefügt.

Die für die Euregio-Maas-Rhein für Fragen der gesundheitlichen Versorgung zuständige Kommission IV – Gesundheit, soziale Sicherung und Angelegenheiten der öffentlichen Sicherheit und Ordnung – hat über ihre Vorsitzenden im Mai 2005 eine euregionalweite Präventionserklärung verabschiedet. Damit werden in allen Regionen und Kreisen sowie kreisangehörigen Städten und Gemeinden die Absichten zur Eindämmung des Sucht- und Drogenverhaltens aller Altersgruppen politisch verankert.
Angeschlossen haben sich Präventionsaktivitäten in den Teilregionen. Wesentliche Bausteine für den Kreis Heinsberg sind in der jetzigen Bewerbung für kommunale Suchtprävention berücksichtigt.
Alle Aktivitäten im Kreis Heinsberg werden über die Gesundheitskonferenz und der ihr zugeordneten psychosozialen Arbeitsgemeinschaft eingeleitet und umgesetzt. Damit ist ein breiter Konsens in der Fachöffentlichkeit und der Politik sowie den Bürgerinnen und Bürgern erzielbar. Ständig wird mit den Weiterentwicklungen auch der Gesundheitsausschuss des Kreistages Kreis Heinsberg befasst, um die weiteren Schritte auch in den Gremien des Kreistages bekannt werden zu lassen.
Im Rahmen einer Abschlussarbeit des Public-Health-Absolventen Dr. med. Bernhard Ziemer (Stellvertretender Amtsleiter des Kreisgesundheitsamtes Heinsberg) zur kommunalen Gesundheitspolitik und Gesundheitsplanung/-berichterstattung aus Sicht der in politisch-administrativen System tätigen Entscheidungsträger/innen konnte dargelegt werden, dass die Frage der Prävention von Suchtverhalten einen Schwerpunkt für die Gestaltungsmöglichkeiten der kommunalen Gesundheit darstellen kann. 43,9 % der befragten Politiker gaben diesen Bereich als wichtiges Handlungsfeld an.

Der Kreis Heinsberg führt seine Aktivitäten zum Thema Sucht und Drogen in Einklang mit den Gesundheitszielen des Landes Nordrhein-Westfalen, die von 1995-2005 mit dem Ziel 4 "Tabak, Alkohol und psychoaktive Substanzen" diesem Thema einen wichtigen Stellenwert einräumten. 2004 wurden die neuen Gesundheitsziele für NRW durch die Landesgesundheitskonferenz verabschiedet, wo sowohl in den Strukturzielen als auch in den krankheitsbezogenen Zielen erneut dem Sucht- und Drogenbereich ein wichtiger Stellenwert eingeräumt wird. Alle Maßnahmen im Kreis Heinsberg berücksichtigen das Landesprogramm gegen Sucht, wie es in Umsetzung des Ziels 4 der 10 vorrangigen Gesundheitsziele für NRW im Jahre 2000 aufgelegt wurde.

Die Gesundheitskonferenz des Kreises Heinsberg hat 2004 Handlungsempfehlungen zur Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen einvernehmlich verabredet. Dabei wurden gemäß dem Settingansatz von "Gesundheitsziele.de" für die Bereiche Familie und Freizeit, Kindergarten und Schule jeweils Schwerpunkte gesetzt. Im Rahmen der geführten Diskussionen mit den Trägern entsprechender Angebote wurde dafür Sorge getragen, dass den sozial benachteiligten Gruppen ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird. Einbezogen wurden daher auch Arbeitslosentreffs und eine Projektarbeit mit türkischen Mitbürgerinnen, um den Aspekt der Alkoholprävention besonders zu unterstreichen.

Der derzeit in der Drucklegung befindliche Gesundheitsbericht 2005 des Kreises Heinsberg widmet dem Sucht- und Drogenbereich einen wichtigen Teil. Die notwendigen Vorbildfunktionen konnten erst jüngst in einer engen Zusammenarbeit mit Karnevalsvereinen und Schützenvereinen weiter verfestigt werden. Waren bislang nur Ablehnungen durch Entscheidungsträger die Regel, konnte durch die jetzigen verstärkten Aktivitäten erstmals Gemeinsamkeiten verabredet werden. Dazu sind bei den Zeitungsausschnitten die auch in der Öffentlichkeit breit berichteten Ergebnisse enthalten.

Ergänzt wird der Wettbewerbsbeitrag um die im Vormonat durchgeführten Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte", die vom 07.-08.11.2005 im Kreis Heinsberg unter der Schirmherrschaft von Herrn Landrat Stephan Pusch stattfanden. Schwerpunktthema dieser Aktionstage war das Thema Alkohol.

Für viele gehören das Bier zum Feiern, der Sekt zum Anstoßen und der Wein zum Entspannen dazu. Da Alkohol gesellschaftlich akzeptiert wird und im Alltag ständig präsent ist, liegt es auf der Hand, dass jeder Versuch, die Menschen zu einem völligen Alkoholverzicht zu bewegen, von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre. In den Mittelpunkt der Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte" wurde deshalb - als realistische Handlungsmöglichkeit - der momentane Verzicht auf Alkohol gestellt. Dieser Verzicht wurde an alltäglichen Situationen des Konsums - von der Teilnahme am Straßenverkehr bis zur Party, vom Freizeitsport bis zum festlichen Abendessen, vom Kneipenbesuch bis zum Betriebsfest aufgezeigt und verdeutlicht.

Kernbotschaft war die Aussage "Danke. Ich möchte (jetzt) nicht." Auf diese Weise sollte die Bereitschaft zu einem maßvollen, verantwortungsbewussten und kontrollierten Umgang mit Alkohol geweckt werden, ohne ihn zugleich als Genussmittel zu ächten.

Die "Alkoholkampagne" mit ihren vielen Einzelaktionen wollte vor allem die Menschen ansprechen, die zwar noch nicht abhängig, aber bereits gefährdet sind. Hierzu gehören vor allem Kinder und Jugendliche, die entwicklungsbedingt noch leichter beeinflussbar sind, die oftmals ein nur schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl besitzen, denen es an (positiven) Vorbildern mangelt und die nicht selten durch Gruppenzwang zum Konsum animiert werden. Darüber hinaus sollten aber auch die Erwachsenen zu einem "problembewussten" Alkoholkonsum - sowohl im privaten und vereinsbezogenen als auch im beruflichen Bereich - aufgefordert und gleichzeitig ihre Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche besonders herausgestellt und gestärkt werden.

Exemplarische Darstellung einiger Aktionen

Im Folgenden werden exemplarisch einige Aktionen mit dem Schwerpunkt Alkoholprävention beschrieben, die im Rahmen der Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte" angeboten wurden:

a) Ausstellung "Spurensuche"
b) Rauschbrillenparcours
c) Da simmer dabei, dat is prima! – Jugendschutz und Suchtprävention im Karnevalsverein
d) Lesung "Sauf ruhig weiter, wenn Du kannst"
e) Feiern ohne reihern! – alkohol- und rauchfreie Jugenddisco

a) Ausstellung "Spurensuche"

In Kooperation der hiesigen Suchtberatungsstelle des Gesundheitsamtes Kreis Heinsberg mit den Selbsthilfegruppen (Anonyme Alkoholiker e.V., clean way e.V., Alternative – Sucht – Gruppe ASG…) entstand die Ausstellung "Spurensuche". Ziel war es, Textbeiträge in Form von Gedichten, Erfahrungsberichten, Briefen und Gedanken von Betroffenen zu sammeln und auszustellen. Es kamen 37 Beiträge zusammen, die im Rahmen einer 2-wöchigen Ausstellung präsentiert wurden. Einen Schwerpunkt der Beiträge nahm das Thema Alkohol aus Sicht von Betroffenen und Angehörigen ein. Die Ausstellungsbeiträge machten deutlich, dass Alkoholsucht ein Thema ist, welches uns alle angeht, angehen kann und sollte und dass Alkoholmissbrauch oder –abhängigkeit nicht erst im Bahnhofs- und Obdachlosenmilieu beginnt.
Aufgrund der zahlreichen BesucherInnen und interessanten Gesprächen, die sich über den Einstieg der Texte entwickelten, sind weitere Ausstellungen und ein euregionaler Buchband für 2006 in Planung.

b) Rauschbrillenparcours

In der Kooperation mit der AOK Rheinland – Regionaldirektion Heinsberg, der Kreispolizeibehörde Heinsberg – Kommissariat Vorbeugung und vier ortsansässigen Fahrschulen wurden mehrere Rauschbrillenparcours angeboten. Im Rahmen des Fahrschulunterrichtes wurde zunächst die Problematik "Alkohol im Straßenverkehr" theoretisch geschildert. Anschließend wurde die Theorie durch den Einsatz der Rauschbrillen erlebbar gemacht und somit praktisch bearbeitet. Rauschbrillen verdeutlichen dabei eindrucksvoll den Zustand der Beeinträchtigung durch Alkohol und das Gehirn beeinflussende Substanzen und bieten somit einen sicheren Weg, Trunkenheitsfahrten zu erleben, ohne tatsächlich berauscht zu sein. Übungen im Fahrschulwagen, mit Mofa, Kickboard und Fahrschul-LKW, wie z.B. einparken und Slalom, fahren wurden durchgeführt.
Zielgruppen dieser Veranstaltungen waren neben den aktuellen FahrschülerInnen alle Interessierten. Dabei legte eine Veranstaltung den Schwerpunkt auf türkische MitbürgerInnen, eine auf BerufskraftfahrerInnen sowie eine weitere auf SchülerInnen einer Hauptschule.
Aufgrund der positiven Resonanz entwickelten sich im Rahmen der Veranstaltungen bereits weitere Ideen und Kooperationen für das kommende Jahr: Die Zusammenarbeit einer Fahrschule mit dem hiesigen Kreisgymnasium im Rahmen eines Projektes zur Verkehrssicherheitserziehung wurde verabredet; eine Ortsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr meldete ihr Interesse an Übungen mit den Rauschbrillen im LKW mit der Behandlung des Themas "(Rest-) Alkohol im Feuerwehreinsatz" an; aufgrund der Presseberichte meldeten sich weitere Fahrschulen mit dem Wunsch, ähnliche Aktionen anzubieten. Überlegt wird, jährlich im Rahmen von Stadtfesten im Kreis Heinsberg einen Rauschbrillen-Parcours im Fahrschulwagen anzubieten.

c) Da simmer dabei, dat is prima! – Jugendschutz und Suchtprävention im Karnevalsverein

Besonders die kleinsten Jecken beweisen, dass Alkohol nicht immer das wichtigste beim Feiern ist. An welchen Stellen können die Großen hier etwas von den Kleinen lernen? Welche Möglichkeiten hat ein Karnevalsverein bei der Gestaltung von Sitzungen und Bällen im Sinne des Jugendschutzes? Inwiefern kann der Verein auf das Servicepersonal von Hallen und Zeltwirten positiv Einfluss nehmen? Wie können Vereine die positiven Aspekte der Brauchtumspflege und der Jugendarbeit für ihr Image nutzen? Inwiefern können und müssen Vereinsmitglieder beim Thema Alkohol (und Rauchen) positive Vorbilder für NachwuchskarnevalistInnen sein? Diese und andere Fragen sowie Möglichkeiten der Verhältnisprävention wurden von VertreterInnen der Karnevalsvereine aus dem Kreis Heinsberg sowie von Fachkräften des Gesundheitsamtes, des Jugendamtes, der Polizei – Kommissariat Vorbeugung und der AG Jugendschutz für den Kreis Heinsberg im Rahmen der Veranstaltungen diskutiert.
Ziele für die Zielgruppe Errwachsenen-Karnevalisten (= Multiplikatoren):

  • Alkohol wird verantwortungsvoll konsumiert
  • Punktnüchternheit im Umgang mit Kindern während der Kinderkarnevalveranstaltungen wird praktiziert.
  • Positives Vorbildverhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen beim Alkoholkonsum wird gezeigt
  • Konsequentes erzieherisches Verhalten in Bezug auf den Alkoholkonsum Heranwachsender: das Jugendschutzgesetz wird von Seiten des Vereins eingehalten; Eltern werden bei Missständen auf das Jugendschutzgesetz und die Einhaltung der Gesetze und ihrer Verantwortung hingewiesen
  • Wissen über die Risiken des Alkoholkonsums gerade bei jungen Kindern und Jugendlichen ist vorhanden

Ziele für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche

  • Durch die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes wird das Probierkonsum zeitlich hinausgezögert bzw. das Einstiegsalter erhöht
  • Häufigkeit des Rauschtrinkens nimmt ab

Zum Abschluss wurden von vielen VertreterInnen freiwillige Vereinbarungen zum Schutz der Jugend im Karneval unterzeichnet. Alle VereinsvertreterInnen nahmen die Vorschläge der Fachkräfte mit, um sie im Verein weiter zu diskutieren und zu verabschieden. Aufgrund der Presseberichterstattung meldeten sich im Anschluss weitere Vereine, die an diesem Abend nicht anwesend waren.
Für das Jahr 2006 ist eine Fortführung der Veranstaltung für die Karnevalsvereine sowie eine Ausdehnung auf den Bereich der Schützenvereine geplant. Vereinsinterne Schulungen für JugendleiterInnen und Vorstandsmitglieder wurden von Seiten des Gesundheitsamtes, der AOK Rheinland – Regionaldirektion Heinsberg sowie der Kreispolizeibehörde Heinsberg – Kommissariat Vorbeugung für das Jahr 2006 angeboten.

d) Lesung "Sauf ruhig weiter, wenn Du kannst"

Den Aufruf zur Kooperation im Rahmen der Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte" folgten auch die Gangelter Einrichtungen "Maria Hilf" mit ihrer Entgiftungsstation sowie die Realschule Gangelt. Im Schulunterricht wurde das Buch "Sauf ruhig weiter, wenn Du kannst" gelesen sowie fächer-übergreifend im Kunstunterricht eine Bildausstellung zum Thema erarbeitet. Abgerundet wurde die Unterrichtsreihe mit einer Lesung durch die Autorin Annette Weber selbst und einer anschließenden Diskussion. Hier stellten sich die Autorin und der Pflegedienstleiter der Markus-Station den neugierigen Fragen der SchülerInnen.
Die Bildausstellung blieb auch nach der Lesung noch einige Zeit in den Gangelter Einrichtung für PatientInnen und BesucherInnen zu sehen. Im kommenden Jahr wird die Ausstellung in die Schule verlagert.
Für 2006 sind aufgrund des Erfolges weitere Lesung mit der Autorin angedacht.

f) Feiern ohne reihern! – alkohol- und rauchfreie Jugenddisco

Eine alkohol- und rauchfreie Jugenddisco wurde vom Jugendamt der Stadt Erkelenz durchgeführt. Von diesem Angebot nahmen knapp 500 Jugendliche gebrauch. Neben dem Feiern kam aber auch die Bearbeitung des Themas "Alkohol" nicht zu kurz. An verschiedenen Ständen im Foyer der Veranstaltungshalle konnten sich die Jugendlichen aktiv mit dem Thema Alkohol und Nikotin – unter Begleitung von MitarbeiterInnen der AG Jugendschutz – auseinandersetzen:

Aktionsstand "Nikotin-Quiz": Mit Hilfe des Quiz konnten die Jugendlichen ihr Wissen zum Thema Tabak überprüfen, auffrischen und verbessern. Beim Ausfüllen des Quiz-Bogens entstanden Gespräche zwischen den Jugendlichen untereinander sowie mit dem anwesenden Fachpersonal. Im Rahmen der anschließenden Prämierung wurden 1 Kinogutschein sowie 2 Basketbälle als Gewinn ausgesetzt.

Aktionsstand "Rauschbrillenparcours": Mit Hilfe der Rauschbrillen lässt sich eindrucksvoll der Zustand der Beeinträchtigung durch Alkohol (0,8 – 1,5 0/00) simulieren. Eingeschränkte Rundumsicht, Doppelsehen, Fehleinschätzung für Nähe und Distanz, Verwirrung, verzögerte Reaktionszeit etc. werden durch die Rauschbrillen erlebbar. Im Zusammenhang mit vielfältigen Aktionen (Slalom mit dem Kickboard fahren, kleine Gegenstände vom Boden aufheben, auf einer Linie gehen…) machten die Jugendlichen neue Erfahrungen und waren bereit, über eigene erste Rauscherfahrungen zu diskutieren.

Aktionsstand "Reaktionstest": Der Einsatz eines Reaktionstestes der Verkehrssicherheitswacht ermöglichte einen ähnlichen Gesprächseinstieg wie die Rauschbrillen. Auch hier konnten Reaktionszeit, Bremszeit etc. unter Alkoholeinfluss simuliert werden.

Aktionsstand "Messageboard": Am Messageboard" erhielten die Jugendlichen die Möglichkeit, durch Schreiben kurzer Nachrichten neue Leute kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Botschaft: "Wir brauchen keine Kippen und kein Alkohol, um zu flirten!"

Aufgrund der positiven Resonanz sollen zukünftig bei jeder rauch- und alkoholfreien Discoveranstaltung der Jugendämter im Kreis Heinsberg die Aktionsstände der AG Jugendschutz angeboten werden. Weitere Aktionsstände, wie z.B. das Mixen von alkoholfreien Cocktails, sind denkbar.

Der Kreis Heinsberg ist sehr daran interessiert, im Rahmen des 3. Wettbewerbes kommunale Suchtprävention Berücksichtigung finden zu können.

Für weitere Fragen stehen Ihnen der Unterzeichner und meine Mitarbeiterin Frau Yvonne Michel, yvonne.michel@kreis-heinsberg.de gerne zur Verfügung.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

In welchen Bereichen der Suchtprävention ist die Kommune tätig?: 
Stoffunspezifische Prävention
Stoffspezifische Prävention
Alkohol
Tabak
Illegale Drogen
Medikamente
Weitere? (bitte benennen): 

Essstörungen

Gibt es zu den Präventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Gibt es in Ihrer Kommune eine eigene Konzeption zum Bereich Alkohol?: 
ja
Teil der Gesamtkonzeption
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Von wem wurde die Konzeption beschlossen?: 

AG Suchtprophylaxe der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft mit der Kreisgesundheitskonferenz

Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Welche Strategie der Alkoholprävention wird in Ihrer Kommune verfolgt?: 
Überwiegend Verhaltensprävention
Überwiegend Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
An welche Altersgruppe richtet sich die Prävention vor allem?: 
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Welche Maßnahmen werden im Bereich der Verhältnisprävention eingesetzt?: 
Kontrolle der Abgabebeschränkungen nach dem Jugendschutzgesetz
Kontrolle von Heranwachsenden bei Großveranstaltungen
Alkoholkontrollen im Straßenverkehr
Kontrolle der Einhaltung des "Apfelsaftgesetzes"
Kontrolle der Einhaltung der Verhaltensregeln des Deutschen Werberates
Keine Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Abgabebeschränkungen bei Sportveranstaltungen
Regelungen in Sportvereinen
Betriebsvereinbarungen in Kommunalverwaltungen und kommunalen Unternehmen
Betriebsvereinbarungen in privaten Unternehmen
Regelungen in (kommunalen) Jugendeinrichtungen
Werden alkoholfreie Jugendevents organisiert?
Welche weiteren Maßnahmen der Verhältnisprävention werden eingesetzt? (bitte benennen): 
  • Vorbildfunktionen der hier ansässigen Karnevals- und Schützenvereine
  • Projekt "Zum Wohlsein ohne Hohlsein"
  • Fortbildung für Gewerbetreibende zum Thema Alkohol, Alkopops und Jugendschutz
Welche Maßnahmen aus der Verhaltensprävention werden eingesetzt?: 
Gruppendiskussionen für Eltern, Kinder und Jugendliche
Unterricht/Schulung
Einzelberatung, motivierende Kurzberatung
Peer-Education
Multiplikatoren-Fortbildung
Arbeithilfen, Leitfäden
Bereitstellung von Info-Material
Kulturpädagogische Angebote
Weitere Maßnahmen? (Bitte benennen): 
  • Rauschbrillenparcour
  • ALF (Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten)
  • Rave-Shuttle in Discotheken (Alkohol, Cannabis)
  • MOVE (Motivierende Kurzintervention bei alkohol- und drogen-konsumierenden Jugendlichen
Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Erwachsene?: 
Alkohol wird risikoarm und verantwortungsvoll konsumiert
Punktnüchernheit (z.B. Verkehr, Schwangerschaft, Arbeit)
Positives Vorbildverhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen
Konsequentes erzieherisches Verhalten gegenüber dem Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen
Bei Alkoholproblemen finden Früherkennung und Frühintervention statt
Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche?: 
Probierkonsum wird zeitlich hinausgezögert bzw. Erhöhung des Einstiegsalters
Handlungsrelevantes Wissen zum Thema Alkohol ist vorhanden
Altersgrenzen des Jugendschutzgesetzes werden von Kindern und Jugendlichen akzeptiert
Kritisches Reflektieren der eigenen Konsummuster
Abnahme des Rauschtrinkens
Gibt es niedrigschwellige Beratungsangebote für Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörige?: 
ja
nein
Welche Akteure aus der Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Alkoholprävention?: 
Politische Vertretungskörperschaft
Gesundheitsamt
Jugendamt
Personalamt
Suchtpräventionsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Personalrat
Ordnungsamt
Präventionsbeauftragte(r)
Kommunale Betriebe
Sozialamt
Weitere? (bitte benennen): 
  • Polizeiverwaltungsamt
  • KPB – Kommissariat Vorbeugung
  • Stabsstelle
Gibt es ein federführendes Amt?: 
ja
nein
Wenn ja, dann bitte benennen: 

Gesundheitsamt

Hat sich Ihr (Ober-) Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihre Arbeit an der Alkoholprävention eingesetzt?: 
ja
nein
Gibt es ein Konzept für die Alkoholprävention bei Verwaltungsmitarbeitern?: 
ja
nein
Welches sind bei Ihnen wichtige örtliche Akteure der Alkoholprävention außerhalb der Kommunalverwaltung?: 
niedergelassene Ärzte
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Apotheken
Schulen
Kirchen
Einzelhandel
Gaststätten
Krankenhäuser
Sportvereine
Fachstellen für Suchtprävention
Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
Erziehungs-, Ehe- und Familienberatung
Polizei
Überbetriebliche Ausbildungsstätten
Gewerbeaufsicht
Selbsthilfeeinrichtungen
Lokale Medien
Fahrschulen
Weitere Akteure: 

Feuerwehr, Karnevals- und Schützenverein, Kindergärten, Gleichstellungsstellen der kreisangehörigen Gemeinden

Gibt es eine Einrichtung zur Vernetzung der Akteure?: 

Arbeitsgruppe Suchtprophylaxe

Arbeitet die Einrichtung regelmäßig?: 
ja
nein
Hat die Einrichtung eine eigene Geschäftsstelle?: 
ja
nein
Hat die Geschäftsstelle ein eigenes Budget?: 
ja
nein
Mit welchen überörtlichen Einrichtungen der Alkoholprävention wird kooperiert?: 

GINKO, Euregionaler Arbeitskreis Suchtprävention Maastricht

Gibt es geschlechtsspezifische Akzente bei der Alkoholprävention?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Nach jeweiliger Fragestellung (z.B. Rauscherfahrung) geschlechtsspezifische Ansätze

Welche Maßnahmen (Projekte, Produkte, Aktionen) der Alkoholprävention gibt es bei Ihnen?: 

1. Multiplikatorenschulungen für Schule, Gewerbetreibende, Jugendeinrichtung, Verline
2. Regionale und euregionale Aktionswochen
3. ALF (Lehrer/Schule/Eltern)
4. Gezielte Weitergabe von Unterrichtsmaterialien
5. Rave-Shuttle-Einsatz in und an Discotheken
6. MOVE

Wird für sozial benachteiligte Zielgruppen gearbeitet?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

Ausgehend von der euregionalen Jugendbefragung, Einsatz in Hauptschulen und Sonderschulen des Kreises sowie in einer kreisangehörigen Gemeinde im Arbeitslosentreff der AWO, türkische Mitbürgerinnen.

Gibt es eigene Projekte der Alkoholprävention für Arbeitslose?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

In Zusammenarbeit mit der AWO – Kreis Heinsberg in den Arbeitslosentreffs.

Gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

In Zusammenarbeit mit Al-a-Teen, SH Gruppen sowie Kreuzbund

Anlagen