Würzburg

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Fachbereich Jugend und Familie; Kinder- Jugend und Familienarbeit
Name des Ansprechpartners: 
Christine Blum-Köhler
Straße/Postfach: 
Stadt Würzburg, Sozialreferat, Karmelitenstraße 43, 97070 Würzburg
Postleitzahl: 
97070
Bundesland: 
Bayern
Telefon des Ansprechpartners: 
0931 373393
Telefax des Ansprechpartners: 
0931 373504
E-Mail des Ansprechpartners: 
Christine.Blum.Koehler@stadt-wuerzburg.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.wuerzburg.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Netzwerk Prävention" Würzburg

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Vorwort

Im Jahr 1987 startete die Stadt Würzburg, Fachbereich Jugend und Familie in enger Kooperation mit dem SUS. Milchladen e.V. besondere präventive Aktionen.

Am 16.11.1987 wurde der Grombühler Jugendtreff eröffnet mit dem Aufgabenschwerpunkt suchtpräventiver Jugendarbeit. Der Jugendtreff wurde alkoholfrei geführt und sollte erste Erfahrungen sammeln, die dann auf andrer Bereiche übertragen werden können.

Allen Verantwortlichen war klar, dass diese Arbeit langfristig angelegt werden muss, um Verhaltensänderungen herbeiführen zu können. Das Jugendzentrum sollte nicht isoliert und im Verborgenen arbeiten, sondern innovative Ideen mit möglichst vielen Verbündeten entwickeln, um einen Prozess "Prävention in Würzburg" in Gang zu setzen, und den sich ständig ändernden Bedingungen anzugleichen.

Bei allen suchtpräventiven Großveranstaltungen wie: Disco ohne, Rocknacht, Rodelrennen, Würzburg trinkt um die Wette... aber alkoholfrei, Stadtteilfesten Silvesterfeten, Circus- und Schulprojekten und vielen anderen mehr waren wir stets auf der Suche nach kompetenten und leistungsstarken Partnerinnen und Partnern. Auch hier möchten wir nur einige erwähnen: Coca Cola Würzburg, Polizei , Schulen und Krankenkassen, Sportcenter und Sparkasse Mainfranken, Garten- Schulverwaltungs- Sport- und Umweltamt Würzburg, die lokale Presse und Medien, Kirchen, Gastronomie, Kreis- und Stadtjugendring und Kreisjugendamt Würzburg, Regierung von Unterfranken, das Land Bayern, die europäische Union und viel mehr.

Durch die kontinuierliche Arbeit in den letzten 15 Jahren, haben wir im primärpräventiven Bereich sehr viel Bürgerinnen und Bürger aller Alterstufen in Würzburg erreicht.

Die unterschiedlichen Ressourcen unserer Partner und Partnerinnen haben die suchtpräventiven Ideen ständig beflügelt und sie sich weiter entwickeln lassen. Durch die große Zahl der Kooperationsbeziehungen ist es uns gelungen, auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung dieses Themas hinzuweisen. Suchtprävention kann nur dann erfolgreich gestartet werden, wenn sich möglichst viele Menschen mit unterschiedlichem Kontext positiv auseinandersetzen. In vielen Pressekonferenzen, MultiplikatorInnenschulungen und Arbeitsgruppen zur Vorbereitung von Projekten, konnten wir einen großen Beitrag zur Beschäftigung mit dem Thema Prävention leisten.

Die Stadt Würzburg hat mit ihren KooperationspartnerInnen den Prozess "Prävention in und für Würzburg" bisher sehr erfolgreich gestaltet und wird dies auch in Zukunft mit immer neuen Partnern und Partnerinnen vorantreiben. Im Jahr 2000 konnte das Diakonische Werk Würzburg als weiterer leistungsstarker Partner für die suchtpräventive Arbeit in Würzburg gewonnen werden. Sollte die Stadt Würzburg in den Genuss einer Prämierung kommen, ist die Eröffnung eines Kindercafes in Zusammenarbeit mit dem SUS. Milchladen e.V. geplant.

Kinder-Cafe in Würzburg. Vielleicht schon bald ein Cafe Knirps!?

Hier wird ein Projekt zur Suchtprävention für und mit Kindern entstehen - ein Projekt zur Förderung der Lebenskompetenzen. Kinder im Alter von 8 - 12 Jahren gestalten ihr Cafe nach eigenen Bedürfnissen, erstellen eine eigene Angebotskarte und kreieren kindgerechte alkoholfreie Getränke und Cocktails und sind für ein paar Stunden eigenverantwortlich tätig. Vor Beginn der Maßnahme erhalten die Kinder und ihre Eltern eine Schulung über Sinn und Zweck des Projektes, können sich mit den Inhalten und den einzuhaltenden Bestimmungen vertraut machen.

Das Projekt wird Kindern einen Zeit- und einen Spaß-Raum schaffen, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erproben. Da in dieser Zeit die Aktivitäten und Situationen konsequent von den Kindern ausgehen, werden sie die Funktionen bestimmter "Lebenskompetenzen": z.B. Umgang mit Sprache, Beziehungsfähigkeit, persönliche Bedürfnisse, Entwicklung von Selbstvertrauen usw., als sinnvoll erleben und weiterentwickeln. Dazu gehört auch zu erleben, dass nicht alles klappt, man Fehler macht, man Frustrationen aushalten muss, ohne dass diese gleich von Erwachsenen ausgeglichen werden.

Das Projekt wird im alkoholfreien Café Milchladen angesiedelt und von einer Fachkraft betreut. Als Erweiterung dieses Projektes besteht die Möglichkeit, auch Kinder von Abhängigen in das Projekt einzubinden.

Würzburg, im Januar 2002
Jürgen Weber, Oberbürgermeister Stadt Würzburg
Dr. Peter Motsch, Jugend- und Sozialreferent Stadt Würzburg

 

Geamtübersicht Teil I: Aufbau "Netzwerk Prävention" im Würzburger Stadtteil Grombühl

1987 Jugendtreff Grombühl
Eröffnung des ersten alkoholfreien Jugendtreffs in Würzburg
1987 - 1992 Disco ohne
Alkoholfreie Discoveranstaltungen mit ca. 150-300 jugendlichen BesucherInnen

Grombühler Rocknacht
"Rockmusik mal ohne Alkohol!"

Würzburger Rodelrennen
Primärpräventive Veranstaltung für die ganze Familie

1990 Without"-das Computergewinnspiel
Primärprävention für Jugendliche mit und am Computer

Bier gut-Abend gut-Birne dick?!
Öffentlichkeitsarbeit einmal anders!

1994 Europäische Woche der Suchtprävention - "Würzburg trinkt um die Wette, aber alkoholfrei!"
Mitmachaktion für Würzburger Bürgerinnen und Bürger mit großer Öffentlichkeitswirkung
1995 Aktionsprogramm "präventive Jugendarbeit"
Kultusministerium unterstützt präventive Arbeit

Erste Grombühler Stadtteilkonferenz
Ein Stadtteil macht in der präventiven Jugendarbeit mobil

Zusammenschluss des Stadtteils Grombühl
Kräfte im Stadtteil werden gebündelt!

Bundestreffen der alkoholfreien Begegnungsstätten
Möglichkeiten der stadtteilorientierten Suchtprävention

Rockoper zum Suchtthema
Suchtprävention als Thema einer Rockoper

Zusammenarbeit mit der Hauptschule Grombühl
MultiplikatorInnenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern

Lenkdrachen-Baukurs
Alternatives Freizeitangebot im Bereich der Primärprävention

1996 Erstes Grombühler Stadtteilfest
Veränderung von Lebensqualität durch Zusammenarbeit beim Ersten alkoholfreien Stadtteilfest

Ausbau der Zusammenarbeit mit den Stadtteilschulen
Das "Pestalozzizertifikat": für Schüler und Schülerinnen zur Erweiterung der Lebenskompetenz

Stelle für eine Suchtpräventionsfachkraft
Der Freistaat Bayern, die Stadt Würzburg und der Milchladen e.V. schaffen eine eigene Stelle zur Suchtprävention

Arbeitskreis Sucht
Das Netz: Suchtprävention in Stadt und Landkreis Würzburg

"Mille Grazie"
Neues Sponsoring-Konzept zur Finanzierung gesamtpräventiver Projekte

Kontaktstelle für Suchtprävention und Selbsthilfegruppe für junge Abhängige
Nachsorge für junge Suchtkranke

 

Geamtübersicht Teil II: Transfer und Erweiterung der Präventionsarbeit in weitere Stadtteile

1995 Eisbahn Disco
Ein Highlight im präventiven Veranstaltungskalender
1997 Abenteuerland
Primärprävention mit Erlebnis- und Abenteuercharakter

Integrativ-Präventives Circusprojekt im Stadtteil Heuchelhof
Das Medium Circus als ganzheitliches Präventionsprojekt nicht nur für Kinder!

Seifenkistenrennen
Stadtteilübergreifendes Erlebnisorientiertes Präventionsprojekt

1998 Integrativ-Präventive Circusprojekte in mehreren Stadtteilen
Primärprävention und Basisarbeit zur stadtteilorientierten Zusammenarbeit

Projekt "Arbeiten-Lernen-Erfahrungen sammeln"
Präventions-und Integrationsprojekt zur Steigerung der Lebens- und Arbeitskompetenz

1999 Absolut-fett-HipHop-Projekt
Einsatz der künstlerischen Elemente des HipHop als Modell der Integrations-und Präventionsarbeit

Sportmobil Heuchelhof
Niederschwelliges Präventionsangebot zur sinnvollen Freizeitgestaltung

2000 Modellprojekt Würzburg 2002-Stadt für Kinder
Präventionsinitiative als langfristig angelegtes Projekt

Spielgarten aktiv und Aktivspielplatz Steinlein
Pädagogisch betreute Freizeit - und Präventionsprojekte mit Erlebnischarakter

2001 Nightball
Basketball und HipHop als jugendgerechte Präventionsveranstaltung

1. Stadtteilfest Lindleinsmühle und Versbach
Alkoholfreies Stadtteilfest für die ganze Familie

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Suchtprävention mit Erlebnis- und Spaßcharakter
Gibt es Minimalziele?: 

keine Antwort

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Sozialreferat der Stadt
  • SUS. Milchladen e.V.
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Kinder und Jugendliche erleben bei allen Projekten und Veranstaltungen aktive Beteiligung und Mitbestimmung

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

In der Verhaltensänderung durch die Erweiterung von Lebenskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen liegt unsere oberste Priorität

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Alle Projekte und Veranstaltungen orientieren sich an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen und werden kind- bzw. jugendgerecht gestaltet und sind "am Puls der Zeit".

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Abenteuerlust, Spaß, und Erlebnisorientierung spielen bei allen Projekten und Veranstaltungen eine große Rolle.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Fachöffentlichkeit
  • Gemeinderäte
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Politiker
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Musikszenen und Jugendkultur (Schwerpunkt)
  • Polizeiliche Arbeit
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt (federführend)
  • Schulverwaltungsamt
  • Sportamt
  • Umwelt- und Gartenamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • andere Vereine
  • Freie Träger
  • Kindergärten / Kindertagesstätten
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
  • Sportvereine
  • Unternehmen der Wirtschaft
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Bund
  • Europäische Union
  • Interkommunale Zusammenarbeit
  • Land
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1987

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1987

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, es kommen neue Sponsoring-Modelle, z.B. Mille Grazie und Würzburg 2002 - Stadt für Kinder zum Einsatz, die eine breite Öffentlichkeit ansprechen, eine Grundlage zur Finanzierung schaffen und sowohl beim Aufbau als auch bei der Durchführung maßgeblich beteiligt sind und somit selbst wieder zu MultiplikatorInnen der Präventionsarbeit werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Durch die verstärkte Sponsorinnenarbeit werden zunehmend Betriebe und Unternehmen in die Präventionsarbeit einbezogen und außerdem selbst zu Präventionsangeboten in den eigenen Reihen motiviert.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja,

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, s. Anlage

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde
  • Protektive Faktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

PC, Audiosysteme, große Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Intensive Zusammenarbeit und Schulung der MitarbeiterInnen der im "Netzwerk Prävention" zusammmenarbeitenden MultiplkatorInnen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

nein