Potsdam

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Jugendamt
Name des Ansprechpartners: 
Birgit Ukrow
Funktion des Ansprechpartners: 
Mitarbeiterin für Kinder- und Jugendschutz
Straße/Postfach: 
Stadt Potsdam, Stadtverwaltung, Friedrich-Ebert-Straße 79/81,14469 Potsdam
Postleitzahl: 
14461
Bundesland: 
Brandenburg
Telefon des Ansprechpartners: 
0331 2893129
Telefax des Ansprechpartners: 
0331 2892253
E-Mail des Ansprechpartners: 
jugendamt@rathaus.potsdam.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.potsdam.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Netzwerkarbeit als anerkannte AG nach §78 SGB VII mit dem Namen "Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der Stadt Potsdam

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Projekt Netzwerkarbeit als Handlungsstrategie der Suchtprävention in der Landeshauptstadt Potsdam - Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Suchtprävention für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene" nach § 78 SGB VIII"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1986 auf der ersten internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung in Kanada die inzwischen berühmt gewordene "Ottawa Charta" quasi das Grundgesetz der Gesundheitsförderung, verabschiedet. Eine Leitlinie dieses Dokumentes befasst sich mit der Vermittlung und Vernetzung von Personen und Institutionen, die für das Thema relevant sind:

"Vermitteln und Vernetzen"
Der Gesundheitssektor allein ist nicht in der Lage, die Voraussetzungen und guten Perspektiven für die Gesundheit zu garantieren. Gesundheitsförderung verlangt vielmehr ein koordiniertes Zusammenwirken unter Beteiligung der verantwortlichen Regierungen, im Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftssektor, in nichtstaatlichen und selbstorganisierten Verbänden und Initiativen sowie in lokalen Organisationen, in der Industrie und in den Medien. Menschen in allen Lebensbereichen sind daran zu beteiligen als einzelne, als Familien und als Gemeinschaften. Die Berufsgruppen und sozialen Gruppierungen sowie die Mitarbeiter des Gesundheitswesens tragen große Verantwortung für eine gesundheitsorientierte Vermittlung zwischen den unterschiedlichen Interessen in der Gesellschaft."

Aus dieser Leitlinie wird deutlich, dass Gesundheitsförderung und Prävention nicht in die Zuständigkeit einer einzelnen Institution fallen kann. Insbesondere im Bereich der Suchtprävention lässt sich dies an der Komplexität des Handlungsfeldes leicht nachvollziehen. Suchtprävention kann nicht nur von der Suchthilfe, dem Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe oder dem Bildungswesen alleine umgesetzt werden. Vielmehr ist diese Aufgabe als Querschnittsaufgabe zu verstehen, die eine enge Vernetzung und Kooperation der Akteure erforderlich macht.

Diesem Verständnis zur Folge hat sich 1998 aufgrund der Initiative des Jugendamtes der Stadt Potsdam ein Arbeitskreis "Drogen- und Suchtarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen" gegründet, in dem die verschiedensten Berufsgruppen und Institutionen vertreten waren. Der Arbeitskreis hatte das Ziel,

  • die Netzwerkarbeit auf dem Gebiet der Suchtprävention zu organisieren,
  • in der Stadt einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Akteure auf diesem Gebiet zu gestalten,
  • eine kontinuierliche Lobbyarbeit für das Thema Suchtprävention zu leisten sowie
  • Projekte mit einem hohen Anteil gemeinsamer Arbeit zu koordinieren.
  • Erhöhung der Lebensqualität für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
  • Schaffung einer themenspezifischen und ressortübergreifenden Vernetzung zur Verbesserung der Kooperation und Koordination der Maßnahmenplanung
  • Verbesserung der Kooperation und Koordination von Projekten und Leistungen der Suchtprävention insbesondere innerhalb der Jugendhilfe (KJHG finanzierte Leistungen)
  • Wahrnehmung einer themenspezifischen Beraterfunktion, insbesondere für den Jugendhilfeausschuss Potsdam
  • Fachpolitische Einflussnahme durch die Entwicklung von Empfehlungen.

Umsetzung

Die Ziele und Zwecke werden insbesondere umgesetzt durch:

  • regelmäßige Treffen, mindestens alle zwei Monate,
  • Entwicklung und Durchführung von fachpolitischen Foren,
  • Beiträge zur Bedarfsermittlung,
  • Erhebung, Umfragen,
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Entwicklung von Handlungsempfehlungen,
  • Durchführung von fachlichem Austausch, Praxisreflexion und Maßnahmen der Evaluation,
  • Antragsstellung im Jugendhilfeausschuss und anderen Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung.

Die AG wählt für jeweils ein Jahr ein dreiköpfiges Sprecherinnenteam. Dieses Team sorgt für die Protokollierung und Moderation der Sitzungen. Die AG sucht den kontinuierlichen Austausch mit den politischen Mandatsträgern. Vertreterinnen aus den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung werden zu bestimmten Anlässen eingeladen. Zu speziellen Themen werden Vertreterinnen aus anderen Einrichtungen eingeladen und gehört. Die AG fertigt jährlich einen Sachbericht über die Arbeit an und präsentiert diesen im Jugendhilfeausschuss zur Diskussion.

Im Juni 2001 hat der Jugendhilfeausschuss der Stadt Potsdam der Geschäftsordnung zugestimmt und den Arbeitskreis als Arbeitsgemeinschaft "Suchtprävention für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene" nach § 78 SGB VIII, beschlossen. Zur Umsetzung der in der Geschäftsordnung festgeschriebenen Arbeitsaufgaben wurden der Arbeitsgemeinschaft im Haushaltsjahr 2002 insgesamt 3000,00 Euro projektbezogene Sachkosten aus Mitteln des Jugendamtes bereitgestellt. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes ist Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft und eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes Koordinatorin.

Unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft wurden bisher folgende Projekte umgesetzt:

Durchführung der Fachtagung "Zwischen Macht, Hilflosigkeit und Akzeptanz- zum Um- gang mit jugendlichen Drogenkonsumenten in Potsdam Erarbeitung von Handlungsempfehlungen als Ergebnis der Fachtagung (siehe Anlagen)

Initiierung einer Studie in Zusammenarbeit mit der Universität und Fachhochschule Potsdam zum Drogenkonsum Potsdamer Jugendlicher (Ergebnisse werden im Februar 2002 veröffentlicht).

Im Oktober 2001 hat die Arbeitsgemeinschaft eine Klausurtagung veranstaltet, in der es darum ging, die eigene Arbeit und Wirksamkeit zu reflektieren und kritisch zu überprüfen. Es wurde festgestellt, dass es sich sehr bewährt hat, eine "gemeinsame Philosophie" (Leitlinien der Prävention und der Sucht und Drogenarbeit sowie Konzept zur Suchtprävention) zu haben. Die gemeinsamen Zielvorstellungen und Werte erleichtern der Arbeitsgemeinschaft sowohl die organisatorische als auch die inhaltliche Zusammenarbeit. Trägerinteressen stehen im Hintergrund, die Teilnehmerinnen sind an einem ergebnisorientierten Arbeiten interessiert und es herrscht dadurch eine offene und vertauenswürdige Atmosphäre. Als positiv bewertet wurde auch die kontinuierliche Dokumentation wichtiger Arbeitsergebnisse. Als bisher unzureichend wurde die Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft befunden. Zu wenig Presseartikel, keine Internetpräsenz, zu wenig "events" sowie der fehlende Jahresbericht für den Jugendhilfeausschuss standen dabei im Vordergrund. Auch die Arbeitsstruktur der Arbeitsgemeinschaft wurde als nicht zufriedenstellend bewertet.

Infolge der Ergebnisse der Klausurtagung hat die Arbeitsgemeinschaft folgende drei Unterarbeitsgruppen gegründet:

  1. Arbeitsgruppe Umfrage/Broschüre
  2. Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Internet, Berichte)
  3. Arbeitsgruppe "Events" (Fachtagungen, Expertenrunden)

Außerdem wurden zwei Personen als Koordinatoren und Moderatoren der Arbeitsgruppe benannt.

Diese "neue" Organisation soll dazu führen, dass die Verantwortlichkeiten für bestimmte Themen bei den entsprechenden Unterarbeitsgruppen liegt und somit ein ergebnisorientierte- res Arbeiten möglich ist, da nicht alle Arbeitsgemeinschaftsteilnehmerinnen sich mit allen Themen beschäftigen müssen. Die Mitglieder der Unter-Arbeitsgruppen treffen sich je nach Absprache, während sich die Arbeitsgemeinschaft nur noch alle zwei Monate trifft und nicht jeden Monat wie bisher. Die Koordinatoren sind Ansprechpartner für die Unterarbeitsgruppen und bereiten die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft entsprechend vor und moderieren sie.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • vergleiche Anlage
Gibt es Minimalziele?: 

nein

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Verwaltung
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

nein

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

-bei Jugendlichen im Probieralter ist Prävention noch sinnvoll -illegale Drogen nach 1990 verfügbar, Erfahrungswerte der Pädagogen und Eltern dazu fehlen -Bedarf an Aufklärung und Vorbeugung war und ist zu decken

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

-als Sprecher der Zielgruppe fungieren die AG-Mitglieder der Bereiche Streetwork, Schulsozialarbeit und der Jugendeinrichtungen

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Grenzerlebnisse, Sinnsuche, Probierverhalten, Spaß und Entspannung

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Fachöffentlichkeit
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Politiker
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Musikszenen und Jugendkultur
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt (federführend)
  • Schulamt
  • Sicherheitskonferenz
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • andere Vereine
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Schule
  • Sportvereine
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Land
  • Überregionale Fachstelle für Suchtprävention
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1998

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1998

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, -akzeptierende Drogenarbeit -Lebenskompetenzstärkung

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, -Konsumenten illegaler Drogen

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

-Netzwerkarbeit mit freien und öffentlichen Trägern -gemeinsame Erarbeitung von Leitlinien der Suchtprävention und der -krankenhilfe für die Stadt Potsdam (s. Anlage) unter Einbezug vieler für die lokale Suchtprävention tätiger Fachkräfte

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1998

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Vernetzung und Kooperation
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

-Begleitung durch professionelle Moderation und Supervision -Erstellung eigener Broschüre geplant

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

-gemeinsam organisierte und durchgeführte Fachtagungen -Beteiligung an jährlichen Suchtpräventionswochen -einzelne Mitglieder bieten Seminare/Workshops an

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

keine Antwort

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

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