Automatenfreie Ostalb

Eine der größten Problemstellungen in der wirksamen Reduzierung des Rauchens bei Kindern und Jugendlichen ist in der auch Europa weit Beispiel losen Dichte von Zigarettenautomaten zu sehen. Besonders problematisch erscheint dies durch die ständig abnehmende soziale Kontrolle, die es Kindern und Jugendlichen jeden Alters ermöglicht, sich zu jeder Zeit und an jedem Ort mit der Droge Tabak zu versorgen.

Der Ostalbkreis hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, Außenautomaten zumindest an "sensiblen" Orten zu beseitigen. Als sensibel sind solche Örtlichkeiten zu verstehen, die vor allem von Schulkindern regelmäßig frequentiert werden: Bushaltestellen, Schulwege, etc. Nachdem es keine rechtliche Handhabe für eine Beseitigung gibt, war die Kooperation mit den Automatenaufstellern zwingend notwendig. Dies wurde in einem Vorgespräch mit den wichtigsten Aufstellern unter Beteiligung des Bundesverbandes erreicht.

In einem zweiten Schritt wurden alle 42 kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die 150 Schulen über das Projekt informiert und gebeten, der Landkreisverwaltung solche sensiblen Standorte mitzuteilen. Darüber hinaus sollten sie überprüfen, ob die Automaten, die aufgrund der freiwilligen Selbstbeschränkung beseitigt werden müssen, noch vorhanden sind. Die Liste mit den eingegangenen Vorschlägen wurde mit den Automatenaufstellern durchgesprochen. Dabei zeigte sich, dass die "Sensibilität" einiger beteiligter Schulen sehr weit ging: Jeder Automat, der auf dem Schulweg eines Schülers/einer Schülerin anzutreffen war, wurde als sensibel eingestuft.

Von diesen abgesehen wurde die vorgelegte Liste akzeptiert. Die Automaten wurden binnen 3 Monaten abgebaut. Dies wurde uns von den meldenden Schulen so bestätigt. Im Zuge dieser Kampagne wurden die Städte und Gemeinden gebeten, evtl. Pachtverträge, die das Aufstellen in öffentlichen Gebäuden wie Rathäusern, Sport- und Stadthallen erlauben, umgehend gekündigt werden.

Projekt/Maßnahme der Kommune: 
Ostalbkreis
Wettbewerbsnummer: 
34
Wann wurde mit dem Projekt/der Maßnahme begonnen?: 
Oktober 1998
Bei dem Projekt/der Maßnahme handelt es sich um: 
ein ständiges Angebot
Es handelt sich überwiegend um: 
eine Maßnahme, die beide Aspekte enthält
sonstiges: 
die Dichte von Außenautomaten reduzieren und dadurch die Verfügbarkeit von Zigaretten einschränken.
Welches ist die Zielgruppe des Projekts/der Maßnahme?: 
Kinder und Jugendliche
Wurde die Zielgruppe an der Entwicklung und Umsetzung des Projekts/der Maßnahme beteiligt?: 
ja
Falls ja, wie wurden die Zielgruppen beteiligt?: 
Kinder und Jugendliche wurden in der Umsetzungsphase beteiligt. Ihnen oblag gemeinsam mit Lehrer/innen die Feststellung und Beschreibung der Automatenstandorte, die unter die Zielkategorie fallen.
Richtet sich das Projekt/die Maßnahme auch an Multiplikatoren?: 
ja
Die Finanzierung des Projekts/der Maßnahme ist gesichert bis: 
unbegrenzt
Welche Dienstleister/Ämter Ihrer Kommune kooperieren im Rahmen dieses Projekts/der Maßnahme? : 
anderes Amt
anderes Amt: 
Sozialdezernat
Welche Institutionen, Träger, Verbände, Betriebe, Initiativen außerhalb der Verwaltung wirken an diesem Projekt/dieser Maßnahme: 
Beteiligt sind insbesondere die Schulverwaltung, Schulen, Elterninitiativen sowie die Automatenaufsteller.
Ist das Projekt/die Maßnahme mit anderen suchtpräventiven Aktivitäten verknüpft? Falls ja, mit welchen?: 
Das Projekt steht in einem sehr engen Zusammenhang mit den sonstigen Maßnahmen zur Suchtprävention insbesondere im Setting Schule.
Ist das Projekt/die Maßnahme Teil einer übergreifenden Kampagne? Falls ja, mit welcher?: 
Wie bereits unter P 26 ausgeführt ist das Projekt Teil der Aktivitäten zur Suchtprävention im Ostalbkreis.
Bei Landkreisen: Welcher Anteil der Gemeinden des Kreises soll bis Ende des Jahres 2003 von der Maßnahme erreicht werden?: 
bis zu 100 %
Liegen dem Projekt/der Maßnahme Bedarfsanalysen oder -erhebungen zugrunde,: 
Im Rahmen von Elternveranstaltungen war deutlich geworden, dass Außenautomaten von Erziehungsverantwortlichen zunehmend als Problem definiert wurden. Diese „Alltagsempirie“ machte deutlich, dass hier kreisweit ein großer Bedarf gesehen wird.