Ibbenbüren

Typ: 
kreisangehörige Stadt/Gemeinde
Einreichende Dienststelle: 
Jugendamt
Name des Ansprechpartners: 
Bernd Hellbusch
Funktion des Ansprechpartners: 
Stadtjugendpfleger
Straße/Postfach: 
Postfach 1565; 49465 Ibbenbüren
Postleitzahl: 
49477
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Telefon des Ansprechpartners: 
05451931510
Telefax des Ansprechpartners: 
05451931560
E-Mail des Ansprechpartners: 
Info-treff-ibb@gmx.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www. ibbenbueren.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Ich bin SAM" - SAM heißt: Schülerin als Multiplikator in der Suchtprävention

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Zusammenfassender Überblick:

Im Jahr 2001 hat das Jugendamt der Stadt Ibbenbüren zum 6ten Mal einen SAM-Kurs angeboten, an dem diesmal erneut 16 Schülerinnen im Alter von 13 bis 15 Jahren teilnahmen. Insgesamt wurden somit bisher rund 100 Jugendliche als SAM ausgebildet. Die Schülerinnen waren im Vorfeld von den jeweiligen Beratungslehrerinnen der weiterführenden Schulen in Ibbenbüren über das Projekt informiert worden. An einigen Schulen ist das Projekt inzwischen unter den Schülerinnen so bekannt und beliebt, dass sich von dort weitaus mehr Interessenten anmelden als mitfahren können. Das Konzept der Ausbildung stammt ursprünglich aus der Schweiz: Schülerinnen sollen als Multiplikatoren ausgebildet und gleichzeitig eine Vernetzung von Jugendlichen, Beratungslehrerinnen und Beratungsinstanzen geschaffen werden. Die Grundüberzeugung dabei ist, dass Jugendliche voneinander und untereinander mehr lernen, als wenn Erwachsenen ihnen Inhalte vorschreibend vermitteln. In Anlehnung an dieses Konzept bietet das Jugendamt Kurse an, um Jugendliche in einer für die Thematik sensiblen und aufgeschlossenen Altersphase die Bereiche Alkohol, Tabak, Konsum, Werbung, illegale Drogen, Faktoren von Suchtentwicklung, Rechtsfragen und Möglichkeiten von Prävention und Hilfe näherzubringen. Die Ausbildung erstreckt sich über den Zeitraum eines Jahres. Auftakt ist ein 5tägiger Schulungsblock zu Beginn der Osterferien (Freitag bis Dienstag). Dieser Kursblock fand 2001 erneut in Berlin in einem Jugendgästehaus statt. Eine attraktive Mischung aus inhaltlicher Arbeit und Kennenlernen einer spannenden neuen Umgebung (Berlin) ist bewußt angestrebt. Spass und Lernen sollen zusammentreffen. Außerdem vermittelt die Großstadt viele Eindrücke, die gut zur Aufarbeitung der Thematik beitragen. In den Herbstferien fand ein zweiter 5-Tage-Block in Hamburg statt. Zwischenzeitlich finden etwa monatliche gemeinsame Treffen vor Ort statt, die u.a. der Vertiefung einzelner Aspekte, der Vorstellung von Beratungsangeboten und der Vorbereitung von Folgeprojekten in den einzelnen Schulen dienen.

In 2001 setzte sich die Gruppe aus 9 Mädchen und 7 Jungen zusammen (angestrebt ist eine möglichst paritätische Besetzung, in der Praxis ist es schwerer, motivierte und geeignete Jungen für die Teilnahme zu gewinnen). Die Jugendliche sollen nach Möglichkeit sogenannte "Meinungsführerinnen" sein, d.h. sie sollen maßgeblich an der Bildung und Entwicklung von Meinungen und Einstellungen in der Klasse (und in anderen Gruppen) beteiligt sein. Das pädagogische Team bestand aus 3 hauptamtlichen Fachkräften (Mitarbeiterin Kinderschutzbund, Fachberater Suchtberatungsstelle, Jugendschutzfachkraft Jugendamt) und jeweils 2 Alt-SAM's, d.h. aus ehemaligen Teilnehmern der Kurse, die an der Weiterarbeit interessiert sind, Erfahrungen in Schulprojekten gesammelt haben und nun als Ergänzungskräfte im Team aktiv teilnehmen. Im ersten Block 2001 in Berlin waren 2 17jährige junge Männer mit, im zweiten Block in Hamburg 2 junge 17jährige Frauen. Der Einsatz dieser SAM's hat sich sehr bewährt. Die Erfahrungen insbesondere nach Beendigung der Ausbildung in der Projektarbeit in den Schulen ist äußerst wertvoll und wichtig für die Rollenklärung der SAM's. Wie reagieren die (jüngeren, gleichaltrigen, ältere Mitschüler auf die SAM's? Wie reagieren, was erwarten die Lehrerinnen? Was ist möglich, wo sind die Grenzen?

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • Eigenverantwortlichkeit für den Umgang mit Konsum und Suchtmitteln zu fördern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Jugendliche aktiv an der Vorbeugung innerhalb von peer-groups einzubeziehen
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Bereitschaft zur persönlichen Auseinandersetzung mit der Thematik Entscheidung über bewußten Einsatz als SAM (Multiplikator) erst mit Abschluß des einjährigen Schulungskurses

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Verwaltung
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: In der Planung und Durtchführung der Ausbildung durch aktives Einbringen methodischer Vorschläge und eigenständige Umsetzung zu Thementeilbereichen; ältere SAM?s werden seit 2001 im Schulungsteam mit eingesetztz; Beteiligung bei Projekten in Schulen und bei öffentlichen Aktionen

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Altersstufe (13/14 Jahre bei Beginn) ist gut geeignet für Thematik, weil in hohem Masse die einzelnen Themen (Alkohol, Rauchen, illegale Drogen, Konsum, Medien, Gruppendruck...) "angesagt" sind. Starke "Orientierungsphase", Loslösung von althergebrachten Normen, Neugier und Suchr nach neuen, eigenen Standpunkten.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Zusammenarbeit mit KontaktlehrerInnen der Schulen; inzwischen auch starke "Mund-zu-Mund Propaganda" unter den SchülerInnen, da das Programm seit 1995 läuft und sehr beliebt ist

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Arbeit mit "Bedürfnispyramide" ist Teil des Programms; Spannungsverhältnis zwischen Bedürfnis nach Anerkennung in der Gruppe (soziale Wärme) und persönlichem Geltungsbedürfnis (Selbständigkeit) stehen im Vordergrund

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter)
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt (federführend)
  • Schulverwaltungsamt
  • Volkshochschule
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Interkommunale Zusammenarbeit
  • Land
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1995

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1996

Dabei Handelt es sich nach der Konzeption um ein:: 

Ziel im JHA beschlossen als 3-Säulen-Modell (Schüler/lehrewr/Elternarbeit); bemühen um stärkere Evaluation, Weiterentwicklung abhängig vodes kommunalen m Ergebnis Wirksamkeitsdialogs (zur Zeit ist die Maßnahme unumstritten, soll mit hoher Priorität weitergeführt werden)

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Neu ist der Ansatz, direkt mit Peers zu arebiten, d.h. sowohl was die Entwicklung von Standpunkten im Umgang mit Konsum und Suchtstoffen angeht, als auch im Hinblick auf den Einsatz verschiedener zeigemäßer Methoden wird durchgängig ein hohes Mass an Eigenverantwortlichkeit angefragt, aktiviert und entwickelt.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, Neu ist die Arbeit mit der Altersstufe der 13-15jährigen, die zunächst als Zielgruppe direkt (durch eine große Anti-Drogendisco) angesprochen wurden, später auch als Multiplikatoren in die Ausbildungsteams einbezogen wurden. Neu ist auch sie schul- und schulformübergreifende Zusammenarbeit in diesem Projekt.

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Das Projekt hat wesentlich di konkrete Zusammenarbeit zwischen Schulen, Jugendamt, Beratungsstellen und Polizei ist nicht unproblematisch, hat sich über dieses Projekt sehr erfreulich im Sinne einer Projektpartnerschaft entwickelt.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1996

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde, Thema Suchtentwicklung wird in den Lebenswelten Elternhaus, Schulklasse, Freizeitgruppe thematisiert; mit Jugendamt, Beratungsstellen, Fachstelle Vorbeugung der Polizei werden konkrete Kontaktpersonen mit ihrem jewiligen Angeboten vorgestellt; für die spätere Arbeit ijn den Schulen werden selbstorganisierte und durch Fachkräfte untestützte Hilfsangebote gemacht.
  • Protektive Faktoren, Nein-Sagen können; Umgang mit Grupendruck; Wahrnehmung von Botschaften der Medien / in der Werbung und eigenen Bedürfnissen; "Was will ich und wie kann ich das erreichen?"
  • Risikofaktoren, Zusammensetzung/Wirkungen von Suchtstoffen (psychisch/physisch); "ausweichendes Verhalten" als "kritische Stelle" im Rahmen von Suchtentwicklung
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Partnerinterview, Fragebögen, Collagen, Video, Musik (eigener Song), Radio, Talk-Shows, Quiz-Shows, Rololenspiele, Planspiel, Einzel- und Gruppenaufgaben, erlebnispädagogische Übungen; KENNENLERNSPIELE; Vertrauensübuingen....

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Unterschiedlich für Jugendliche, Eltern, LehrerInnen; Jugendliche: SAM-Cafe als Treff zum offenen Austausch und mit gezielten Inhalten Eltern: eigene Vorbereitungstreffen und erstmals eigene SAM-Fahrt im Frühjahr 2002 Kontaktlehrer: regelmäßig über AK

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, 3 Jahre und mehr

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

20