Wuppertal

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Stadtbetrieb Jugend & Freizeit
Name des Ansprechpartners: 
Andreas von Hören
Funktion des Ansprechpartners: 
Leiter der Einrichtung, Projektleiter
Straße/Postfach: 
Hofaue 55, 42103 Wuppertal
Postleitzahl: 
42275
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Telefon des Ansprechpartners: 
0202563 2647
Telefax des Ansprechpartners: 
02024468691
E-Mail des Ansprechpartners: 
borderline@wuppertal.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.wuppertal.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Jugendvideoproduktionen zum Thema Drogen und Sucht". Jugendliche produzieren ihre Aufklärungsmittel selbst

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Inhaltsbeschreibungen der Jugendvideoproduktionen zum Thema "Drogen und Sucht"

1. Thema "Alkohol"

A: "Weil wir zusammen nicht mehr glücklich sind" Ein Video von und über 3 Töchter von Alkoholkranken

3 Töchter von Alkoholikern interviewten sich für ihrem Film gegenseitig ausführlich: Zu dem Alltag und den Problemen mit der Alkoholsucht ihrer Väter, zu den Folgen der Sucht, zu den Beziehungen zu ihren Vätern und Müttern, zu den Entzugsversuchen der Väter, zu ihren Ängsten und Wünschen und ihrem eigenen Umgang mit Alkohol.

Ramonas Vater ist seit ihrer frühen Kindheit trocken, Moniques und Veronikas Väter trinken trotz verschiedener Entzüge weiter. Moniques Mutter hat sich von dem trinkenden Vater getrennt. Außerdem interviewen die 3 Mädchen einen (trockenen) Alkoholikervater. Auf der Bildebene arbeitet der Film neben den Interviewsituationen mit biographischen Familienfotos und bekannten Filmszenen aus der Alkohol-Werbung.

B: "Abgefüllt und trotzdem lustig" Ein Gespräch und eine Partystudie zum Alkoholkonsum von Jugendlichen

Das Video vereint Lustvolles und Problematisierendes aus "ganz normalen" Trinkerfahrungen von Jugendlichen. Die drei SchülerInnen Christina, Daniel und Mohamed sind FilmemacherInnen und Interviewte zugleich. Für den Film führen sie ein nahes Gespräch über ihren Alkoholkonsum. Über die Gründe, warum sie trinken bzw. warum Mohamed als Moslem nicht trinkt, was sie wo zu welchen Gelegenheiten trinken, und welche positiven und negativen Folgen das hat,. wie ihr Trinkverhalten mit dem Alkoholkonsum ihrer Eltern und ihres Freundeskreises zusammen hängt.

2. Thema "Cannabis":

"Stoned" Über die Wirkungen und Folgen von Cannabis-Konsum. Eine Videodokumentation von Jugendlichen zur Legalisierung einer Alltagsdroge

Über 4 Monate erarbeitete eine Gruppe von SchülerInnen eine Videodokumentation zum Thema "Cannabis". In dem Film werden authentisch und ausführlich die Gründe, Umstände, Wirkungen und Folgen des Konsums aus Sicht der jugendlichen NutzerInnen beschrieben.

Ein Psychiater erklärt positive und negative gesundheitliche Auswirkungen und den aktuellen Forschungsstand zur Suchtwirkung. Zur rechtlichen Situation und Strafverfolgung im Vergleich zu den Niederlanden werden Vertreter der Staatsanwaltschaft, der Drogenberatungsstelle und niederländischen Vertreter befragt. Über die politischen und wirtschaftlichen Aspekte, zur Illegalität, der Forderung zur Legalisierung und über die Abgrenzung als weicher Alltagsdroge gegenüber legalen Drogen und harten illegalen Drogen wird mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und einem Vertreter der Alternativen Grünen Hilfe diskutiert.

3. Thema Ecstasy:

"Einschläge" Wenn die Chemie beim Feiern stimmt. Eine Dokumentation über Ecstasy und Technokultur

Zwischen der Technoszene und Ecstasy gibt es zwar keinen zwangsläufigen aber einen sehr engen Zusammenhang. Nicht alle Technofans nehmen Partydrogen, doch fast alle Partydrogennutzer gehen auf Technoevents feiern. Drei junge WuppertalerInnen haben über ein halbes Jahr lang versucht, diesen Zusammenhang zu ergründen. Wochenende für Wochenende besuchten sie Partys, knüpften Kontakte zu Gästen, DJ's und Veranstaltern und sprachen mit ehemaligen und aktuellen DrogennutzerInnen.

Im ersten Teil des Videos wird beschrieben, was Techno ist, welche Bedeutung er für PartygängerInnen hat, wo die kulturellen Wurzeln liegen. Hierfür wurden kommerzielle Veranstaltungen wie illegale Undergroundpartys besucht. Im zweiten Teil des Films geht es um den Stellenwert und die Funktion von Ecstasy und anderer Partydrogen und um Präventions- und Aufklärungskonzepte wie "Safer Use" und "Drug-Checking".

4. Thema "Heroin":

"Dennoch habe ich Sinn" Eindrücke aus der Wuppertaler Drogenszene

5 SchülerInnen dokumentierten ein Jahr die Drogenszeneauf der Wuppertaler "Platte" Döppersberg, recherchierten und führten wöchentlich Interviews mit den Süchtigen. So entstand ein Portrait des Döps, eine detaillierte Innenansicht der Süchtigen und ihrem Leben auf der Platte. Die jungen FilmemacherInnen arbeiten in ihrem 75minütigen Video lassen kommentarlos die Junkies mit all ihren Widersprüchen zu Wort kommen. In Form von Tagebuchaufzeichnungen reflektieren die Schüler die Veränderung ihrer Gedanken und Gefühle zu den Süchtigen und zur Sucht selbst.

5. Thema Migration und Sucht:

"Kanacks & Drugs" Ein Video nicht-deutscher Jugendlicher über ihre Erfahrungen mit Drogen

Das Video wurde von 4 jungen Migranten zu ihren Erfahrungen mit ihrer Drogensucht in einem 3monatigen Projekt produziert. Der Film zeigt authentisch aus junger, subjektiver Perspektive Informationen, Erfahrungen und Meinungen über das Leben mit Drogen zwischen den Kulturen. Die Jugendlichen erzählen von ihren unterschiedlichen Suchtverläufen (manchmal übers Kiffen) zum Spritzen oder Rauchen von Heroin, von den Fehlern von ihnen selbst und anderen, die sie süchtig machten, vom Dealen und den sich verändernden Beziehungen zu ihren Familien, von den Erfahrungen mit Polizei und Gericht und dem (Drogen)Leben im Knast, vom Ausstieg von der illegalen harten Droge zu Methadon, zu anderen weichen Drogen oder zur Abstinenz, zum Engagement gegen die Sucht. Sie beschreiben, was und wer ihnen in ihren harten Suchtphasen geholfen hat und wer nicht, und was ihnen heute hilft, clean zu bleiben.

6. Thema Essstörungen:

"Hungry Hearts. Wenn Essen ein Problem ist" Filme zum Thema "Essstörungen" von betroffenen Mädchen und jungen Frauen

Von Magersucht, Bulimie und Adipositas hat jeder schon mal gehört, in der Öffentlichkeit wird jedoch wenig darüber gesprochen wird. Die meisten Betroffenen gehen mit diesen psychosomatischen Störungen sehr defensiv um, so dass aus deren Sicht nur wenig Informationen an die Öffentlichkeit dringen. In diesem Video erzählen mehrere essgestörte junge Frauen über ihren persönlichen Umgang mit der jeweiligen Krankheit.

Nadine ist Bulimikerin und hat zusammen mit ihrem Lebensgefährten den Alltag filmisch dokumentiert, der sich stets um die Themen Essen und Figur dreht. Diese Bilder und Aussagen werden konfrontiert mit ihren Tagebuchaufzeichnungen, die beklemmende Einblicke in Nadines seelischen Zustand gewähren. Marina leidet an Adipositas. Sie reflektiert ihre Situation in einem sehr offenen Interview und als Autorin mehrerer Kurzfilme über ihre Erfahrungsbereiche von sexuellem Missbrauch, Pubertätsmagersucht, Schönheitsideale und Isolationsängste thematisiert. Stefie hat als Magersüchtige Wege gefunden, mit ihrer Krankheit zu leben und den Teufelskreis der permanenten Selbstzerstörung zu durchbrechen. In einem Interview berichtet sie über ihre Erfahrungen und geht dabei der Frage nach, ob Essstörungen überhaupt geheilt werden können.

Diese subjektiven Geschichten, Dokumentationen und Kurzspielfilme werden ergänzt durch Aussagen von Fachfrauen, welche insbesondere die Begrifflichkeiten und Besonderheiten der einzelnen Krankheitsbilder thematisieren.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Schaffung von Artikulationsmöglichkeiten für Süchtige
  • Schaffung von Kompetenzen zum Drogenkonsum
  • Schaffung von Solidarität mit Süchtigen
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Minimalziele stimmen mit den beschriebenen Projekten überein und werden immer erreicht.

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Verwaltung
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Das pädagogische Konzept wurde von unserer Einrichtung entwickelt. Die Filmkonzepte werden mit den jungen FilmemacherInnen entwickelt

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Großes Interesse und Bedarf

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Direktes Kontaktieren der Zielgruppen in ihrer Szene

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Interesse an Artikulation und Partizipation, Kommunikationsinteresse, Interesse an Medien, missionarisches Interesse von Süchtigen gegenüber Nicht-Süchtigen zur Verhinderung von Suchtverläufen

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ärzte / Ärztinnen
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Fachöffentlichkeit
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Kursleiter / Kursleiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen
  • Politiker
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
  • Studentinnen / Studenten
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Beratungsstellen
  • Gesundheitsförderung
  • informelle Jugendtreffpunkte (Kino, Diskothek, Veranstaltungen)
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Musikszenen und Jugendkultur
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Polizei
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Bund
  • Bundesdrogenbeauftragte
  • BZGA
  • Interkommunale Zusammenarbeit
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1995

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1996

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Präventionsmittel werden von Süchtigen selbst professionell produziert. Bundesweite Publikation von Jugendvideos als Bildungs- und Aufklärungsmittel. Produkte werden auch in professionellen Medien publiziert (Artikel in Zeitungen, Hörfunkbei-träge, Fernsehberichte mit Filmausschnitten

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Jugendliche in Schulen und Jugendeinrichtungen, die von Präventionsmaßnahmen bisher nicht erfasst wurden Süchtige und nicht-Süchtige Jugendliche, die nicht an pädagogische Institutionen gebunden sind.

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Diskussion zu Suchtthemen an unspezifischen Orten wie z.B. Kino etc. Zusammenarbeit von Suchtpräventionsmitarbeiten mit Medienprofis

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja,

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
  • Peereducation
  • Peerinvolvement
  • Peersupport
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Andere, Umgang mit eigener Sucht und Drogen und mit Süchtigen im Umfeld; Partizipation
  • Gemeinde
  • Protektive Faktoren
  • Risikofaktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Videoequipemt für die Produktion, Postproduktion und Präsentation; Computer, Internet

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Fortbildung durch Teilnahme mit Jugendgruppe an Projekt, Vorträge über Projekte, Nutzung der produzierten Filme

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

10000