Mannheim

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Dezernat für Jugend, Soziales und gesundheit
Name des Ansprechpartners: 
Bernd Hormuth
Funktion des Ansprechpartners: 
Beauftragter für Suchtprophylaxe
Straße/Postfach: 
K1, 7-13; 68159 Mannheim
Postleitzahl: 
68159
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Telefon des Ansprechpartners: 
06212939338
Telefax des Ansprechpartners: 
06212939703
E-Mail des Ansprechpartners: 
bernd.hormuth@mannheim.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.mannheim.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

(Er)leben pur - Projekt zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung in siebten Klassen Mannheimer Schulen

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

(Er) leben pur

Projekt zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung in siebten Klassen Mannheimer Schulen

Konzept und Projektvorstellung

Auftrag: 1999 wurde das Projekt (Er)leben pur erstmals an Mannheimer Schulen mit 15 Schulklassen durchgeführt. Dem voraus erging im November 1997 vom Mannheimer Gemeinderat an die Verwaltung der Auftrag, ein suchtpräventives Angebot für 7. Schulklassen der Mannheimer Schulen zu entwickeln und umzusetzen.

Das Dezernat III, Jugend, Soziales und Gesundheit initiierte daraufhin im Mai 1998 den Arbeitskreis "Suchtprävention an Schulen", bestehend aus dem Dezernat III, dem Gesundheitsamt, heute Fachbereich Gesundheit und dem Drogenverein Mannheim e. V.

Im Gesundheitsamt und im Drogenverein bestanden vergleichbare konzeptionelle Ansätze im Bereich der schulischen Prävention, so dass die inhaltliche Gestaltung und Umsetzung des Projektes bereits zu diesem Zeitpunkt in einem institutionsübergreifenden Team verankert und ausgebaut werden konnte.

Intention: In der Vergangenheit wurde die schulische Suchtprävention in der Regel auf Anfrage der Schulen durchgeführt. Dem Abruf möglicher Einzelmaßnahmen, wie Lehrerkonferenzen, Elternabende oder Projekttage mit den Klassen gingen oft problembehaftete Vorkommnisse im Schulalltag voraus. Dies begünstigte die Denkweise, Probleme auf einzelne Gegebenheiten zu reduzieren.

(Er)leben pur folgt dem Leitbild, dass Suchtprävention und Gesundheitsförderung als Gemeinschaftsaufgaben aller gesellschaftlichen Kräfte zu verstehen sind. Sie können am wirkungsvollsten in den Organisationen und sozialen Systemen realisiert werden, in denen sich Menschen alltäglich begegnen. Diese Institutionen stehen neben dem Elternhaus gleichfalls in sozialer Verantwortung, da sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entscheidend positiv beeinflussen können.

Das Projekt (Er)leben pur zielt auf die Förderung von sozialen und personalen Handlungskompetenzen ab und bezieht neben den Schülerinnen und Schülern deren Umfeld mit ein. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise der Lebenswelt von Jugendlichen kann nur durch die Integration von Pflichtbereich (Schule), Freizeitbereich (Jugendhaus) und Familie realisiert werden.

Dementsprechend bleiben die einzelnen Bausteine des Projektes nicht isoliert als Einzelmaßnahmen nebeneinander stehen, sondern ergänzen sich gegenseitig.

(Er)leben pur will eine Initialzündung für weitere Maßnahmen, auch für das Gemeinwesen der Stadt, geben. Das Gemeinwesen soll für bestehende Probleme von Jugendlichen und die Themen Sucht und Gesundheit sensibilisiert werden.

Das Projekt richtet sich konkret an Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe, deren Eltern und Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer.

Kooperation

(Er)leben pur stellt mit seinem langfristig angelegten und institutionsübergreifenden Ansatz ein Novum in der suchtpräventiven Arbeit in Mannheim dar. Es entstand erstmals eine enge kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Beratungsstellen freier Träger und ab dem Projektjahr 2002 mit der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg außerhalb zeitlich begrenzter Kooperationsprojekte. Verbindungen zwischen Präventionsfachkräften, schulischen Instanzen, Jugendhäusern und anderen Institutionen wurden durch die Projektarbeit neu gegründet bzw. vertieft.

Die Projekt- und Kooperationspartner mit ihren Aufgaben:

Dezernat III, Jugend, Soziales und Gesundheit

  • Gesamtkoordination von (Er)leben pur
  • Öffentlichkeitsarbeit

Fachbereich Gesundheit, Fachbereich Kinder, Jugend und Familie und Drogenverein

Mannheim e. V.

  • Inhaltliche Planung und Ausgestaltung der Projekttage
  • Inhaltliche Planung der Seminare für Lehrkräfte
  • Unterstützung der Schulen bei der Durchführung der Elternabende und 1. Projekttage
  • Evaluation der Maßnahmen

Waldhaus Mannheim, Landesforstverwaltung Baden-Württemberg

  • Ausgestaltung der 2. Projekttage
  • Ausgestaltung der Seminare für Lehrkräfte Schulverwaltungsamt
  • Koordination an der Schnittstelle Schule-Verwaltung Oberschulamt Karlsruhe
  • Unterstützung bei der Planung und Realisierung der Maßnahmen
  • Durchführung der Fortbildungsangebote für Lehrkräfte Gesamtelternbeirat der Mannheimer Schulen
  • Netzwerkarbeit in den Gremien der Elternbeiräte

Jugendzentren des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie und Stadtjugendring e.V.

  • Personelle Unterstützung bei der Gestaltung der Projekttage
  • Bereitstellung von Räumen in den Jugendhäusern zur Durchführung der Maßnahmen

Fachhochschule Mannheim - Hochschule für Sozialwesen

  • Einbindung in ein Studienprojekt in den Wintersemestern 1999/2000 und 2000/2001
  • Mitarbeit bei der Entwicklung von Evaluationsinstrumenten

Die einzelnen Projektphasen

Seminar für Lehrkräfte

Isolierte Programme im Bereich der Prävention unterstützen die Sichtweise, dass auftretende Probleme durch einzelne Personen und Gegebenheiten verursacht sind. Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass Strukturen und Prozesse, die Grundlage einer gesundheitsfördernden Entwicklung sind, ausgeklammert werden. Hier ist es erforderlich, deutlich zu machen, dass eine Entwicklung zur "Gesunden Schule" nur stattfinden kann, wenn dies als Aufgabe von den Lehrkräften wahrgenommen wird. Das 2-tägige Seminar richtet sich an:

  1. Suchtpräventionslehrkräfte
  2. Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer der Projektklassen
  3. Interessierte Lehrkräfte und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Hintergründe sowie die praktische Durchführung der Projektphasen (Elternabend und erster Projekttag) werden im Seminar vermittelt.

Die Aktivierung gesundheitsfördernder Ressourcen an den Schulen fördert das Lernklima, das sich sowohl positiv auf das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler als auch positiv auf die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen auswirkt.

Gesamtelternabend für die Projektklassen

Eltern tragen den größten Anteil der gesellschaftlichen Erziehungsverantwortung. Ihr Erziehungsverhalten spielt neben der Sozialisationsinstanz Schule und dem sonstigen Umfeld eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Selbstwert und Selbstvertrauen der Kinder. Viele Eltern sind durch sich rasch verändernde gesellschaftliche Bedingungen in hohem Maße verunsichert. Die Frage: "Wie schütze ich mein Kind vor Sucht?", spiegelt die Angst vor einer fehlerhaften Entwicklung, die zunächst als Gefahr, die von außen in die Familie kommt, eingestuft wird.

Im Elternabend soll deutlich werden, dass die einzelnen Familien mit ihren Problemen und Sorgen um ihre Kinder nicht alleine dastehen. Der Austausch untereinander, mit der Schule und der Kontakt zu den Fachleuten der Projektgruppe bildet einen Schwerpunkt des Abends. Verhaltensweisen von Jugendlichen in der Pubertät und Beispiele für angebrachte Reaktionen beim Verdacht von Suchtmittelmissbrauch werden nach Bedarf angesprochen.

Hilfsangebote von Schule und Beratungsstellen werden genannt, Art und Umfang der Hilfestellung angesprochen.

Erster Projekttag:

In Anlehnung an entwicklungspsychologische Erklärungsansätze für Suchtentwicklung wird deutlich, dass Suchtmittelkonsum für Jugendliche verschiedene Funktionen haben kann:

  • Stressbewältigung
  • Betäubung
  • Möglichkeiten der Kontaktaufnahme
  • Ablösung von Eltern (Rebellion)
  • Provokation
  • Vorwegnahme von Erwachsenenverhalten
  • Aneignung von sozialen Räumen
  • "Thrill" und Nervenkitzel
  • Erprobung von Grenzen und neuen Erfahrungen1

Vor diesem Hintergrund lassen sich präventive Ansätze nicht auf eine Wissensvermittlung reduzieren. Neben der kognitiven Ebene müssen Motivation und Emotion der Jugendlichen angesprochen werden. Die Einbeziehung sozialpädagogischer Methoden kann die bestehende Vermittlung der Lehrplaninhalte in dieser Altersgruppe curricular ergänzen. Erfahrungen aus dem Alltag der Jugendlichen, Beobachtungen der Umgehensweise mit Suchtmitteln von Erwachsenen und anderen "Vorbildern", Art und Weise der Werbung für Suchtmittel, die Gründe für einen möglichen Suchtmittelmissbrauch und die Möglichkeiten, sich vor einer Suchtentwicklung zu schützen, werden am ersten Projekttag angesprochen und in der Gruppe bearbeitet.

Zweiter Projekttag:

Der Aufbau von personalen und sozialen Kompetenzen, die Jugendliche dazu befähigen, selbst Verantwortung zu übernehmen, bilden die Kernbereiche unserer Konzeption. Suchtprävention und Gesundheitsförderung drohen dabei nicht mehr mit Krankheitsbildern und Negativbotschaften, sondern versuchen statt dessen den Jugendlichen einen positiven Gesundheitsbegriff zu vermitteln. Als grundlegendes Ziel kann heute die Bildung und Förderung von Persönlichkeit als Schutzfaktor gegen eine Suchtentwicklung angesehen werden. Unser Konzept fördert daher gezielt soziale und personale Kompetenzen durch die Entwicklung von:

  • Kooperationsfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Selbst-, Fremd- und Umweltwahrnehmung
  • Gegenseitigen Respekt und Vertrauen
  • Konfliktlösungsstrategien
  • Frustrationstoleranz
  • Kritikakzeptanz
  • Selbstwert
  • Selbstvertrauen

Im Rahmen des erlebnispädagogischen Projekttages werden o.g. Kompetenzen durch systematisches Training innerhalb von Initiativ- und Kooperationsspielen erprobt, thematisiert und reflektiert. Die Alternative, den Projekttag im Waldhaus Mannheim (Käfertaler Wald) durchzuführen, unterbreitet Jugendlichen darüber hinaus die Chance, Natur hautnah zu erleben.

Auswertung

Zur Bewertung des Projektes und dessen Auswirkungen auf die Projektklassen wird nach Abschluss der Projekttage mit den Schülerinnen und Schülern, den Klassenlehrkräften und den Suchtpräventionslehrkräften eine Auswertung durchgeführt.

Evtl. Änderungswünsche und -vorschlage können in der Konzeption für die darauffolgenden Jahre berücksichtigt werden. Zusätzlich hat im Projektjahr 2000/2001 die Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Sozialwesen eine ausführliche Evaluation von (Er)leben pur durchgeführt, die als Anlage beigefügt wurde.

1 Vgl. Hurrelmann, K. et al.; http://www.uni-bielefeld.de/SFB227/pieper/ursache.htm

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • Aus- und Fortbildung von LehrerInnen als MultiplikatorInnen
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Förderung der Lebenskompetenz und der protektiven Faktoren
  • Förderung von Klassengemeinschaft und Schulklima
  • Sensibilisierung der Eltern als Sozialisationsinstanzen
  • Sensibilisierung und Motivation von schulischen Institutionen für Suchtprävention
Gibt es Minimalziele?: 

ja, -Jugendgerechte Vermittlung von sachl. Infos über Wirkungen von Drogen und Ursachen und Entwicklung süchtigen Verhaltens -Basis für gemeinsame Aktivitäten in der schulklasse schaffen -Spaß als Faktor für das Engagement von Jugendlichen im Projekt fördern -Einbeziehung aller Jugendlichen in den Projektablauf. -Bekanntheitsgrad der Jugendfreizeiteinrichtungen bei den Jugendlichen erhöhen. -Hilfsangebote im schulischen und außerschulischen Bereich vorstellen. -Vorstellung von gesundheitsfördernden Methoden in Schulen und Freizeiteinrichtungen.

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Rat
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: (Er)leben pur wird von den Jugendlichen bewertet. Die Ergebnisse werden in die Fortschreibung der Konzeption eingearbeitet.

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

-Sucht als Bestandteil des Lehrplanes in 7. Klassen -Jugendphase zeichbnet sich als Alter aus, in dem... >Grenzerfahrungen gemacht werden >versch. attraktive Rollen ausprobiert werden [Ideal der (Tabak-/Alkohol-)Werbung] >nach neuen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme gesucht wird >eine oftmals konfliktreiche Ablösung vom Elternhaus beginnt >sich Jugendliche eigene soziale Räume aneignen wollen >Jugendliche provozieren >sich Gleichaltrige anderen auf "erwachsene Art" nähern wollen >ein best. Lebensstil, zu dem vermeintlich Drogen gehören, vertreten wird (z.B. cooler Raver)

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Da die Schule einen Pflichtbereich und eine zentrale Sozialisationsinstanz der Jugendlichen darstellt, wurde sie als idealer Umsetzungsort für das Projekt gewählt. Nimmt die Schule am Projekt teil, sind sämtliche (Er)leben-pur-Maßnahmen über das staatl. Schulamt und das Oberschulamt Karlsruhe als schulische Veranstaltung deklariert und abgesichert. Die Lehrkräfte als Zielgruppe werden in einem Seminar geschult, um eigenständig die folgenden Projektphasen mit den Jugendlichen durchzuführen, wobei die Projektgruppe begleitend u. unterstützend zur Seite steht.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

SchülerInnen: -Kontaktaufnahme -Integration in Gruppe -"Thrill" und Nervenkitzel -Erprobung von Grenzen und neuen Erfahrungen -Spaß Lehrkräfte: -Info- und Fortbildungsbedarf im bereich Suchtprävention und Gesundheitsförderung Eltern: -Aufklärungsbedarf im Umgang mit Jugendlichen

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Dezernat III - Jugend, Soziales und Gesundheit (federführend)
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt
  • Schulverwaltungsamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
  • Sonstige
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Land
  • Staatliche Einrichtungen
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1998

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1999

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Unter einbezug versch. Zielgruppen in einem Projekt wurde Erlebnispädagogik mit dem Zusammenspiel von Suchtprävention und Gesundheitsförderung (saluotogener Ansatz) und die Schaffung eines langfristigen allen Mannheimer Schulen zugänglichen Angebots

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Lehrkräfte wurden bisher nur in ihrer Funktion als Suchtpräventionskräfte der Schule angesprochen. Im Rahmen von (Er)leben-pur werden auch KlassenlehrerInnen erreicht. Jugendarbeiter setzen sich durch den Einbezug von Jugendzentren in das Projekt mit den verwendeten Methoden auseinander. Eltern werden ebenfalls nur vereinzelt bei besonders engagierten Schulen in suchtpräventive Maßnahmen einbezogen und werden jetzt in einer eigenen Projektphase angesprochen.

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Die langfristige und besonders intensive Vernetzung von Institutionen der Suchtprävention und Gesundheitsförderung auf kommunaler Ebene.Seit 2001 ist auch die Landesforstverwaltung als Mitglied des Projektteams beteiligt. Die Kombination von Naturerleben im Mannheimer Stadtwald und Suchtprävention/Gesundheitsförderung soll die Effektivität und Attraktivität des Projektes erhöhen.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1988

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Andere, Aus- und Fortbildung von MultiplikatorInnen.
  • Gemeinde, Sensibilisierung der Eltern, Lehrkräfte, Jugendarbeiter. Anstoß zur eigenen Planung, Umsetzung von Suchtpräventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen.
  • Protektive Faktoren, Konflikt-, Belastungs-, Stressbewältigungs-, Kommunikations-, Genuss-, Entspannungs-, Kooperationsfähigkeit, Selbst-, Fremd- u. Umweltwahrnehmung, Förderung von gegenseitigem Respekt/Vertrauen (auch in eigene Person), Konfliktlösungsstrategien, Frustrationstoleranz, Kritikakzeptanz, Selbstwert, Eigen- und Fremdverantwortung etc.
  • Risikofaktoren, Gruppenzwang, Provokation, Erprobung von Grenzen, etc.
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Hochseilgarten mit Kletterausrüstung - Gurte, Helme, Kletterseile, etc., Mannheimer Stadtwald, Jugendzentrum, div. Präsentationsmaterial, Spieluntensilien für Interaktionsspiele,Tagungsreader für Lehrkräfte mit Informationen, Anregungen und Anleitungen.

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

In der Konzeption ist eine zweitägige Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte pro Projektjahr eingeplant. Darüber hinaus werden bei Bedarf Fortbildungen für andere MultiplikatoInnen (z.B. Jugendsachbearbeiter der Polizei, Jugendarbeiter, etc.) im Rahmen des Projektes angeboten.

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre