Trappenkamp

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Name des Ansprechpartners: 
Herr Wendt
Funktion des Ansprechpartners: 
Jugendpfleger
Straße/Postfach: 
Gemeinde Trappenkamp; Am Markt 3; 24610 Trappenkamp
Postleitzahl: 
24610
Bundesland: 
Schleswig-Holstein
Telefon des Ansprechpartners: 
04323914145
Telefax des Ansprechpartners: 
04323914126
E-Mail des Ansprechpartners: 
dieterwendt@hotmail.com
Internetadresse der Kommune: 
http://trappenkamp.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Ausbildung von jugendlichen Suchtexperten

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Die Gemeinde Trappenkamp ( in Schleswig - Holstein ) mit ca 5400 Einwohnern aus 35 Nationen weist hinsichtlich der Sozialstruktur die ungünstigsten Werte bezogen auf den Kreisdurchschnitt auf. Eine Grundschule, drei Kindergärten, Förderschule und vierzügige Gesamtschule ( bis zum 10. Schuljahr ) sind neben Jugendzentrum, Kirchen und zwölf Vereinen für Bildung und Freizeit der Jugendlichen und Kinder verantwortlich. Kreisweit tätige Beratungseinrichtungen( Familienberatung, Drogenberatung) haben ebenfalls Außenstellen in der Gemeinde.

Neben den Institutionseigenen ( Schulen, Kindergärten etc ) Konzeptionen der Suchtprävention gibt es darüber hinaus ein regelmäßiges Treffen des Psychosozialen Arbeitskreises , in dem Austausch und Vernetzung der verschiedenen Institutionen des Ortes gestaltet wird. ( Teilnehmer: Gemeinde, Schulen, Verbände, Vereine, Beratungsstellen etc ) Hier werden auch über die einzelnen Institutionen hinausgehende soziale Probleme des Gemeinwesens besprochen, Projekte entworfen oder gestützt. Ein wesentlicher Teil präventiver Arbeit wird ebenfalls durch die engagierte Mitarbeit Ehrenamtlicher geleistet, die in verschiedenen Formen ausgebildet und unterstützt werden müssen.

Ein jüngeres Projekt war das nachfolgend beschriebene Peer to Peer Projekt im Rahmen der Suchtprävention. Als Veranstaltungsort wurde die Schule gewählt unter der Voraussetzung der Einbettung dieses Projektes in die Strukturen der Gemeinde , um die Vernetzung der präventiven Arbeit zu gewährleisten, da die hier angesprochenen Jugendlichen sowohl in der Schule als auch im Verein oder anderen Orten des Gemeinwesens anzutreffen sind

Konzept zur Ausbildung von jugendlichen Suchtexperten

Projektträger:

  1. Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg
  2. Jugendpflege Gemeinde Trappenkamp
  3. Jugendschutz Kreis Segeberg
  4. Ambulante und teilstationäre Sucht- und Drogenberatung im Kreis Segeberg (ATS)
  5. Schulsozialarbeit IGS Trappenkamp

l. Ausgangsüberlegungen

  • Der Suchtmittelkonsum und die Verhaltenssüchte von Jugendlichen nehmen zu und bekommen eine z. T. völlig neue "Qualität".
  • Suchtgefährdungen unterscheiden sich je nach Schultyp, Altersgruppe und Geschlecht. Daher muss schulische Suchtvorbeugung an der spezifischen Situation der ansetzen.
  • Jugendliche sind Fachleute in ihrer Lebenswelt
    Suchtvorbeugung unterscheidet sich in der Kommunikationsweise und damit qualitativ, wenn Schüler/innen den Versuch unternehmen, Schüler/innen suchtpräventiv zu erreichen.
  • Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, die gemeinsam an ihrer Schule suchtvorbeugend tätig werden wollen, benötigen dafür einen Anreiz, eine Schulung und die tragfähigen Unterstützung von, Seiten ihrer Schule.
    Die verbindliche Einbettung in das Unterrichtsangebot der Schule verbunden mit einer kontinuierlichen Betreuung der Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte sowie das Ermöglichen der Teilnahme an Fortbildungsseminaren stellen eine notwendige Arbeitsgrundlage dar.

2. Projektziel

Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, an ihrer Schule innerhalb ihrer Bezugsgruppen zum Thema "Sucht" präventiv

  • zu informieren und/oder
  • zu beraten und / oder
  • an Facheinrichtungen weiter zu vermitteln.

Projektzeitraum:

September 2000 - Juli 2001

3. Projektbeschreibung

Vorstellen des Projektes

  • Für interessierte Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aus 8. Klassen findet als Einführung eine Projektwoche vom 10. -13.10.2000 statt, in der Ziele, Inhalte und grundlegende Arbeitbedingungen dargestellt werden.
  • Da diese Schüler noch länger an der Schule bleiben werden, erscheint die Ausbildung und Arbeit mit dieser Altersgruppe sinnvoll.
  • Nach der Klärung von Fachfragenragen der Teamfindung sowie möglicher
  • Arbeitsschwerpunkte kann die Entscheidung über die Teilnahme mit einer verbindlichen Zusage für die zweijährige Projektdauer getroffen werden.

Weitere, geplante Inhalte der Projektwoche:

  • Sucht, Suchtentwicklung, Suchtspektrum, Suchtmittel;
  • Prävention und Präventionsmöglichkeiten an der Schule;
  • Kommunikation und Grundlagen der Gesprächsführung;
  • Stärkung der Persönlichkeitsstruktur der Teilnehmenden,
  • Suchttypen
  • Geschlechtsspezifische Süchte und Suchtunterschiede
  • Erarbeitung praktischer Vorgehensmöglichkeiten zur Suchtvorbeugung.
    Hierbei werden mit der Methode der Werkstattarbeit ausgehend von der erlebten spezifischen Situation an der Schule Präventionsmöglichkeiten und entsprechende praktische Vorgehensweisen erarbeitet, die anschließend an der Schule umgesetzt werden. Die Peers bestimmen dabei die Inhalte und Vorgehensweisen ihrer suchtpräventiven Maßnahmen selbstverantwortlich.

Arbeit an der Schule

Die in der Werkstatt erarbeiteten Ziele und Umsetzungspläne werden in regelmäßigen, mindestens monatlichen Teamsitzungen konkretisiert. Inhalte können sein:

  • Gruppenfindung und Bekanntmachen des Projektes bei Schülerinnen und Schülern, der Schüler/innenvertretung, Lehrkräften und Eltern der Schule
  • Unterricht durch die Peers auf Anfrage in den Klassen, ferner Projekttage, -wochen, themenspezifische Veranstaltungen;
  • Erstkontakte zu/von Schülerinnen und Schülern;
  • Beratung und Delegation an Facheinrichtungen;
  • Gewinnen neuer Teammitglieder zur Wahrung der Kontinuität.

Bei allen Aus- und Fortbildungen werden Methoden der außerschulischen Jugendbildungsarbeit eingesetzt.

Außerschulische Arbeit

Durch Kontakte und Zusammenarbeit zu und mit den örtlichen Vereinen und Verbänden sowie zum/mit dem Jugendzentrum soll ein Rückfluss der Informationen und Erfahrungen in den außerschulischen Bereich gewährleistet werden. Diese Einbettung in die Strukturen der Gemeinde stellt eine Vemetzungsmöglichkeit der präventiven Arbeit her.

Praxisberatung

Die Teams erhalten eine Begleitung ihrer Arbeit durch die Projektleitung in Form regelmäßiger Beratungen (ca. alle 8 Wochen und nach Bedarf) mit den Schwerpunkten

  • Bestandsaufnahme, Problemerarbeitung,
  • Festsetzung neuer Ziele und
  • Planung konkreter Schritte zu deren Umsetzung;
  • Supervision für die beteiligten Lehrkräfte.

Aufbauseminare

Themenbezogene Aufbauseminare erfolgen nach Bedarf. Mögliche Themen können sein:

  • Begründungen und Auswirkungen von peer-education;
  • Informationen über verschiedene Suchtmittel und Verhaltenssüchte durch Fachreferenten;
  • Methoden in der Suchtvorbeugung;
  • Klinik- und Ärztebesuche
  • Betroffenenkontakte
  • Fortlaufende Evaluation der Arbeit

Grundlagenseminar für Neueinsteiger

Grundlagenseminar für Neueinsteiger in die bestehenden Teams sollen die Wahrung der Kontinuität des Projektes gewährleisten. Nach der zweijährigen angeleiteten und betreuten Projektphase finden Praxisberatungen und Koordinationstreffen nach Bedarf statt

Eine Zusammenführung und inhaltlicher Austausch mit dem Mediationsprojekt der IGS ist Teil des Projektes.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja,

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Jugendpflege
  • Jugendzentrum
  • Schule
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Einbezug in die Projektentwicklung

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht findet in dieser Zielgruppe ständig in verschiedenen Formen statt. Die Form der Auseinandersetzung (peer to peer) mit diesem Themawar für die Auswahl dieser Zielgruppe ausschlaggebend.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Durch Einbindung bei Projektplanung und -gestaltung.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendpflege (Amt II zugeordnet) (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Polizei
  • Schule
  • Sportvereine
  • Unternehmen der Wirtschaft
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • ATS-Ambulante u. teilstationäre Suchthilfe Segeberg
  • Land
  • Ministerium f. Justiz, Frauen, Jugend u. Familie Schleswig-Holstein
  • Polizeiinspektion Segeberg
  • Verein für Jugend- u. Kulturarbeit Segeberg
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Projektbezogene Zusammenarbeit
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

2001

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

2001

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Peer-to-Peer Angebot

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

nein

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde, Stärkung sozialer Netztwerke
  • Protektive Faktoren, Stärkung der Konfliktfähigkeit
  • Risikofaktoren, Gefährdungssituationen
Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Wird zur Zeit erarbeitet. Auf das beschriebene Projekt bezogen finden gemeinsame Gesprächsrunden unter fachkompetenter Anleitung statt.

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

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