Worms

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Einreichende Dienststelle: 
Kinder- und Jugendbüro
Name des Ansprechpartners: 
Gerhard Willy
Funktion des Ansprechpartners: 
Abteilungsleiter
Straße/Postfach: 
Kriemhildstraße 8
Postleitzahl: 
67547
Bundesland: 
Rheinland-Pfalz
Telefon des Ansprechpartners: 
062418535111
Telefax des Ansprechpartners: 
062418535150
E-Mail des Ansprechpartners: 
gerhard.willy@worms.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.worms.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Erlebensparcours

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

1. Konzeptgedanke

Suchtpräventive Maßnahmen orientieren sich heute an erlebens- und erlebnispädagogischen Grundsätzen und Ideen, die auf Ganzheitlichkeit von Körper, Geist und Seele beruhen und dabei die Lebenswirklichkeit der jeweiligen Zielgruppe berücksichtigen.

Der Erlebensparcours ist die Verwirklichung einer solchen erlebnisorientierten Idee in der Suchtprävention. Sinnliches Erleben von Themen des Alltags und der Umwelt ist zentrales Element des Parcours und bietet so eine lebendige Grundlage, sich Sinnzusammenhänge bewußt zu machen und zu reflektieren. Der Parcours soll Menschen einladen, sich mit verschiedenen Aspekten zum Thema Sucht aktiv und auf spielerische Weise auseinanderzusetzen. Ziel ist dabei, das individuelle Wissen über Sucht und Suchtgefahren zu erweitern, Unsicherheiten im Umgang mit dem Thema abzubauen und persönliche Einstellungen zu reflektieren. Mit dem Parcours lassen sich somit einerseits Inhalte und Zielsetzungen moderner Suchtprävention vermitteln, andererseits bietet er Anregung, sich mit zentralen Lebensbereichen und Alltagsproblemen sowie der bewußten eigenen Sinneswahrnehmung auf spielerische Weise auseinanderzusetzen.

Das Prinzip und die Wirkungsweise der Erfahrbarkeit von Sinnzusammenhängen kann überzeugend vermittelt werden und als Grundlage für die Übertragung in schulische Lebens- und Lernzusammenhänge dienen. Der Einsatz des Erlebensparcours wird durch die Präventionsfachstelle des Caritasverbandes koordiniert und fachlich begleitet.

Der Erlebensparcours ist eine Mitmachausstellung für unterschiedliche Zielgruppen, von Kindern über Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte bis hin zu anderen Multiplikatorinnen. Er besteht aus thematisch unterteilten Info- und Spielelementen, die in Form eines Stationslaufs eingesetzt werden können. Der Parcours integriert die Bereiche Information, Spiel und Kommunikation. Er besteht aus acht Stationen, die inhaltlich verschiedene Aspekte zum Thema Sucht aufgreifen. An den verschiedenen Aktionsständen werden folgende Aspekte thematisiert:

  • GeRÄUSCHE
  • Ich und meine Maske
  • erFÜHLEN
  • erSPÜREN
  • Gerüche entdecken
  • Träumen erlaubt
  • Eine ganz normale Familie?
  • Was macht mich wütend?

2. Einsatzmöglichkeiten

Der Erlebensparcours kann eingesetzt werden:

  • bei Schulaktionen, wobei er sowohl von Schülerinnen, Lehrerinnen als auch Eltern genutzt werden kann,
  • in der offenen Jugendarbeit, z.B. bei Ferienspielen, Jugenddiscos mit bestimmter Thematik oder Aktionswochen,
  • im Zusammenhang mit Gesundheitsausstellungen von kommunalen Trägern, Krankenkassen etc.

3. Rahmenbedingungen

Der Erlebensparcours erfordert eine Stellfläche von ca. 150 qm. Für die Betreuung der 8 Stationen sind wenigstens zwei Mitarbeiterinnen' erforderlich. Dieses können Präventionsfachkräfte sowie Kooperationspartnerinnen, z.B. auch Lehrerinnen sein.

Der Transport des Parcours wird durch Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes übernommen. Die konkreten Aufbauarbeiten vor Ort dauern ca. 4 Stunden. Dazu müssen zwei Helferinnen durch den örtlichen Veranstalter zur Verfügung gestellt werden. Der Abbau dauert ca. 2 Stunden, auch dafür müssen zwei Helferinnen vor Ort zur Verfügung stehen.

Die terminliche Planung für die Durchführung benötigt eine Vorlaufzeit von wenigstens 2 Monaten. Die Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel von Seiten des Veranstalters (Schulen, Jugendzentren etc.) zur Caritas-Suchtberatungsstelle. In einem gemeinsamen Vorgespräch mit dem Veranstalter sollen sowohl grundlegende Gedanken zur Suchtprävention, als auch unser spezifisches mit dem Erlebensparcours verbundenes Anliegen verdeutlicht werden. Neben zeitlichen und inhaltlichen Aspekten, (zeitliche Dauer der Ausstellung, Festlegung der Zielgruppe, Anzahl der Besuchergruppen, Vorbereitung der Besucherinnen auf den Parcours u.a.) ist es wichtig, zu klären, ob die räumlichen Gegebenheiten für den Einsatz des Parcours vorhanden sind.

Sei Einsätzen in Schulen ist in jedem Fall ein Gespräch mit der Schulleitung sowie eine Einführung für die betreffenden Lehrerinnen in den Erlebensparcours erforderlich. Diese Einführung kann entweder nach dem Aufstellen des Parcours erfolgen oder mit Hilfe von Dias im Rahmen eines Vertrages.

4. Zielsetzung

Der Erlebensparcours ist als ein Gesprächs- und Aktionsforum konzipiert, das

  • einzelne Themen des Alltags erlebbar und erfahrbar machen soll, Kommunikation anregen soll, anstatt nur Informationen zu geben;
  • die Grundidee berücksichtigt, daß Prävention suchtunspezifisch, Ursachen- und erlebnisorientiert sein sollte;
  • zu längerfristigen Prozessen des Sich-miteinander- beschäftigen anregen soll.

5. Aufbau und Beschreibung des Erlebensparcours

Der Parcours besteht, wie bereits erwähnt, aus acht themenspezifischen Stationen. Die Themen jeder Station werden bildlich durch Plakate der Züricher Präventionsstelle, die auf Ständern befestigt sind, dargestellt. Die einzelnen Stationen sind optisch voneinander durch Trennwände abgeteilt. Der Zugang zu den jeweiligen Stationen erfolgt symbolisch durch ein auf- und zuziehbares Schnapprollo, welches als Tür dient und an einem Holzrahmen befestigt ist. Auf diesen Rollos stehen jeweils alltägliche Suchtgeschichten von jungen Menschen. Nach dem Betreten der jeweiligen Stationen erläutern schriftliche Hinweise die Aufgabenstellung und Zielsetzung. Desweiteren besteht für die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, bei allen Stationen ihre Erfahrungen anonym schriftlich zu notieren und diese Notizen in jeweils an den Stationen hängenden Briefkuverts zu legen.

Diese persönlichen Notizen sind wichtige Materialien für die spätere Auswertung in den jeweiligen Gruppen. Sie werden in der Regel den Lehrkräften, bzw. Gruppenleiterinnen zur Verfügung gestellt.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Kommunikation anregen
  • Themen des Alltags erlebbar und erfahrbar machen
Gibt es Minimalziele?: 

keine Antwort

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Psychosoziale Beratungsstelle - Präventionsfachstelle des Caritasverbandes Worms e.V.
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Durch Follow-Up-Bögen und Rückmeldungen werden die einzelnen Elemente des Parcours immer wieder überprüft und gegebenenfalls erneuert oder ersetzt

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Durch Nachfragen der einzelnen Kooperationspartner im Regionalen Arbeitskreis und im Lehrerarbeitskreis

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Durch die Vernetzung und gemeinsame Planung mit den verschiedenen Multiplikatoren bzw. Vertreter der Zielgruppen.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Das Bedürfnis nach Erleben, Aktivität, Kreativität, Sinneswahrnehmungen. Was Neues ausprobieren wollen. Im Gegensatz zu einseitigen Informationen, Belehrungen, Ermahnungen und Abschreckung

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Betriebe und Ausbildungsstätten (Schwerpunkt)
  • Gesundheitsförderung
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Kindergärten und Kindertagesstätten
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Arbeitsamt
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt (federführend)
  • Sozialamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Betriebe / Ausbildungsstätten
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Private Spender / Sponsoren
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Interkommunale Zusammenarbeit
  • Land
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1992

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1993

Dabei Handelt es sich nach der Konzeption um ein:: 

Der Parcours kann das ganze Jahr über eingestzt werden, steht dann aber für einen befristeten Zeitraum an einem bestimmten Ort zur Verfügung

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Elemente aus der Reggio-Pädagogik, wie z.B. Wahrnehmungsparcours, Barfussparcours, Geräuschebaum u.a.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Arbeitslose Jugendliche und Langzeitarbeitslose in Zusammenarbeit mit Trägern von Arbeitsfördermaßnahmen des Arbeitsamtes wie z.B. das Innovations- und Qualifizierungszentrum, das Wormser Orientierungsprojekt

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Der Parcours ist besonders auch bei Zielgruppen mit einem hohen Ausländeranteil gut geeignet, da der Parcours keinerlei sprachgebundene Kenntnisse oder Fähigkeiten voraussetzt

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1998

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Der Bedarf wurde schriftlich bei den Mitgliedern des Regionalen Arbeitskreises Suchtprävention erfragt

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Erlebnisorientierter Ansatz
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren, Gefühle zulassen, zeigen erkennen. Erleben, sinnliches Erfahren, seinen Sinnen (Körper) trauen, Selbsterfahrung
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

siehe Konzeption des Erlebnisparcours und Photos, da zu umfangreich

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Schulung der Multiplikatoren für den Einsatz des Parcours. Vorbereitung und Nachbereitung

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

nein

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

150