Köln

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Kinder, Jugend und Familie
Name des Ansprechpartners: 
Monika Baars
Funktion des Ansprechpartners: 
Koordinatorin für Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Johannisstraße 66-80; 50668 Köln
Postleitzahl: 
50667
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Telefon des Ansprechpartners: 
0221 22125453
Telefax des Ansprechpartners: 
0221 22125446
E-Mail des Ansprechpartners: 
Monika.Baars@stadt-Koeln.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.stadt-koeln.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Fortbildungs- und Beratungsangebot für LehrerInnen und Lehrer zur Suchtprävention

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Fortbildungs- u. Beratungsangebot für Lehrerinnen und Lehrer zur Suchtprävention

LehrerInnen sind wichtige AnsprechpartnerInnen, wenn es um eine positive und gesunde psychosoziale Entwicklung für Schülerinnen und Schüler und eine entsprechende Lern- und Arbeitsatmosphäre geht.

Schule ist die einzige außerfamiliäre Institution, die alle Heranwachsenden erfasst. Sie hat die Chance und den Auftrag in hohem Maße fördernd auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einzuwirken.

Jugendliche verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule, sie ist eine ihrer wichtigsten Lebensräume, hier sind sie erreichbar. LehrerInnen sind wichtige Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche. Sie haben den Vorteil, dass sie in täglichem, kontinuierlichem Kontakt mit ihren SchülerInnen stehen und diese auch häufig über eine längere Zeit kennen. Veränderungen in ihrem Verhalten, wie z.B. nachlassende Leistungsfähigkeit, Häufung von Fehlzeiten, Teilnahmslosigkeit oder distanzloses Verhalten, die Hinweise auf Problemsituationen geben, können PädagogInnen daher frühzeitig erkennen und somit auch vorbeugend helfend und stützend intervenieren. Diese "Problemsituationen" müssen (noch) kein gesundheitsgefährdendes Verhalten, riskante Konsummuster - oder sogar eine manifeste Suchtproblematik sein, um vorbeugend tätig werden zu können. Im Vorfeld einer Suchtentwicklung können z. B. familiäre Probleme, Ängste, Orientierungslosigkeit, Lernschwierigkeiten, Ausgrenzung und Mobbing stehen.

Im Sinne der Suchtprävention ist es, die Entstehung von Suchthaltungen im Vorfeld zu verhindern oder hinauszuzögern, bei bereits vorhandenem Konsum oder süchtigem Verhalten, diesen/dieses zu reflektieren, möglicherweise zu reduzieren oder sogar ganz einzustellen.

Auch neuere Studien aus der Jugendforschung (vgl. Hurrelmann / Farke / Broeckman: Versorgungsbedarf bei früher Suchtgefährdung. Die Versorgung suchtgefährdeter Jugendlicher im Kommunalen Raum. Unveröffentlichter Abschlussbericht eines Forschungsprojektes des Forschungsverbundes NRW , unveröffentlichtes Manuskript, 2002) zeigen, dass Schulberatung, auch wenn sie semiprofessionell erfolgt, positive Auswirkungen auf Entwicklungsverläufe von Sucht haben kann und kostengünstig Wege für erfolgreiche Weiterbehandlungen ebnen oder zusätzliche Ausbildungskosten verhindern kann.

Darüber hinaus bietet der obligatorische Schulrahmen viele weitere Möglichkeiten um Kinder und Jugendliche flächendeckend über Unterricht(sreihen), Projekte, AG's und Aktionen suchtpräventiv zu erreichen

Um Schulen bei ihrem Aufgaben im Bereich "Gesunde Schule und Suchtprävention" zu unterstützen hat die Fachstelle in ihrem Angebot

  • I Grundlagenfortbildungen (11 Tage; schulübergreifend, Sek. I u. II; 5 Tage Grundschulen)
  • II Kollegiumsinterne Fortbildungen
  • III Beratungen
  • IV Projektberatungen und -begleitungen
  • V Elternarbeit
  • VI Angebote zu aktuellen/methodischen/themenzentrierten Schwerpunkten

Im folgenden wird exemplarisch der Inhalt der Grundlagenfortbildung für die weiterführenden Schulen skizziert:

Qualifizierung BeraterInnen für Suchtvorbeugung an Schulen

Blockveranstaltungen A-E

in Kooperation mit dem Schulamt und dem Jugendamt der Stadt Köln

(schulübergreifend; A-C: Sekundärprävention; D-E: Primär u. Sekundärprävention)

A Informationen über Drogen, Sucht und Abhängigkeit (inklusive partypack/neue Drogen) Institutionelle Aspekte des Suchtproblems, erarbeitet anhand eines Planspiels, das den Krisenfall an einer Schule simuliert (strukturelle Bedingungen und notwendige Konzeptionen) Rollenentwicklung als Berater/in für Suchtvorbeugung (Aufgaben, Möglichkeiten, Kompetenzen und Grenzen)

B Formen, Techniken und Strategien der Kommunikation / des Gesprächs Grundkenntnisse und Übungen zur Beratungssituation (mit auffälligen/konsumierenden SchülerInnen bzw. deren Eltern)

C Einführung in die Methode der kollegialen Fallbesprechung und ihre Durchführung zur begleitenden Unterstützung der sekundärpräventiven Arbeit an Schulen

D 1 u. 2 Unterrichtsreihen, Projekte, Aktionen, Kennen lernen von Materialien (drogenspezifisch u. lebenskompetenzfördernd), Entwicklung und Einübung von Methoden und Haltungen für die praktische Präventionsarbeit in der Schule, Kleingruppenarbeit zwischen den beiden Veranstaltungen

E Erlebnisorientierte und praxisnahe Elemente der Suchtprävention Einblicke in kreative kultur-, entspannungs- und bewegungspädagogische Methoden

Im Anschluss an die Blockveranstaltungen bietet die Fachstelle regelmäßige Praxistreffen für die TeilnehmerInnen an, mit dem Ziel, erste Schritte in den schulischen Alltag zu begleiten und eine langfristige Verankerung der Suchtprävention zu fördern.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Erlebnisbereitschaft
  • gesunde Kräfte fördern
  • gesundes Selbstbewußtsein
  • Kinder und Jugendliche für ein selbständiges und unabhängiges Leben vorzubereiten
  • Konfliktfähigkeit
  • Lebensfreude
  • Selbstverantwortung
Gibt es Minimalziele?: 

ja, MultiplikatorInnen dafür zu sensibilisieren, dass Suchtvorbewugung sinnvoll ist und weit über eine reine Wissensvermittlung über Stoffe und Substanzen und ihre Wirkungen hinaus geht

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Drogenhilfe Köln e.V. in Kooperation mit der kommunalen Verwaltung
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

keine Antwort

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

LehrerInnen sind wichtige Ansprechpartner, wenn es um eine positive und gesunde psychosoziale Entwicklung für SchülerInnen und Schüler und eine entsaprechende Lern- und Arbeitsathmospäre geht. Schule ist die einzige außerfamiliäre Institution, die alle Heranwachsenden erfasst. Sie hat die Chance und den Auftrag in hohem Maße fördernd auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einzuwirken.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

-Regelmäßige Ausschreibungen über den Fortbildungskalender des Schulamtes, der alle Schulen im Zuständigkeitsbereich erreicht. -Kurzfortbildungsveranstaltungen für SchulleiterInnen zum Thema Suchtprävention, um Entscheidungsträger für die Suchtprävention zu gewinnen. -Interessante und aktuelle Schwerpunktangebote für die Zielgruppe z.B. in Form von Fachtagungen oder kollegiumsinternen Fortbildungen z.B. -Theoretische Grundlagen -Gespräche mit (konsumierenden) Schülern, -Materialien und Übungen für den Unterricht -Die Methode der kollegialen Fallbesprechung -Geschlechtsspezifische Suchtprävention -Esstöruungen -Rechtsgrundlagen oder methodische Schwerpunktthemen wie -Tanz und Entspannung als Elemente der Suchtprävention -Rollenspiele -Erlebnispädagogik -weitere Aquise für das langfristige Fortbildungsangebot sind auch die PädagogInnen zu Projekten, Unterrichtsreihen etc.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Angeknüpft wird an dem in vielen Fällen großen Bedürfnis nach Information über (neue) illegale Drogen und der Suche nach Möglichkeiten "Wie kann ich als PadagogIn mit konsumierenden Schülern ins Gespräch kommen? Wie kann ich helfen". Im Thema "fortgeschrittene" MultiplikatorInnen suchen eher Antworten auf die Frage wie sie Suchtprävention langfristig in ihren Einrichtungen verankern un Kollegen/Eltern/Schülermitverwaltung motivieren und aktivieren können.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung (Schwerpunkt)
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt (federführend)
  • Schulamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1991

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1992

Dabei Handelt es sich nach der Konzeption um ein:: 

Die o.g. exemplarische dargestellte Grundlagenfortbildung, die einmal jährlich über 6 Blockveranstaltungen verteilt angeboten wird, findet regelmäßig statt. Die Beratungsangebote, die Möglichkeiten der kollegiumsinternen Fortbildungen sowie die Begleitung von Projekten sind nach Bedarf abrufbar und somit ebenfalls ein ständiges Angebot.

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Die o.g. Fortbildung besteht in ihrer Grundstruktur, seit 1991, wird jedoch ständig überarbeitet, so dass neue suchtpräventive Erkenntnisse in die Fortbildung einfließen. Neu ist u.a. die Methode der motivierenden Gesprächsführung für suchtgefährdete und suchtmittelmissbrauchende Menschen, die in den Fortbildungsseminaren zur Beratung vorrangig trainiert wird. Ebenso neu sind im Rahmen der erlebnisorientierten Methoden, die tanzpädagogisch/tanztherapeutischen Elemente und ihre Rituale als Methode der Suchtprävention Die o.g. Qualifizierungsmaßnahme ist mit ihrem langfristig angelegten und schulübergreifenden Angebot in der Kommune einmalig

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Die o.g. Fortbildung findet seit neuestem auch in enger Zusammenarbeit mit dem Angebot partypack statt, das es ermöglicht, neuseste safeuse- und weitere Informationen über Drogen und aktuelle jugendrelevante Veranstaltungen per Internet zu bekommen und auch in Schulen bzw. für MultiplikatorInnen nutzbar ist.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

keine Antwort

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

keine Antwort

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren
  • Risikofaktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

An Fortbildungsmaßnahmen werden grundlegend benutzt: Bäuerle/Israel/Rassel: Suchtvorbeugung in den Schulen der Sekundarstufe I und II, Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Soest Miller/Rollnick/Kremer/Schroer: Motivierende Gesprächsführung. Freiburg im Breisgau 1999 Weiterhin kommen hinzu theoretisch wie praktisch orientierte Literatur zur geschlechtsspezifischen Suchtprävention und zu unterschiedlichen Themen wie Selbstbewußtsein, Konfliktfähigkeit, Entspannung, Erlebnispädagogik, Tanzpädagogik und Tanztherapie, Arbeit mit Gruppen, Kennenlernspiel etc. Div. Filme zur Suchtprävention: z.B. Cannabis denn Sünde sein (BzgA) Ecstasy (BzgA) und weiter Filme zu Esstörungen Sowie "Gegenwelt Rauschgift" oder "Billy Elliot. I will dance Weiterhin kommen zum Einsatz: Overheadprojektoren, Flip Charts etc. Musik, Rasseln, Trommeln, Tanztücher, Kugeln, Malblöcke und Kreide, Naturmaterialien

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

s.o.

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

keine Antwort

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

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