Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
"Sucht hat immer eine Geschichte"
Sucht entsteht nicht "auf einmal" oder "von heute auf morgen". Suchtentstehung ist ein langer Prozess, bei dem individuelle, gesellschaftliche und suchtmittelspezifische Faktoren zusammenwirken.
Suchtvorbeugung ist ein ebenso langfristiger Prozess, der versucht, an diesen vielen unterschiedlichen Faktoren anzusetzen.
Nach dem aktuellen Wissensstand der Präventionsforschung (z.B. Expertise zur Primärprävention des Substanzmissbrauchs, Hrsg. Bundesministerium für Gesundheit) ist Suchtvorbeugung u.a. wirksam, wenn:
- eine langfristige Ausrichtung,
- eine zielgruppenspezifische Arbeit,
- eine Förderung von Lebenskompetenzen,
- eine Verknüpfung von Lebenswelten
- eine Vernetzung und Koordination von suchtvorbeugenden Angeboten
gewährleistet wird.
"Check it!" orientiert sich an diesen Forschungsergebnissen, verbindet sie miteinander und hat einen gemeinsamen \Qualitätsstandard für Mülheimer Präventionsanbieter und Nutzer geschaffen. Die Mülheimer Präventionsanbieter, in der regionaler Arbeitsgemeinschaft Suchtvorbeugung zusammengefasst, haben unter Leitung des Gesundheitsamtes, ein gemeinsames präventives Dienstleistungsprodukt entwickelt und als Basisangebot für Schulen etabliert.
In der Schule sind kurzfristige Aktionen oder ausschließliche Wissensvermittlung günstigstenfalls nicht effektiv, zumeist haben sie sich sogar als schädlich erwiesen. Durch das Vermitteln eines bewussten Umgangs mit den eigenen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Kompetenzen dagegen kann eine Suchtentstehung auf der Ebene des Individuums verhindert werden.
Aus diesen Gründen wird das Konzept "Check it!" als dienstleistungsorientierte Veranstaltungsreihe den Jahrgängen 8 bis 11 aller Mülheimer Schulen angeboten.
"Check it!" regt die Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht auf der kognitiven, wie auf der emotionalen Ebene an. Es erreicht Schüler/innen.
Die Notwendigkeit einer frühzeitigen und kontinuierlichen Intervention bestärkt die wichtige Rolle der Schule als Ort suchtvorbeugender Maßnahmen: Suchtvorbeugung in der Schule zeigt positive Effekte.
Das Kooperationskonzept "Check it!" hat sowohl für Schüler/innen und Schulen, als auch für die in der Suchtprävention tätigen Einrichtungen (Präventionsanbieter) grundlegende Möglichkeiten und Bedeutung und ist ein fundierter Einstieg in die schulische Suchtvorbeugung.
Das Konzept
- ist ein kontinuierlicher Beitrag zur Vernetzung Mülheimer Präventionsaktivitäten
- senkt institutionelle Hemmschwellen
- ist für alle Schulformen sinnvoll
- ist flexibel auf die jeweiligen schulischen Bedingungen abzustimmen
- orientiert sich am Erfahrungshorizont der Jugendlichen
- bietet Möglichkeiten zur Reflexion eigenen Verhaltens
- fördert die Entwicklung protektive Fähigkeiten
- ist sowohl informativ als auch emotional anregend
- kann und soll durch Unterrichtseinheiten unterstützt und ergänzt werden
- wird stetig in der Qualität überprüft und weiterentwickelt
Zur Umsetzung dieses vielseitigen und umfassenden Konzeptes ist es erforderlich und sinnvoll mit verschiedenen schulischen und außerschulischen Kooperationspartnern zusammen zu arbeiten.
Neben den jeweiligen Schulklassen beteiligen sich in Mülheim a.d. Ruhr:
- Klassenlehrer/innen
- Fachlehrer/innen
- Mediatoren/ältere Schüler/innen (falls vorhanden)
- Beratungslehrer/innen für Suchtvorbeugung
- Koordinationslehrer/innen für Suchtvorbeugung
- Polizei
- Selbsthilfegruppen (Kreuzbund, Guttempler)
- Therapieeinrichtungen (Theodor-Fliedner-Krankenhaus, Meisenburg, Fähre)
- Drogenhilfe der AWO (Cafe Light)
- GINKO - Fachstelle für Suchtvorbeugung
- Gesundheitsamt, Jugendamt und Schulamt der Stadt Mülheim
Die Organisation und die Koordination wird weitestgehend von den Mitarbeiter/innen der Fachstelle für Suchtvorbeugung im GINKO übernommen. Eine fachliche Begleitung für die beteiligten schulischen und außerschulischen Kooperationspartner/innen wird gewährleistet.
Inhalte und Bestandteile der Veranstaltungsreihe:
- Rauchen, saufen, kitten, drücken...wo liegt das Problem? Eine anonyme Bestandsaufnahme des Konsumverhaltens der Schüler - Klassenlehrer/in
- Genuss, Lust, Image oder Dröhnung... was soll's? Funktion und persönliche Bedeutung der Suchtmittel - Beratungslehrer/in
- Klarkommen... wie geht das?
- Aufarbeitung von problematischen Alltagssituationen - Jugendberatungsstelle, Fachstelle
- Rauchen, saufen, kiffen, drücken... wo sind die Grenzen? Über den Sinn von Normen und Werten - Polizei
- Was sind die Folgen... Check it! Auswirkungen auf Freunden, Familie, Arbeit und Freizeit - Selbsthilfegruppe
- Ausstiegshilfen? - Therapieeinrichtung
- Elternabend - Sucht und Suchtvorbeugung - Beratungslehrer/in, Fachstelle
- Auswertung - Gesundheitsamt, GINKO
Dieses Konzept ist in sich rund und geschlossen. Es bietet interessierten und engagierten Schulen einen Rahmen für vielfältige Ergänzungsmöglichkeiten, z.B. im Fachunterricht, Projektarbeit, Wettbewerbe etc.
Die einzelnen Bestandteile werden über einen Zeitrahmen von einem Schulhalbjahr durchgeführt.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
- Förderung der Lebenskompetenz und der protektiven Faktoren
- Vernetzung der Lebenswelten
- Vernetzung präventiver Aktivitäten
- Zielgruppenspezifische Maßnahmen
nein
- Ginko - Verein f. psychosoziale Betreuung
- Regionale AG Suchtvorbeugung
ja, folgendermassen: Abschlussbericht zur Bedarfsermittlung der Kinder und Jugendlichen, Projektbegleitende Evaluation, regelmäßige Befragung von Jugendlichen im Rahmen von Präventionsveranstaltungen
Zielgruppe Z2: Einstieg in den Suchtmitelkonsum bei Jugendlichen Zielgruppe Z5: Vernetzung der Lebenswelten Zielgruppe Z6: Bedürfnisse der Schulen, Notwendigkeit der Vernetzung
Implementation in den schulischen Alltag
Z2: Interesse an der Thematik, Bedürfnis Suchtprobleme im Umfeld anzusprechen Z6: Dienstleistungsangebot, Unterstützung durch ExpertInnen, Effizienz, Qualität und Öffentlichkeitsarbeit
- Eltern (Mütter/Väter)
- Fachöffentlichkeit
- Gleichaltrige / Peers
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
- Mitglieder der AG Suchtvorbeugung (Schwerpunkt)
nein
- Gesundheitsförderung
- Polizeiliche Arbeit
- Schulen (Schwerpunkt)
- Vernetzung suchtpräventiver Angebote
- Gesundheitsamt (federführend)
- Jugendamt
- Schulamt
- Freie Träger
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Polizei
- Schule
- Arbeitsgemeinschaft
- Koordination durch GINKO
1998
1998
wahrscheinlich gesichert
ja, Orientiert sich weitgehend an der expertise der Primärprävention des Substanzmissbrauchs des BMG, trägerübergreifende Kooperation, dienstleistungsorientiertes Angebot, regelmäßige Qualitätsüberprüfung
nein
s. Anlage
nein
ja, s. Dokumentation
- Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
- Informationsvermittlung
- Konzept der Gesundheitsförderung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Gemeinde, Abbau von Zugangsschwellen, Stärkung sozialer Netzwerke, Sensibilisierung der Bürger
- Protektive Faktoren, Konflikt-, Kooperations-, Kontaktfähigkeit, persönl. Ressourcen, Selbstwertgefühl
- Risikofaktoren, Gefährdungssituationen, Überforderung, Verfügbarkeit von Drogen
Div. Kreativmaterialien zur Reflexion eigenen Konsumverhaltens, Interaktionsübungen
Lehrerfortbildungen nach Bedarf
nein
500