Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Der Runde Tisch - ein integriertes Konzept gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen
Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen an den Karnevalstagen
In den letzten Jahren haben Jugendliche und junge Menschen gerade die Karnevalstage als scheinbar rechts- und regelungsfreien Raum aufgefasst und in erheblichem Maße Alkohol konsumiert.
Die Stadt Köln und hier insbesondere das Amt für Kinder, Jugend und Familie entwickelte 1999/2000 auf diese besondere Problematik bezogen gemeinsam mit zahlreichen Ämtern, Institutionen und Einzelpersonen 1999 ein integratives Konzept. Es besteht aus drei wesentlichen Elementen:
1. "Keine Kurzen für Kurze"
In enger Zusammenarbeit mit dem Festkomitee des Kölner Karnevals entstand die Plakataktion "Keine Kurzen für Kurze", die sich hauptsächlich an den Einzelhandel und die Gaststätten aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit, ausdrücklich nicht an Jugendliche selbst, richtet. Mit Plakaten, Informationsbroschüren, Bierdeckeln und Ansteckern wurden Lebensmittelgeschäfte, Kioske und Wirtshäuser beliefert. In der Innenstadt erfolgte die Verteilung in Gaststätten und Kiosken durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ordnungsbehörde und Polizei. Darüber hinaus wurde die Öffentlichkeit durch den Aushang in Schaukästen, den Kölner Verkehrsbetrieben und in den städtischen Dienststellen für die Thematik Alkoholmissbrauch von Jugendlichen sensibilisiert.
Die Aktion finanzierten weitgehend Sponsoren. Es ist beabsichtigt, diese Plakataktion fortlaufend aufzulegen.
2. "Jeckdance" - Weiberfastnachtfete am Neumarkt für Jugendliche und junge Menschen
Köln als Karnevalshochburg feiert vom 11.11. bis Aschermittwoch den Karneval wie keine andere Stadt. Ab Weiberfastnacht herrscht "Ausnahmezustand". Dann feiert Köln auf den Straßen, Plätzen und in Kneipen. Höhepunkte des Straßenkarnevals sind die Umzüge in den "Veedeln" und der Rosenmontagszug.
Speziell für junge Leute fand an Weiberfastnacht 2001 zum zweiten Mal ein "Special", "Jeck dance" auf dem Kölner Neumarkt, einem der zentralen Plätze Kölns statt. 10.000 - 15.000 Jugendliche und jungen Menschen feierten ihren Karneval - Polizei und Rettungsdienste verzeichneten einen Rückgang von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen um 50%. Die Veranstaltergemeinschaft Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln, Der Paritätische, das Festkomitee des Kölner Karnevals und das Schulamt für die Stadt Köln bereiteten diese open air disco vor. Akteure waren Jugendliche aus dem semiprofessionellen Bereich und bekannte Kölner Gruppen.
Aktionsbereiche wie der "Kletterturm Nervenkitzel" und "Verwandlungskunst durch Maskenbildner" boten altersgemäße Erprobungsräume. Nicht der Konsum von Alkohol stand im Vordergrund sondern das Feiern.
Zahlreiche Ämter, Institutionen und Einzelpersonen beteiligten sich weit im Vorfeld am "Runden Tisch" an der Vorbereitung.
Die Veranstaltung wurde durch die Stadt Köln sowie zahlreiche Sponsoren unterstützt.
3. Breit angelegte Informationsarbeit im Vorfeld
"Keine Kurzen für Kurze"
Der Einzelhandel hatte auf der Grundlage des Informationsblattes "Keine Kurzen für Kurze" ein Rundschreiben an die Fachgemeinschaften: Lebensmittel, Tankstellen und Tabakwaren verfasst, in dem auf den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen hingewiesen wurde, mit der Aufforderung, die Bestimmungen des Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit einzuhalten.
Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden im "Journal für die Beschäftigten der Stadt Köln" über die Kampagne informiert und um ihre Unterstützung insbesondere im Rahmen der Vereinsarbeit gebeten.
"Fette Nümaat Fete - jeck dance"
Die Bezirksregierung Köln forderte die öffentlichen Schulen Sek I und II auf, stundenplanmäßigen Unterricht oder ein Veranstaltung zur Brauchtumspflege bis in die Mittagsstunden andauern zu lassen. Über 70 Veranstaltungen fanden dezentral in den Kölner Jugendeinrichtungen statt.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
ja, -Alternativangebot für Jugendliche an den Karnevalstagen -Sensibilisieren der (Fach-)Öffentlichkeit -Sanktionierung bzgl. alkoholabgebender Stellen bei Verletzung des Jugendschutzgesetzes
- DPWV
- Festkomitee des Kölner Karnevals
- Verwaltung
ja, folgendermassen: Kinder und Jugendliche aus versch. Kölner Schulen und Jugendeinrichtungen leisten Beiträge zu "Jeck dance" (Karnevalsfete auf einem prominenten Platz in Köln)
Verstärkter Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen an Karnevalstagen
Kinder- und Jugendbeteiligung an "Jeck dance" durch entsprechende Werbung im Vorfeld. Beteiligung des Einzelhandels und Gaststättenverbandes am Runde Tisch (gastweise)
Ki/Ju: auf eigenem Platz Karneval feiern Einzelhandel und Gaststätenbetreiber: Sanktionen bei Verstoß gegen Jugendschutzgesetz
- allgemeine Öffentlichkeit (Schwerpunkt)
- Eltern (Mütter/Väter)
- Gewerbetreibende (Schwerpunkt)
- Lehrer / Lehrerinnen
ja, auf
- Betriebe und Ausbildungsstätten
- Jugendarbeit und Jugendhilfe
- Musikszenen und Jugendkultur
- Ordnungsbehörde (Schwerpunkt)
- Polizeiliche Arbeit
- Schulen
- Gesundheitsamt
- Jugendamt (federführend)
- Ordnungsamt
- Freie Träger
- Polizei
- Schule
- Sonstige
- Unternehmen der Wirtschaft
- Arbeitsgemeinschaft
- Projektgruppe
1999
1999
offen
nein
nein
ja, 1993
ja, Zunahme des Alkoholmissbrauchs Jugendlicher an Karneval
- Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
- Informationsvermittlung
- Andere, Sensibilisieren der Öffentlichkeit; ggf. Sanktionierung der Gaststätten/Einzelhandel
- Protektive Faktoren
- Risikofaktoren
Plakate, Info-Faltbaltt, Bierdeckel, Anstecker,Programm für Jugendliche an Karnevalstagen
s. auch Fortbildungsprogramm für Schule/Jugendhilfe
nein
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