Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Weimarer Drogenwochen
1. Geschichte der Weimarer Drogenwochen
Mit der Organisation der 1. Weimarer Drogenwoche, welche 1995 im Rahmen der Weimarer Jugendschutztage stattfand, reagierte das Kinder- und Jugendamt auf den auch in Thüringen nach der Wende sprunghaft angestiegenen Konsum von illegalen und legalen Drogen.
Gemeinsam mit dem Verein Gerberstraße 1e.V; , dem Haus für Soziokultur Gerberstraße 3 e.V., der AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V., dem Studierendenrat STURA, dem Jugendklub "Nordlicht" und der Jungen Gemeinde Weimar wurde überlegt, aufweiche Weise es möglich ist, den Einwohnern Weimars, insbesondere den Kindern und Jugendlichen, das Problem "Drogen" nahe zu bringen.
Auf Grund der Vielfalt der Träger, die von Anfang an am Projekt "Weimarer Drogenwoche(n)" mitarbeiteten und mittels der unterschiedlichsten Formen und Methoden gelang es, verschiedene Zielgruppen anzusprechen und ihnen Wissen über Drogen und Alternativen zum Suchtmittelkonsum nahe zu bringen.
Die Beteiligung an den zahlreichen Veranstaltungen bewies, dass ein hoher Bedarf an Informationen vorhanden ist und Interesse besteht, das Projekt weiter zu führen. So wurden auch in den darauf folgenden Jahren durch das Kinder- und Jugendamt in Zusammenarbeit mit verschiedenen festen Partnern der Jugendhilfe (siehe Punkt 3.3.) Drogenwochen organisiert.
Im Laufe der Jahre wurde die Zusammenarbeit innerhalb der Vorbereitung der Weimarer Drogenwochen immer enger. Als Veranstalter kristallisierten sich neben dem Kinder- und Jugendamt vor allem die AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen und der Verein Gerberstraße 1 e.V. heraus. Viele freie Träger der Jugendarbeit konnten für eine Mitarbeit gewonnen werden und brachten Ideen in die Ausgestaltung der Programme ein, so dass eine umfangreiche und interessante Veranstaltungsreihe angeboten werden konnte.
Gleichzeitig gelang es, durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung in und um Weimar für das Thema "Suchtprävention" zu sensibilisieren. Der Begriff "Weimarer Drogenwochen" ist inzwischen zu einer Institution der Stadt geworden und wird in zunehmenden Maße durch die Zielgruppen genutzt.
Dementsprechend steht für die Beteiligten fest, das Projekt auch in den nächsten Jahren fortzuführen und auszubauen.
Als Ergebnis der guten Zusammenarbeit innerhalb der beteiligten Träger kann auch die Gründung des Arbeitskreises "Drogenarbeit in Weimar" angesehen werden, der zum Ziel hat, die Arbeit auf dem Gebiet der "Suchtprävention" zu koordinieren, (siehe Punkt 4 )
2. Ziele
Der Grundgedanke der Drogenwochen besteht in der Aufklärung über die verschiedenen Drogen und Suchtformen, da bessere Kenntnisse zu mehr Sicherheit im Umgang mit Suchtmitteln führen, Situationen diesbezüglich besser eingeschätzt werden können und Panikreaktionen vermieden werden.
Hier geht es darum, verschiedene Zielgruppen für das Thema zu sensibilisieren und Interesse dafür zu wecken, sich mit den unterschiedlichen Formen der Suchtprävention auseinander zu setzen.
Auf Grund der Tatsache, dass viele unterschiedliche Vereine und Institutionen an der Organisation und Durchführung beteiligt sind und diese auch entsprechend unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, gelten auch für die Umsetzung verschiedene Minimal- bzw. Maximalziele. Entsprechend der angewendeten Präventionsansätze und der angesprochenen Gruppe geht es um einen suchtmittelfreien Lebensstil, um eine Hinauszögerung des Einstiegs in den Konsum oder darum, einen genussvollen Umgang mit Drogen zu initiieren.
Innerhalb der Projekte mit der Zielgruppe Kinder und jüngere Jugendliche, die nicht ausschließlich während der Drogenwochen stattfinden, geht es vor allem um die Stärkung der Persönlichkeit des Kindes, die Entwicklung und Förderung seiner Konflikt- und Beziehungsfähigkeit sowie einer gewissen Frustrationstoleranz. Die Kinder sollen Selbstständigkeit lernen und leben und eine Sinnorientierung für ihren eigenen Lebensweg erarbeiten. Innerhalb der Drogenwochen werden dazu auch spezifische Spiele und Workshops von Trägern angeboten, die vordergründig mit dieser Zielgruppe arbeiten.
Ein weiteres Ziel der Weimarer Drogenwochen besteht darin, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, welche Ursachen es für Suchtverhalten gibt. Es geht darum klar zu machen, dass nicht allein das Vorhandensein bzw. die Verfügbarkeit jeglicher Art von Drogen für den Konsum verantwortlich ist, sondern, dass die o.g. Persönlichkeitsmerkmale und die Lebenssituation ( Familie, Freunde, Partnerschaft, Schule/Arbeit etc.) der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ( hier vor allem der Hinweis darauf, dass Drogengebrauch und -missbrauch kein ausschließliches Jugendproblem ist) ausschlaggebend sind.
Durch die Mitarbeit und Präsenz der Beratungsstellen innerhalb des Projektes und den dadurch hergestellten direkten Kontakt zur angesprochenen Zielgruppe soll es gelingen, vorhandene Schwellenängste zur Inanspruchnahme von professionellen Hilfsangeboten abzubauen und die breite Bevölkerung für problematische Konsummuster und Verhaltensweisen zu sensibilisieren.
Bestandteil der Drogenwochen ist stets auch die Weiterbildung von Multiplikatoren. Für solche Veranstaltungen konnten Rechtsanwälte und Fachkräfte der suchtpräventiven Arbeit gewonnen werden, die Workshops und Vorträge anboten, welche von Sozialarbeiterinnen und Lehrerinnen interessiert angenommen wurde.
Durch die Drogenwochen sollen auch Eltern angesprochen werden, um ihnen Ängste zu nehmen ohne zu verharmlosen. Entsprechende, durch Mitarbeiter der Einrichtungen der Suchtprävention durchgeführte, Veranstaltungen wurden von den Eltern innerhalb der Schulen genutzt und sollen auch in den kommenden Jahren angeboten werden.
Als Hauptzielgruppe der Weimarer Drogenwochen gelten allerdings die Jugendlichen. Dementsprechend ist das Angebot auch hauptsächlich auf diese Altersgruppe abgestimmt.
Unter Berücksichtigung der Lebenswelt der Jugendlichen werden die Inhalte vermehrt mittels der von ihnen genutzten Medien angeboten. So werden schon seit Beginn der Drogenwochen verschiedene thematische Filme in das Programm aufgenommen und auch das Medium Internet wurde mit einer Veranstaltungsreihe im Jahr 2001 ("Drogenfahndung" - EJBW) genutzt.
3. Beteiligte Träger
Im Laufe der Jahre kristallisierten sich in der Trägerlandschaft Weimars verschiedene Institutionen und Einrichtungen heraus, die die Organisation der Drogenwochen übernehmen und durch viele andere unterstützt werden.
Inzwischen ist es innerhalb des Arbeitskreises Drogenwochen so geregelt, dass jede Einrichtung ihre eigenen Veranstaltungen selbstständig organisiert. Die Fäden der Koordination laufen beim Gerberstraße 1 e.V. und der AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V. zusammen und werden mit allen Partnern abgestimmt.
So werden die Weimarer Drogenwochen seit einigen Jahren von folgenden Einrichtungen veranstaltet:
- Gerberstraße 1 e.V. (siehe Punkt 2.2.4.),
- AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V. (2.2.3.)
- Kinder- und Jugendamt der Stadt Weimar
- C.Keller & Galerie Markt 21 e.V. und seit diesem Jahr
- Drug Stop e.V. (2.2.6.)
Dies geschieht in Zusammenarbeit mit:
- Suchthilfe in Thüringen (siehe Punkt 2.2.1.)
- Radio Lotte
- Mon Ami & Kommunales Kino im Ami
- Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)
- Dr. med. K.E.Zillessen, Sophien- und Hufeland- Klinikum Weimar GmbH
- Marcel (Ex-User)
und den Einrichtungen der offenen Jugendarbeit in Weimar:
- Haus für Soziokultur Gerberstraße 3 e.V.
- "Jugendhaus Paul(A)" (Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Weimar)
- "Cafe Conti" (Stiftung "Dr. Georg Haar")
- AWO Jugendclub
- "Kinderhaus" (Kindervereinigung Weimar)
- JC "Waggong" (Kindervereinigung + Evang.-Luth. Kirchgemeinde Weimar)
- JC "Nordlicht" (Nordlicht e.V.).
4. Suchtpräventive Ansätze
Die Suchtprävention in Weimar setzt sich aus einer Vielzahl von Maßnahmen im Vorfeld von missbräuchlichem bzw. süchtigem Verhalten zusammen bzw. reagiert auf Drogengebrauch und versucht, einen Missbrauch zu verhindern (siehe Punkt 2). Zu diesen Maßnahmen der Suchtprävention gehören auch die Weimarer Drogenwochen.
Auf Grund der Vielfalt der an den Weimarer Drogenwochen beteiligten Institutionen und Einrichtungen können unterschiedliche Ansätze bezüglich der Zielgruppe realisiert werden. Unter Berücksichtigung der Altersstruktur, die in den einzelnen Einrichtungen vorliegt, gestalten sich auch die Angebote vor Ort.
Zentrale Veranstaltungen richten sich dann an die verschiedensten Zielgruppen und werden diesbezüglich gekennzeichnet.
Entsprechend groß ist auch die Bandbreite der suchtpräventiven Ansätze. Sie reicht von der ursachenbezogenen Betrachtungsweise und der suchtmittelorientierten Aufklärung bis zur akzeptierenden Drogenarbeit.
5. Inhalte
Ein fester Bestandteil der Drogenwochen seit ihrer Entstehung sind entsprechend des Themas ausgewählte Filme. Diese werden zum einen im Kommunalen Kino des Mon Ami Weimar bzw. im Kino "Filmriss" des Hauses für Soziokultur Gerberstraße 3 sowie in einzelnen Einrichtungen der stadtteilorientierten Kinder- und Jugendarbeit gezeigt.
Im Jahr 2001 wurden innerhalb des Projektes Drogenwochen 3 verschiedene Filme gezeigt, u.a. : "Eine Hand voll Gras", "Blow", "Bad Lieutenant" oder "Gridlockd" (siehe Anlage Programme). Dieses Angebot wird von den verschiedenen Zielgruppen gut angenommen. Auch die Schulen nutzen in zunehmenden Maße die Vorstellungen in den Vormittagsstunden für die Ausgestaltung des Unterrichts und sind so aktiv in die Drogenwochen eingebunden.
Auch die drogenfreien Partys sind eine gute Möglichkeit, den Jugendlichen ihr eigenes Konsumverhalten zu verdeutlichen und zu überlegen, ob und wie dieses geändert werden kann. 2001 wurde diese Variante im C- Keller an 2 Tagen ("Legal wird illegal" 1 x Nikotin, 1 x Alkohol) umgesetzt. Gemeinsam mit den Jugendlichen wurden die Ergebnisse mittels Fragebogen ausgewertet (siehe Anlage) und diskutiert.
Von vielen Weimarer Bürgern - Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrerinnen, ganze Schulklassen und auch Touristen - wurde im Jahr 2000 die Ausstellung "Europa im Drogenrausch" besichtigt. Diese Ausstellung wurde durch den Verein Gerberstraße 1 e.V. in Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Weimar und Ostthüringen e.V., dem C-Keller und dem AWO-Jugendclub eigenständig entworfen und zusammengestellt (siehe Anlage). Auf verschiedenen Schautafeln ist dargestellt, welche Geschichte und Kultur sowie Wirkung die unterschiedlichen Stoffe haben. Berücksichtigt wurden dabei neben den illegalen Drogen auch legale Substanzen wie Nikotin, Alkohol, Zucker, Kaffee etc.. Unterstrichen wurde die Ausstellung durch entsprechende Musik, Dias und Lichteffekte.
Als sehr wirkungsvoll erwiesen sich die Gesprächsrunden mit Ex-Usern, welche in den Einrichtungen der offenen Jugendarbeit stattfanden. Offen und ehrlich erzählten die jungen Erwachsenen über ihren Lebensweg und die Kraft, die es gekostet hat, aus diesem Kreislauf auszubrechen. Die Jugendlichen stellten interessiert Fragen und dachten so über ihr eigenes Konsumverhalten nach.
Die Einrichtungen, die vordergründig mit Kindern oder jüngeren Jugendlichen arbeiten, konzentrieren sich innerhalb der Drogenwochen auf die Sensibilisierung der Sinne. Das Kinderhaus organisierte z.B. Spiele Nachmittage unter dem Motto "Alles Spaß ?!", bei denen es darum ging, in ruhiger Atmosphäre, bei Entspannungsmusik und -geschichten mittels aller Sinne Eindrücke einzuordnen (Tastbretter, Geruchsspiel, Geräusche einordnen etc.) und Beziehungen zum eigenen Ich herzustellen. Mit den größeren Kindern wurde ein Fotoroman zum Thema Rauchen und Trinken erstellt.
Für die Altersgruppe der 14 bis 16-Jährigen entwickelte die AIDS- Hilfe 1999 das Spiel "Reise durch die Drogenwelt", das 2001 in Zusammenarbeit mit dem Gerberstrasse 1 e.V. neu überarbeitet wurde. Dieses Würfelspiel enthält Fragen aus 5 Bereichen, welche sich auf Drogen und Sucht beziehen und so zum Nachdenken, Fragen und Diskutieren zu diesem Thema anregen.
Ein wichtiger Baustein der Drogenwochen sind Elternabende sowie die Fortbildung für Sozialarbeiterinnen und Lehrerinnen, welche natürlich auch für andere interessierte Bürger offen ist. Im Jahr 2001 ging es dabei vordergründig um Rechtsfragen, im Jahr zuvor standen praktische Tipps für die pädagogische Arbeit bezüglich der Suchtprävention im Mittelpunkt.
Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Schulpsychologischen Dienst des Schulamtes wurden allein im Jahr 2001 62 Lehrerinnen (vordergründig Beratungslehrerinnen) und Sozialarbeiterinnen auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht. Dabei erfolgte neben der Wissensvermittlung auch ein reger Erfahrungsaustausch.
Im Jahr 2001 etablierten sich zwei neue Ideen im Rahmen der Drogenwochen. Zum einen wurde das Projekt "Drogenfahndung" angeboten, wo es darum geht, dass Jugendliche das Internet für eine Recherche über Drogen, Suchtprävention, die Drogenpolitik anderer Länder usw. nutzen und dabei Sozialarbeiter an ihrer Seite haben, die innerhalb der Drogenarbeit tätig sind und entsprechend Auskunft geben können.
Neu war zum anderen auch die Podiumsdiskussion, an der Fachkräfte aus der Drogenarbeit, ein Schuldirektor, Vertreter der Politik und Betroffene über Sinn und Unsinn von Suchtprävention nachdachten und ihre unterschiedlichen Standpunkte darlegten.
Insgesamt kann gesagt werden, dass durch das vielfältige Programmangebot unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung angesprochen werden und so wichtige Informationen zum Thema Drogen und Sucht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
6. Finanzierung
innerhalb des Arbeitskreises "Weimarer Drogenwochen" wurde die Regelung getroffen, dass die einzelnen Vereine und Institutionen für ihre "eigene" Veranstaltung die Finanzierung selbstständig regeln.
in möglichen Rahmen werden dabei zum einen Eigenmittel eingebracht. Zum anderen werden bei unterschiedlichen Institutionen Gelder für die Projekte beantragt sowie Stiftungen und Unternehmen um Unterstützung gebeten.
Für die Umsetzung der Inhalte der Drogenwochen 2001 wurden unter anderem zwei Benefizkonzerte organisiert und verschiedene Sponsoren gewonnen, z.B.
- Diakonisches Werk der Evang.- Luth. Kirche in Thüringen e.V.
- Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.
- Grand Hotel Russischer Hof Weimar
- Dorint Hotel Weimar u.a..
innerhalb des Jugendschutzes werden beim Kinder- und Jugendamt jährlich Gelder für die Drogenwochen eingestellt, z.B. für Druckkosten (Flyer, Plakate) und Multiplikatorenveranstaltungen (Honorare für Dozenten, Raummieten).
7. Öffentlichkeitsarbeit
Um die Veranstaltungen einer breiten Öffentlichkeit zu erschließen, ist es besonders wichtig, die Öffentlichkeitsarbeit innerhalb des Arbeitskreises gut zu koordinieren. Eine Regelung innerhalb der Gruppe ist es, dass jede Einrichtung für ihre "eigene" Veranstaltung Werbung macht, sprich, Flyer und evtl. eigene Plakate entwirft und verfeilt.
Die Verteilung der Plakate und Flyer mit dem Gesamtprogramm der Drogenwochen wurde vom Arbeitskreis organisiert. Alle Helfer erhielten einen Verteilerplan, so dass gewährleistet wurde, dass eine flächendeckende Verbreitung stattfand. Dabei wurden auch die ,Szenekneipen" und die Fachhochschulen und Universitäten der Nachbarstädte Erfurt und Jena berücksichtigt.
Die Pressearbeit wurde in den letzten Jahren von den Mitarbeiterinnen des AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V. und des Gerberstraße 1 e.V. vorgenommen. Täglich gab es Meldungen über Ort , Zeit und Inhalt der Veranstaltungen an die Presse und es erfolgten Einladungen an die Vertreter der Zeitungen. Auch das Presseamt der Stadt Weimar unterstützte die Öffentlichkeitsarbeit der Koordinatoren.
Des weiteren gaben die Veranstalter der Weimarer Drogenwochen regelmäßig Radiointerviews in den lokalen Sendern, produzierten eigene Radiobeiträge oder gestalteten Radiosendungen zum Thema.
Die gut organisierte Öffentlichkeitsarbeit machte es möglich, dass die Drogenwochen einem großen Teil der Bevölkerung bekannt sind und demzufolge auch von vielen Einwohnern wahr- und angenommen werden.
8. Evaluation
Eine tatsächliche Einschätzung der Wirksamkeit von Suchtprävention ist aus unserer Sicht nicht möglich. Es ist nicht abzuschätzen, ob oder wie viele Kinder und Jugendliche auf Grund der Tatsache, dass sie an einer suchtpräventiven Maßnahme teilgenommen haben, nicht süchtig geworden sind bzw. ihren riskanten Gebrauch von Drogen eingestellt haben.
Im Vordergrund der Evaluation innerhalb des Projektes Weimarer Drogenwochen geht es deshalb darum, die einzelnen Veranstaltungen dahin gehend auszuwerten, wie sie von den entsprechenden Zielgruppen angenommen werden, was verbessert bzw. weitergeführt werden soll.
Dementsprechend wurden im Anschluss an die Veranstaltungen die Inhalte und die Darbietung mit den Teilnehmerinnen ausgewertet, zum Teil Fragebögen ausgegeben (siehe Anlage C-Keller "Legal wird illegal" ) und bezüglich der Zielstellung ausgewertet. Die Auswertung erfolgte möglichst auch unter Einbeziehung der Jugendlichen bzw. der beteiligten Sozialarbeiterinnen.
Nach Abschluss der Drogenwochen gibt es in jedem Jahr eine Auswertungsveranstaltung, welche vom Arbeitskreis Weimarer Drogenwochen organisiert wird und zu der alle beteiligten Vereine und Institutionen eingeladen sind.
Innerhalb dieser Zusammenkunft werden die einzelnen Veranstaltungen hinsichtlich Besucherzahlen, Wirksamkeit, Verlauf und Akzeptanz evaluiert und diese Erkenntnisse in einem Auswertungsprotokoll festgehalten. So ist es möglich, die einzelnen Programmpunkte zu verbessern, von der Zielgruppe nicht Angenommenes als ungeeignet zu betrachten, Bewährtes fortzuführen oder neue Inhalte für das kommende Jahr zu planen.
Genutzt werden dabei sowohl die Informationen der Organisatoren der einzelnen Veranstaltungen als auch von Mitarbeiterinnen der anderen Vereine und Institutionen, die an den Terminen anwesend waren bzw. das Meinungsbild der Klienten ihrer Einrichtung weitergeben können.
So war es im Laufe der Jahre möglich, das Programm der Weimarer Drogenwochen entsprechend zielgruppenspezifischer Anhaltspunkte sehr breit gefächert auszubauen und genau auf die Bedürfnisse der Jugendlichen/ Sozialarbeiterinnen/ Lehrerinnen/ Eltern abzustimmen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
- Ermöglichung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Suchtmitteln
ja, Erreichung einer größtmöglichen Öffentlichkeit, um die verschiedenen Aspekte der Suchtprävention bzw. der Drogenproblematik den verschiedenen Zielgruppen zu verdeutlichen, Sensibilisierung der Jugendlichen und Erwachsenen für das Thema
- Freie Träger der Jugendhilfe
- Verwaltung
ja, folgendermassen: Befragung nach Interessen und Möglichkeiten der Umsetzung (z.B. Naturdrogen- workshop, Filmauswahl), Einbeziehung in Auswertungen und die daraus folgende Planung für das nächste Jahr
Im Blickpunkt einer bestmöglichen Primär- und Sekundärprävention ging es vordergründig darum, den Gebrauch von Drogen durch Kinder und Jugendlichen so weit wie möglich herauszuzögern bzw. die Jugendlichen zu verantwortungsbewusstem Umgang mit Suchtmitteln zu führen. Alternativen zum Suchtmittelkonsum sollen frühzeitig angeboten und erlernt werden, um zu verhindern, dass ungesunde Lebensgewohnheiten internalisiert und gefestigt werden.
Die Veranstaltungen werden vor allem in den Sozialräumen angeboten, in denen sich die Jugendlichen vordergründig aufhalten (Jugendeinrichtungen, Schulen bzw. durch die Zielgruppe aufgesuchte zentrale Orte), sie werden über ihre Bedürfnisse befragt und aktiv in die Auswertung der einzelnen Programminhalte einbezogen. Zum Teil werden die Jugendlichen bei der Gestaltung selbst aktiv. (Diskussionsrunden, Spiele, Stop- and- Act- Show etc.). Die Filmplanung erfolgt gemeinsam mit den Jugendlichen der Clubs.
Interesse an Wirkung von Drogen, Erfahrungen von Betroffenen (Filme, Gespräche mit Ex- Usern), Umgang mit neuen Medien ( "Drogen- Fahndung" im Internet), Erfahrungen anderer Länder in der Drogenpolitik, Rechtsfragen
- Ausbilder / Ausbilderinnen
- Eltern (Mütter/Väter)
- Fachöffentlichkeit
- Gleichaltrige / Peers
- Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
- Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
- Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
nein
- Betriebe und Ausbildungsstätten
- Gesundheitsförderung
- Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
- Musikszenen und Jugendkultur
- Schulen (Schwerpunkt)
- anderes Amt (ohne Benennung)
- Gesundheitsamt
- Jugendamt (federführend)
- Freie Träger
- Kirchliche Einrichtungen
- Private Spender / Sponsoren
- andere Einrichtungen (ohne Bennennung)
- Projektgruppe
1995
1995
jährliche zweiwöchentliche Durchführung
wahrscheinlich gesichert
ja, Mit der Organisation der 1. Weimarer Drogenwochen war es in der Stadt Weimar ein Novum, in der breiten Öffentlichkeit über Drogen zu diskutieren und sich in so detaillierten Maße mit dem Thema auseinander zu setzen. Sinn war dabei nicht, Panik unter Eltern und Jugendlichen zu verbreiten, sondern sachlich aufzuklären. (Siehe Punkt 3)
ja, Wurden vor Beginn der Durchführung von Drogenwochen vordergründig SchülerInnen bzw. deren Eltern und LehrerInnen innerhalb der Institution Schule angesprochen, bzw. eine Beratungsstelle aufsuchen mussten, geschieht die Umsetzung des Projektes seit Beginn vor allem in den Jugendeinrichtungen bzw. zentralen Orten der Stadt. Dadurch und durch Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Planungen für verschiedene Zielgruppen werden neben Jugendlichen und Eltern auch andere Interessierte der Stadt, SozialarbeiterInnen und ErzieherInnen angesprochen. Hiermit wurden Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Durch die Organisation der 1. Drogenwoche wurde eine gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen in der Suchtarbeit tätigen Vereine und Institutionen auf den Weg gebracht. Damit war es möglich, verschiedene Orte, an denen die Bürger Informationen und Hilfen erwarten können, bekannt zu machen, Schwellenängste abzubauen und die Zusammenarbeit der Organisatoren zu koordinieren und zu vertiefen.
nein
ja, Durch die SozialarbeiterInnen in den Einrichtungen der Jugendarbeit wurde der Bedarf der Jugendlichen an detaillierten Informationen über Drogen und andere Themen des Jugendschutzes angemeldet. Daraufhin wurde durch das Kinder und Jugendamt mit der Organisation der Jugendschutztage begonnen und ein großer Augenmerk auf die Drogenproblematik gerichtet. Inzwischen werden durch die jährlichen Aus-wertungsgespräche der Beteiligten die Veranstaltungen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und Bedarfe für das nächste Jahr ermittelt.
- Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
- Informationsvermittlung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Konzept des sozialen Lernens
- Gemeinde, Auf Grund der Tatsache, dass die Drogenwochen jährlich stattfinden und in der Öffentlichkeit durch Plakate, Radiosendungen, Handzettel und Presseartikel publik gemacht werden, sind sie einem großen Teil der Bevölkerung bekannt und werden von vielen genutzt. Deshalb ist es auch möglich, Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und demzufolge Schwellenängste abzubauen. Durch die gemeinsame Organisation der Veranstaltungen wurde ein Netzwerk geschaffen, welches die Arbeit auf dem Gebiet der Suchtprävention optimiert.
- Protektive Faktoren, Persönlichkeitsmerkmale, wie Selbstvertrauen, Konfliktfähigkeit, Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit sowie Genuss- und Erlebnisfähigkeit werden in der täglichen Arbeit der Jugendeinrichtungen versucht weiter auszubilden. Das Ziel der Persönlichkeitsstärkung gilt innerhalb der Drogenwochen als unterschwellig, wird aber durch die Gespräche mit den Zielgruppen weiter gefördert.
- Risikofaktoren, Akzeptieren, dass Drogen inzwischen in allen Formen zum Alltag vieler Menschen gehören, verfügbar bzw. beschaffbar sind. -Aufklärung über Risiken des Konsums, - Aufzeigen der verschiedenen Ursachen für Sucht, Sensibilisierung der Bevölkerung für die verschiedenen Gefahren, süchtig zu werden bzw. die verschiedenen Suchtformen
Einen festen Bestandteil bilden die Filme, die im Kommunalen Kino des Mon Ami und im Kino Filmriss der Gerber 3 sowie in einzelnen Jugendeinrichtungen gezeigt werden. Des weiteren wird das Internet gemeinsam mit Jugendlichen zur Recherche über Drogen und Drogenpolitik genutzt. Dokumentationen der Drogenwochen werden über die lokalen Radiosender und die Presse veröffentlicht. Gezeigt wurden außerdem Ausstellungen und Theaterstücke zum Thema. (Siehe Anlage - Programme)
Fortbildungen für Multiplikatoren gehören von Anfang an zum Programm. Dabei geht es entsprechend der ermittelten Bedarfe z.B. um Rechtsfragen für LehrerInnen und SozialarbeiterInnen bzw. User, Methoden in der Suchtprävention oder Elternabende.
ja, 3 Jahre und mehr