Weißenfels

Typ: 
Landkreis
Einreichende Dienststelle: 
Jugendamt Weißenfels
Name des Ansprechpartners: 
Uwe Brückner
Funktion des Ansprechpartners: 
Jugendarbeit, -sozialarbeit, -schutz
Straße/Postfach: 
Landkreis Weissenfels; Am Stadtpark 6; 06667 Weißenfels
Bundesland: 
Sachsen-Anhalt
Telefon des Ansprechpartners: 
03443372320
Telefax des Ansprechpartners: 
03443372254
E-Mail des Ansprechpartners: 
brueckner.uwe@kv-wsf.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.landkreis-weissenfels.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Vorstellung der Netzwerkarbeit - AK: Suchtprävention und Gesundheitsförderung des Landkreises Weißenfels

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Vorstellung der Netzwerkarbeit - Arbeitskreis: Suchtprävention und Gesundheitsförderung des Landkreises Weißenfels

l. Kurze Vorstellung der Mitglieder und Partner des Arbeitskreises und deren relevante Arbeitsbereiche

Der Arbeitskreis: Suchtprävention und Gesundheitsförderung setzt sich derzeit aus 28 Kooperationspartnern zusammen, welche im folgenden kurz vorgestellt werden.

Deutsches Rotes Kreuz- Kreisverband Weißenfels e.V.

  • Sucht- und Drogenberatung
  • Fachstelle für Suchtprävention
  • Soziale Arbeit/ Jugendarbeit im ländlichen Raum
  • Erziehungsberatung
  • Beratung Partnerschaft, Trennung, Scheidung
  • Schuldnerberatung
  • Schwangerschaftsberatung
  • Projektträger für Jugendschutz, Jugendarbeit

Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg e.V.- Außenstelle Weißenfels (IBLM e.V.)

  • Benachteiligtenförderung
  • Überbetriebliche Ausbildung
  • Hilfen zur Erziehung- soziale Gruppenarbeit
  • Jugendfreizeiteinrichtungen
  • Projektträger Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit

Euratrain e.V.- Institut für Sozialbetreuung Weißenfels

  • Träger des Projektes: "Sucht und Gewalt im Vorschulalter" Elternkreis
  • Träger von Projekten der Jugendbildung und des Jugendschutzes Ausbildung zum Suchtkrankenhelfer Erwachsenenqualifizierung Benachteiligtenförderung

Landratsamt Weißenfels- Jugendamt

  • Öffentlicher Träger der Jugendhilfe des Landkreises Weißenfels
  • Koordination und Förderung
  • Fachberatung
  • Planung

Kreisvolkshochschule Weißenfels

  • Multiplikatorenschulungen
  • Kursangebote im kreativen, technischen, gestalterischen und kulturellen
  • Ressorts
  • Weiterbildungsangebote, Schulungen, Lesungen
  • Qualifizierung im sozialen und pädagogischen Bereich

Landratsamt Weißenfels- Gesundheitsamt

  • sozial-psychiatrischer Dienst

Stadt Weißenfels

  • Träger einer soziokulturellen Einrichtung
  • Gleichstellungsbeauftragte
  • Projektträger von Jugendarbeit, Jugendbildung und Jugendschutz
  • Soziale Arbeit/ Straßensozialarbeit

Kinder- und Jugendhilfe e.V. Weißenfels

  • Träger Kinder- und Jugendbegegnungsstätten Hilfen zur Erziehung Soziale Arbeit im ländlichen Raum Projektträger Jugendarbeit, Jugendbildung

Kinderwelt e.V. Weißenfels

  • Familienorientierte Aktivitäten
  • Freizeitangebote für Kinder

Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V. Halle

  • Überregionale Angebote in den Bereichen Gesundheitsförderung, Gesundheitserziehung, Gesundheitspflege Information und Aufklärung

Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.

  • Regionalzentrum Süd in Weißenfels
  • Beratung und Qualifizierung von Multiplikatoren
  • Initiierung und Koordinierung von zielbezogenen Aktionen

Staatliches Schulamt Weißenfels

  • Schulpsychologischer Dienst präventionsbezogene Qualifizierung von Pädagogen (z.B. Beratungslehrer)
  • Arbeitsgruppe zur Begegnung von Schulverweigerern

Arbeiterwohlfahrt- Kreisverband Weißenfels e.V.

  • Hilfen zur Erziehung (Kinder- und Jugendheim, Tagesgruppe, Betreutes Wohnen, Erziehungsbeistand)
  • Jugendfreizeiteinrichtungen

Berufsbildende Schule Weißenfels

  • Benachteiligtenförderung Theoretischer Berufsschulunterricht

Kreissportbund Weißenfels e.V.

  • Koordinierung und Betreuung von Sportvereinen Entwicklung und Förderung des Nachwuchssports Unterstützung und Beratung von Projekten der Jugendarbeit

Polizeirevier Weißenfels

  • Aufklärung und Informationsveranstaltung
  • Beratung
  • Polizeiliche Drogen- und Kriminalprävention

Praxis für Psychotherapie und Psychosomatik Weißenfels

  • Beratung

VWG Teuchener Land

  • Freizeiteinrichtungen
  • Jugendsozialarbeit im ländlichen Raum
  • Träger von Projekten der Jugendarbeit und Jugendschutz

VWG Vier Berge

  • Jugendsozialarbeit im ländlichen Raum
  • Informations- und Aufklärungsveranstaltungen in Schulen
  • Jugendclubs

VWG Uichteritz

  • Jugendsozialarbeit im ländlichen Raum - Aufklärungs- und Informationsveranstaltungen an Schulen Freizeittreff

Arbeiterwohlfahrt- Kreisverband Hohenmolsen e.V.

  • Freizeiteinrichtungen
  • Jugendsozialarbeit in Hohenmolsen und im ländlichen Raum
  • Internetcafe und Multimediaprojekte
  • Informations- und Aufklärungsangebote an Schulen
  • Träger von Projekten der Jugendhilfe

Südstadt e.V. Weißenfels

  • Projekt Ganztagsschule
  • Integrierte Freizeiteinrichtungen
  • Internetcafe
  • Schulsozialarbeit
  • AG: Arbeit in Kreativ- und Sportbereichen sowie Computerarbeit

Weißenfelser Krankenkassen: KKH, AOK, BARMER, IKK, DAK, BKK Novitas

  • Gesundheitsberatung
  • Information und Aufklärung
  • Projektarbeit

Internationale Kinderorganisation

  • Aufklärung und Information zur Gruppe der Asylbewerber
  • Aufklärung und Information zum Problem des Drogenmissbrauchs in Richtung Asylbewerber

2. Zur Entstehung des Netzwerkes

Der Arbeitskreis bildete sich gegen Ende des Jahres 1997 aus Mitarbeitern der Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg e.V. (IBLM), der Schwangerschafts- sowie der Sucht- und Drogenberatungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes - Kreisverband Weißenfels e. V., der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e. V., der Kreisvolkshochschule, des Seumeclubs, des Jugendamtes und der Kaufmännischen Krankenkasse Weißenfels heraus. Frau M. Franke, die bei IBLM e. V. beschäftigt war, übernahm die Leitung der Arbeitsgruppe. Aus einfachen Gesprächskreisen wurden regelmäßige Treffen, durch die eine kontinuierliche Arbeitsgrundlage geschaffen werden konnte. Oben genannte Institutionen beabsichtigten im Rahmen ihrer täglichen Arbeit zum einen den Informationsmangel zu legalen und illegalen Drogen beseitigen zu helfen, zum anderen auch Betroffenen, Eltern, Angehörigen Rat und Hilfe anzubieten.

Zunächst entstand die Idee, einen Veranstaltungskalender zu entwickeln. Unter dem Motto: "Bleibt ohne Sucht lebenssüchtig" konnten Anfang 1998 konkrete Veranstaltungen angeboten werden. Später entstand der Gedanke, eine Großveranstaltung zur Suchtproblematik durchzuführen, mit dem Ziel der Aufklärung und dein Aufzeigen von sinnvollen Alternativen zur Freizeitgestaltung. Daraus resultierte, dass am 05.05.1999 der l. Aktionstag auf dem Marktplatz in Weißenfels, unter dem Motto: "Gesund- na und ?!" stattfand. Die Hauptinitiatoren dieser Veranstaltung waren die IBLM e. V. sowie die Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen- Anhalt e. V., die zu einem wichtigen Kooperationspartner der Arbeitsgruppe geworden ist. Durch deren Mitwirken erweiterte sich der Blick auf den gesundheitsfördernden Aspekt, da Suchtprävention ein integrativer Bestandteil eines generalpräventiven Ansatzes der Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung ist.

Eine Vielzahl von Kooperationspartnern schloß sich der Arbeitsgruppe an und verfolgte mit dem l. Aktionstag gemeinsame Ziele, wie beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit für die vielseitigen Angebote im Bereich der Gesundheitsförderung und Gesundheitspflege, ebenso die Förderung der Akzeptanz lokaler Institutionen und Einrichtungen als Partner der kommunalen Gesundheitsförderung. Durch Zielgruppenveranstaltungen wurde eine Kompetenzerweiterung im Bereich der persönlichen Fürsorge angestrebt und ein weiteres wichtiges Ziel war die Vernetzung im Gesundheits- und Sozialbereich. Weitere Vereine, Ämter und Krankenkassen aus dem Landkreis Weißenfels schlössen sich der Arbeitsgruppe an. Durch diese Erweiterung wurde es möglich, die Vernetzung von Akteuren im Landkreis Weißenfels zu forcieren und damit eine Transparenz von Versorgungsstrukturen zu schaffen. Eine originäre Aufgabe der Mitglieder des Arbeitskreises sind Aktivitäten im Suchtbereich, wie die methodische Schulung von Lehrern, Erziehern, Sozialarbeitern sowie Eltern, um Sicherheit im Bereich der Suchtprävention zu ermöglichen und dafür zu sorgen, in verschiedenen Institutionen die Arbeit mit der Problematik Sucht zu integrieren.

Fünf Jahre erfolgreiche Tätigkeit des Arbeitskreises und eine kontinuierliche Vergrößerung dessen lässt ein flächendeckendes Netzwerk erkennen, welches freie Träger, diverse Ämter, Schulen, Krankenkassen etc. impliziert. 28 Institutionen wirken im Arbeitskreis mit, so dass ein hohes Potential im Zusammenspiel von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention vorhanden ist. Im Arbeitskreis: Suchtprävention und Gesundheitsförderung werden diverse Kräfte gebündelt. Die fachliche Kompetenz der Mitglieder und Partner innerhalb dieses Netzwerkes ermöglicht ein schnelles und sicheres Reagieren und Agieren bezüglich Anfragen und Problemen. Darüber hinaus bildet der Arbeitskreis eine Basis zur fachlichen Reflexion und Bewertung. Evaluation dient als Instrument der Qualitätserhebung und führt demzufolge zu Qualitätssicherung und -Steigerung der angebotenen Projekte. Auf Grund der hohen Mitgliederzahl des Arbeitskreises und deren Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit, genießt das Netzwerk einen hohen Bekanntheitsgrad sowie Akzeptanz innerhalb des Landkreises. Schulen, Freizeiteinrichtungen, Betriebe etc. sind zu festen Kooperationspartnern des Arbeitskreises geworden, so dass die Bereitschaft, Projekte anzunehmen insgesamt als hoch eingeschätzt werden kann. Dadurch ist gewährleistet, eine große Öffentlichkeitswirksamkeit zu erzielen. Das Repertoire des Arbeitskreises genießt darüber hinaus Anerkennung in öffentlichen sowie politischen Gremien. Zahlreiche Institutionen bringen ihre Belange in das Netzwerk ein, können Feedback und positive Resonanz erhalten. Durch den Arbeitskreis eröffnet sich die Chance, im Sozialraum vorhandene Ressourcen zu mobilisieren, bestehende Angebote zu vernetzen und diese für die entsprechenden Zielgruppen zu öffnen. Das Augenmerk liegt hierbei auf dem integrierten Aufgabenverständnis und auf dessen adäquater Umsetzung. Im Arbeitskreis werden Synergieeffekte erzielt, welche den Integrationsprozess für alle Beteiligten effizienter und effektiver gestalten, somit Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit gewährleisten. Gesammelte Erfahrungen wirken oft in anregender Funktion. Ein zentraler Gedanke ist ebenso die Weiterentwicklung sozialräumlicher Vernetzungsstrukturen sowie Etablierung. Bestehende Netzwerke gilt es zu stärken und ihre zusätzlichen Ressourcen für eine qualitativ verbesserte Prävention einzubringen. Ein Arbeitskreis kann Lobbyarbeit leisten. Er fördert die Kooperationsbereitschaft anderer Akteure. Durch das lokale Netzwerk werden anhaltende Prozesse vor Ort gestärkt und gestartet. Um Kosten, Zeitverbrauch und Arbeitsdruck zu senken und das Gesamtergebnis der Initiativen zu stärken, empfiehlt sich bei gemeinsamen Zielen eine Zusammenarbeit vorhandener Potentiale. Wir haben erfahren, dass dies richtig und wichtig ist. Somit empfiehlt es sich ebenso, Ressourcen und politische Unterstützung für lokale Arbeiten zu sichern. Durch Vernetzungsarbeit und Einflussnahme auf kommunaler Ebene kann eine Verbesserung der regionalen Angebotsstruktur stattfinden. Kooperation und Gemeinschaftlichkeit optimieren Arbeitsprozesse, so dass innerhalb des Netzwerkes formuliert, analysiert, weiterentwickelt, abgestimmt wird und eine gemeinsame Umsetzung erfolgen kann. Effektivität und Nachhaltigkeit werden durch den Rückgriff auf die vielfältigsten Potentiale möglich. Kommunikationskanäle verbessern sich und sorgen für größere Transparenz der Partner untereinander. Der Arbeitskreis stellt eine Begegnungsebene dar, die gleichzeitig Motivationscharakter ausstrahlen kann und ist Informationspool für diverse Multiplikatoren.

3. Zu inhaltlichen Schwerpunkten des Arbeitskreises

Innerhalb des Arbeitskreises ergibt sich eine weitere Struktur. Der sogenannte "harte Kern" trifft sich ein mal im Monat. Vierteljährig kommt der gesamte Kreis zusammen, wobei die Arbeitsergebnisse, die in der kleinen Runde entstanden, vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.

In der Arbeitsgruppe erfolgt die Absprache über die Planung und Durchführung von Veranstaltungen in Schulen, Jugendeinrichtungen, Bildungsträgem und anderen Einrichtungen. Hierbei sind wir bestrebt, die Schulen nicht nur auf einmalige Aktionen zu orientieren, sondern die Bereitschaft zu vertiefen, kontinuierlich Angebote in Anspruch zu nehmen. Ziel ist es auch die Gewinnung von Lehrern als Multiplikatoren, die Suchtprävention als einen selbstverständlichen Teil im Arbeitsprozess implizieren.

Innerhalb der Arbeitsgruppe wird ein breites Spektrum an Präventionsmaßnahmen angeboten. Die Spezialisierung ermöglicht das Erreichen weiter Bevölkerungskreise, so dass Veranstaltungen in Kindertagesstätten sowie in anderen Zielgruppen z. B. der Erwachsenen und Jugendlichen durchgeführt werden können.

Neben der Durchführung von Veranstaltungen setzte sich die Arbeitsgruppe seit 1999 für die Schaffung einer Fachstelle für Suchtprävention ein. Dass im Landkreis Weißenfels eine weitere Fachstelle in Sachsen-Anhalt entstehen konnte, ist maßgeblich der Arbeitsgruppe Suchtprävention und Gesundheitsförderung zu verdanken. Zahlreiche Gespräche mit Kommunalpolitikern und der Landesstelle gegen die Suchtgefahren im Land Sachsen-Anhalt wurden geführt. Die Arbeitsgruppe informierte die Öffentlichkeit im Landkreis von dem Vorhaben der Stellenschaffung, initiierte Gesprächsrunden und veröffentlichte die Ergebnisse in der lokalen Presse. Des weiteren setzte sich der Landrat, Dr. Kreis, der Jugendhilfeausschuss, das Deutsche Rote Kreuz, und weitere Partner für die Fachstelle ein. Das Erwirken dieser war eine politische Entscheidung, der zahlreiche andere Aktivitäten voran gingen. Seit Dezember 2000 existiert die Fachstelle im Landkreis, welche sich in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes - Kreisverband Weißenfels e.V. befindet. Diese übernahm auf Wunsch des Arbeitskreises die Leitung und Organisation dessen.

Auf die Ausführungen über die Notwendigkeit von Suchtprävention und Gesundheitsförderung soll an dieser Stelle verzichtet werden. Die Arbeitsweise des Netzwerkes orientiert sich am Rahmenkonzept zur Suchtprävention im Land Sachsen-Anhalt, herausgegeben von der Landesstelle gegen die Suchtgefahren, Magdeburg.

Im wesentlichen sind folgende Ziele des Arbeitskreises hervorzuheben:

  • Schaffung von Angeboten im Bereich der Gesundheitsförderung, Gesundheitspflege,
  • Gesundheitserziehung
  • Schaffung von Angeboten zur Prävention von Gewalt, Stress, Aggression
  • Planung von Präventionsveranstaltungen in Kindertagesstätten, Schule, anderen Einrichtungen
  • Schulung von Multiplikatoren (Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter, Schüler, etc.)
  • Durchführung von Präventionsveranstaltungen
  • Absprache von Referenteneinsatz
  • Sensibilisierung weiter Bevölkerungskreise für das Thema Suchterkrankungen, Gesundheitsförderung usw.
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Förderung der Akzeptanz lokaler Institutionen und Einrichtungen als Partner der kommunalen Gesundheitsförderung
  • Kompetenzerweiterung im Bereich der persönlichen Fürsorge
  • Vernetzung im Gesundheits- und Sozialbereich
  • Schaffung einer Transparenz von Versorgungsstrukturen

Zielgruppen umfassen:

  • Kindertagesstätte: Kinder, Eltern, Erzieher
  • Schule: Schüler, Lehrer, Eltern
  • Offene Jugendarbeit: Jugendliche, Mitarbeiter, Multiplikatoren
  • Betriebe: Auszubildende, Mitarbeiter
  • Arbeitslose
  • Rentner
  • Aussiedler
  • Asylbewerber
  • Ausländer
  • Hilfe- und Pflegebedürftige

Der Arbeitskreis: Suchtprävention und Gesundheitsförderung orientiert sich an einem gemeinsam festgeschriebenen Arbeitsplan, dessen Inhalt für das Kalenderjahr 2001 in nachfolgenden Ausführungen kurz umrissen wird.

"Gesund- na und?!" 2. Aktionstag

Am 09.05.2001 fand zum 2. mal auf dem Weißenfelser Marktplatz der Aktionstag unter dem Motto: "Gesund- na und ?!" statt. Die Schirmherrschaft übernahm erneut die Oberbürgermeisterin der Stadt Weißenfels, Frau Gisela Bevier.

Das Projekt: "Gesund- na und?!" ist eine Initiative zur Suchtvorbeugung und zum Aufzeigen einer gesunden Lebensweise und Gesundheitsförderung. Durch diesen Aktionstag sollte verdeutlicht werden, dass Suchtprävention manchmal überraschend einfach sein kann. Durch vielfältige Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen, die am 09.05.2001 stattfanden, wurde demonstriert, dass die vorbeugenden Maßnahmen von Suchterkrankungen und das Darstellen von Alternativen der Freizeitgestaltung täglich stattfinden können. Dass Suchtvorbeugung Spaß machen kann und von den verschiedenen Sozialisationsinstanzen geleistet werden kann und muss, sollte an unserem Aktionstag deutlich werden. Mit diesem Projekt gilt es aufzuzeigen, dass die Entwicklung von Persönlichkeitskompetenzen im Vordergrund steht. Durch Erlebnisse soll das Selbstvertrauen von Kindern und Jugendlichen gestärkt werden. Kommunikations- und Konfliktfähigkeit können durch gemeinsame Aktivitäten Förderung erfahren. Wir möchten zeigen, dass miteinander reden auch Suchtvorbeugung sein kann.

Beabsichtigt wird durch dieses Großprojekt, die gesamte Bevölkerung zu erreichen, also vom Kindergartenkind bis zum Rentner. Entsprechend der breiten Zielgruppe war es erforderlich, differenzierte Angebote vorzuhalten. Neben den Mitgliedern der Arbeitsgruppe galt es weitere Kooperationspartner zu suchen, damit eine Vielfältigkeit des Programms gewährleistet werden kann. Zur Realisierung eines solchen Aktionstages war es unabdinglich, Sponsoren zu gewinnen, da die Arbeitsgruppe über keine Eigenmittel verfügt. Mit der Unterstützung dieser war es möglich, Angebote aus dem kreativen und sportlichen Bereich zu organisieren. Preise, vom Luftballon bis zur Ballonfahrt wurden von Unternehmen aus dem Landkreis zur Verfügung gestellt.

Durch ca. 30 Kooperationspartner konnte ein abwechslungsreiches Programm geboten werden. In der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr waren die Mitwirkenden auf dem Marktplatz vertreten, um unterschiedliche Aktionen durchzuführen. Es bestand die Möglichkeit der Information zu Fragen der Gesundheitsförderung, z. B. unter dem Thema: "Ohne Rauch geht's auch" oder "Aktiv & Gesund". Apotheken haben Blutdruck und Blutzucker gemessen, die Krankenkassen boten verschiedene Gesundheitstests und Beratung an.

Des weiteren wurden ansprechende Angebote aus dem sportlichen Bereich vorgestellt. Die Sportjugend Sachsen-Anhalt aus Dessau war ein Kooperationspartner, der sich schon zum l. Aktionstag großer Beliebtheit erfreute. Diese veranstaltete ein Streetballturnier auf dem Marktplatz. Ein Fitnessprogramm fand statt und die Besucher konnten sich auf dem Skateboard ausprobieren. Weiterhin wurde beispielsweise die Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Kinder stark machen" vertreten, durch das Üben von Jonglieren mit Bällen und chinesischen Tellern. Torschießen war möglich. Aktionen mit dem Schwungtuch fanden statt und die ganz jungen Gäste konnten sich auf einer Hüpfburg vergnügen.

Auch im kreativen Bereich wurden Angebote unterbreitet, wie Airbrush, Bearbeiten von Specksteinanhängern, Floristik, Bastelstraße.

Der ganze Mensch wurde zu unserem Aktionstag in den Mittelpunkt gestellt, der Körper, die Seele, der Geist. Die Veranstaltung galt als erlebnis- und prozessorientiert.

Beispiele für Suchtprävention und Gesundheitsförderung wurden auch während der gesamten Veranstaltung ganztägig auf der Bühne dargeboten. Tanz-, Sport- und Theaterprogramm umrahmten die Aktionen auf dem Marktplatz.

Das Projekt: "Gesund- na und?!" wurde medienwirksam regional und überregional vertreten.

Abschließend kann festgestellt werden, dass auch der 2. Aktionstag für alle Beteiligten, für die Stadt Weißenfels und den gesamten Landkreis einen Höhepunkt darstellte. Der 3. Aktionstag: "Gesund- na und?!" findet im Jahr 2003 statt.

Buchlesung

Die Arbeitsgruppe organisierte eine Buchlesung mit der Autorin Ilse Kömpel. Diese unterbreitete Interessierten, besonders Personen aus dem Selbsthilfegruppenbereich, ein Lese- und Dialogangebot. In ihrem Buch: "Goodbye, Robin- Ein Weg aus der Droge." schildert sie freimütig eine langjährige familiäre Entwicklung, bekennt eigene Schwächen und Fehler und damit die Schwierigkeit, eine sich anbahnende Suchtentwicklung ihres Kindes wahrzunehmen. Zum Abschluss stellte die Autorin neue Gedanken zur Verhinderung von Drogendramen in Familien zur Diskussion.

Wander-Koffer

Für die Schultypen Grundschule, Sekundärschule, Gymnasium wurden Koffer mit anwendbarem Material zur Gesundheitsförderung und zur Prävention von Sucht, Aggression, Stress, Gewalt gefüllt. Die Materialien sind größtenteils kostenlos zu erwerben, so dass Lehrer diese jederzeit beziehen können. Folgende Ziele werden hierbei beabsichtigt:

  • Anregungen zur Prävention geben
  • Motivation, Prävention kontinuierlich zu betreiben
  • Vernetzung, Kooperation von Schulen untereinander
  • Kontakte zum Arbeitskreis vertiefen, Koffer als Türöffner

Kalender zur Suchtprävention

Innerhalb des Arbeitskreises bildete sich eine Projektgruppe, die für das Kalenderjahr 2003 ein Kalendarium erstellt. Dargestellt werden suchtpräventive Projekte mit wesentlichen Inhalten. Zielgruppe des Kalenders stellen Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen sowie andere Institutionen mit Multiplikatorenfunktion dar. Die in dieser Form präsentierten Projekte werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, mit dem Ziel in möglichst vielen Einrichtung zum Einsatz zu gelangen.

Fortbildungen

Innerhalb des Arbeitskreises finden regelmäßig Fortbildungen statt. Schwerpunkte stellen:

  • Handlungs- und Übungsfelder der Suchtprävention
  • Informationsvermittlung zu verschiedenen Drogen
  • Essstörungen
  • Stressbewältigung

dar.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Förderung und Reflexion bewußten und sensiblen Umgangs mit Konsum-Genuss und legalen Suchtmitteln (z.B. Alkohol)
Gibt es Minimalziele?: 

ja, -2. Aktionstag "Gesund - na und?" -Kalenderprojekt für 2003 -Buchlesung -Fortbildungen -Zusammenstellung "Wanderkoffer" -Durchführung von Präventionsveranstaltungen

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • DRK
  • JBLM e.V.Leuna-Merseburg
  • Jugendamt
  • KKH Weißenfels
  • LVG Sachsen-Anhalt e.V.
  • Seumeclub Weißenfels
  • Volkshochschule
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Kontaktaufnahme, Interessenerkunden, Projektvorstellung und Auswahl der Bausteine, Wünsche, Bedürfnisse der Zielgruppe werden berücksichtigt

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

-Konzept und Auftrag der entspr. päd. Einrichtung -Schule ist geeigneter Ort, an dem alle Schüler erreicht werden -Schule kann tgl. situations- und altersbedingt auf Risikofaktoren, die Suchtenetwickung begünstigen können, einwirken -Lehrer als wichtige Kooperationspartner

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

-Vorgespräche und Auswahl der Bausteine (Projekt) -festgelegte Projekttage/-wochen der Schule -Angebote teilweise auf freiw. Basis -Bedürfnisse Wünsche der Zielgruppen werden berücksichtigt

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

-Lebensbedingungen (Schule, Elternhaus, peer-group) -Lebsngeschichte der Menschen -Stimmung, aktuelle Situation -Neugierverhalten -Fähigkeiten, Ressourcen

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
  • Fachöffentlichkeit
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Kursleiter / Kursleiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Betriebe und Ausbildungsstätten
  • Gesundheitsförderung (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Kindergärten und Kindertagesstätten (Schwerpunkt)
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt (federführend)
  • Sozialamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Ärzteschaft
  • Betriebe / Ausbildungsstätten
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Kindergärten / Kindertagesstätten
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
  • Sportvereine
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Interkommunale Zusammenarbeit
  • Krankenkassen
  • Staatliche Einrichtungen
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitskreis
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1997

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1998

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, neuer methodischer Ansatz der Jugendarbeit im Landkreis >Gemeinwesenarbeit -Stadtteilorientiertes Arbeiten > ergibt in der Erschliessung neuer Ressourcen Verbesserung von Solidarität und Gemeinschaftssinn -Verbesserung der Lebensqualität mit präventiven Auswirkungen

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Euratrain e.V. - Inst. für Sozialbetreuung bietet diverse Projekte für Kinder im Vorschulalter an

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

-intensivere Einbeziehung des Sports in die präventive Arbeit -seit 5/2001 Kreissportbund Weißenfels e.V., Mitgliedschaft im AK

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 2001

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Angebotskaalog des AK wurde entwickelt

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Andere, Folgen von Suchterkrankungen (persönl./gesellschaftl./sozial), Hilfesysteme,Versorgungsmodelle, allg. Gesundheitsförderung, Gesundheitserziehung, Essstörungen, gesunde Ernährung
  • Gemeinde, Ausbau regionaler Arbeitskreise, Gemeinnwesenarbeit, Stadtteilorientiertes Arbeiten
  • Protektive Faktoren, Kommunikation, Kreativität, life-skills-Ausbau, Ressourcen, Selbstbewußtsein, Identität, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kritikfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Stressbewältigung, Entspannung
  • Risikofaktoren, Person als psycho-physisches Wesen, Gesellschaft (Rahmenbedingungen), Suchtmittel (Nähe, Griffbereitschaft)
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

je nach Projekt: div. Fachliteratur zu Prävention, empf. Lit. und Videos laut Rahmenkonzept, Material BzgA, Suchtsack, Mat. zum Gespr. über Gefühle, Sinnesförderung, Instruktionskarten, Rollenspiele,Standfestigkeitstrainings, Kreativmaterial, Sportgeräte

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Handlungs- und Übungsfelder der Suchtprävention, Bereich Essstörungen, Stoffkundem Stressbewältigung für Multiplikatoren innerhalb des AK

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, 3 Jahre und mehr