Hansestadt Rostock

Typ: 
kreisfreie Stadt
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Hansestadt Rostock
Bundesland: 
Mecklenburg-Vorpommern
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt
Name des Ansprechpartners: 
Frau Dr. Antje Wrociszewski
Funktion des Ansprechpartners: 
Sucht-/Psychiatriekoordinatorin
Straße/Postfach: 
St.-Georg-Str. 109
Postleitzahl: 
18055
Ort: 
Rostock
Telefon des Ansprechpartners: 
(0381) 381 5346
Telefax des Ansprechpartners: 
(0381) 381 5399
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

3. Wettbewerb Kommunale Suchtprävention
Kommunale Maßnahmen der Alkoholprävention in Deutschland

Situation

Die Hansestadt Rostock ist mit ca. 200 000 Einwohnern die größte Stadt des
Bundestandes Mecklenburg.
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist eine strukturschwache Region.
Die Arbeitslosenquote in der kreisfreien Hansestadt beträgt 22,5%, das sind derzeit ca. 22.779 erwerbslose Menschen.

In Mecklenburg-Vorpommern sind Alkohol und Nikotin die Drogen Nummer eins, bei illegalen Drogen liegt Cannabis in Rostock an erster Stelle.
In den vergangenen Jahren ist für Betroffene ein umfangreiches Versorgungsnetzwerk in der Hansestadt Rostock entstanden.
Die Angebote für Menschen, die Probleme im Zusammenhang mit Suchtmitteln haben und für deren Angehörige reichen von niedrigschwellig bis zu medizinischen stationären Versorgung mit einer unterstützenden Selbsthilfestruktur und Angeboten zur Suchtprävention (s. Anlage 1).
Hervorzuheben sind die 3 anerkannten Suchtberatungs und Behandlungsstellen der Hansestadt Rostock:

  • Suchtberatungs und Behandlungsstelle der Volkssolidarität eV.
  • Fachdienst Suchtkrankenhilfe Caritas Mecklenburg e.V.
  • Evangelische Suchtberatung Rostock gGmbH.

Diese Beratungsstellen werden aus Landes und kommunalen Mitteln finanziert. Grundlage sind Leistungsvereinbarungen zwischen dem Gesundheitsamt und den Suchtberatungsstellen der Stadt, die den Beratungsstellen eine Planungssicherheit geben.
Einen Überblick über die koordinierende Tätigkeit der Sucht und Psychiatriekoordinatorin am Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock zeigen die Folien in der Anlage.

Kommunale Maßnahmen der Alkoholprävention in der Hansestadt Rostock Beschreibung der Wettbewerbsaktivitäten

1. Zielsetzung

2005 waren mit der Alkoholpräventionsarbeit folgende Ziele verbunden:

  • Erreichen einer breiten Öffentlichkeit
  • Aufmerksammachen auf das landesspezifische Problem der Alkoholabhängigkeit
  • Sensibilisieren der Bevölkerung für den Blick auf individuelles Ausweichverhalten
  • Informationen über mögliche Suchtrisiken und Hilfeangebote
  • Motivation des Einzelnen, sein eigenes Verhalten kritisch zu betrachten
  • Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Drogen- und Suchtproblemen
  • Anregen von Diskussionen über verschiedene Formen suchtbedingter Probleme, um eine Kultur des Hinsehens anzuregen
  • Motivieren zum Einschränken oder auch Vermeiden gesundheitsschädigenden Verhaltens, insbesondere übermäßigen Alkoholkonsums durch Information über Hilfeangeboten und gesunde Lebensweise
  • Information über die Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe
  • Toleranzentwicklung gegenüber Menschen mit Suchterkrankung, Abbau von Vorurteilen bzw. aggressiver Ablehnungshaltung.
2. Zielgruppen

Die Maßnahmen der Alkoholprävention richteten sich vor allem an:

  • Kinder und Jugendliche
  • Eltern von Kindern und Jugendlichen
  • betroffene suchtmittelabhängige Menschen
  • Pädagogen, Lehrer, Sozialarbeiter aus Jugendeinrichtungen
3. Beteiligte Einrichtungen

Federführend unter der Leitung des Gesundheitsamtes arbeiten folgende
Einrichtungen zusammen:

  • alle Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe und Projekte der
    Suchtprävention:
    • 3 Suchtberatungs und Behandlungsstellen
    • betriebliche Suchtprävention
    • Suchtpräventionskabinett des Gesundheitsamtes
    • Einrichtungen der Jugendhilfe
    • Drogensprechstunde der lnstitutsambulanz der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kinder und Jugendalter mit dem Bundesmodellprojekt HaLt.
    • Entgiftungsstation der Universität Rostock
    • Fachklinik für Suchtkranke
    • Tagesstätte für suchtmittelabhängige Menschen INTHIS
    • Kontaktladen
    • Betreutes Wohnen der Evangelischen Suchtberatung, Trockendock e und Gemeinnützigen Gesellschaft für Gemeindepsychiatrie
    • Selbsthilfevereine
    • Elternkreise.
  • In Verbindung mit einer lebensweltorientierten Gemeinwesenarbeit wurden weitere Einrichtungen und Institutionen einbezogen:
    • Förderzentrum am Schwanenteich
    • Forum Leberdialyse eV.
    • Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung Mecklenburg
    • Krankenkassen
    • Verbraucherzentrale, Bereich der gesunden Lebensführung
    • Polizeidirektion
    • Oberfinanzdirektion Hamburg-Zolllehranstalt Rostock und Zollkommissariat Rostock
    • Einkommens und Budgetberatung
    • Eurawasser Nord GmbH.
4. Inhaltsangabe der Maßnahmen der Alkoholprävention 2005

Für 2005 wurden folgende Maßnahmen der Alkoholprävention in der Hansestadt Rostock auf verschiedenen Ebenen konzipiert:

4.1 Fortbildungsprojekt "Starke Kinder Drogen"

Die Organisation und Durchführung erfolgte durch das Gesundheitsamt in Kooperation mit der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern (LAKOST).

Zeitraum und Zielgruppen

Das Fortbildungsprogramm wurde für 3 Kurse im Zeitraum von 4 Tagen angeboten.
1. Kurs: 31 Januar 2005 bis 03Februar 2005 für Lehrerinnen, Schutsozialarbeiterinnen, Vertrauens und Beratungslehrerinnen mit 14 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen
2. Kurs: 06Juni 2005 bis 08. Juni 2005 für Kindergärtnerinnen, mit 10 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Kindertagesstätten
3. Kurs: 27Juni 2005 bis 30Juni 2005 für Lehrerinnen, Schulsozialarbeiterinnen, Vertrauens und Beratungslehrerinnen mit 14 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen

Aufbau des Programms für Lehrerinnen, Vertrauens und Beratungslehrerinnen, Schulsozialarbeiterinnen und Sozialarbeiterinnen aus den Jugendbüros

1. Baustein
Seminarleiter: Leiter der LAKOST, Leiter des Suchtpräventionskabinetts des Gesundheitsamtes
Sensibilisieren für das Thema "Sucht"
Suchtprävention als wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung in der Schule
Sucht als Alltagsproblem erkennen-Handlungsanweisungen im Umgang mit Verdacht auf Suchtmittelkonsum

2. Baustein
Seminarleiterinnen: Arzt aus dem sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes, Projektärztin des Bundesmodellprojekts "Hart am Limit" (H.aL.T.)
Diagnostik und Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen anhand des lCD 10
Suchtfrüherkennung bei Kindern und Jugendlichen aus der Sicht der medizinischen Praxis (Fallbeispiele) und Vorstellung des Bundesmodellprojektes

3. Baustein
Seminarleitun Sucht und Psychiatriekoordinatorin, Psychologe aus der Erziehungsberatungsstelle
Versorgungsstruktur der Suchtkrankenhilfe
Belastungsfaktoren bei Kindern und Jugendlichen
Umgang mit Entwicklungsbesonderheiten und praktische Übungen im Umgang mit auffälligen Kindern und Jugendlichen, motivierende Gesprächsführung

4. Baustein
Seminarleitung: Mitarbeiterin der Zolllehranstalt Rostock und Staatsanwalt Drogenstoffkunde und Rechtliche Grundlagen zum Umgang mit Drogen

Aufbau des Programms für Kindergärtnerinnen

1. Baustein:
Seminarleitung: Leiter der LAKOST, Leiter des Suchtpräventionskabinetts
Sensibilisieren für das Thema "Sucht" und Darstellung des Suchtspektrums
Spiel "Alltagssüchte" Auswertung, VHS Klaviermodell mit "Wenn ich ... - Karten"
Ausweichendes Verhalten, "Unsere kleine Welt"
Vorstellung des Modells "Ursachendreieck Was / Wo können wir etwas tun? (Stärkung der persönlichen Kompetenzen)

2. Baustein
Seminarleiterin: Fachberaterin für KITA im Jugendamt
Gewährleistung der Fürsorge und Aufsichtspflicht, Struktur des Jugendamtes
Bereitschaftsdienst/Kinder und Jugendnotdienst
Diskussion zu Notfallsituationen

3. Baustein
Seminarleiterin: Sucht und Psychiatriekoordinatorin
Entwicklungsbesonderheiten im K1einkind und Vorschulalter
Entstehung von Suchtverhalten, motivierende Gesprächsführung Wie können Erzieher vorbeugen? Wie können Eltern vorbeugen?
Angebote der Suchtkrankenhilfe in der Hansestadt Rostock

4. Baustein
Seminarleitung: Leiter der LAKOST, Leiter des Suchtpräventionskabinetts
Co und Kinder aus suchtbelasteten Familien
Rollen in der Familie, Rolle/n der Kinder, Möglichkeiten der Erzieher

Auswertungsergebnisse
Insgesamt wurden die Veranstaltungen von den Teilnehmern als sehr gelungen eingeschätzt. Sie äußerten den Wunsch nach einer Fortführung dieser Fortbildungsmöglichkeit.
Die Pädagogen erhielten methodische Anregungen für die eigene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern. Als sehr sinnvoll wurde die Darstellung und Möglichkeit der Netzwerkarbeit empfunden. Der intensive Informationsaustausch und die Vielfalt der Beiträge waren den Teilnehmern sehr wichtig. Weiterhin positiv sind die vielseitigen und praxisnahen Informationen und die Informationsmaterialien erwähnt worden.

4.2 Rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren

Zeitraum
Die Rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren fanden in der Zeit vom 3O bis 22.September 2005 statt.
Das besondere dieser Aktionswochen war ein spezielles dreiwöchiges Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer, Kinder und Jugendbetreuer und Eltern. Während der Öffnungszeiten standen den Besuchern betroffene Menschen und Fachleute aus den Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe für Fragen zur Verfügung.
Im Rahmen von Präventionsprojekten nutzten Schulen, Berufsschulen und anderen Einrichtungen ihre zahlreichen Besuche.
Die Ausstellung war im o Zeitraum von 1000 bis 1700 Uhr ganztägig geöffnet, auch Sonnabend und Sonntag.

Verlauf der Rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren
Die Rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren 2005 standen unter dem Motto "Gesichter der Sucht".
Dieses Präventionsangebot war in den Rahmen einer Photoausstellung unter dem Titel TRAFFIC eingebunden.
Die Dokumentation zeigt in eindrucksvoller Weise die Wirkung der Porträts suchtmittelabhängiger Menschen auf die Besucherrinnen und Besucher(s. Anhang zu Maßnahme 2).
Insgesamt sahen 3 500 Gäste aus verschiedenen Einrichtungen und Städten die Photos des Photographen Michael Reh.
Die Eindrücke, die der Besuch bei den einzelnen hinterlassen hat, sind in den unterschiedlichsten Impressionen im Gästebuch festgehalten. Es ist sehr interessant, sie zu lesen, spiegeln sie doch die verschiedensten Meinungen und Einstellungen wider.
In der Zeit der Ausstellung erhielten viele Besucher die Möglichkeit, sich mit dem Thema Sucht und deren Folgen auf vielfältigste Art und Weise auseinander zu setzen.
Die Betrachter konnten sich direkt dem Thema stellen oder in Gesprächsrunden mit Fachleuten und betroffenen Menschen spezielle Fragen zu Abhängigkeitser krankungen, deren Folgen und zur Prävention diskutieren.
In vielen Gesprächen stand die von den Schwarzweißphotos ausgehende Faszination im Mittelpunkt.
Mit dem Photoprojekt gelang es uns, eine gesellschaftliche Randgruppe in den Mittelpunkt der Offentlichkeit zu stellen und ihr die verlorene Menschenwürde zurück zu geben, da oft im wirklichen Leben ein großer Bogen um diese Menschen gemacht wird.

Die Ausstellung TRAFFIC
Der Bezug von TRAFFIC zu den verschiedenen Wortbedeutungen wie Verkehr oder Drogenhandel war 2004 für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Anlass, diese Ausstellung im Ministerium in Berlin zu zeigen. In einem Projekt mit suchtmittelabhängigen Menschen im Alter von 16 bis 65 Jahren porträtierte der Photograph Michael Reh diese Menschen.
Für ihn war dieses Photoprojekt eine seiner wichtigsten Arbeiten und Erfahrungen, sowohl aus künstlerischer Sicht, als auch aus sozialer und menschlicher Sicht. In diesem Projekt wurden die betroffenen Menschen zuerst in ihrer ganz alltäglichen Erscheinung fotografiert, anschließend erarbeitete der Photograph mit ihnen neue Porträts.
Das Besondere an der Ausstellung ist und das war für uns der Anlass, diese Ausstellung nach Rostock zu holen, dass es dem Photographen mit den Porträts gelang, emotionale Reaktionen festzuhalten. Michael Reh blickt in die Tiefe der Seele dieser Menschen, um das scheinbar Unsichtbare im Menschen sichtbar zu machen, persönliche Momente zu ermöglichen und früher einmal Erlebtes wieder hervorzu holen und festzuhalten.

Nach Berlin war die Hansestadt Rostock die zweite Station dieser Ausstellung in der Bundesrepublik.
Wir wollten auf eine etwas andere Art ein Suchtpräventionsangebot vorstellen und auf die Abhängigkeitsproblematik aufmerksam machen, um insbesondere das Interesse bei Jugendlichen, aber auch bei Betroffenen, Angehörigen, Besuchern der Hansestadt und Fachleuten zu wecken.
Der Katalog und das Video, das zu Beginn der Ausstellung gezeigt wurde, waren emotional sehr berührende Begleitmaterialien, die speziell Jugendliche ansprachen.

Auswertung
Auszüge aus dem Pressespiegel und der Öffentlichkeitsarbeit in der Dokumentation zeigen die Resonanz dieser Präventionswochen (s. Anlage zu Maßnahme 2)

4.3 Rostocker Aktionstag gegen Suchtgefahren

Zeitraum
Am 7.September 2005 wurde der traditionelle 12.Aktionstag gegen Suchtgefahren auf dem Universitätsplatz der Hansestadt Rostock durchgeführt, der in diesem Jahr aus gegebenem Anlass unter dem Motto "Gesichter der Sucht stand und schwerpunktmäßig Teil der Öffentlichkeitsarbeit der einzelnen Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe war, um insbesondere über bestehende Präventionsangebote in der Hansestadt Rostock zu informieren.

Ziele des Rostocker Aktionstages gegen Suchtgefahren
Primäres Ziel war, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen.
In der Woche des Aktionstages wurden in verschiedenen von der Suchtkrankenhilfe organisierten Veranstaltungen auf das landesspezifische Problem der Alkoholabhängigkeit und der Möglichkeit der Suchtprävention aufmerksam gemacht. Die Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe gaben Gelegenheit, den Focus auf die verschiedenen Gesichter der Sucht zu richten und informierten darüber, welche Alternativen es für den einen oder anderen Weg aus der Sucht geben kann.

Weitere Ziele:

  • Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Drogen und Suchtproblemen wurden ebenso genutzt wie das Diskutieren über verschiedene Formen suchtbedingter Probleme, um eine Kultur des Hinsehens anzuregen.
  • Motivieren zum Einschränken oder auch Vermeiden gesundheitsschädigenden Verhaltens, insbesondere übermäßigen Alkoholkonsums durch Information über Hilfeangeboten und gesunde Lebensweise.
  • Information über die Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe.
  • Toleranzentwicklung gegenüber Menschen mit Suchterkrankung, Abbau von Vorurteilen bzw. aggressiver Ablehnungshaltung.

Beteiligte Einrichtungen
An der Gestaltung der Aktionswochen und des Aktionstages nahmen traditionell alle Einrichtungen der Rostocker Suchtkrankenhilfe teil.
In Verbindung mit einer lebensweltorientierten Gemeinwesenarbeit wurden weitere Einrichtungen und Institutionen einbezogen (Programm der Rostocker Aktionswoche, (s. Anlage zu Maßnahme 3).
Die Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe organisierten weitere Aktivitäten in der Aktionswoche gegen Suchtgefahren:

  • Gezielte Öffentlichkeitsarbeit durch "Tag der offenen Tür" der Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe
  • Gezielte öffentliche Vorträge in den einzelnen Einrichtungen
  • Bowlingturnier für betroffene Menschen

4.4 Suchtpräventionskabinett des Gesundheitsamtes

2005 lagen die Schwerpunkte bei der Durchführung jeder Veranstaltung in der Alkoholprävention. Dabei stand im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen (Gruppengespräche) der risikohafte Umgang mit Alkohol unter der Sicht der Beachtung der Missbrauchsgrenzwerte.
2005 führte der Leiter des Suchtpräventionskabinetts 1 37 Veranstaltungen zur Suchtprävention für Schüler und Multiplikatoren durch.
Insgesamt besuchten 1 801 Schüler, Jugendliche, Auszubildende und Erwachsene diese Veranstaltungen, die sich wie folgt verteilten:

Quartal Veranstaltungen Kinder Jugendliche Azubis Erwachsene
I 36 237 71 37 60
II 36 132 161 - 99
III 28 96 209 121 23
IV 37 215 298 12 30

Neben den Suchtpräventionsveranstaltungen führte der Leiter des Suchtpräventionskabinetts Informationsgespräche (insgesamt 68 Gespräche) und Beratungsgespräche durch.
Darüberhinaus gab es im Gesundheitsamt Nachfragen von Schülern, Studenten, Eltern und Pädagogen u.a. bezüglich der Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen, zum Erstellen von Jahresarbeiten, Vorträgen oder Diplomarbeiten, zu statistischem Zahlenmaterial etc. oder zu Literaturhinweisen.

4.5 Projekt: Die vergessenen Kinder: Kinder von Suchtkranken

Zielgruppe und Zeitraum
Das Projekt richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren aus suchtkranken Familien. Für diese Altersgruppe finden jeden Donnerstag in den Räumlichkeiten der Suchtberatungs und Behandlungsstelle des Fachdienstes Suchtkrankenhilfe der Caritas Mecklenburg e.V. Gruppenangebote statt.
Für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr werden Einzelgespräche angeboten.

Inhalte
In diesem Projekt erhalten die Kinder die Möglichkeit,

  • sich von ihren festgefahrenen Verhaltensmustern schrittweise zu lösen.
  • zu lernen, sich selbst mehr zu schätzen und Selbstbewusstsein zu entwickeln.
  • über das Thema Sucht zu sprechen und darüber aufgeklärt zu werden, um ihre eigene Familiengeschichte besser zu verstehen und zu reflektieren.
  • mit unterschiedlichen Emotionen wie Wut, Angst, Hilflosigkeit oder Einsamkeit umzugehen.
  • eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren.
  • sich über ihre Probleme in der Gruppe auszutauschen.

Resonanz in der Hansestadt Rostock
Das Projekt erhielt am 1 0. November 2005 die Richard Eine Auszeichnung für ein beispielhaftes Projekt für Kinder und Jugendliche, "welches wirksam zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Stadtkultur beiträgt ..." .(Rostocker "BLITZ", 13. November 2005)

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

In welchen Bereichen der Suchtprävention ist die Kommune tätig?: 
Stoffunspezifische Prävention
Stoffspezifische Prävention
Alkohol
Tabak
Illegale Drogen
Medikamente
Gibt es zu den Präventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Gibt es in Ihrer Kommune eine eigene Konzeption zum Bereich Alkohol?: 
ja
Teil der Gesamtkonzeption
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Von wem wurde die Konzeption beschlossen?: 

AG Sucht und Prävention, AG Betriebliche Suchtprävention

Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Welche Strategie der Alkoholprävention wird in Ihrer Kommune verfolgt?: 
Überwiegend Verhaltensprävention
Überwiegend Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
An welche Altersgruppe richtet sich die Prävention vor allem?: 
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Welche Maßnahmen werden im Bereich der Verhältnisprävention eingesetzt?: 
Kontrolle der Abgabebeschränkungen nach dem Jugendschutzgesetz
Kontrolle von Heranwachsenden bei Großveranstaltungen
Alkoholkontrollen im Straßenverkehr
Kontrolle der Einhaltung des "Apfelsaftgesetzes"
Kontrolle der Einhaltung der Verhaltensregeln des Deutschen Werberates
Keine Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Abgabebeschränkungen bei Sportveranstaltungen
Regelungen in Sportvereinen
Betriebsvereinbarungen in Kommunalverwaltungen und kommunalen Unternehmen
Betriebsvereinbarungen in privaten Unternehmen
Regelungen in (kommunalen) Jugendeinrichtungen
Werden alkoholfreie Jugendevents organisiert?
Welche Maßnahmen aus der Verhaltensprävention werden eingesetzt?: 
Gruppendiskussionen für Eltern, Kinder und Jugendliche
Unterricht/Schulung
Einzelberatung, motivierende Kurzberatung
Peer-Education
Multiplikatoren-Fortbildung
Arbeithilfen, Leitfäden
Bereitstellung von Info-Material
Kulturpädagogische Angebote
Weitere Maßnahmen? (Bitte benennen): 

Aktionswochen gegen Suchtgefahren

Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Erwachsene?: 
Alkohol wird risikoarm und verantwortungsvoll konsumiert
Punktnüchernheit (z.B. Verkehr, Schwangerschaft, Arbeit)
Positives Vorbildverhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen
Konsequentes erzieherisches Verhalten gegenüber dem Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen
Bei Alkoholproblemen finden Früherkennung und Frühintervention statt
Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche?: 
Probierkonsum wird zeitlich hinausgezögert bzw. Erhöhung des Einstiegsalters
Handlungsrelevantes Wissen zum Thema Alkohol ist vorhanden
Altersgrenzen des Jugendschutzgesetzes werden von Kindern und Jugendlichen akzeptiert
Kritisches Reflektieren der eigenen Konsummuster
Abnahme des Rauschtrinkens
Gibt es niedrigschwellige Beratungsangebote für Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörige?: 
ja
nein
Welche Akteure aus der Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Alkoholprävention?: 
Politische Vertretungskörperschaft
Gesundheitsamt
Jugendamt
Personalamt
Suchtpräventionsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Personalrat
Ordnungsamt
Präventionsbeauftragte(r)
Kommunale Betriebe
Sozialamt
Gibt es ein federführendes Amt?: 
ja
nein
Wenn ja, dann bitte benennen: 

Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock

Hat sich Ihr (Ober-) Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihre Arbeit an der Alkoholprävention eingesetzt?: 
ja
nein
Gibt es ein Konzept für die Alkoholprävention bei Verwaltungsmitarbeitern?: 
ja
nein
Welches sind bei Ihnen wichtige örtliche Akteure der Alkoholprävention außerhalb der Kommunalverwaltung?: 
niedergelassene Ärzte
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Apotheken
Schulen
Kirchen
Einzelhandel
Gaststätten
Krankenhäuser
Sportvereine
Fachstellen für Suchtprävention
Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
Erziehungs-, Ehe- und Familienberatung
Polizei
Überbetriebliche Ausbildungsstätten
Gewerbeaufsicht
Selbsthilfeeinrichtungen
Lokale Medien
Fahrschulen
Weitere Akteure: 

Verbraucherzentrale, Zolllehranstalt der Oberfinanzdirektion

Gibt es eine Einrichtung zur Vernetzung der Akteure?: 

Geschäftsführend durch die sucht-/Psychiatriekoordinatorin, AG Sucht und Suchtprävention, AG illegale Drogen

Arbeitet die Einrichtung regelmäßig?: 
ja
nein
Hat die Einrichtung eine eigene Geschäftsstelle?: 
ja
nein
Hat die Geschäftsstelle ein eigenes Budget?: 
ja
nein
Mit welchen überörtlichen Einrichtungen der Alkoholprävention wird kooperiert?: 

Sozialministerium, Präventionsrat der Hansestadt Rostock, Landesoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung LAKOST, Landesstelle für Suchtfragen Mecklenburg-Vorpommern

Gibt es geschlechtsspezifische Akzente bei der Alkoholprävention?: 
ja
nein
Welche Maßnahmen (Projekte, Produkte, Aktionen) der Alkoholprävention gibt es bei Ihnen?: 

1. Fortbildungsprojekt des Gesundheitsamtes "Starke Kinder- keine Drogen"
2. Rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren
3. Rostock Aktionstag gegen Suchtgefahren
4. Suchtpräventionskabinett des Gesundheitsamtes
5. Projekt "Die vergessenen Kinder - Kinder von Suchtkranken"
6. Bundesmodellprojekt Hart am Limit (HaLt) Spezialsprechstunde für alkoholgefährdete Kinder und Jugendliche

Wird für sozial benachteiligte Zielgruppen gearbeitet?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

Projekt "Die vergessenen Kinder - Kinder von Suchtkranken"

Präventionsprojekt an Förderschulen der Stadt, das Präventionsprogramm "Olympia am Schwanenteich"

Gibt es eigene Projekte der Alkoholprävention für Arbeitslose?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

Einbindung der ALGII Empfänger in die rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren über die Hanseatische Weiterbildungs- und Beschäftigungsgemeinschaft bei der Unterstützung und Umsetzung der Saftbar

Gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Projekt der Caritas Suchtberatungs-/behandllungsstelle: "Die vergessenen Kinder - Kinder von Suchtkranken", jeden Donnerstagnachmittag werden für Kinder von 6-12 Jahren Gruppen und für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr Einzelgespräche angeboten

Anlagen