Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Dokumentation zum Projekt "Drug Stop - Just for Fun"
l. Idee:
Maßnahmen der Suchtprävention versuchen für positive Alternativen zu werben, für den "Rausch des Lebens" ohne Drogen. Der Suchtarbeitskreis Straubing erkannte bereits im Jahre 1988 die zentrale Rolle der Kreativitätsförderung im Rahmen der Suchtprävention. Er beschritt mit seinem Liedermacherwettbewerb "Drug Stop" zum damaligen Zeitpunkt völliges Neuland. Es stellte sich heraus, dass durch das intensive persönliche Auseinandersetzen mit dem Thema, gekoppelt mit kreativen Ausdrucksmöglichkeiten, suchtpräventive Impulse gesetzt werden können. Die alljährliche Abschlussveranstaltung des damaligen Liedermacherwettbewerbes "Drug Stop" avancierte zu einem beliebten gesellschaftlichen Ereignis.
Die Erkenntnis, dass Kreativität nicht nur auf musikalische Art ausgedrückt und ausgelebt werden kann, veranlasste die Organisatoren dazu, das Konzept im Jahre 1996, unter Einbezug von Vorschlägen der Zielgruppen, zu novellieren. Seither heißt die Aktion Kreativitätsfestival "Drug Stop - Just for Fun". Es werden dabei die Bereiche Musik, Texte, Tanz, Sketche, Jonglage, Malen usw. angesprochen.
Die Teilnehmer sollen also mit verschiedensten kreativen Ausdrucksformen zur Selbstreflexion und zur aktiven Gestaltung ihres Lebens angeregt werden. Es soll erlebt und dargestellt werden, wie Kreativität vor Sucht schützen kann, wenn Freiräumen möglich sind, wo Menschen ihre Träume ausleben können. Gefragt ist der "kreative Kick".
Die Ziele des Kreativitätsfestivals stellen sich folgendermaßen dar:
1. Bereich des persönlichen Erlebens:
Eigenes Erleben provozieren und die Teilnehmer aktivieren. Mehr Selbst (er)leben -weniger "gelebt werden", mehr selber tun - weniger passiv konsumieren. Das Selbstwertgefühl stärken durch Ausleben von persönlichen Stärken. Kreatives Tun als Hilfe zur Alltagsbewältigung erlebbar und erfühlbar machen.
2. Implementierunss der Methode "Infotainment":
Die attraktive Form der Darstellung des Themas in der Öffentlichkeit soll die aversive Einstellung hierzu positiv verändern. Sich spielerisch mit gesundheitsfördernden Themen und Einstellungen auseinandersetzen, sich wohlfühlen dabei, obwohl oder weil keine Suchtmittel im Spiel sind. Experimentieren, offen sein, Verkrustungen aufbrechen.
3. Initiierung und Förderung einer Gegenkultur":
Was Spaß macht und Gut tut muss nicht immer mit gesundheitsriskantem Verhalten einhergehen. Glücksgefühle sollen durch bewusste Wahrnehmung intensiviert werden. Wieder lernen "Ich selbst zu sein" jenseits des "konsumgesteuerten Lebensgefühls". Integration von Suchtprävention in den Lebensalltag.
4. Förderung der Vernetzung verschiedener Institutionen. Träger und Menschen:
Behörden, Musikhaus, Sparkasse, Medien, Schulen usw. Unterstützung und Förderung sozialkommunikativer Kontakte kreativer Menschen.
II. Planung und Durchführung:
Die Idee und Initiative zum ersten Projekt "Drug Stop" im Jahr 1988 ging vom damaligen Geschäftsführer des Suchtarbeitskreises, Herrn Werner Lokotsch aus. Die notwendige Vernetzungsarbeit hierfür nahm einige Jahre in Anspruch. Nach dem erfolgreichen Auftakt 1988 etablierte sich das Projekt nach und nach mit ständigen flexiblen Anpassungsprozessen als alljährliches "Event". Ein wichtiges Kriterium von "Drug Stop" ist dabei von jeher die Langfristigkeit.
Die Ausschreibung des Festivals in den Medien, sowie die Bewerbung und die Motivationsarbeit, starten jährlich im Frühjahr.
Die große Abschlussveranstaltung, die jedes Jahr den Höhepunkt der Aktion darstellt, findet am letzten Freitag im November statt. Durch begleitende personalkommunikative Projekte der Fachstelle für Suchtprävention (wie "Trommeln statt Suchtein", "Brems den Frust", "SPASS-Projekt") wird vernetzende Motivationsarbeit für "Drug Stop" in verschiedensten Institutionen geleistet.
1. Bewerbung des Projektes:
"Drug Stop" wird das ganze Jahr über mit Berichten, Interviews und begleitenden Projekten unterstützt. Das Straubinger Tagblatt und das Lokalradio AWN sind mittlerweile Mitveranstalter, was sich sehr förderlich auswirkt. Darüber hinaus wurde "Drug Stop" bereits durch folgende Medien unterstützt:
a) Printmedien: Gäuboden aktuell, Straubinger Wochenblatt, Fachzeitschrift "Partner" (mehrere Beiträge)
b) AV-Medien: Bayerischer Rundfunk, Antenne Bayern, Lokalfernsehen (Donau-TV)
2. Kosten und Preise:
Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich jährlich auf ca. 7.000,00 DM. Etwa 70% des Gesamtaufwandes werden von privaten Sponsoren getragen. Der Rest wird mit staatlichen Mitteln abgedeckt. Dies zeigt, dass private Sponsoren wie die Sparkasse Straubing, sowie das Musikhaus Piano Werner, mittlerweile ein großes eigenes Interesse am Fortbestand der Aktion haben. Die Preise für die Akteure sind dem beiliegenden Merkblatt zu entnehmen. Bei den Prämierten handelt es sich teils um Einzelpersonen, über Gruppen bis hin zu ganzen Schulklassen. Besonders begehrt erweisen sich hier die beiden "Publikumspreise". Die Besucher des Abschlussabends wählen dabei ihre beiden Favoriten in den Bereich "Musik" und "andere kreative Ausdrucksformen" aus. Jeder "Sieger-Act" erhält einen Video-Clip seines Live-Auftrittes.
Zusammenschnitte von Video-Clips aus den Jahren 1996 und 2001 liegen bei. In den Jahren zuvor wurden als Preise auch Tonträger produziert (MC,CD, Singles). Auch hier liegen einzelne Exemplare bei.
Zur weiteren Steigerung des Selbstwertgefühls gewinnen die Publikumspreisträger je 1 Stunde Live-interview bei Radio AWN, sowie die Möglichkeit zu einem Auftritt im Erlebniszelt von Radio AWN bei der Ostbayernschau des Gäuboden-Volksfestes.
3. Örtliche Bedingungen:
Veranstaltungsort des Abschlussabends ist seit 1996 der Sparkassensaal in Straubing. Da dieser Saal ein begehrter Ort für öffentliche Auftritte ist, trägt er zur Steigerung der Attraktivität des Projektes bei. Zudem entsteht eine gute Auftrittsatmosphäre, wenn der für ca. 300 Besucher konzipierter Sparkassensaal mit Galerie, mit 400 bis 500 Besuchern aus allen Nähten platzt. Darüber hinaus hat es sich hier als unproblematisch erwiesen, für rauch- und alkoholfreie Rahmenbedingungen zu sorgen.
4. Personeller Einsatz und Frequentierung der Aktion:
Das Projekt kann wegen seines langfristigen Ansatzes als personalintensiv bezeichnet werden. Folgende Institutionen sind mit unterschiedlicher Intensität daran beteiligt:
- Sparkasse Straubing-Bogen
- Musikhaus Piano Werner
- Radio AWN
- Straubinger Tagblatt
- Krankenkassen
- Stadt. Volkshochschule
- Schulamt
- Schulen aus Stadt und Landkreis
- Druckereien
- Videoproduktion
- Gesundheitsamt am Landratsamt Straubing-Bogen
- Jugendfreizeitzentrum
- Jugendgruppen
- Tanzschule
Der Abschlussabend im Sparkassensaal erfordert eine intensive personelle und materielle Vorbereitung. Es muss klar für alkohol- und rauchfreie Rahmenbedingungen gesorgt werden. Der gesamte Nachmittag steht den Akteuren zum Soundcheck zur Verfügung. Dies bedeutet für alle Beteiligten schon intensives Arbeiten. Im Einzelnen ist am Abend folgendes Personal erforderlich:
- 2 Personen am Eingang zum Verteilen der Besucherchips für die Abstimmung zu den Publikumspreisen.
- 1 Soundprofi mit Power-Mixer für die Beschallung
- 2 bis 3 Personen zum Getränkeausschank
- 1 Person mit professioneller Videoausrüstung
- 4 Personen zum zügigen Einsammeln der Wahlchips in Wahlurnen und zum sofortigen Auszählen
- 1 Person zur Gesamtmoderation und Leitung des Ablaufs
- 1 Person mit guter Fotoausrüstung für Fotodokumentation
Jährlich gehen etwa 20 bis 30 Einsendung zu "Drug Stop" ein. Es gab auch schon mal knapp 50 Einsendungen. Da die Einsendung teils von Einzelpersonen, teils von Gruppen bis hin zu ganzen Schulklassen stammen, erreichen wir damit jährlich ca. 150 bis 200 aktiv Beteiligte. Da größere Gruppen zu ihrem Auftritt meist auch viele Freunde und Angehörige mitbringen, ist der Abschlussabend bisher immer sehr gut besucht gewesen. Dieses trägt zu einer aufregenden "knisternden" Atmosphäre für die Akteure bei. Der Abschlussabend 2001 war mit ca. 400 bis 500 Besuchern frequentiert, (siehe Bericht)
Schlussbetrachtung:
"Drug Stop - Just for Fun" ist mittlerweile in unserer Region ein Synonym für Sucht-prävention geworden. Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass das Projekt ständiger Motivationsarbeit auch durch begleitende personalkommunikative Projekte bedarf. Zur Evaluierung der oben genannten Zielsetzungen ist eine Erhebung bei den Mitwirkenden denkbar. Die zeitlichen Rahmenbedingungen haben dies bisher nicht erlaubt, da eine Erhöhung des Zeitaufwandes für administrative Aktivitäten unweigerlich zu Lasten der personalkommunikativen Aktionen gehen würde.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- Echten Rausch von innen erleben
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
ja, Förderung einer "Gegenkultur" jenseits des ausschließlich konsumgesteuerten Lebensgefühls
- Aktionskreis Suchtprävention im Landkreis
ja, folgendermassen: Die Teilnahmebedingungen wurden und werden auf Vorschläge der Akteure ständig modifiziert, z.B. Publikumspreis, Zeit der Veranstaltung, Änderung im Konzept
-Einbindung von musikalischen Akteuren in die präventiven Aktionen -Installierung eines Forums zum Ausleben und Vorzeigen jugendlicher Fähigkeiten und Stärken -Förderung des Selbstwertgefühls
Intensive Öffentlichkeitsarbeit, persönl. Betreuung und Motivierung der Akteure, Vernetzung mit anderen suchtpräventiven Projekten, z.B. "Trommeln statt Suchteln"
Mit persönl. Fähigkeiten vor einem großen Publikum "glänzen" können. Einmal "ganz wichtig" sein. Herausforderung meistern Lustvoll kreativ sein
- Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
- Erzieher / Erzieherinnen
- Fachöffentlichkeit
- Gleichaltrige / Peers
- Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
- Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
- Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
nein
- Gesundheitsförderung (Schwerpunkt)
- Jugendarbeit und Jugendhilfe
- Musikszenen und Jugendkultur
- Schulen
- Sonstige Freizeitaktivitäten (Schwerpunkt)
- Gesundheitsamt (federführend)
- Jugendamt
- Volkshochschule
- Private Spender / Sponsoren
- Schule
- Sonstige
- Fernsehen
- Rundfunk
- Zeitschrift
- Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
1987
1988
wahrscheinlich gesichert
ja, das hängt von den jeweiligen Beiträgen der Akteure ab (z.B. Breakdance, Jonglage)
keine Antwort
Die Aktion versucht den abstrakten Begriff "Gesundheit" erlebbar und erfühlbar zu machen. Provokation zur Eigenaktivität ist hierbei die Methode. Durch Teilnehmeraktivierung soll die Erkenntnis geschärft werden, dass Gesundheit viel mit "Wohlfühlen" zu tun hat.
ja, 1998
nein
- Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Gemeinde, Sensibilisierung der Bürger für die Ursachen von Sucht und die oft überraschend einfachen Möglichkeiten der Suchtvorbeugung. Stärkung sozialer Netzwerke unter Jugendlichen. Bündelung gemeinsamer Interessen.
- Protektive Faktoren, Fördern persönl. Fähigkeiten und Stärken, Selbstwertsteigerung
Musikinstrumente, Power-Mixer, Video-Mitschnitt, Printmedien, AV-Medien, unterschiedl. Mat. zur Präsentation der "Sieger-Acts"
Auf Anfrage Kreativitätsseminare zur Ideenfindung
ja, bis zu 3 Jahre
500