Konstanz

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Einreichende Dienststelle: 
Stabsstelle des Oberbürgermeisters
Name des Ansprechpartners: 
Christa Albrecht
Funktion des Ansprechpartners: 
Frauenbeauftragte
Straße/Postfach: 
Kanzleistraße 15; 78462 Konstanz
Postleitzahl: 
78462
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Telefon des Ansprechpartners: 
07531900285
Telefax des Ansprechpartners: 
07531900295
E-Mail des Ansprechpartners: 
AlbrechtC@stadt.konstanz.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.stadt.konstanz.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

VOLL SCHLANK ein Suchtpräventionsprojekt für Jugendliche

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags"VOLL SCHLANK" ein Suchtpräventionsprojekt für Jugendliche

Vorbemerkung

ESS-STÖRUNGEN werden, trotz Anstieg der Zahlen, entweder verharmlost oder tabuisiert. Offizielle Schätzungen gehen von 500.000 - zwei Millionen Betroffenen aus, meist Mädchen und Frauen. Jungen sind eins bis fünf Prozent aller Betroffenen. Magersucht und Bulimie zählen zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen, zehn Prozent der magersüchtigen Mädchen sterben. Chronische Ess-Störungen haben schwere gesundheitliche Folgeschäden, die immense Kosten verursachen.

Ess-Störungen sind deshalb so gefährlich, weil sie fließend und oft unbemerkt in eine Sucht münden, die gesellschaftlich akzeptiert oder sogar gefördert wird. Eine Sucht, schlank und attraktiv zu sein, um dem herrschenden Schönheitsideal zu entsprechen und um Anerkennung zu bekommen.

Über 50% der 13-18 jährigen Mädchen haben mindestens eine Diät gemacht, ebenso 25% der Jungen gleichen Alters. Sieben Prozent aller Jugendlichen haben ein- oder mehrmals künstlich erbrochen.

Die Ursachen sind vielschichtig: Gesellschaftliche Bedingungen, familiäre Aspekte, Persönlichkeitsstörungen und genetische Faktoren werden diskutiert. Die auslösenden Risikofaktoren sind immer: Weiblich sein und Pubertät. Gerade in der Pubertät werden die Weichen gestellt für eine oft erst später auftretende Ess-Störung.

Projektbeschreibung

Das Projekt „VOLL SCHLANK" - ein Theaterstück für Jungen und Mädchen thematisiert nicht nur Ess-Störungen sondern Suchtverhalten allgemein.

Zum Theaterstück:

Im Rahmen der Suchtprävention richtet sich das Theaterstück "Voll Schlank" an Mädchen und Jungen im jugendlichen Alter, aber auch an Eltern und Lehrerinnen. VOLL SCHLANK bietet einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht und eine Hilfe zur eigenen Orientierung. Die Jungen sollen sich durch die Thematisierung der "männlichen Droge" Alkohol angesprochen fühlen. Wichtig ist die therapeutisch-pädagogische Nachbesprechung, die von einer Frau und einem Mann geleitet werden soll. Für die Aufführung an Schulen werden zwei Schulstunden benötigt, eine knappe Stunde für das Theaterstück und eine weitere Stunde für die Nachbesprechung. Mit VOLL SCHLANK möchten die Projektpartner an Schulen und Einrichtungen der offenen Jugendhilfe in der Region auftreten. Im Anschluss an das Theaterstück (eine Doppelstunde wird benötigt) ist die Möglichkeit des Gespräches mit den Jugendlichen vorgesehen. Dafür stehen ein Theaterpädagoge und eine Theaterpädagogin zur Verfügung. Ohne Anwesenheit der Klassenlehrer und Lehrerinnen sollen die Jugendlichen angeleitet durch den offenen Schluss des Theaterstücks in ein Gespräch über Süchte und ihre Probleme kommen. Das Stück spricht weibliche und männliche Jugendliche gleichermaßen an. Insoweit berücksichtigt es den Gedanken des Gender Mainstreaming.

Ziele des Suchtpräventionsprojekts

Zentrales Thema ist die Suche nach der eigenen Identität, die Akzeptanz des sich verändernden Körpers, die Beziehung zu den Eltern, das erste Verliebt sein, Freundschaften und was wirklich wichtig ist im Leben.

VOLL SCHLANK gibt Denkanstösse um gemeinsam mit den Jugendlichen über folgende Fragen dieses komplexen Themas ins Gespräch zu kommen und persönliche Antworten zu finden. Vieles im Stück, auch der Schluss, bleibt offen und bietet Raum für eigene Fantasien.

  • Kann ich mich, so wie ich bin, akzeptieren?
  • Fühle ich mich wohl in meiner Haut, in meinem Körper?
  • Was bedeutet es für mich, schön, schlank und attraktiv zu sein?
  • Wie sehe ich das beim anderen Geschlecht?
  • Fühle ich mich zugehörig und anerkannt in der Schule, in meinem Freundeskreis?
  • Was erwarte ich von meinen Eltern oder Lehrerinnen?
  • Welche Beziehung habe ich zum Essen, zu Drogen, zu Alkohol?
  • Was ist wichtig in meinem Leben?
Projektdurchführung

Das Projekt ist mit 50 Aufführungen an Schulen und offenen Freizeittreffs über einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt. Über ein ansprechendes Programmheft wird es an Schulen und Freizeiteinrichtungen angeboten. Die organisatorische Abwicklung erfolgt über die Projektkoordinatorin (Büro der Frauenbeauftragten, Stadt Konstanz).

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Gesundheitsförderung und Prävention bei Jugendlichen

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Frauenbeauftragte der Stadt Konstanz
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Proben des Theaterprojekts vor Schulklassen und Jugendgruppen

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Jugendliche sind auf der Suche nach einer eigenen Identität. Sie müssen lernen, den sich verändernden Körper und das Erwachsenwerden zu akzeptieren. Für sie sind Hilfestellungen und Orientierungen von großer bedeutung, weil sie im Umbruch sind.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Das Theaterstück VOLL SCHLANK wird über die Schulen und Jugendzentren angeboten. An das Theaterstück schließt sich eine theaterpädagogische Betreuung an.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Das Bedürfnis akzeptiert und anerkannt zu sein und wie Jugendliche damit umgehen. Es soll Raum für die eigenen Fantasien bleiben.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Fachöffentlichkeit
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe
  • Schulen
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • AG Mädchenarbeit (Mitglied im JHA) (federführend)
  • Frauenbeauftragte (federführend)
  • Gesundheitsamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Krankenkassen
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Interkommunale Zusammenarbeit
  • Suchtprävention des Kantons Thurgau/grenzüberschreitendes Projekt
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

2000

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

2002

Dabei Handelt es sich nach der Konzeption um ein:: 

VOLL SCHLANK soll über einen Zeitraum von zwei Jahren als Suchtpräventionsprojekt an Schulen und Freizeiteinrichtungen für Jugendliche angeboten werden. Geplant sind 50 Auftritte in der Bodenseeregion und der grenznahen Region (Kanton Thurgau).

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Wir setzen das Theater als Methode ein. Es ist Ausgangspunkt für die Arbeit in Kleingruppen. Themenzentrierte Weiterarbeit, die theaterpädagogisch begleitet wird.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Ein so gezieltes Angebot gab es für Jugendliche in Schulklassen im Landkreis und in der Stadt Konstanz noch nicht.

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Das neue Konzept ist ein systemisches, flächendeckendes Angebotfür Schulen. Mit dieser personalkommunikativen Strategie ist Prävention eher möglich. Das Thema Essen ist ein unverfängliches Thema über das eher ein Einstieg in süchtige Muster leichter fällt

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

nein

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Im Arbeitskreis Sucht beim Landkreis Konstanz - hier ist auch die Stadt Konstanz Mitglied - ist eine positive Bedarfsprüfung erfolgt

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren, Ein gestörtes Selbstwertgefühl bildet eine gute Ausgangsbasis für Magersucht, Bulimie, Fressucht.
  • Risikofaktoren, ESS-Süchte sind für alle Menschen als Risiko vorhanden. Weil alle essen müssen, werden Ess.Süchte oft nicht wahrgenommen
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Theaterstück Theaterpädagogische Betreuung der Kleingruppen

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

InformaTION UND Beratung zum Thema Sucht und insbesondere Ess-Störungen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, 3 Jahre und mehr