Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Suchtmittelmissbrauch und –abhängigkeit haben gravierende persönliche, soziale und gesellschaftliche Folgen. Erhebliches persönliches Leid entsteht und gesellschaftliche Ressourcen werden dadurch gebunden. Um diesen Entwicklungen frühzeitig entgegen zu wirken, hat der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg in seinem Regierungsprogramm "Hamburg im Aufwind – die Zukunft der wachsenden Stadt gestalten" das Leitbild der "Drogenfreien Kindheit" entwickelt. Zur Umsetzung dieses Leitbildes wurde in überbehördlicher Zusammenarbeit unter Federführung der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit (BWG) ein umfassendes Konzept entwickelt. Alkoholprävention ist ein wichtiger Baustein in dem Gesamtmaßnahmenkatalog der universellen, selektiven und indizierten Suchtprävention in Hamburg.
Ein frühes erreichen der Zielgruppe hat eine hohe Priorität auf das die neueren Angebote und Maßnahmen abgestimmt werden.
Projekte der FHH im Bereich der ALKOHOLPRÄVENTION
01 Plakatkampagne
um auf die neue Internetseite der Landesstelle hinzuweisen. Auf der Internetseite gibt es einen Selbsttest und auch Selbsthilfeprogramme (Start Dezember 2005)
Ausgangslage:
Das mittlere Alter der über 4.000 vom Hamburger Suchthilfesystem erreichten Personen liegt bei 43,7 Jahren (BADO 2004). Dem ist in der Regel eine lange Suchtkarriere vorausgegangen. Vielfach führt erst der drohende Verlust der Arbeit, Beziehung oder gesundheitliche Folgen dazu, dass sich die Betroffenen an eine Beratungsstelle wenden.
Kurzbeschreibung:
Mit Plakaten, Anzeigen und Info-Cards soll auf das Hamburger "Suchtportal" im Internet aufmerksam gemacht werden.
Kommunikationsziel:
Sensibilisierung dafür, dass Alkohol nicht nur Genussmittel ist
Selbstbewusster und kontrollierter Umgang mit Alkohol
Genussreiches Trinkverhalten versus Kontrollverlust
Kommunikationsinhalte:
Jeweils für die verschiedenen Zielgruppen ansprechende Eye-catcher, die zum "Klick" auf das Hamburger "Suchtportal" animieren sollen. Hier sind bewusst die Begriffe wie Sucht, Drogen nicht verwendet worden.
Kernzielgruppe:
Menschen im Alter von ca. 20 bis 60Jahren
Zielsetzung:
Die Kampagne soll die Menschen zum Nachdenken bewegen, die noch kein erkennbares Problem durch erhöhten Alkoholkonsum haben. Sie sollen animiert werden auf der Internetseite einen Selbsttest zu machen und ggf. frühzeitig Kontakt mit dem Hilfesystem aufnehmen. Auf dem Internetportal wird ab 2006 auch ein Internetgestütztes Beratungsangebot installiert sein.
02 Kampagne "Alkohol. Irgendwann ist der Spaß vorbei."
1999 bis 2009
Langfristig angelegte, in unregelmäßigen Abständen aktualisierte und neu aufgelegte Kampagne der FHH
Ausgangslage:
Bundesweit konsumieren 9,3 Millionen Menschen in riskanter, missbräuchlicher oder abhängiger Weise Alkohol, 40.000 sterben jährlich an den Folgen. In Hamburg zeigte in 1999 bereits jeder fünfte Junge und jedes zehnte Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren einen riskanten Umgang mit Alkohol. Ein Drittel der 15- bis 17-Jährigen und die Hälfte der 18- bis 25-Jährigen fanden Partys ohne Alkohol langweilig. Der Anteil der Mädchen, die bedenklich starken Alkoholkonsum zeigten, lag höher als der der Jungen.
Alkoholkonsum ist in vielfacher Hinsicht (Menge, Intensität, Sorte) geschlechtsspezifisch.
Kurzbeschreibung:
Mit Plakaten, Kinospots, Anzeigen, Info-Cards und vielen Aktionen vor Ort wird Jungen und Mädchen Lust auf ein Leben mit Alkohol in Maßen gemacht.
Kommunikationsziel:
- Sensibilisierung dafür, dass Alkohol eine Droge ist
- Selbstbewusster und kontrollierter Umgang mit Alkohol
- Erhöhte Risikokompetenz
- Genussreiches Trinkverhalten
Kommunikationsinhalte:
Gründe für Mädchen und für Jungen, gewisse Konsummengen nicht zu überschreiten
Kernzielgruppe:
Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 19 Jahren
Zielsetzung:
Die Kampagne soll die Jugendlichen zum Nachdenken, im günstigsten Fall zum Umdenken veranlassen.
1. Grundlagen der Kampagne
6 Grundmotive 1999
- 2 Mädchenmotive
- 2 Jungenmotive
- 1 neutrales Motiv
- 1 hamburgspezifisches Motiv
1 Zusatzmotiv 2003
- Alcopop-Motiv
Planung 2006: Entwicklung zweiter Zusatzmotive (m/w)
2. Umsetzung
- A2- Plakate
- Edgar-Cards (Vorderseite: Motiv/Rückseite: frei)
- Planung 2006: Neuauflage je eines Mädchen/Jungenmotivs
- Info-Cards (Vorderseite: Motiv/Rückseite: geschlechtsspez. Informationen)
Planung 2006:
- Neuauflage je eines Mädchen/Jungenmotivs
- Workshop-Cards
- Planung 2006: Neuauflage (Vorderseite: Motiv mit Leerflächen für eigene Textideen/Rückseite: geschlechtsspez. Informationen)
- Internetangebot zur Kampagne
- Beschreibung/Motive
- Maßnahmen-/Angebotskatalog
- Wettbewerbsbeiträge m/w
- Ergebnisse der Internetworkshops für Jungen und Mädchen
- (Kino-)Spot (Download im Internet)
- Forum Alkohol
Planung 2006:
- Relaunch des Forums
03 Dauerangebote/Materialien
feste Materialien und Projektangebote zum Thema Alkohol des Büro für Suchtprävention
- Trinkende Kids. HAG in Kooperation mit BBS,BWG, HAG, BfS (2002)
Alkohol. Irgendwann ist genug. Dokumentation der Fachtagung
Alkohol-Fernsehen-Jugendliche. Programmanalyse und medienpädagogische Praxisobjekte
Hamburgische Anstalt für neue Medien, BZgA
- Alkohol-Fernsehen-Jugendliche. Projektdokumentation / Videofilm(2002)
Sixpack (siehe auch Wettbewerb vorbildliche Strategien der Suchtprävention)
Projektangebot mit verschiednen Bausteinen
- Für Jugendliche
- für LehrerInnen, PädagogInnen und andere MultiplikatorInnen
- für Eltern
- Fortbildung Alkohol-Jugendliche-Fernsehen
- Materialien und Ausstellung aus der Kampagne "Alkohol. Irgendwann ist der Spaß vorbei"
- Fotoausstellung "Ich finde Alkohol…"
(Ansprechpartner Mike Große Loheide, Büro für Suchtprävention)
04 Aktion Alkohol/Jugendschutz
Start 2005/2006
Gemeinsame Aktion des Büros für Suchtprävention, der BWG, des BSF, der Polizei und der sieben Bezirke der FHH (Gesundheitsamt/Verbraucherschutzamt) zur gezielten Ansprache der aller Abgabestellen von Alkohol (Einzelhandel, Tankstellen, Kioske etc.) mit dem Ziel, über das Jugendschutzgesetz sowie die möglichen Folgen von Verstößen gegen dieses Gesetz (Bußgelder) zu informieren und an die gesamtgesellschaftliche Verantwortung gegenüber Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf deren Gefährdung durch Alkohol zu erinnern.
- AG Jugendschutz unter Moderation des BfS
- Versand über alle Bezirken an alle lokalen Abgabestellen…
- eines abgestimmten Schreibens an den Handel
- des Flyers "Wir halten uns dran" der Kampagne des Bundesministeriums für ….
- des Aufklebers "Alles klar?" der FHH Hamburg und des Büros für Suchtprävention der HLS mit praktischen Hinweisen für KundInnen und Personal zum Thema Jugendschutz und Alkohol/Tabak.
- Aktionen
- begleitend zu obiger Aktion
- punktuell
- regional unter Einbeziehung des SOD, der Lebensmittelkontrolleure usw.
- Info-Veranstaltungen
- begleitend zu obiger Aktion
- punktuell
- regional in Kooperation mit den bezirklichen Akteuren und dem BSF
- Material
- Flyer "Alles klar"
(Ansprechpartnerin: Gabi Dobusch Büro für Suchtprävention)
05 Alkoholkonsum und -missbrauch im Alter
Informationsveranstaltung zum Thema im Rahmen des DHS-Schwerpunktthemas Alter und Sucht
Zielgruppe
- Ambulante und stationäre Altenpflegeeinrichtungen in Hamburg
Zeitrahmen
- 4 Stunden
(Ansprechpartnerin: Angelika Nette, Büro für Suchtprävention)
06 Frühintervention und Prävention bei suchtmittelbedingten Auffälligkeiten am Arbeitsplatz
1) Regelmäßige Seminarangebote für Hamburger Unternehmen und Betriebe
Zielgruppe: Führungskräfte
Ziel:
- Sensibilisierung für alkoholbedingte Auffälligkeiten
- Befähigung zur frühzeitigen und angemessenen Intervention am Arbeitsplatz
Zeitrahmen: 1 Tag
2) Regelmäßige Fachveranstaltungen für betriebliche Sozial- und SuchtberatertInnen, Betriebs- und Personalräte aus Hamburger Unternehmen
Zeitrahmen: 2 Stunden bis 3 Stunden
(Ansprechpartnerin: A. Nette)
Alkohol und Drogen im Arbeitsalltag
Zielgruppe: Auszubildende
Ziel:
- Sensibilisierung für riskante Konsummuster
- Zusammenhänge zwischen Arbeitssicherheit und Alkohol- und Drogenkonsum verdeutlichen
- Präventive Ressourcen herausarbeiten und für die Umsetzung im Arbeitsalltag befähigen
Zeitrahmen: 1 Tag
(Ansprechpartnerin: Angelika Nette, Büro für Suchtprävention)
07 Mobil? Aber sicher!
Peer-Projekt an Fahrschulen und unterstützende Kampagne mit Verbänden, Behörden/Polizei zu Alkohol am Steuer
(Ansprechpartner: M. Große-Loheide Büro für Suchtprävention)
08 Herkunft – Ankunft – Zukunft
Ausgangslage:
Weit mehr als 300.000 Menschen, knapp 20% der Hamburger Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Fragen der Integration stellen sich sich somit auch für die Suchtprävention und Suchthilfe.
Zielsetzung:
- Interkulturelle Öffnung der Einrichtungen und Angebote
- Stärkung von Selbsthilfegruppen unter Migranten
- Kulturelle und Informations-Veranstaltungen
- Fortbildung der "Keypersons"
Bei der Interkulturellen Keypersons-Schulung, liegt der Schwerpunkt auf der Suchtprävention am Beispiel "Alkohol". Das Thema soll in die entsprechenden Communities transportiert werden.
(Ansprechpartner: M. Große-Loheide Büro für Suchtprävention)
09 Sport – Fußball und Alkohol
Im Zuge der Aktion "Hamburger Fußball-Verband vor Ort" werden Fortbildungsbausteine und Materialien für Betreuer und Trainer im Kinder- und Jugendbereich zum Stichwort "Alkohol" angefertigt. (Erste Kooperationsvereinbarungen wurden im Herbst 2005 getroffen der Start ist 2006)
(Ansprechpartner: M. Große-Loheide Büro für Suchtprävention)
10 connect
Ausgangslage
Die Anzahl von Kindern aus suchtbelasteten Familien in Hamburg ist hoch (Bado 2001: Eltern von ca. 4000 Kindern in ambulanter Behandlung), die Belastungen und Entwicklungseinschränkungen sind vielfältig.
Es besteht ein Verbesserungsbedarf für Hilfemöglichkeiten und Akteure: Sucht als Hintergrund von Verhaltensauffälligkeiten wird häufig nicht erkannt oder angemessen berücksichtigt und es besteht Unsicherheit darüber, wie das Thema angesprochen werden soll.
Es besteht Verbesserungsbedarf für Hilfemöglichkeiten und Strukturen: die Hilfeangebote werden wenig koordiniert, die Zuständigkeits- schranken sind oft hinderlich für effektive Hilfeleistung und Förderungs- möglichkeiten durch Kita und Schule werden wenig genutzt.
Ziele des Modellprojekts:
Kooperation der Bereiche Suchthilfe, Jugendhilfe, Geburtshilfe und allgemeine medizinische Versorgung, Kita, Schule, Freizeiteinrichtungen im Stadtteil (Sozialraum)
Situation der Kinder ressourcenorientiert verbessern: Fortbildung, Fachgespräche, Praxisberatung für die Fachkräfte rund um das Kind und die suchtbelastete Familie sowie Entwicklung von dauerhaften Strukturen für Kooperation und Vernetzung.
Die Zielgruppen:
- Kinder aus suchtbelasteten Familien (legale und illegale Suchtmittel)
- Eltern mit Suchtbelastung
- Fachkräfte und MultiplikatorInnen aus den Kooperationsbereichen.
Umsetzung:
- Entwicklung und Operationalisierung einer Projektkonzeption
- Tagung April 2003: "...und wer hilft den Kindern" (Kooperationsprojekte aus anderen Bundesländern)
- Kommunikation des Projektes in der Region
- Bedarfserhebung in der Region
- Auftaktveranstaltung in der Region: 19.09.2003
- Abschlussveranstaltung in der Region: 24.08.2005 (PDF-Datei)
- Entwicklung einer verbindlichen, nachhaltigen Kooperationsstruktur: Durchführung von Workshops zur Entwicklung eines Netzwerks auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung, Aufbau einer fallbezogenen kollegialen Beratung, Einbeziehung der Kompetenzen der unterschiedlichen Hilfebereiche
- Durchführung von Fortbildungs- maßnahmen, Fachgesprächen und Praxisberatung.
Evaluation
Prozessbegleitende Überprüfung der Qualität der Versorgung von Kindern aus suchtbelasteten Familien sowie der hierfür vorhandenen Strukturen: Ergebnisse und Kurzbericht zu den qualitativen Interviews liegt vor.
Umsetzung
Gesamtkoordination: Büro für Suchtprävention, Irene Ehmke, Telefon: (040) 284 99 18 - 16
Fachlicher Beirat
Regionale Koordination: Vereinigung Pestalozzi e.V.. Telefon: (040) 399 03 544 und und (040) 800 50 326
11 Alkohol und Gender
Workshops und Vorträge
Zielgruppe: Fachkräfte der Suchtprävention
Ziel: Sensibilisierung für Genderaspekte im Zusammenhang mit Alkohol (-mustern, -konsum, -missbrauch)
(Ansprechpartnerin: G. Dobusch)
12 "Ob ich ein Alkoholproblem habe? Weiß ich nicht, mal sehen…."
Flyer der DHS zum "Selbsttest" mit Hinweis auf das Hilfesystem
Verantwortlich BWG Hamburer Arbeitgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG)
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Gesonderte Bußgeldempfehlung für die Handhabe bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz
Medienpädagogische Angebote
Innenbehörde; Behörde für Familie und Soziales
Behörde für Wissenschaft und Gesundheit. Ab 2006 voraussichtlich die BFS
Büro für Suchtprävention der Landesstelle für Suchtfragen e.V.
Peerprojekt Mistel / SPI GmbH; BZgA
Bei der Kampagne "Alkohol irgendwann ist der Spaß vorbei" Plakate für Boys and Girls.
Es wird bei Kampagnen und Maßnahmen regelhaft gegendert.
1. Plakatkampage für neue Internetplattform www.massvoll.hamburg.de
2. Kampagne "Alkohol. irgendwann ist der Spass vorbei."
3. SIXPACK und andere
4. Aktionsbündnis Alkohol/Jugendschutz
5. Alkoholkonsum und –missbrauch im Alter
6. Frühintervention und Prävention bei suchtmittelbedingten Auffälligkeiten am Arbeitsplatz
7. Mobil? Aber sicher! (Fahrschulprojekt)
8. Herkunft - Ankunft - Zukunft (Migrantenprojekt)
9. Sport Fußball und Alkohol
10. "Connect" (Vernetzungsprojekt für Kinder aus suchtbelasteten Familien)
11. Alkohol und Gender (Fortbildung)
12. "Ob ich ein Alkoholproblem habe? Weiß ich nicht, mal sehen…." (Flyer)
Kinder und Jugendliche die nach §27 ff. SGB VIII betreut werden, Kinder aus suchtbelasteten Familien.
Nur im Rahmen von SGB II
Connect Modellprojekt siehe gesonderte Beschreibung im Anhang