Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Die Gemeinde Trappenkamp ( in Schleswig - Holstein ) mit ca 5400 Einwohnern aus 35 Nationen weist hinsichtlich der Sozialstruktur die ungünstigsten Werte bezogen auf den Kreisdurchschnitt auf. Eine Grundschule, drei Kindergärten, Förderschule und vierzügige Gesamtschule ( bis zum 10. Schuljahr ) sind neben Jugendzentrum, Kirchen und zwölf Vereinen für Bildung und Freizeit der Jugendlichen und Kinder verantwortlich. Kreisweit tätige Beratungseinrichtungen( Familienberatung, Drogenberatung) haben ebenfalls Außenstellen in der Gemeinde.
Neben den Institutionseigenen ( Schulen, Kindergärten etc ) Konzeptionen der Suchtprävention gibt es darüber hinaus ein regelmäßiges Treffen des Psychosozialen Arbeitskreises , in dem Austausch und Vernetzung der verschiedenen Institutionen des Ortes gestaltet wird. ( Teilnehmer: Gemeinde, Schulen, Verbände, Vereine, Beratungsstellen etc ) Hier werden auch über die einzelnen Institutionen hinausgehende soziale Probleme des Gemeinwesens besprochen, Projekte entworfen oder gestützt. Ein wesentlicher Teil präventiver Arbeit wird ebenfalls durch die engagierte Mitarbeit Ehrenamtlicher geleistet, die in verschiedenen Formen ausgebildet und unterstützt werden müssen.
Ein jüngeres Projekt war das nachfolgend beschriebene Peer to Peer Projekt im Rahmen der Suchtprävention. Als Veranstaltungsort wurde die Schule gewählt unter der Voraussetzung der Einbettung dieses Projektes in die Strukturen der Gemeinde , um die Vernetzung der präventiven Arbeit zu gewährleisten, da die hier angesprochenen Jugendlichen sowohl in der Schule als auch im Verein oder anderen Orten des Gemeinwesens anzutreffen sind
Konzept zur Ausbildung von jugendlichen Suchtexperten
Projektträger:
- Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg
- Jugendpflege Gemeinde Trappenkamp
- Jugendschutz Kreis Segeberg
- Ambulante und teilstationäre Sucht- und Drogenberatung im Kreis Segeberg (ATS)
- Schulsozialarbeit IGS Trappenkamp
l. Ausgangsüberlegungen
- Der Suchtmittelkonsum und die Verhaltenssüchte von Jugendlichen nehmen zu und bekommen eine z. T. völlig neue "Qualität".
- Suchtgefährdungen unterscheiden sich je nach Schultyp, Altersgruppe und Geschlecht. Daher muss schulische Suchtvorbeugung an der spezifischen Situation der ansetzen.
- Jugendliche sind Fachleute in ihrer Lebenswelt
Suchtvorbeugung unterscheidet sich in der Kommunikationsweise und damit qualitativ, wenn Schüler/innen den Versuch unternehmen, Schüler/innen suchtpräventiv zu erreichen. - Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, die gemeinsam an ihrer Schule suchtvorbeugend tätig werden wollen, benötigen dafür einen Anreiz, eine Schulung und die tragfähigen Unterstützung von, Seiten ihrer Schule.
Die verbindliche Einbettung in das Unterrichtsangebot der Schule verbunden mit einer kontinuierlichen Betreuung der Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte sowie das Ermöglichen der Teilnahme an Fortbildungsseminaren stellen eine notwendige Arbeitsgrundlage dar.
2. Projektziel
Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, an ihrer Schule innerhalb ihrer Bezugsgruppen zum Thema "Sucht" präventiv
- zu informieren und/oder
- zu beraten und / oder
- an Facheinrichtungen weiter zu vermitteln.
Projektzeitraum:
September 2000 - Juli 2001
3. Projektbeschreibung
Vorstellen des Projektes
- Für interessierte Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aus 8. Klassen findet als Einführung eine Projektwoche vom 10. -13.10.2000 statt, in der Ziele, Inhalte und grundlegende Arbeitbedingungen dargestellt werden.
- Da diese Schüler noch länger an der Schule bleiben werden, erscheint die Ausbildung und Arbeit mit dieser Altersgruppe sinnvoll.
- Nach der Klärung von Fachfragenragen der Teamfindung sowie möglicher
- Arbeitsschwerpunkte kann die Entscheidung über die Teilnahme mit einer verbindlichen Zusage für die zweijährige Projektdauer getroffen werden.
Weitere, geplante Inhalte der Projektwoche:
- Sucht, Suchtentwicklung, Suchtspektrum, Suchtmittel;
- Prävention und Präventionsmöglichkeiten an der Schule;
- Kommunikation und Grundlagen der Gesprächsführung;
- Stärkung der Persönlichkeitsstruktur der Teilnehmenden,
- Suchttypen
- Geschlechtsspezifische Süchte und Suchtunterschiede
- Erarbeitung praktischer Vorgehensmöglichkeiten zur Suchtvorbeugung.
Hierbei werden mit der Methode der Werkstattarbeit ausgehend von der erlebten spezifischen Situation an der Schule Präventionsmöglichkeiten und entsprechende praktische Vorgehensweisen erarbeitet, die anschließend an der Schule umgesetzt werden. Die Peers bestimmen dabei die Inhalte und Vorgehensweisen ihrer suchtpräventiven Maßnahmen selbstverantwortlich.
Arbeit an der Schule
Die in der Werkstatt erarbeiteten Ziele und Umsetzungspläne werden in regelmäßigen, mindestens monatlichen Teamsitzungen konkretisiert. Inhalte können sein:
- Gruppenfindung und Bekanntmachen des Projektes bei Schülerinnen und Schülern, der Schüler/innenvertretung, Lehrkräften und Eltern der Schule
- Unterricht durch die Peers auf Anfrage in den Klassen, ferner Projekttage, -wochen, themenspezifische Veranstaltungen;
- Erstkontakte zu/von Schülerinnen und Schülern;
- Beratung und Delegation an Facheinrichtungen;
- Gewinnen neuer Teammitglieder zur Wahrung der Kontinuität.
Bei allen Aus- und Fortbildungen werden Methoden der außerschulischen Jugendbildungsarbeit eingesetzt.
Außerschulische Arbeit
Durch Kontakte und Zusammenarbeit zu und mit den örtlichen Vereinen und Verbänden sowie zum/mit dem Jugendzentrum soll ein Rückfluss der Informationen und Erfahrungen in den außerschulischen Bereich gewährleistet werden. Diese Einbettung in die Strukturen der Gemeinde stellt eine Vemetzungsmöglichkeit der präventiven Arbeit her.
Praxisberatung
Die Teams erhalten eine Begleitung ihrer Arbeit durch die Projektleitung in Form regelmäßiger Beratungen (ca. alle 8 Wochen und nach Bedarf) mit den Schwerpunkten
- Bestandsaufnahme, Problemerarbeitung,
- Festsetzung neuer Ziele und
- Planung konkreter Schritte zu deren Umsetzung;
- Supervision für die beteiligten Lehrkräfte.
Aufbauseminare
Themenbezogene Aufbauseminare erfolgen nach Bedarf. Mögliche Themen können sein:
- Begründungen und Auswirkungen von peer-education;
- Informationen über verschiedene Suchtmittel und Verhaltenssüchte durch Fachreferenten;
- Methoden in der Suchtvorbeugung;
- Klinik- und Ärztebesuche
- Betroffenenkontakte
- Fortlaufende Evaluation der Arbeit
Grundlagenseminar für Neueinsteiger
Grundlagenseminar für Neueinsteiger in die bestehenden Teams sollen die Wahrung der Kontinuität des Projektes gewährleisten. Nach der zweijährigen angeleiteten und betreuten Projektphase finden Praxisberatungen und Koordinationstreffen nach Bedarf statt
Eine Zusammenführung und inhaltlicher Austausch mit dem Mediationsprojekt der IGS ist Teil des Projektes.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
ja,
- Jugendpflege
- Jugendzentrum
- Schule
ja, folgendermassen: Einbezug in die Projektentwicklung
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht findet in dieser Zielgruppe ständig in verschiedenen Formen statt. Die Form der Auseinandersetzung (peer to peer) mit diesem Themawar für die Auswahl dieser Zielgruppe ausschlaggebend.
Durch Einbindung bei Projektplanung und -gestaltung.
- Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
- Lehrer / Lehrerinnen
nein
- Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
- Schulen (Schwerpunkt)
- Sportvereine
- Jugendpflege (Amt II zugeordnet) (federführend)
- Freie Träger
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Polizei
- Schule
- Sportvereine
- Unternehmen der Wirtschaft
- ATS-Ambulante u. teilstationäre Suchthilfe Segeberg
- Land
- Ministerium f. Justiz, Frauen, Jugend u. Familie Schleswig-Holstein
- Polizeiinspektion Segeberg
- Verein für Jugend- u. Kulturarbeit Segeberg
- Projektbezogene Zusammenarbeit
2001
2001
offen
ja, Peer-to-Peer Angebot
nein
nein
nein
- Informationsvermittlung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Gemeinde, Stärkung sozialer Netztwerke
- Protektive Faktoren, Stärkung der Konfliktfähigkeit
- Risikofaktoren, Gefährdungssituationen
Wird zur Zeit erarbeitet. Auf das beschriebene Projekt bezogen finden gemeinsame Gesprächsrunden unter fachkompetenter Anleitung statt.
ja, bis zu 3 Jahre
12