Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Clubs against Drugs
Kern des Projekts ist die regelmäßige Zusammenarbeit der wichtigsten Stuttgarter Clubs und Diskotheken, v.a. im Bereich Techno und House-Musik in Form eines Runden Tisches. Die Leitung liegt bei der Beauftragten für Suchtprophylaxe der Landeshauptstadt Stuttgart, außerdem sind eine Drogenberatungsstelle (Release e.V.) sowie das Amt für öffentliche Ordnung und die Landespolizeidirektion Stuttgart II beteiligt.
Neben regelmäßigen Treffen mit den Geschäftsführern der Clubs, bei denen unter anderem Informationen über neue Drogen und Konsummuster ausgetauscht werden, wurden gemeinsam Qualitätsstandards entwickelt, auf die sich die beteiligten Clubs verpflichten. Inhalte sind eine harte Kontrolle an den Türen und im Bereich der Clubs und sofortige Anzeige auch bei kleinen Drogenfunden, um drogenkonsumierende Gäste, vor allem aber Drogenhändler aus den Diskotheken fernzuhalten. Weitere Ziele sind, Notfälle zu verhindern, unbeteiligte Gäste nicht zu gefährden und die Diskotheken in der Öffentlichkeit in ein besseres Licht zu rücken (Signal, dass Drogenkonsum von den Diskothekenbetreibern nicht erwünscht wird). Die Betreiber verpflichten sich zu einer regelmäßigen Teilnahme am Runden Tisch, zur Einhaltung der Qualitätsstandards sowie dazu, ihr Personal (Türsteher, Barkeeper, DJs..) regelmäßig zu schulen.
Die Landeshauptstadt Stuttgart und Release e.V. bieten regelmäßige Fortbildungen für Diskothekenpersonal zu folgenden Themen an:
1) Drogenkunde
Haschisch, Amphetamine, Ecstasy, LSD, Kokain
Aussehen, Einnahmeart, Wirkungen, Nebenwirkungen, Gefahren
2) Erste Hilfe im Drogennotfall
3) Rechtliche Aspekte
Drogenbesitz, "geringe Menge", Kontrollieren von Personen, Zeugnisverweigerungsrecht, Zeugen / Verfahren /Anzeigenerstattung, Fallbesprechungen
4) Kommunikation
Grundlagen der Gesprächsführung, Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle, Erprobung von Situationen aus der Praxis im Rollenspiel - Deeskalation, Reflexion über eigenes Handeln mit Hilfe von Videoaufzeichnungen.
Die Clubs haben ein gemeinsames Logo "Clubs against Drugs", einen Flyer und ein Plakat entwickelt und das Projekt in einer Pressekonferenz 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Es ist geplant, das Projekt dem jungen Diskothekenpublikum im Frühjahr auf der ASPO (Abenteuer Sport Messe) in Stuttgart in Form eines "Event-Zeltes" vorzustellen, in dem drei Tage lang DJs der verschiedenen Clubs Musik machen, dabei Informationen und Spiele rund um das Thema Suchtprävention und Gesundheitsförderung angeboten werden (Fahrtest, Hörtest, Quiz, Showbühne)
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
- Diskothekenpersonal schulen
- Drogenhandel in Diskos einschränken
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
- Vernetzung präventiver Aktivitäten
ja, das z.T. schlecht Image der Diskotheken als Umschlagplatz zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Stadtverwaltung, Drogenberatung und Clubs zu fördern sowie gemeinsame Strategien der Clubs zu entwickeln
- Diskothek
- Verwaltung
nein
Es ist bekannt, dass Diskothekenbesucher überdurchschnittlich häufig Drogen konsumieren (S. Drogenaffinitätsstudie). Besonders im Bereich der Techno und House-Szene bewegen sich viele Konsumierende, die jedoch kaum im Hilfesystem anlaufen, da sie (bisher) nur wenig oder keine soziale Probleme aus dem Drogenkonsum erfahren. Diese Zielgruppe zu erreichen war unser Ziel, darum direkt der Weg zu den Clubs, in denen sich junge Konsumenten von Partydrogen häufig aufhalten. Andererseits bewegen sich auch in dieser Szene viele junge Menschen, die keine Drogen konsumieren und dies auch nicht tun möchten. Sie sollen davor geschützt werden, dass sie bei Diskothekenbesuchen z.T. massiv "angeworben" werden können.
s.2.6
Sicherheitsbedürfnis (hier im Club wird auf mich aufgepasst), z.T. Informationsbedürfnis (über Wirkungen und Gefahren illegaler Drogen)
- Diskothekenbetreiber und -personal (Schwerpunkt)
ja, auf
- Musikszenen und Jugendkultur (Schwerpunkt)
- Amt für öffentliche Ordnung als Koordinierungsstelle
- Gesundheitsamt (federführend)
- Polizei
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Polizei
- Sonstige
- kontinuierliche Zusammenarbeit
1998
1998
gesichert
ja, Die regelmäßige Zusammenarbeit in Arbeitskreisen mit verschiedenen Trägern und Dienststellen zu verschiedenen Themen hat in Stuttgart Tradition. Neu ist die Zielgruppe und inso-fern auch der Teilnehmerkreis. Neu ist zum Beispiel auch die geplante Beteiligung an der ASPO (Abenteuer Sport Messe), in Verbindung mit einem Party-Event und Infos über neue Drogen etc..
ja, Disktothekenbesucher, Diskothekenbetreiber
Allen Beteiligten (auch der Polizei und dem Amt für öffentliche Ordnung) ist bewusst, dass der Konsum illegaler Drogen in Diskotheken nicht ausgeräumt werden kann. Jedoch soll nicht nur der allgemeine Handel, sondern besonders auch das Ansprechen bisher nicht Drogen nutzender Besucher stark eingeschränkt werden. Auch sollen die Besucher aufrichtig über die Risiken verschiedener Drogen informiert werden. Diese akzeptierende Zielrichtung mit Informationen zum Safer Use ist in Stuttgart relativ neu. Neu sind außerdem die Zielgruppe derjenigen Drogengebraucher, die bislang nicht durch soziale Probleme oder äußeren Druck auffallen und von selbst keine Beratungsstelle aufsu-chen würden. Bislang gab es auch für Konsumenten von Party-Drogen kaum ein entsprechendes Angebot. Die Drogenberatungsstellen mit ihrer Komm-Struktur richten sich eher an Heroinabhängige (Streetwork) oder eben an diejenigen, die selbständig Beratung suchen. Die relativ große Zahl der Konsumenten von Ecstasy, Speed oder LSD, die in ihrem Alltag (bisher?) kaum Probleme durch ihren Drogenkonsum erleben, wurden bislang in Stuttgart von keinem Angebot erreicht. In diesem Zusammenhang wird nun auch über die Einrichtung einer Internet-Beratung angedacht.
ja, 1994
nein
- Informationsvermittlung
- Verhältnisprävention (struktureller Ansatz)
- Risikofaktoren
Öffentlichkeitsarbeit durch Plakate, Flyer, Zeitungsberichte, Beteiligung an der Abenteuer Sport Messe (ASPO) (Musikzelt mit Event-Charakter..)
Kontinuierliches Fortbildungsprogramm für Diskothekenpersonal (Türsteher, Barkeeper, DJs, Clubbetreiber): 1. Drogenkunde (welche Drogen gibt es, wie sehen sie aus, wie wirken sie, wel-ches sind die Risiken..) 2. Rechtliche Aspekte (Kontrolle an der Türe, Verhalten bei Drogenfunden, Erteilung von Hausverbot, Anzeige bei der Polizei, Was tun, wenn Besucher sich nicht kontrollieren lasssen möchten, Überwachung der Toiletten...) 3. Erste Hilfe im Drogennotfall 4. Kommunikation und Deeskalation (schwierige Situationen mit Gewaltandrohung oder tätlichen Angriffen in den Griff bekommen, ohne gleich zurückzuschlagen..)
nein
12.5