Saarburg

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Einreichende Dienststelle: 
Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg
Name des Ansprechpartners: 
Michael Meyer
Funktion des Ansprechpartners: 
Geschäftsführung Kriminalpräventiver Rat
Straße/Postfach: 
Kriminalpräventiver Rat der Verbandsgemeinde Saarburg, Schlossberg 6, 54439 Saarburg
Postleitzahl: 
54439
Bundesland: 
Rheinland-Pfalz
Telefon des Ansprechpartners: 
0658181209
Telefax des Ansprechpartners: 
0658181220
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.vg-saarburg.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Suchtprävention in der Verbandsgemeinde Saarburg

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Der Kriminalpräventive Rat der Verbandsgemeinde Saarburg wurde im November 1996 gegründet und hat sich als erstes dem Thema "Suchtprävention" angenommen und dieses bis Oktober 1998 ausführlich und schwerpunktmäßig behandelt. Hierbei wurden folgende Projekte durch den Kriminalpräventiven Rat initiiert, betreut und zwischen den Beteiligten koordiniert:

  • Organisation und Durchführung von Fachvorträgen zum Thema Suchtprävention
  • Anregung und Umsetzung von schulischen Projekten zum Thema Suchtprävention
  • Anregung und Umsetzung von Projekten über die freie Jugendarbeit (z.B. Jugendleiter-Treffen)
  • Abstimmung und Unterstützung bei konkreten Problemen

Im nachfolgenden wird auf das nachhaltigste durchgeführte Projekt zum Thema Sucht eingegangen:

Schülerbefragung zu Suchtproblemen im Zusammenhang mit Freizeitverhalten

Im März 1997 wurde eine Befragung von 230 Schülern der Hauptschule Saarburg im Alter von 11 bis 15 Jahren durchgeführt. Ziel der Befragung war, dass die Kinder und Jugendlichen durch die kritische Untersuchung des eigenen Umgangs mit Drogen eine bewusstere Einstellung gewinnen. Dadurch, dass ihr eigenes Verhalten in den Mittelpunkt des Schulunterrichts geriet, gewann die Problematik für die Schüler eine ganz andere Dimension. Die Aussagen der Kinder waren sehr ehrlich und offen. Nach Bekanntgabe und Besprechung der Befragungsergebnisse stellte sich in vielen Fällen Betroffenheit ein und es wurde möglich, offen und konstruktiv zu diskutieren. Heftig kritisiert wurde in vielen Fällen die Großzügigkeit von Geschäften beim Verkauf von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren und die Gleichgültigkeit vieler Eltern, was den Genuss von Zigaretten und Alkohol ihrer Kinder angeht. Im weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit wurde dann intensiv auf die Gefährdung durch Drogen eingegangen. Besondere Schwerpunkte stellten die Ursachenforschung für die Gefährdung durch Drogen im Bezug auf das soziale Umfeld und das Freizeitverhalten und die Erörterung präventiver Maßnahmen aus Sicht der Schüler dar.

Auf der Grundlage der Schülerbefragung wurden die Defizite im Umgang mit Suchtmitteln konkret angegangen. So wurden die Ergebnisse in Elternabenden ausführlich diskutiert und haben bis heute eine Sensibilisierung der Erziehungsberechtigten bewirkt. Ebenfalls wurden die Ergebnisse bezüglich des unerlaubten Abgabe von Alkohol an Kinder und Jugendliche zum Anlass genommen, die Vereine in der Verbandsgemeinde mit einem Schreiben auf die Problematik hinzuweisen. Auch hier wurde die Thematik ausgiebig in den Vereinsvorständen diskutiert und auch bei anschließenden Vereinsfesten berücksichtigt. Auch die gewerblichen Verkaufsstellen von alkoholischen Getränken wurden zur Problematik angeschrieben und überprüft.

In der Schule wird seit der Schülerbefragung eine selbstkritische Betrachtung zum Thema Sucht bei den Schülern festgestellt. Im Februar 2002 wird die Schülerbefragung wiederholt. Die Schüler die bei der ersten Befragung im 5. Schuljahr waren, nehmen somit nochmals im 9. Schuljahr an der Befragung teil. Die Thematik soll damit an die nächsten Schülerjahrgänge weitergegeben werden. Auch wird der Vergleich der ersten mit der zweiten Befragung von besonderem Interesse sein.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen sowie der Erziehungsberechtigten im Umgang mit Suchtmitteln

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Kriminalpräventiver Rat
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Bei der Befragung stand das eigene Verhalten der Schüler im Umgang mit Drogen im Mittelpunkt. Die Anschließende Auswertung und Einbeziehung der persönlichen Erfahrungen in den Unterricht erzeugte bei den Schülern ein besonderes Interesse.

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Die Zielgruppe waren alle Schuljahrgänge der Hauptschule (Klassen 5 bis 9).

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Durch die Abwicklung des Projektes als Unterrichtseinheit in der Schule.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Geltungsbedürfnis der Kinder und Jugendlichen, Gruppenzwang,

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
  • Vereine
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Eltern, Familien und damit verbundene Lebenskontexte pubertierender und experimentierender Jugendlicher. (Schwerpunkt)
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt
  • Ordnungsamt (federführend)
  • Polizei (federführend)
  • Sozialamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • andere Vereine
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Polizei
  • Private Spender / Sponsoren
  • Schule
  • Sportvereine
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologische Beratung
  • Land
  • Staatliche Einrichtungen
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1997

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1997

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Durch die direkte Einbeziehung der Jugendlichen und Abzielung auf die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Thema wird bei den Jugendlichen ein besonderes Interesse an der Mitarbeit geweckt.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Durch die Einbeziehung der Eltern in die selbstkritische Auseinandersetzung zu Fragen des Umgangs mit Suchtmitteln kann frühzeitig auf den Erziehungsauftrag und die Vorbildfunktion der Eltern Einfluss genommen werden.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

nein

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde
  • Protektive Faktoren
  • Risikofaktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Frage- und Auswertungsbogen, Rundschreiben an Eltern und Vereine

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Jugendleitertreffen zum Thema Sucht, Projekttage für Lehrer und Erzieher, Einbeziehung der Elternvertretungen und Weitergabe über Elternversammlungen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, 3 Jahre und mehr

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

230