Köln

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Kinder, Jugend und Familie
Name des Ansprechpartners: 
Monika Baars
Funktion des Ansprechpartners: 
Koordinatorin für Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Johannisstraße 66-80; 50668 Köln
Postleitzahl: 
50667
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Telefon des Ansprechpartners: 
0221 22125453
Telefax des Ansprechpartners: 
0221 22125446
E-Mail des Ansprechpartners: 
Monika.Baars@stadt-Koeln.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.stadt-koeln.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Peer-education

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Peer Projekt

Das Peer Projekt wird von der Fachstelle für Sucht- und AIDS Prävention des SKM e.V. Köln seit 1999 an zwei Kölner Schulen durchgeführt.

Es handelt sich hierbei um ein nachhaltig erprobtes Schulprojekt zur Suchtprävention.

Jugendliche der Klassen 8/9 werden in dem Projekt als Ansprechpartner für Mitschüler zum Thema Sucht und Suchtvorbeugung ausgebildet .

Jedes Jahr wird eine neue Schulung durchgeführt, zu der im Frühjahr jeweils 2-4 Schüler aus einer Klasse ausgewählt werden. Die Schulung beläuft sich auf insgesamt 32 Schulstunden und wird in 9 Einheiten von den Osterferien bis in den Herbst eines Jahres durchgeführt. Geleitet werden diese Einheiten von Mitarbeitern der Fachstelle.

Das Projekt verfolgt das Ziel, das Thema "Sucht und Suchtprävention" an Schulen sinnvoll und wirkungsvoll durch Jugendliche zu platzieren und es aus dem Tabubereich heraus zu heben.

Zudem geht es bei dem Projekt um die Etablierung einer kontinuierlichen Struktur zur Verbesserung des institutionellen Krisenmanagement bei Suchtgefährdung oder Abhängigkeit an der Institution Schule .

Zum Grundgedanken:

"Anerkennung durch die Peer Group ist in der Entwicklungsphase der Jugend die wichtigste Quelle der Selbstachtung." (Oerter/ Montada)

Auch beim Austesten und Erleben von Grenzen spielt die Peer Group z.B. bei ersten Drogenerfahrungen eine große Rolle. Erfahrungsgemäß kommen Jugendliche über ihre Peer Group erstmals in Kontakt mit illegalen Drogen. Einfluss auf die Auseinandersetzung zum Thema Sucht bei Jugendlichen zu nehmen, ist deshalb von besonderer Bedeutung. Dies geschieht idealerweise über Schüler, die von ihren Mitschülern akzeptiert werden und an denen sich die Mitschüler orientieren.

Zudem lernen Schüler, die als Mediatoren ausgebildet werden, eine andere Form von Verantwortungsübernahme kennen. Diese Schüler sollen ihren Mitschülern für Fragen zu Suchtstoffen, deren Wirkungen und Risiken zur Verfügung stehen, aber auch für die Informationsweitergabe von Hilfeangeboten. Schwellenängste können somit genommen und schnellstmögliche Unterstützung angeboten werden.

Schulung:

Durch die Schulungen werden die Peers für die Thematik Sucht und Suchtgefährdung sensibilisiert und erhalten die Möglichkeit zur Eigenreflexion durch verschiedene kreative Methoden wie z.B. das Psychodrama. Unsere Erfahrung zeigt, dass Jugendliche von diesen Methoden als Übungsfeld ihrer Rolle sehr begeistert sind.

Zudem arbeiten wir mit Kölner Institutionen zusammen, die den Peers als Hilfeeinrichtungen präsentiert werden und an die sie sich wenden können, wenn Bedarf besteht.

Schulungsinhalte sind:

  • Suchtentwicklung, Suchtdynamik und Stoffkunde ;
  • Auseinandersetzung mit Präventionsstrategien;
  • Reflexion mit der Rolle als Peer und Erprobung von Gesprächssituationen zum Thema im Rollenspiel
  • Anleitung bei der methodische Umsetzung des Themas vor Klassen

Nach Abschluss der Ausbildung führen die Peers mit anderen Projektteilnehmern Veranstaltungen zum Thema Sucht und Suchtvorbeugung in Klasse 7 an ihrer Schule durch.

Hierbei geht es vor allem darum, sich bei den Mitschülern mit ihrem Angebot bekannt zu machen.

Da in dem Projekt jährlich Schulungen für neue Schüler stattfinden, wächst es in die Schulstruktur ein und führt dazu, dass bald in jeder Stufe Schüler füreinander als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Diese Schüler stehen auch den jeweiligen Suchtarbeitskreisen, die an den Schulen etabliert sind, als Berater für zeitgemäße suchtpräventive Projekte zur Verfügung. Das bedeutet auch, dass Peers bei Klassen- und Elternveranstaltungen zu diesem Thema gestaltend daran mitwirken.

Die Idee einer Sprechstunde für Schüler per Internet ist bereits ein Resultat der Peerarbeit an beiden Schulen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Installation eines zeitgemäßen Suchtpräventionsprojektes an der Schule
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Enttabuisierung und Integration des Theams Sucht an Schulen. Einflussnahme auf die Schüler (peergroup) bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht und Suchtprävention

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • SKM e.V. Köln in Kooperation mit Schulen
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Schüler werden als gegenseitige Ansprechpartner zum Thema Sucht und Suchtvorbeugung ausgebildet und dies Aufgabe wird mit ihnen persönlich gestaltet. Auch bei der Ausbildung werden die persönlichen Belange und Fragen berücksichtigt.

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Schwieriger Zugang zu gefährdeten Schülern. Persönlicher Peerkontakt am erfolgversprechendsten. Mitschüler können somit als Vermittler die Zugangsschwellen zu prof. Hilfe senken. Das Thema Sucht wird offiziell an der Schule verankert und so aus Tabuzone herausgehoben.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Die Teilnehmer melden sich freiwillig undwerden von Mitschülern, Lehrern und uns ausgewählt. Die Schulleitung unterstützt das Konzept und die Schüler werden für das Projekt freigestellt.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

- Entwicklung eigener Haltung zum Thema Sucht und Handlungsstrategien über vorhandene Hilfen zu informieren und ggf. vermitteln zu können. -Informatiomnsbedarf bzgl. Suchtformen, Substanzen und deren Wirkungen und Risiken

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1999

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1999

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Umsetzung der erkenntnisse, dass die erreichbarkeit der Jugendliche optimiert werden kann durch die Einflussnahme untereinander

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Die Neuerung der Suchtprävention liegt zum einen in der dauerhaften integration des Projektes in die schulstruktur und zum anderen darin, dass die Schüler als Multiplikatoren über einen langfristigen Zeitraum zur Verfügung stehen.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1994

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Schüler wenden sich bei Suchtproblemen nicht an Lehrer sondern an Gleichaltrige

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
  • Peerinvolvement
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Andere, Sensibilisierung des Themas bei Eltern, Lehrern und Schülern sowie dessen Verankerung als Projekt im Schulalltag
  • Protektive Faktoren, Förderung sozialer Kompetenzen: Kommunikationsfähigkeit; Entwicklung einer eigenen Haltung zum Umgang mit dem Thema Sucht
  • Risikofaktoren, Aufklärung und Auseinandersetzung mit Risikofaktoren und Umgang damit.
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

-Psychodrama-Methoden/Rollenspiel -Videokamera, Filme zum Thema, Originalsuchtstoffe (Polizei) -ehemals Abhängige als personen, die authentisch über ihre Suchtentwicklungen berichten können

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

-Schulung zu den Themen Suchtentwicklung,-dynamik und -stoffkunde -Auseinandersetzung mit Präventionsstrategien -Reflexion der Rolle als Peer und Erprobung von Gesprächssituationen zum Thema im Rolenspiel -Schulung in methodischer Umsetzung des Themas vor Klassen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

keine Antwort

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

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