Löbau-Zittau

Typ: 
Landkreis
Einreichende Dienststelle: 
Teamleiterin im SG Kinder- und Jugendförderung; Beauftragte für Jugendschutz im Landkreis, Förderung freier Träger, Landratsamt Löbau-Zittau; Jugendamt, Koordinationsstelle Suchtprävention im Landkreis Löbau-Zittau
Name des Ansprechpartners: 
Frau Andrea Rüdiger
Straße/Postfach: 
Hochwaldstraße 29, 02763 Zittau
Bundesland: 
Sachsen
Telefon des Ansprechpartners: 
03583722511
E-Mail des Ansprechpartners: 
andrea.ruediger@lra-loebau-zittau.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.lra-loebau-zittau.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Auf- und Ausbau einer kinder- und jugendspezifischen Arbeit zur Suchtprävention, Ausbildung von Multiplikatoren in Form von Jugendschutzhelfern an Schulen, Aufklärungsveranstaltungen für Schüler, Lehrer und Eltern, Durchführung von Projekttagen.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Der Wettbewerbsbeitrag setzt sich aus mehreren Modulen zusammen, welche eigenständig oder in Kooperation verschiedener Träger angeboten werden. Dabei wird angestrebt, möglichst den gesamten Landkreis Löbau-Zittau flächendeckend zu erreichen.

Durch die sehr hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen aber auch durch die Grenznähe, welche Umschlagplatz für bestimmte Drogen ist, sind gerade Kinder und Jugendliche in unserem Landkreis besonders gefährdet. Dies war unter anderem ein Grund einen Arbeitskreis Suchtprävention ins Leben zu rufen und im Januar 2001 einen Anlaufpunkt, die Koordinationsstelle Suchtprävention zu schaffen.

Am Bundeswettbewerb möchten wir mit nachfolgenden Beiträgen teilnehmen:

  • "Ambulante Dienste - Beratungs- und Koordinationsstelle für Kinder und Jugendliche, die von seelischer Behinderung sowie von Suchtmittelabhängigkeit bedroht sind"
  • Ausbildung von Jugendschutzhelfern an möglichst allen Mittelschulen des Landkreises, in Form von Lehrgängen. Die Schüler erhalten nach Absolvierung und erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat und einen Ausweis (ähnlich der Jugendleitercard).
  • Weiterführung von Aufklärungsveranstaltungen an Schulen des Landkreises. Seit mehreren Jahren werden an den Schulen des Landkreises durch freie Träger und das Kreisjugendamt Präventionsveranstaltungen zu Drogen durchgeführt. Die Nachfrage ist ständig gestiegen und inzwischen durch die Anbieter allein nicht mehr im vollem Umfang leistbar. Wir waren deshalb dankbar, dass nun auch gleiche Angebote von der Polizei unterbreitet werden. Ähnliche Veranstaltung bieten wir weiterhin für Eltern (meist als Bestandteil des Elternabends in der Schule), für Beratungslehrer, Erzieher und Sozialarbeiter/Sozialpädagogen als Multiplikatoren an.
  • Kinder- und jugendgerechte Kulturveranstaltungen zum Thema Sucht (Theaterstücke, Antidrogendisko, Buchlesungen). Diese Veranstaltungen führen wir an Schulen, in Freizeiteinrichtungen oder in Veranstaltungshäusern des Landkreises durch. Gut angenommen werden auch Projekttage für Schulen zur Thematik Drogenprävention.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

nein

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention des Landkreises
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Wenn ja, wie ist die geschehen (bitte beschreiben)? Mehrere Träger mit Freizeiteinrichtungen unseres Landkreises starteten vor einigen Jahren den Versuch in der gesamten Einrichtung, in verschiedenen Räumen und/oder zu bestimmten Zeiten suchtmittelfreie Freizeitangebote, also ohne Tabak und Alkohol, zu unterbreiten. Diese Angebote wurden sehr gut angenommen, was zu einem weiteren Ausbau solcher Maßnahmen führte. Die Ausbildung von Jugendschutzhelfern sowie Aufklärungsveranstaltungen wurden von Schülern selbst angeregt. Außerdem starteten wir Umfragen an Schulen. (Muster des Fragebogens liegt bei)

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Unsere Zielgruppe liegt zwischen Kindern bis Erwachsenen und ist damit sehr groß gefächert, wobei sich das Hauptaugenmerk auf Jugendliche ab 12 Jahren richtet. Gründe für diese Auswahl war und ist, dass gerade auf die Altersgruppe zwischen 12 und 15 Jahren noch erzieherisch, zum Teil in spielerischer Form, zum anderen durch Aufklärung, eingewirkt werden kann und sich deren suchtmittelfreies Leben auf die nachfolgende Generation positiv auswirkt. In der heutigen Gesellschaft sind die Eltern leider oft überfordert diese Aufgaben selbst wahrzunehmen.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Eine große Rolle dabei spielen Öffentlichkeitsarbeit und natürlich ansprechende, interessante Angebote. In verschiedenen Freizeiteinrichtungen ist das Klientel bereits vorhanden und vergrößert sich durch Mundpropaganda. In Schulen wird das Klientel über Schulsozialarbeiter erreicht oder über Beratungslehrer und auf Fortbildungen wird mit entsprechender Werbung neugierig gemacht. In einer Einrichtung wird das Klientel über Beratungsstellen erreicht. Um das Ziel zu erreichen sind die Besucher an feste Verhaltensregeln gebunden.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Vorrangig an dem Bedürfnis über Probleme, Träume, Wünsche zu sprechen oder Selbstbewusstsein zu stärken, Strategien zur Konfliktbewältigung ohne Suchtmittel und Gewalt zu erlernen.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Gleichaltrige / Peers
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Schulen
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt (federführend)
  • Sozialamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Ärzteschaft
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
  • Sportvereine
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1997

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1998

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Mit der neu zu schaffenden Beratungs- und Koordinationsstelle sollen Kinder, Jugendliche und Eltern gemeinsam betreut und beraten werden können. Gemeinsame Mahlzeiten sollen, als eine familienergänzende Komponente, ein fester Bestandteil für die Treffen werden, um Verluste an sozialen Kontakten zu kompensieren. Eine weitere Neuerung wird die schulische Unterstützung bei Hausaufgaben und beim Lernen, sowie erweiterte Freizeitangebote im musischen und kreativen Bereich.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Neuerungen wurden unter Pkt. 5.1. erläutert. Durch eine kooperative Zusammenarbeit aller Mitglieder der Arbeitsgruppe Suchtprävention und die Koordinierung der Angebote kann die Arbeit ständig qualitativ verbessert werden, da nicht mehr die Quantität für den Einzelnen im Vordergrund steht.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 2001

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Im Landkreis Löbau-Zittau liegt die Arbeitslosigkeit bei über 40%. Gewalt und Drogenkonsum liegen an der Tagesordnung. An der unmittelbaren Grenze zu Polen und Tschechien wurden bisher die größten Rauschgiftfunde gemacht, was auch auf einen hohen Umschlag im Landkreis schließen lässt. Jeder zweite Jugendliche im Alter von 15 Jahren hat bereits einmal Drogen konsumiert und 2 von 3 Jugendlichen geben an, dass sie ohne Probleme illegale Drogen besorgen könnten.

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde, ? Stärkung sozialer Netzwerke
  • Protektive Faktoren, ? Konfliktfähigkeit, ? Selbstwertgefühl, Verantwortung für eigenen Körper ? soziale Kontakte ? Unterstützung Anderer
  • Risikofaktoren, ? Verfügbarkeit von Drogen ? Gefährdungssituationen ? Flucht in Scheinwelten
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Schulungsmaterial, Bücher, Broschüren, Filme, CD’s, Musikinstrumente, Bastelmaterial, Theatergruppen und Anleiter, Video, Kamera, Sportgeräte,

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Erfahrungsaustausch in der Arbeitsgruppe Suchtprävention Teilnahme an Fortbildungen der Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz Sachsen e.V. Teilnahme an Fortbildungsangeboten für Sozialarbeiter im Landkreis (hierfür werden Dozenten mit hervorragender Fachkenntnis eingebunden) Supervisionen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

keine Antwort

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

20