Staßfurt

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Einreichende Dienststelle: 
Sozialamt
Name des Ansprechpartners: 
Christine Fischmann
Funktion des Ansprechpartners: 
Stadtjugendpflegerin
Straße/Postfach: 
Stadt Staßfurt; Hohenerxlebener Straße 12; 39418 Staßfurt
Postleitzahl: 
39418
Bundesland: 
Sachsen-Anhalt
Telefon des Ansprechpartners: 
03925981353
Telefax des Ansprechpartners: 
03925981315
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.stassfurt.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Von der Herzensangelegenheit der Stadt Staßfurt, die gesunde Entwicklung ihrer Kinder und Jugendlichen zu fördern und sie zu befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen"

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Beachtlich früh setzt der Drogenkonsum ein, Gefährdungen werden negiert, die Kombination von negativen Stimmungen und Drogennähe ist erkennbar und kaum eingeschränkte Zugriffsmöglichkeiten auf Drogen sind Realität.

Erkenntnisse, die das Ableiten von Maßnahmen, unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten, notwendig machen!

Wieso ist uns die gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen, sie zu befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen, nicht nur Aufgabe, sondern auch Herzensangelegenheit ? Sehen wir uns die Entwicklung der Drogenkriminalität in Sachsen - Anhalt an, so müssen wir feststellen, dass diese von einer steigenden Tendenz bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und einer wachsenden Anzahl von Rauschgifttoten geprägt ist. Immer mehr junge Menschen konsumieren legale als auch illegale Drogen, die meisten zunächst Just for fun", einige von ihnen isolieren sich durch die Abhängigkeit und müssen kriminell werden, um ihre Sucht zu finanzieren.

Zur Lebenswirklichkeit der meisten Jugendlichen in Staßfurt gehört zwar nicht mehrheitlich der Konsum illegaler Drogen, wohl aber der Konsum legaler Drogen und das auch bei Kindern und das Wissen um die Möglichkeit, sich auch illegale Stoffe zu beschaffen. Der Drogenkonsum unserer Heranwachsenden kann, darf und ist auch keinem von uns Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Mitarbeitern im offenen Kinder - und Jugendbereich, Erziehern, Lehrern, Eltern und Eltern gleichgültig, da ja jeder direkt oder indirekt betroffen ist.

Im Rahmen unserer Präventionsarbeit stellen wir uns täglich die Frage : "Was erwarten die Heranwachsenden vom Leben?". Deshalb ist unser Ansatzpunkt:

Unseren Kindern und Jugendlichen Lebensperspektiven aufzuzeigen und durch vorbeugende Maßnahmen zu befähigen, mit Konflikten umzugehen und sich gegen jeglichen Mißbrauch von Suchtmitteln zu entscheiden. Abschreckung hat sich dabei als Konzept der Vorbeugung weder bei der Droge Alkohol und Nikotin, noch bei illegalen Drogen bewährt.

In der täglichen Arbeit stellen wir täglich fest, dass die Einstellung der Betroffenen eher durch sachlich fundierte Information und Hilfe bei Konfliktbewältigung als durch Verteufelung der Drogen beeinflußt werden kann.

Denn was als Abschreckung gemeint war, hat kaum einen jungen Menschen davon abgehalten, Drogen zu konsumieren. Erst wenn alle Verantwortlichen für Prävention und Vertrauenspersonen für die Heranwachsen viel Zeit zum Reden und Zuhören, die Gefühlswelt junger "Drogenprobierer" verstehen und nicht gleich verdammen, dann werden Erwachsene begreifen, dass hinter jedem Suchtverhalten eine Sehsucht steckt.

Argumente über gesundheitliche Schäden und Verbote bewirken so gut wie keine Einstellungsänderung.

Wir unterschätzen weder den Reiz des Verbotenen bei Heranwachsenden noch verharmlosen wir gesundheitliche Risiken bei allen Drogen. Wir wissen, dass das Experimentieren zum "Erwachsenwerden" dazugehört. Bei der ersten Berührung mit einer Drogen stehen Neugierde, Abenteuerlust und der Wunsch nach neuen Erkenntnissen und Erfahrungen in einer Gruppe Gleichgesinnter im Vordergrund, weniger ein Problem! Im Rahmen einer glaubwürdigen Aufklärung gehen wir auch davon aus, dass Drogenkonsum kurzfristig eine Art Glücksgefühl vermitteln kann, das neben den negativen Begleiterscheinungen und den Risiken des Langzeitkonsums ein positives Rauscherlebnis nicht geleugnet werden kann.

Aus Sicht der Konsumenten entspannt Cannabis und verdrängt schlechte Gefühle. Wir dementieren dies nicht, sonst machen wir uns bei der Zielgruppe unglaubwürdig und nicht empfänglich für weitere Gespräche. Wir müssen uns auf die Heranwachsenden zu bewegen, weil Ein - und Mitwirkung Erwachsener blockiert bzw. behindert ist. Heranwachsende müssen befähigt werden, verantwortungsbewußt mit ihrer Gesundheit umzugehen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Drogen zu praktizieren. Das Selbstwertgefühl ist bei Heranwachsenden verstärkt zu entwickeln ! Sie müssen lernen, mit Enttäuschungen umzugehen und verstehen lernen, dass diese zum Leben dazugehören wie die "Sonnenseiten". Unseren Heranwachsenden müssen wir mehr zutrauen, ihnen mehr Eigenverantwortung übertragen.

Welche Schritte wir gegangen sind und gehen werden

Unser Ansatz: Prävention muss Bestandteil der gesamten Lebensorganisation in Familie, Schule, Vereine und Freizeiteinrichtungen sein

Angebote der Suchtprävention für Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstandes, der verbreiteten Meinung entgegenwirken "keine schlafenden Hunde wecken wollen"

Vernetzung derer, die im Dienste von Kindern und Jugendlichen tätig sind durch die Stadtjugendpflegerin und durch die Mitarbeiterin Info - Stelle "Sucht (Kindertagesstätten, Schulen, Freizeiteinrichtungen, Jugendamt, Gesundheitsamt,) Gesprächsrunden Gemeinsame Fachkonferenzen Gemeinsame Fortbildungen Regelmäßiger Erfahrungsaustausch Gemeinsames Suchen nach Lösungen

Durchführen von Elternseminaren, Eltern Ängste im Umgang mit der Drogenproblematik nehmen.

Eröffnung einer Kontakt und Informationsstelle "Sucht"( KIFS) im Jugend - und Bürgerhaus der Stadt Staßfurt; als zentrale Koordinationsstelle und Anlaufstelle für Hilfesuchende Aufbau eines Netzwerkes mit Hilfsangeboten Kein zurück an Einrichtungen der offenen Kinder - und Jugendarbeit

Stadtrat bekommt den neuen Kinder - und Jugendentwicklungsplan 2002 - 2006 als Beschlussvorlage. Dieser enthält gravierende Aufgaben der Stadt Staßfurt für eine kind- und jugendgerechte Weiterentwicklung der Kommune.

Finanzielle Unterstützung der Schulen und Einrichtungen für alternative Projekte, die Selbstwertgefühl, Lebensfreude und das Gefühl für den Umgang mit Gefahren fördern

Bezuschussung von Vereinen und Verbänden für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Kinder und Jugendliche übernehmen immer mehr Eigenverantwortung am Jugendstammtisch(JUST).

Keine vorgesetzte Kinder - und Jugendarbeit, sondern mit und durch Kinder und Jugendliche geplante, organisierte und realisierte Freizeitgestaltung

Arbeitsgruppe JUST soll als Aktivkern in der Kinder - und Jugendarbeit entwickelt und gestärkt werden

Gedanke, der niedergeschrieben werden muss!

Die Maßnahmen, die unseren Wettbewerbsbeitrag ausmachen, sind weitere Schritte nach vorn in der Suchtprävention. Es sind kleine Schritte, auf die wir aber stolz sind und die wir aus eigener Kraft gehen. Große Schritte wären nötig, um dem "Übel" an die Wurzel zu gehen. Doch dazu bedarf eines bedarfsgerechten finanziellen Spielraumes, Fachpersonal und mehr Unterstützung der Kommune durch das Land. Unter dem Aspekt, dass Präventionsarbeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein muss und Vorbeugung nur wirkungsvoll ist, wenn wir uns alle gemeinsam dafür engagieren, werden wir erfolgreich die gesunde Entwicklung unserer Heranwachsenden beeinflussen können.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Den frühen Einstieg bei Nikotin- und Alkoholkonsum zu verhindern

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Verwaltung
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Jugendstammtisch "JUST", Fachkonferenz, Neuschreibung des Staßfurter Kinder- und Jugendentwicklungsplans, Theaterprojekte, Projekttage, Befragungen 2000,2001

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

im Rahmen des präventiven Kinder- und Jugendschutzes, §14 SGB VIII, kommt der Jugendhilfe die erzieherische Aufgabe zu, Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen vorzubeugen, entgegen zu wirken und pos. Bed. Für die Erziehung zu schaffen.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Zusammenarbeit mit offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen, Schulen und Vereinen. Keine vorgesetzten Projekte, sondern mit und durch die Kinder- und Jugendlichen geplante, organisierte und realisierte Kinder- und Jugendarbeit.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Spaß und Aktion haben wollen, sich ausprobieren wollen, neue Erfahrungen machen, gefordert werden, neugierig sein, eigene Grenzen ausloten wollen, Neuem gegnüber aufgeschlossen sein, Eigenverantwortung übernehmen wollen

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Interessierte
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
  • Sportvereine
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Schulen
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt
  • Schulamt
  • Sozialamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
  • Sonstige
  • Sportvereine
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Beratungstelle für Alkoholkranke
  • Diakonie
  • Suchttherapeutisches Zentrum Magdeburg
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Fachtagung
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
  • Ständige Information und Austausch
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

2000

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

2001

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, KIFS (Kontakt- und Informationsstelle Sucht) Theaterprojekt

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Eltern, Senioren, Lehrer und Erzieher

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

-Herausgabe eines Hilfsnetzes für Ratsuchende -Erstellen von Sichtmaterial füer die Öffentlichkeitsarbeit (u.a. flyer) -Verbesserte Zusammenarbeit Jugendpflege - Schule -Fachkonferenzen -Aktivierung zur bewussten Auseinandersetzung mit den Inhalten von Drogen, Sucht und Prävention

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja,

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, s. Anlage

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde
  • Protektive Faktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Medien: Volksstimme, Generalanzeiger Mat.: Infoblätter und Broschüren von der BzgA, Material der Krankenkassen und des LKA Magdeburg

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

-Ursachen und Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens / Umgang und Möglichkeiten des Abbaus -Gruppendynamische Prozesse und Teamarbeit / Grundbegriffe, Gruppenbildung und -führung, Verhalten in Gruppen und Kommunikation -Konfliktmanagement -Gefährdung junger Menschen durch Drogen -Anti-Gewalttraining -Projektarbeit (Idee, Entwicklung Umsetzung) -Alters- und Entwicklungsbesonderheiten von Kindern und Jugendlichen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, keine Antwort

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

20