Main-Taunus-Kreis

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Kinder & Jugend
Name des Ansprechpartners: 
Heidi Schilling
Funktion des Ansprechpartners: 
Amtsleiterin
Straße/Postfach: 
Eddersheimer Str. 4, 65439 Flörsheim
Bundesland: 
Hessen
Telefon des Ansprechpartners: 
06145955150
Telefax des Ansprechpartners: 
06145955198
E-Mail des Ansprechpartners: 
heidi.schilling@floersheim.de
Internetadresse der Kommune: 
http://www.mtk.org

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Kommunale Präventionsarbeit in Flörsheim am Main: "Das kleine ich bin ICH" - Ein Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention an der Grundschule

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

IN KOOPERATION:
Amt für Kinder und Jugend der Stadt Flörsheim
Mobile Beratung Flörsheim
Riedschule Flörsheim
Fachstelle für Suchtprävention Main-Taunus (Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.)

1. Einleitung

Nach wie vor viel zitiert, gelten die "Expertise zur Primärprävention des Substanz-missbrauchs" von 1991 und die drei Jahre später erschienene Fortschreibung als Grundlage der Präventionsarbeit. So sind sich Fachleute einig, dass Suchtprävention nur erfolgreich sein kann, wenn sie frühzeitig ansetzt, langfristig und kontinuierlich durchgeführt wird, Menschen in ihrer Lebenswelt erreicht und umfassend die Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen stärkt. Prävention soll aber nicht nur auf der Ebene der Persönlichkeits-stärkung wirken, sondern auch eine Verbesserung struktureller Bedingungen verfolgen und gesunde Lebensbedingungen herstellen.

So wird Prävention zur Gemeinschaftsaufgabe aller am Erziehungsprozess beteiligter Personen und Institutionen. Isolierte Maßnahmen, kurzfristige Aktionen sind an sich nutzlos. Effektiver ist es, wenn Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden und Institutionen in diesem Bereich vernetzt werden. Hieraus ergibt sich die spezielle Bedeutung der Kommune, da hier Kinder und Jugendliche, aber auch deren Eltern und Familien in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld gestärkt werden können.

Bezüglich all dieser Punkte herrscht - theoretisch - Konsens. Wie sieht jedoch die Um-setzung in der Praxis aus? Dies soll im folgenden Beitrag am Beispiel des Projekts "Das kleine ich bin ICH" - einem Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für die Grundschule - dargestellt werden. Es wurde als ein Baustein der kommunalen Präventionsarbeit in Flörsheim am Main herausgegriffen, da hier die Vernetzung verschiedener Institutionen sowie die praktische Umsetzung der oben genannten Grundlagen von Prävention deutlich werden.

"Das kleine ich bin ICH" wurde von der Fachstelle für Suchtprävention im Main-Taunus-Kreis 1994 im Hinblick auf die Ergebnisse der oben genannten Expertise entwickelt. Die Riedschule in Flörsheim war damals "Modellschule" - hier wird das Projekt seit seinen Anfängen kontinuierlich durchgeführt.

2. "Das kleine ich bin ICH" - Ein Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention in der Grundschule

2.1 Grundlagen und Zielsetzungen des Projekts

"Das kleine ich bin ICH" ist für die 3. Klasse konzipiert und läuft zunächst über ein Schulhalbjahr mit zwei Doppelstunden pro Woche im Sachunterricht. Es wird dort im Lernfeld "Miteinander leben - miteinander umgehen" verortet. Durchgeführt wird es von der Klassenlehrerin und einer entsprechend geschulten Fachkraft. Das Projekt zielt nicht nur auf der Ebene der Kinder auf eine grundsätzliche Stärkung der Persönlichkeit im Bereich der sozialen Kompetenzen, sondern ist auch als Fortbildungsmaßnahme für die Lehrkräfte zu sehen. Diese haben durch die Zusammenarbeit mit einer externen Fachkraft die Möglichkeit, die Klasse aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten sowie Interaktionen und Rollen innerhalb der Klasse umfassender zu reflektieren. Auch können sie die erworbenen Kenntnisse und Methoden nach Ablauf des Halbjahres eigenständig in ihren Unterrichts-alltag integrieren. Inhalte des Projekts sollen dementsprechend über den Zeitraum des 3. und 4. Schuljahres von ihnen fortgeführt werden. Dabei werden sie von der Fachstelle für Suchtprävention und dem Staatlichen Schulamt beraten und unterstützt.

Die Zusammenarbeit von Schule und Fachstelle im Rahmen der Projektdurchführung bietet außerdem die Möglichkeit, das Projekt in ein "präventives Gesamtkonzept" einzubetten. Erfolgreiche Präventionsarbeit erfordert langfristige und kontinuierliche Maßnahmen - sowohl im Sinne von individuellen als auch strukturellen Arbeitsansätzen. So kann es nicht nur darum gehen, Kinder zu stärken - auch die Lern- und Lebensbedingungen in der Schule und der Gemeinde sollen im Rahmen der Gesundheitsförderung gestaltet werden.

Das Projekt verfolgt demnach Zielsetzungen auf verschiedenen Ebenen:

  • Schülerinnen und Schüler

Über einen spielerischen Ansatz soll insgesamt die Persönlichkeitsstruktur und die Entwicklung von Handlungskompetenzen der Schüler und Schülerinnen gefördert werden. Dies umfasst die Steigerung der Selbständigkeit sowie des Selbstvertrauens, eine erhöhte ganzheitliche Selbst- und Fremdwahrnehmung, das Einüben konstruktiver Konflikt- und Streitlösestrategien sowie eine Verbesserung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. Die Stärkung dieser personalen "Schutzfaktoren" dient im Sinne der Prävention der Verhinderung ausweichender Verhaltensweisen, wie Konsum von Suchtmitteln oder Anwendung von Gewalt.

Durch die gemeinsamen Aktivitäten im Projekt wird auch das Klassenklima positiv beeinflusst und der Gruppenzusammenhalt gestärkt.

  • Lehrerinnen und Lehrer

Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten sowohl durch die Fortbildungen als auch durch die praktische Umsetzung des Projekts in ihrer Klasse ein umfassendes Verständnis von den Notwendigkeiten und Möglichkeiten präventiver Arbeit im Schulalltag. Über den Zuwachs theoretischen Wissens im Bereich "Suchtprävention" hinaus erhalten sie Kenntnis von vielfältigen Methoden (Fantasiereisen, Rollenspiel, pantomimisches Darstellen, nonverbale und körperorientierte Kommunikationsübungen), die auch nach Ende des Projektes vielseitig einsetzbar und in den allgemeinen Unterrichtsablauf integrierbar sind.

  • Eltern

Über die Elternarbeit, z.B. auf Elternabenden, findet eine Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Belange der Kinder im Sinne von Gesundheitsförderung statt. Das Projekt soll eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen und Zielen der Prävention anregen. Häufig wird im Rahmen der Elternabende das Bedürfnis nach einer vertieften Beschäftigung mit den eigenen Erziehungsstilen und z.B. dem Umgang der Kinder mit Süßigkeiten, Fernsehen u.a. geäußert. Da dies im Rahmen der Elternabende nur bedingt möglich ist, werden Tages- und Wochenseminare für interessierte Eltern zum Thema "Starke Kinder brauchen starke Eltern" angeboten.

  • Institution Schule

Darüber hinaus soll das Projekt Ausstrahlungseffekte auf die Schulgemeinde insgesamt haben. Unter Präventionsgesichtspunkten geht es hierbei um das Verständnis von Schule als "Ort des Lebens und Lernens". Dies betrifft auch die strukturellen Bedingungen. So ist zu beobachten, dass Schulen, die "Das kleine ich bin ICH" als Teil ihres Schulprogramms verstehen auch darüber hinaus Grundgedanken und -elemente von Prävention in des Schulalltag integrieren.

2.2 Themenschwerpunkte und Inhalte

Kennenlernen / Vertrauen schaffen: Zu Beginn des Projekts steht das Kennenlernen von Projektleiter/-innen und Schüler/-innen im Mittelpunkt. Eine vertrauensvolle Atmosphäre ist für den weiteren Projektverlauf und als Basis für die Interaktionsübungen von großer Bedeutung.

Gefühle wahrnehmen und ausdrücken: Je besser sich die Kinder ihrer Gefühle bewusst werden, um so besser können sie diese akzeptieren und zum Ausdruck bringen. Während des Projekts werden u.a. fünf Grundgefühle (Freude, Trauer, Angst, Wut, Langeweile) und der individuelle Umgang mit ihnen thematisiert.

Kommunikation und Kooperation: Verbale und nonverbale Kommunikationsmuster werden ausprobiert. Die Kinder lernen z.B. einander Rückmeldung zu geben, ohne dass dies für die anderen verletzend sein muss. Durch Interaktionsspiele wird das soziale Klima in der Klasse positiv beeinflusst.

Selbstbewusstsein, Selbst- und Fremdwahrnehmung: Im Kreis der Gruppe wird eine realistische Einschätzung der eigenen Stärken und Fähigkeiten angestrebt. Im Spiegel der Gruppe haben die Kinder die Möglichkeit, ihr Selbstbild mit dem Fremdbild zu vergleichen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Konsummuster im Alltag: Der Umgang mit Fernsehen, Naschen, Computer-Spielen, Medikamenten o.ä. kann im 4. Schuljahr von der/m Klassenlehrer/in thematisiert werden. Die Fachstelle bietet hier Unterstützung an.

Methoden:
Rollenspiele, Interaktions- und Wahrnehmungsübungen, Streitschlichtungs- und Mediationsmodelle, Phantasiereisen, Kooperationsspiele, Gesprächskreise, Erstellen eines "Stimmungsbarometers", Übungen und Geschichten zu den einzelnen Gefühlsbereichen, Übungen zu Körperwahrnehmung und Bewegung...

2.3 Durchführung und Projektverlauf

1. Fortbildungsveranstaltungen und Praxisbegleitung

Die Durchführung des Projekts beginnt mit der Fortbildung zu Beginn des Projekts. Nach zwei bis drei Wochen sollte ein Treffen mit dem Projekt-Team (Lehr- und Honorarkraft) sowie der Fachstelle stattfinden. Dieses erste Treffen dient dazu, festzustellen, ob das Projekt auf dem "richtigen Weg" ist sowie die Art der Zusammenarbeit innerhalb des Projekt-Teams abzustimmen etc. Dieses erste Treffen sollte unbedingt statt finden. Alle weiteren Treffen zwischen Fachstelle und Projekt-Team finden je nach Bedarf, bzw. auf Anfrage des Projekt-Teams statt.

In der Mitte des Projektzeitraumes gibt es ein Gesamttreffen aller Beteiligten. Dieses Treffen dient dem Erfahrungs- und Materialaustausch. Zu dieser Zeit erfolgt auch die Einladung für die zweite Fortbildung am Ende des Projekts.

2. Elternarbeit

Hat bis dato kein Elternabend statt gefunden, sollte ein solcher innerhalb der ersten zwei bis drei Wochen durchgeführt werden. Auf diesem Elternabend werden die Eltern über das Projekt informiert. Sie haben hier auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.

Gegen Ende des Projekts gibt es im Rahmen eines zweiten Elternabends die Möglichkeit, ein Resümee zu ziehen und die Frage zu beantworten, inwieweit die Projektinhalte weiterhin in den Unterrichtsalltag integriert werden können. An diesem Elternabend ist die Anwesenheit der Fachstelle in der Regel nicht nötig, da es hier eher um klassenspezifische Fragestellungen geht.

3. Begleitung der Honorarkräfte

Weiterhin ist es empfehlenswert, dass die Honorarkräfte untereinander oder zusammen mit der Fachstelle in Kontakt stehen, um sich so auszutauschen. Die Fachstelle lädt daher regelmäßig zu Team-Treffen ein.

4. Projektdurchführung in der Klasse

Das Projekt umfasst 15 Doppelstunden. Über ein Schulhalbjahr wird wöchentlich jeweils eine Doppelstunde (2 mal 45 Minuten) für das Projekt genutzt. In diesen Stunden sind Lehr- und Fachkraft in der Klasse anwesend. Hinzu kommen pro Woche eine Stunde Vor- und Nachbereitungszeit im Projekt-Team.

Die einzelnen Unterrichtseinheiten werden von der Lehr- und Fachkraft gemeinsam vor- und nachbereitet. Dem Team wird im Rahmen der Einführungsfortbildung ein Arbeitsordner mit zahlreichen Übungen und Spielideen und Unterrichtsvorschlägen überreicht. Ausgewählt werden kann aus einer Fülle von Materialien. Die Stärke des Projekts besteht demnach darin, dass individuell auf die Gegebenheiten in der Klasse eingegangen werden kann.

Generell sollten die Unterrichtsstunden nach demselben Muster ablaufen. Feste Rituale sind wichtig.

Bei der Planung der nächsten UE können folgende Fragen hilfreich sein:

  • Was ist das Ziel der UE?
  • Welche Methoden erscheinen besonders geeignet?
  • Was wurde bei der letzten UE beobachtet?

Die Nachbereitung kann sich an folgenden Leitfragen orientieren:

  • Welche Beobachtungen wurden gemacht in Bezug auf einzelne Kinder?
  • Bezüglich der Kommunikations- und Interaktionsstrukturen?
  • Welche Übungen wurden von den Kindern wie aufgenommen?
  • Was ist Lehr- und Fachkraft aufgefallen?
  • Unterscheiden sich die Wahrnehmungen?
  • Was soll in der nächsten UE berücksichtigt werden?

6. Öffentlichkeitsarbeit

Zum Abschluss des Projekts sollte zumindest an einer Schule eine Pressekonferenz statt finden. Hier soll das Projekt vorgestellt und damit der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

7. Auswertung und Weiterführung des Projekts

Die Auswertung sollte sowohl schulintern als auch schulübergreifend erfolgen. Es muss geklärt werden, ob die Schule auch im darauffolgenden Jahr an der Projektdurchführung teilnimmt. Desweiteren sollen die Klassenlehrer/innen das Projekt eigenständig weiterführen, also bestimmte Elemente und Inhalte beibehalten. Um sie hier weiter zu unterstützen, bietet die Fachstelle in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt regelmäßige Treffen und Fortbildungen an.

2.4 Besondere Merkmale des Projekts
  • Das Projekt wirkt auf verschiedenen Ebenen: Es hat das Ziel die individuellen Handlungs- und sozialen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu erweitern, die Eltern und Lehrer/innen für das Thema Suchtprävention zu sensibilisieren sowie positive Ausstrahlungseffekte auf die Institution Schule zu bewirken.
  • Das Projekt ist langfristig angelegt und setzt frühzeitig an. Es läuft zunächst über ein Schulhalbjahr mit zwei Schulstunden pro Woche mit dem Ziel verschiedene Elemente auch über das 3./4. Schuljahr hinaus in den Schulalltag zu integrieren und das Projekt an der Schule zu etablieren.
  • Das Projekt ist als ein Element innerhalb der kommunalen Präventionsarbeit zu sehen und kann flexibel im Rahmen der Ressourcen und Gegebenheiten der Schule und der Gemeinde gestaltet werden. Als besonders effektiv erweist sich z.B. in Flörsheim die enge Verknüpfung mit der Jugendarbeit vor Ort.

3. "Das kleine ich bin ICH" in Flörsheim: Kooperation und Vernetzung der Institutionen

Um die präventive Arbeit effizienter zu gestalten und Maßnahmen besser zu koordinieren, wurden ab 1995 Fachstellen für Suchtprävention in hessischen Landkreisen eingerichtet, die anteilig von Land und Kreis finanziert werden. Die Rahmenkonzeption für diese Fachstellen wurde 1994 vom Hessischen Ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit verabschiedet. Auch im Main-Taunus-Kreis wurde 1995 die Fachstelle für Suchtprävention eingerichtet. Sie ist als eigenständiger Arbeitsbereich dem Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe angegliedert. Träger ist der gemeinnützige Verein "Jugendberatung und Jugendhilfe e.V." mit Sitz in Frankfurt.

Die Fachstelle für Suchtprävention/MTK begleitet Projekte in Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen, Jugendzentren, Vereinen usw. Zielgruppen sind neben den Kindern und Jugendlichen vor allem die Multiplikatoren/-innen.

Das Projekt "Das kleine ich bin ICH" wird von der Fachstelle kreisweit an Grundschulen initiiert und begleitet.

In Flörsheim speziell für Prävention zuständig ist die "mobile beratung Flörsheim". Sie wurde im Februar 2000 als neue Stelle in der kommunalen Jugendarbeit der Stadt eingerichtet. Der Magistrat der Stadt und das Amt für Kinder und Jugend haben gemeinsam mit dem Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe im Main-Taunus-Kreis ein spezielles Konzept für sie Flörsheimer Jugendarbeit entwickelt. Die Arbeitsfelder sind Kinder- und Jugendarbeit, Prävention, Beratung und Aufsuchende Arbeit.

An den Grundschulen in Flörsheim wird das Projekt "Das kleine ich bin ICH" bereits seit 1995 durchgeführt. Seit letztem Jahr haben das Amt für Kinder und Jugend, die Fachstelle für Suchtprävention und die "mobile beratung" für die Riedschule ein neues Personalmodell für die Durchführung des Projekts auf den Weg gebracht. Alle dritten Klassen können dadurch ohne finanziellen Schwierigkeiten an diesem Projekt teilnehmen. In ein bis zwei Klassen wird "Das kleine ich..." vollständig vom Mitarbeiter der mobilen beratung in Kooperation mit der jeweiligen Klassenlehrerin durchgeführt. Dies trägt zum einen zur Kostenentlastung für die Grundschule bei. Außerdem stärkt es die ohnehin gute Zusammenarbeit der Riedschule mit der mobilen beratung.

3.1 Die Kooperationspartner

Stadt Flörsheim am Main /
Amt für Kinder & Jugend
Eddersheimer Str. 4
65439 Flörsheim am Main
Telefon: 06145/955150
Telefax: 06145/955198
e-mail: kinder+jugend@floersheim-main.de
Ansprechpartnerin: Frau Heidi Schilling

Riedschule Flörsheim
Hauptl.-Urson-Str.
65439 Flörsheim am Main
Telefon: 06145/502570
Telefax: 06145/502580
Ansprechpartnerin: Schulleiterin Frau Benig

Fachstelle für Suchtprävention
Main-Taunus-Kreis
Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.
Hattersheimer Str. 4
65719 Hofheim
Telefon: 06192/995962
Telefax: 06192/995989
e-mail: zjsmtk-praevention@jj-ev.de
Ansprechpartnerin: Frau Melanie Forgas

Mobile beratung Flörsheim
Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.
Eddersheimer Str. 4
65439 Flörsheim am Main
Telefon: 06145/955152
Telefax: 06145/955198
e-mail: markus.singer@floersheim-main.de
Ansprechpartner: Herr Markus Singer

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Lebenskompetenz fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, In Bezug auf Schüler/innen: - Erweiterung der Handlungskompetenz - Förderung der Kommunikations-und Kooperationsfähigkeit - Verbesserte Fremd- und Selbstwahrnehmung - positive Beeinflussung des Klassenklimas - Stärkung des Gruppenzusammenhalts In Bezug auf Lehrer/innen und Fachkräfte: - Vermittlung von Kenntnissen im Bereich Suchtprävention - Neue Möglichkeiten der Reflexion durch Zusammenarbeit im Team aufzeigen - Kennenlernen neuer Unterrichtsformen und –methoden In Bezug auf die Eltern: - Anregung zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Suchtprävention und Soziale Kompetenz“ - Sensibilisierung für die Ziele des Projekts In Bezug auf die Schule: - Verstärkte Kooperation mit anderen Institutionen / Öffnung nach außen - Erarbeiten eines Gesamtkonzepts im Bereich Prävention

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Schule und Jugendarbeit
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Inhaltlich wird das Projekt gemeinsam mit den Kindern gestaltet. Die Schwerpunkte ergeben sich auf-grund der Klassensituation und der Bedürfnisse und Ressourcen der Kinder. Teilweise werden die Kinder aktiv in die Planung und Gestaltung der einzelnen Projektstunden miteinbezogen.

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Vorrangige Zielgruppe sind Grundschüler/innen. Die Grundschule ist eine der wenigen Instituti-onen, die (fast) alle Heranwachsenden erfasst und in der die Entwicklung jedes Kindes beo-bachtet und günstig beeinflusst werden kann. Sie kann somit einen Beitrag dazu leisten, die Kinder nach Möglichkeit zu stärken, um so – neben Rechnen, Lesen und Schreiben – auch wichtige soziale Kompetenzen zu vermitteln. Durch die Stärkung der Ressourcen der Kinder (Selbstwertgefühl, Eigenaktivität, Beziehungs- und Konfliktfähigkeit, etc.) sollen die Heranwach-senden in die Lage versetzt werden, Belastungen und Herausforderungen besser zu bewälti-gen. Als besonders wirksam erweisen sich diese Maßnahmen, wenn sie frühzeitig beginnen und den Erziehungsprozess als solchen begleiten.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Das Projekt „Das kleine ich bin ICH“ findet mit zwei Schulstunden pro Woche über den Zeitraum eines halben Jahres im Regelunterricht der 3. Klassen statt. Das Projekt ist im Sachunterricht verortet, laut Rahmenlehrplan im Lernfeld „Gemeinsam leben und lernen“. Die Kinder der Klas-se nehmen an diesem Unterricht genauso teil wie am Mathematik- oder Musikunterricht. Die Planung und Durchführung wird gemeinsam mit der Schulleitung und den Klassenlehrer/innen geplant und koordiniert, die Eltern entsprechend informiert. Das Projekt wird vom Staatlichen Schulamt für den Main-Taunus-Kreis entsprechend unterstützt und von der Fachstelle für Suchtprävention Main-Taunus für alle Grundschulen im Kreis angeboten.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Die Schule und speziell die Klasse stellt ein wichtiges soziales Lernfeld für die Kinder dar. Hier treffen sie auf Gleichaltrige, müssen ihre Position in der Gruppe finden, alltägliche Konflikte lö-sen, sich behaupten lernen und auch Kompromisse eingehen können. Das Projekt mit den Schwerpunkten „Kennenlernen, Vertrauen schaffen“, Kommunikation & Kooperation“, „Gefühle wahrnehmen und ausdrücken“ unterstützt die Kinder hierbei.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Kursleiter / Kursleiterinnen (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Interkommunale Zusammenarbeit
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1995

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1995

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Einbetten eines Projekts zur Sucht- und Gewaltprävention in den Regelunterricht der Grundschulen, ergänzend Angebot von Fortbildungen für Lehrer/innen sowie Infoveranstaltungen und –seminare für Eltern, direkte Zusammenarbeit von Lehrer und Sozialpädagoge/Jugendpfleger im Rahmen des Pro-jekts sowie stärkere Vernetzung der Institutionen und Personen.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

nein

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde
  • Protektive Faktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Im Rahmen des Projekts werden den Lehr- und Fachkräften Unterrichtsmaterialien als Arbeits-hilfe zur Verfügung gestellt.

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Von der Fachstelle für Suchtprävention werden im Rahmen des Projekts angeboten: Für die Lehrer/innen: - Fortbildung für teilnehmende Lehrkräfte über 2x 5 Std. vor Beginn des Projekts zur allge-meinen Einführung in das Thema „Suchtprävention“ sowie konkret in das Projekt - Fortbildung über 1x 5 Std. am Ende des Projekts zur Nachbereitung sowie zur Frage der Umsetzbarkeit in den „normalen“ Unterricht - Unterstützung und Beratung bei der Weiterführung des Projekts im 4. Schuljahr Für Eltern: - Elternabende vor Beginn des Projekts zur ersten Information sowie weitere Elternabende und Gesprächskreise im weiteren Verlauf je nach Interesse. - Wochenendseminare für Eltern zum Thema „Suchtprävention im Kindesalter“ etc. Für Honorar- und Fachkräfte: - Einführung in das Projekt je nach Ausbildung und Erfahrung - Angebot einer monatlichen Praxisbegleitung in der Gruppe

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre