Köln

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Kinder, Jugend und Familie
Name des Ansprechpartners: 
Monika Baars
Funktion des Ansprechpartners: 
Koordinatorin für Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Johannisstraße 66-80; 50668 Köln
Postleitzahl: 
50667
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Telefon des Ansprechpartners: 
0221 22125453
Telefax des Ansprechpartners: 
0221 22125446
E-Mail des Ansprechpartners: 
Monika.Baars@stadt-Koeln.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.stadt-koeln.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

B.i.S.S. - BerATUNG UND Begleitung für Jugendliche in Sachen Sucht; Elemente von Case Management in Verbindung mit weiteren pädagogischen Hilfen

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

B.i.S.S. steht für: Beratung und Begleitung für Jugendliche in Sachen Sucht. 1999 wurde das Projekt vom Jugendamt der Stadt Köln als Kooperationsprojekt von SkF und SKM initiiert.

B.i.S.S. richtet sich an drogenabhängige und von Sucht und Abhängigkeit bedrohte Jugendliche in Köln. Die Herausführung aus der Szene und die Entwicklung und Umsetzung individueller Lebenskonzepte sowie die Erreichung von Abstinenz sind langfristige Ziele.

Die MitarbeiterInnen orientieren sich an der Lebenswelt des Jugendlichen und richten das Betreuungsangebot an den individuellen Bedürfnissen der Klienten aus.

Im Rahmen von B.i.S.S. werden die Jugendlichen unabhängig von ihren sich verändernden Lebensbedingungen und dem Einsatz anderer Hilfen über einen längeren Zeitraum begleitet und betreut.

Die Einbeziehung der Eltern und der Herkunftsfamilie sowie die Klärung der sozialen Beziehungen zum Familiensystem sowie zur Gruppe der Gleichaltrigen und Freunde verstehen wir als Teil des Auftrags.

Neben der einzelfallbezogenen Beratung und Begleitung von Jugendlichen wurde im Projektverlauf ein erhöhter Bedarf an Angeboten im Rahmen von Sekundärprävention deutlich. Anfang 2001 wurde B.i.S.S um Fachkräfte im Bereich der Prävention erweitert. Zielgruppe sind potentiell oder tatsächlich konsumierende Jugendliche und junge Erwachsene, deren Lebensmittelpunkt Köln ist. Auch Bezugspersonen und -systeme (Eltern, Freunde, soziale Fachkräfte, Lehrer etc.), bei denen Klärungsbedarf im Umgang mit Sucht und Suchtmittelgebrauchenden Jugendlichen besteht können sich mit ihren Unsicherheiten an die Fachkräfte wenden.

Der präventive Ansatz orientiert sich nicht ausschließlich an der Verhinderung eines gesundheitsschädigenden Verhaltens und der Abschreckung vor Suchtmitteln. Weiteres Ziel ist die Entwicklung und Förderung von sozialen Kompetenzen, um die Jugendlichen zu befähigen, kritisch und eigenverantwortlich mit Konsum- und Konsummitteln umzugehen.

Geschlechtsspezifische Angebote sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Inhalte sind u.a. Konfliktbewältigung, Essstörungen, Körpererfahrungen, Sehnsüchte.

Die Wahl der Ansprache und der Methoden orientiert sich an der Größe der Gruppe, den thematischen Bedürfnissen und der Altersstruktur der Klienten. Methodisch reicht das Angebot von Einzelfallhilfe über Kleingruppenarbeit, Paarübungen, Rollenspiele, Körperarbeit, Selbstbildarbeit, Gesprächsrunden, Entspannungsübungen etc. bis hin zur fachlichen Vermittlung und Begleitung in andere (z.B. therapeutische und klinische) Hilfen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Kontinuität, Lebensbegleitung gewährleisten
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Im ersten Schritt solld der Kontakt zu jugendlichen Konsumenten aufgenommen und dieser gefestigt werden

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Amt für Kinder Jugend und Familie SKM, SkF
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

nein

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Die Situation drogenkonsumierender Jugendlicher ist gekennzeichnet durch restriktive Erfahrungen und sich ständig verschlechternder Verhältnisse in Bezug auf Gesundheit und soziale Integration. Ein Fachtreffen sozialer träger und dem Amt für Kinder, Jugend und Familie ergab, dass die o.g. Zielgruppe mit herkömmlichen Angeboten nur schwer bis gar nicht z8u erreichen ist. Angebote der Drogenhilfe sind oftmals für Erwachsene ausgerichtet und in Projekten der Jugendhilfe bereiten die Jugendlichen aufgrund ihres Konsums Schwierigkeiten. Die Initiierung eines niedrigschwelligen Angebotes an der Schnittstelle Jugendhilfe/Drogenhilfe soll die Jugendlichen erreichen und Ihnen die Möglichkeit geben gemeinsam mit den Case-Managern Perspektiven im Hinblick auf soziale, schulische oder berufliche Integration zu entwickeln

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

B.i.S.S. ist ein niedrigschwelliges Angebot. Die Aufnahme der Betreuung ist unabhängig davon, ob die Jugendlichen das Ziel Drogentherapie oder -verzicht äußern

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Im Vordergrund steht der Aufbau einer Beziehung über einen längeren Zeitraum. Die Case-Manager betreuen die Jugendlichen unabhängig von sich verändernden Lebensbedingungen und dem Einsatz anderer Hilfen in dem Lebensfeld der Jugendlichen. Die Biographie der Jugendlichen weist viele Brüche auf, mit dem vorliegenden Konzept solldies vermieden werden. Der Zugang kann anonym erfolgen und eine Kontaktphase ermöglicht den Jugendlichen Vertrauen aufzubauen und kontinuierliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Themen der Jugendlichen werden aufgegriffen und ernst genommen. Das Konzept wird auf dem Hintergrund gemachter Erfahrungen fortgeschrieben

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ärzte / Ärztinnen
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Erzieher / Erzieherinnen
  • Fachöffentlichkeit
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Betriebe und Ausbildungsstätten
  • Gesundheitsförderung
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Musikszenen und Jugendkultur
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1999

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

2000

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Case-Management in Verbindung mit weiteren Hilfen: Grundsätzlich muss davon ausgegangen werden, dass im Bedarfsfall Hilfen auch nebeneinander gewährt werden können. Die Case-Manager bleiben in der Zuständigkeit, unabhängig davon, welche Schritte der/die Jugendliche unternimmt bzw. welche Maßnahmen eingeleitet werden

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Das ursprüngliche Konzept von B.i.S.S. sah die Arbeit mit schwerst drogenabhängigen Jugendlichen vor. In der praktischen Arbeit zeigte sich, dass vor allem die Gruppe der von Sucht und Abhängigkeit bedrohten Jugendlichen das Angebot wahrnahmen. Hier wurde deutlich, dass diese Gruppe bisher nur punktuell erreicht wurde.

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

B.i.S.S. ist ein niedrigschwelliges Angebot für jugendliche Konsumenten. Für die Jugendlichen bestehen keine Zugangsvoraussetzungen. In gemeinsamen Gesprächen wird die weitere Vorgehensweise unter Einbeziehung der Jugendlichen erarbeitet

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1994

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, u.a. wurde eine Erhebung zu der Anzahl der schwerst drogenabhängigen Jugendlichen beim ASD durchgeführt, aufgrund dessen wurde die Fallbegleitung konzipiert. Als Ergebnis der Untersuchung der Uni Bielefeld (Herr Farke) sowie den Ergebnissen der Praxis wurden zusätzlich Stellen für die Sekundärprävention eingerichtet

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren, Riskanten Konsum reflektieren, gangbare Alternativen entwickeln und probieren
  • Risikofaktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Infobroschüren, safer use Karten, Materialien für Gruppenarbeit, Videokamera, Kamera, Aufnahmegeräte, Computer

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Beratung für Teams zu konkreten Anlässen, Krisenintervention für Eltern, Schulungen zum Suchtverständnis

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

nein

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

15