Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Situationsbeschreibung vor TRAPEZ
Bis ca. 1994 gab es vereinzelte suchtpräventive Maßnahmen im Landkreis Traunstein, die von unterschiedlichsten Trägern, v.a. aber von den Schulen oder direkt vom Suchtarbeitskreis initiiert wurden. Ab 1994 traten verstärkt einzelne, inzwischen entstandene Unterarbeitskreise des Suchtarbeitskreises, als Träger suchtpräventiver Maßnahmen auf.
Die Situation änderte sich, als 1997/ 98 im Gesundheitsamt Traunstein und in der Caritas Fachambulanz für Suchtkranke jeweils eine Stelle für Präventionsarbeit geschaffen wurde. Es kam zunächst zu einer gelegentlichen Zusammenarbeit, doch zeigte sich rasch, dass mit dieser Kapazität Suchtprävention auch strukturell einen anderen, erweiterten Rahmen braucht.
Gründung des AK Koordination
Der Suchtarbeitskreis des Landkreises trifft sich nur zweimal im Jahr, die Teilnehmer sind größtenteils keine Fachkräfte für Suchtprävention. Es erwies sich, dass dieses Gremium für Entscheidungen über Schwerpunktsetzungen, Kooperationen, Finanzierungsmöglichkeiten, etc. zu langsam und fachlich nur schwer steuerbar war, vor allem vor dem Hintergrund der einsetzenden Entwicklung.
Die Nachfrage nach Unterstützung, Planung und Durchführung immer aufwendigerer suchtpräventiver Projekte stieg rapide. Eine erste umfang-reichere Kooperation kam zwischen Gesundheitsamt und Fachambulanz für Suchtkranke/Caritas in Form einer regionalen Lehrerfortbildung zum Thema Kommunikation zustande. Es wurde dabei klar, dass der Schwerpunkt in der Arbeit mit den Multiplikatoren, sowie in deren Vernetzung liegen muss. Darüber hinaus wurde es dringend notwendig, in der Öffentlichkeitsarbeit geschlossener aufzutreten. Um diese Aufgabe leisten zu können musste die Kooperation der beteiligten Entscheidungsträger strukturell gesichert werden, nicht zuletzt, um auch sicher zu stellen, dass kompetente Suchtprävention unabhängig von den Personen geleistet werden kann.
Nach einigen Vorgesprächen zwischen Gesundheitsamt, Jugendamt und Fachambulanz für Suchtkranke im Herbst 1997 wurde beschlossen, ein Gremium zu schaffen, bestehend aus Vertretern der einzelnen Arbeitskreise und der Trägerinstitutionen für professionelle Suchtprävention. Dieses Gremium, der Arbeitskreis Koordination, sollte in der Lage sein, sich kurzfristig zu treffen und eine ausreichende Entscheidungsbefugnis haben. Aufgabe dieses Gremiums ist es, Entscheidungen über notwendige Arbeits-schwerpunkte zu treffen (vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus den Arbeitskreisen), Finanzierungsmodelle zu erarbeiten, sinnvolle Kooperationen für suchtpräventive Maßnahmen zu bilden, sowie Wege für eine effektive Öffentlichkeitsarbeit zu erschließen.
Im Frühjahr 1998 wurde das Strukturmodell dem Suchtarbeitskreis vor-gestellt und von diesem für gut geheißen. Damit wurde zunächst sicher-gestellt, dass die im Landkreis vorhandenen personellen und fachlichen Ressourcen effektiv genutzt werden können, dass die wesentlichen Zielgruppen, z.B. Personal der Kindergärten, Lehrkräfte, Vertreter von Betrieben, Jugendzentren, Einrichtungen der Jugendarbeit, die Suchtberatung u.a. gemeinsame Ziele in der suchtpräventiven Arbeit entwickeln konnten, dass auf Anforderungen fachlich kompetent, sowie zeit- und ortsnah reagiert werden konnte.
Die Vernetzung konnte über den Bereich des Landkreises ausgedehnt werden. Es kam zu weiterhin bestehenden Kooperationen mit Tirol, Salzburg, sowie einigen Landkreisen aus der Region. Darüber hinaus sind Suchtpräventionsfachkräfte im Bayerischen Arbeitskreis Suchtprävention vertreten.
TRAPEZ - ein Titel für ein bestehendes Forum
Im Landkreis Traunstein existierte also seit einigen Jahren eine gut funktionierende Struktur im Bereich der Suchtprävention. Insbesondere die Institutionen Gesundheitsamt, Kreisjugendamt und Fachambulanz für Suchtkranke des Caritas- Zentrums Traunstein arbeiteten immer stärker vernetzt miteinander. Die zwei Präventionsfachkräfte des Gesundheitsamtes und der Caritas haben in den letzten Jahren ihre Zusammenarbeit konstant intensiviert und führen mittlerweile insbesondere die Suchtpräventionsprojekte auf der schulischen Ebene fast ausschließlich in Kooperation durch. Auch in der Gremienarbeit sind sämtliche Präventionsvertreter miteinander verknüpft. In einer Vielzahl von Arbeitskreisen wird mit- und füreinander konstruktiv und ergebnisreich gearbeitet und es werden immer wieder Suchtpräventionsprojekte initiiert.
Dennoch ergaben sich für die Präventionsarbeit im Landkreis Traunstein immer wieder Schwierigkeiten:
Durch die Vielzahl der beteiligten Institutionen (Gesundheitsamt, Kreisjugendamt, Caritas, Schulen, Kindergärten, Jugendzentren, Streetworker, Berufsschulsozialarbeiterin, Polizei, Staatsanwaltschaft, Ärzte, Katholische Jugendfürsorge u.v.m.) konnte kein einheitliches Bild der Präventionslandschaft vermittelt werden, weder den Bürgern des Landkreises, noch den Hauptansprechpartnern an den Schulen, Kindergärten und Gemeinden.
So war es für diese oftmals schwierig, für sich die richtigen Institutionen zur Unterstützung zu suchen. Auch kam es immer wieder vor, dass Präventionsveranstaltungen von vereinzelten Anbietern im Landkreis ohne Kenntnis der anderen Institutionen abgehalten wurden, was zu ungünstigen Ãœberschneidungen im Landkreis führte und einen Eindruck von schlechter Organisation hinterließ. Es kam sogar vor, dass Anbieter aus anderen Landkreisen Angebote durchführten, weil Kindergärten und Schulen sich nicht im Klaren waren über die Möglichkeiten vor Ort. Und nicht zuletzt traten (und treten) auch finanziell immer wieder Schwierigkeiten auf, allein schon wegen der unterschiedlichen Größe und somit Finanzierungskraft der einzelnen Institutionen, aber auch wegen schwieriger Sponsorenfindung. Denn um für etwas zu werben bedarf es eines gemeinsamen Konzepts, einer gemeinsamen Linie, einer gemeinsamen Erscheinung.
Um diesen Ansatz zu verwirklichen, haben sich die Hauptvertreter der Suchtprävention im Landkreis Traunstein, welche auch den Koordinationskreis Primärprävention vertreten, entschlossen, der Präventionslandschaft im Landkreis Traunstein einen Rahmen, einen Namen und ein Logo zu geben. In Absprache mit dem Landrat Jakob Strobl, der letztendlich auch als Schirmherr für das Präventionsmodell gewonnen wurde, wurde der "Traunsteiner Präventionszirkel", kurz TRAPEZ geschaffen, wobei im Prinzip Bestehendes und Bewährtes einen Namen erhielt, um der Öffentlichkeit und v.a. den Multiplikatoren und Gemeinden einen Begriff zu geben, mit dem sie sofort das Thema Suchtprävention assoziieren sollen.
TRAPEZ bezeichnet das bereits bestehende Netz von Arbeitsgemeinschaft und Personen, die auf gemeinsamer Basis suchtpräventiv im Landkreis Traunstein tätig sind.
Um TRAPEZ ein positives Ansehen in der Bevölkerung zu geben, wurden prominente Personen des Landkreises, Politiker, Sportler und Kultur-schaffende als sogenannte "Förderer" gebeten, sich für TRAPEZ und dessen Anliegen einzusetzen bzw. dafür zu werben und ihren "guten Namen" dafür zu geben. Da im Landkreis Traunstein u.a. die Szene der Wintersportler sehr breit ist, konnten bereits über 40 Personen aus dem Sportbereich sowie aus der Kulturszene und unter den Politikern, meist Bürgermeister oder Bezirksräte geworben werden für den guten Zweck von TRAPEZ.
Um für TRAPEZ eine finanzielle Basis zu schaffen, wurden verschiedene mögliche Sponsoren angefragt, u.a. Siemens, Bosch, Telekom, Edeka, Linde AG, Degussa, Rotarier und Lions- Club.
Allein für die Auftaktveranstaltung im Oktober 2001 konnten so fast 10.000 DM eingenommen werden. Des weiteren finanziert sich TRAPEZ über Projektfinanzierungen durch die Regierung von Oberbayern bzw. das Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz und über Gelder, die der Landkreis zuschießt.
Die Ziele von TRAPEZ lauten:
- Suchtprävention zum Thema machen
- Orientierung geben im Umgang mit legalen Suchtmitteln
- Was illegale Drogen betrifft: Abstinenz
- Eltern, Lehrkräfte, Erzieher/Erzieherinnen und Gemeinden in ihrem suchtpräventiven Anliegen unterstützen.
Beispiele für Aktionen, die unter TRAPEZ laufen, sind
- der Verleih der [Name - griechischer Zeichensatz] (alkoholfreie Früchtecocktailbar)
- schulinterne Fortbildungen für Lehrkräfte
- Fortbildungen für Kindergarten - Fachpersonal
- Elternabende
- Seminare für Schüler / Schülerinnen, sowie Auszubildende
- Veranstaltungen im Bereich der Jugendarbeit.
Das "Fördermodell"
TRAPEZ macht Suchtprävention nicht nur in Fachkreisen zu einem Hauptanliegen, zu einer Selbstverständlichkeit im täglichen Leben und hat sich zum Ziel gesetzt, hier mit namhaften Förderinnen und Förderern an der Spitze, dafür zu werben.
Die Inhalte unserer Werbestrategien gehen nicht von einer ständig unterstellten Gefährdung für alle aus, sondern soll eine positive Lebensführung ohne Suchtmittel transparent machen.
Kontinuierliche Aktivitäten, Hinweise und vorbildhaftes Auftreten der Sponsoren soll zu einem gesteigerten, gemeinsamen Verständnis von Suchtprävention beitragen. Hierfür haben sich die Förderinnen und Förderer auch ausgesprochen.
Unsere Förderinnen und Förderer sind namhafte Persönlichkeiten des Landkreises Traunstein, die durch ihre Tätigkeit oft im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen und beispielsweise im Bereich des Sports besonders für Kinder und Jugendliche eine große Vorbildfunktion inne haben.
Diese Förderer kommen aus den Bereichen (Beispiele):
- Sport und Freizeit (Ski- und Biathlonweltmeister/-innen, Tanzschule...)
- Kunst, Kultur und Wissenschaft (Maler/-innen, Kabarettisten, Dirigenten..)
- Politik (MdB, MdL , Bürgermeister, Kreisräte, ...)
- Wirtschaft (Großkonzerne, Adelholzener...)
Mit den Förderinnen und Förderer gehen wir unterschiedlichste "Wege", TRAPEZ ins Gespräch zu bringen und im Gespräch zu halten. Die Förderinnen und Förderer:
- sind einverstanden, mit ihrem Namen auf TRAPEZ aufmerksam zu machen, z.B. in Presseartikeln bzw. Inseraten (...auch Frau/Herr...unter-stützt diese Aktion...)
- sind bei von TRAPEZ organisierten Aktionen wie Benefizveranstaltungen, Präsentationen, etc. dabei
- weisen kontinuierlich auf die Arbeit und die Veranstaltungen von TRAPEZ hin
- "bewerben" TRAPEZ durch Aufdruck des LOGOS auf Plakaten, Handzetteln, Eintrittskarten, etc.
Pläne 2002/ Aktionen und Angebote
Verschiedenste Projekte, Schulungen von Multiplikator/-innen, Ausstellungen, etc. zur Suchtprävention finden über das ganze Jahr verteilt von TRAPEZ in den unterschiedlichsten Kindergärten und Schulen des Landkreises statt.
Im Bereich der präventiven Jugendarbeit legt TRAPEZ Wert darauf, dass sowohl von "Verbandsseite", als auch von den politisch Verantwortlichen der Gemeinden der Prävention ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Sie sind angehalten, z.B. bei der Organisation von Veranstaltungen ein besonderes Augenmerk auf Jugendschutzbestimmungen zu legen und in ihrem Wirkungskreis für ausreichende Informationen zu sorgen.
Weiterhin werden in kontinuierlichen Schulungseinheiten für Jugendleiter/-innen Ansätze der Suchtprävention vermittelt und erprobt.
Benefizveranstaltungen
Die erste Benefizveranstaltung findet im Rahmen der Traunsteiner Ballnacht, eine Veranstaltung der größten Tanzschule im Landkreis Traunstein statt. Hier wird bereits auf der Plakatwerbung, sowie auf den Eintrittskarten, als auch in allen Ankündigungen der Medien das LOGO von TRAPEZ im Vordergrund stehen.
Bei der Veranstaltung selbst wird TRAPEZ explizit vorgestellt und u.a. als eine Aktion die alkoholfreie Früchtecocktailbar "SANSIBAR" betrieben.
Kunst und Suchtprävention
Im Rahmen eines landkreisweiten, groß angelegten Projektes mit allen Künstler/innen des Landkreises sollen verschiedene Kunstobjekte entstehen. Diese werden in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen gestaltet und nach Beendigung bei einer Auktion versteigert.
Prominentenstatements in Hörfunk, TV, Kinos und der Presse
Alle Beteiligten von TRAPEZ legen besonders großen Wert auf eine vorbildhafte Lebensführung zur Identifikation für Kinder und Jugendliche.
In konzertierten Aktionen werden unsere Förderinnen und Förderer auf die Arbeit von TRAPEZ aufmerksam machen. Geplant sind hier:
- Regelmäßige Spots in der Kinowerbung (z.B. "Ich unterstütze TRAPEZ, weil...")
- Kleininserate im Textverbund in der lokalen Presse
- Statements und konkrete Aussagen zum verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln, bei Interviews etc.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- andere (ohne Beschreibung)
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
nein
- Fachambulanz für Suchtkranke/Caritas
- Gesundheitsamt
- Kreisjugendamt
nein
- ökonomischer Einsatz der vorhandenen Kräfte durch Schulung der Multiplikatoren - höhere Gewährleistung der Langfristigkeit von Suchtprävention - Förderung der Vernetzung der Anbieter von Suchtprävention - Sicherung von qualitativer Suchtprävention vor Ort
- Arbeitskreisstrukturen = formeller Rahmen für Austausch - Kontinuierliche Fortbildungsangebote
- pädagogischer Auftrag der Fachkräfte - Suchtprävention vor Ort leisten wollen - Unterstützung bei Initiierung und Durchführung
- Ausbilder / Ausbilderinnen
- Eltern (Mütter/Väter)
- Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
- Fachöffentlichkeit
- Gleichaltrige / Peers
- Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
- Kommunalpolitiker (Schwerpunkt)
- Kursleiter / Kursleiterinnen
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
- Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
- Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
nein
- Betriebe und Ausbildungsstätten
- Gesundheitsförderung
- Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
- Kindergärten und Kindertagesstätten (Schwerpunkt)
- Kommunen (Schwerpunkt)
- Schulen (Schwerpunkt)
- Sportvereine
- Vereine (Schwerpunkt)
- Gesundheitsamt
- Jugendamt
- Freie Träger
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Arbeitsgemeinschaft
- Vernetzung über Arbeitskreisstruktur
1999
1999
wahrscheinlich gesichert
ja, - Projektkooperationen führen zu neuen Projekten (auch mit höherem Aufwand und Kosten) - Kreis der Kooperaionspartner wird erweitert -Kontinuierliche Zusammenarbeit der verschiedenen Träger - ein Name, ein Begriff für Suchtprävention (TRAPEZ ) - Einbindung "Fachfremder": Politiker, Sportler, Künstler als Förderer
ja, - Vereine - Jugendbeauftragte der Gemeinden - Jugendinitiativen
Das "Förderermodell" (siehe Anhang)
nein
ja, -Hoher Bedarf für Suchtprävention -Bereitschaft zur Mitarbeit -Wunsch nach Vernetzung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Andere, Ausstattung der Multiplikatoren mit Vermittlerfähigkeiten von protektiven Faktoren und Informationen, sowie Instrumenten zur Früherkennung und Intervention
- Gemeinde, Vernetzungsstrukturen entwickeln
- Protektive Faktoren
schlichtweg alle (von Overhead über Pinwand, von Video über Internet, sämtliche offizielle Broschüren, selbsterstellte Materialien, u.s.w.)
- jährliche Info-Tage für Kindergärten und Schulen - Themen- und projektbezogene Fortbildungen im Bereich Kindergarten, Schule und Jugendarbeit -Schulinterne Lehrkraftfortbildungen/ Programmschulungen
nein
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