Hamburg

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Behörde für Umwelt und Gesundheit /Fachabteilung Drogen und Sucht G3261
Name des Ansprechpartners: 
Sven Kammerahl
Funktion des Ansprechpartners: 
Fachreferent Suchtprävention, Ambulante Projekte, illegale Drogen
Straße/Postfach: 
Behörde für Umwelt und Gesundheit, Tesdorpfstraße 8; 20148 Hamburg
Postleitzahl: 
20038
Bundesland: 
Hamburg
Telefon des Ansprechpartners: 
040 428482256
Telefax des Ansprechpartners: 
040428482086
E-Mail des Ansprechpartners: 
Sven.Kammerahl@bug.hamburg.de
Internetadresse der Kommune: 
http://www.hamburg.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Hot Mixes" Eine Informations- und Aufklärungskampagne gegen den Mischkonsum von Drogen

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Mit der von der Werbegraphikerin Janina Kühl initiierten und durch das Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. konzeptionell und organisatorisch umgesetzten Kampagne gegen den Mischkonsum von Drogen' wurde eine Maßnahme realisiert, die sich inhaltlich gegen den besorgniserregenden Trend eines zunehmenden kombinierten Gebrauchs verschiedener Drogen in der Techno-/Rave-Szene wendet und die sich dabei methodisch auf die inzwischen vielfältigen positiven Erfahrungen mit verschiedenen anderen peer-gestützten Informations- und Aufklärungsprojekten stützt, die das Büro für Suchtprävention in der Vergangenheit durchgeführt hat. Kernstück der hier beschriebenen Kampagne bilden geschlechtsguppenspezifische Info-Cards, die anlässlich einschlägiger Veranstaltungen unter den anwesenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen verteilt wurden.

Natürlich lassen sich die vielschichtigen Aspekte des Umgangs mit Rauschmitteln nicht annähernd auf postkartengroßen Info-Cards abhandeln. Genauso wenig wird man erwarten können, dass die angesprochenen DrogengebraucherInnen nach der Lektüre der Informationen ihren Konsum nun schlagartig einstellen würden. Und trotzdem: Die Bedeutung der Info-Cards im Gesamtkontext suchtpräventiver Bemühungen um eine sachliche Aufklärung über Drogen wird vielleicht etwas deutlicher, wenn man sie in Analogie zu den in Wahlkampfzeiten üblichen Plakataktionen politischer Parteien oder - allgemeiner - zu den vielfältigen Aktivitäten der werbetreibenden Industrie betrachtet: Keiner der dafür jeweils Verantwortlichen würde nämlich ernsthaft behaupten, dass sich durch solche Kampagnen das jeweilige Parteienprogramm oder sämtliche Aspekte des beworbenen Produktes komplett abbilden ließen. In der gleichen Weise aber, wie es hierbei wohl eher um ein Aufmerksammachen und um die gezielte Mobilisierung von WählerInnen bzw. potentiellen KundInnen geht, so werden sicher auch die mit Hilfe von Info-Cards transportierten Botschaften' zu den verschiedenen Aspekten des Drogenkonsums, zumindest mittel- und langfristig gesehen, zu entsprechenden Sensibilisierungseffekten in der angesprochenen Zielgruppe führen.

Auch wenn sich - aus methodischer Sicht - nicht exakt bestimmen lässt, inwieweit die betroffenen KonsumentInnen durch das Angebot von themenspezifischen Informationen tatsächlich vor einem missbräuchlichen Umgang mit Rauschmitteln geschützt werden können, so steht demgegenüber jedoch mit Sicherheit fest, dass der Verzicht auf entsprechende Bemühungen die Preisgabe sämtlicher Chancen bedeuten würde im Sinne der risk reduction doch etwas bewirken zu können. Ein erfolgreiches Suchtpräventionskonzept wird am Ende zweifellos weit mehr als nur' allgemeine und gezielte Aufklärungskampagnen beinhalten müssen; die Vermittlung und Vertiefung des Wissens über Drogen und deren Risiken gilt es in jedem Falle jedoch an den Anfang aller Aktivitäten zu stellen, denn nur für denjenigen, der die möglichen Folgen seines Handelns kennt, können diese überhaupt von handlungsrelevanter Bedeutung sein.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Wissensvermittlung und dadurch Sensibilisierung für die exponentiell ansteigenden Risiken durch das "Mischen" verschiedener Substanzen

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Büro für Suchtprävention
  • Privatperson (Frau Janina Kühl)
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: peer-involvement-Ansatz, Arbeitsgruppen, Fokusgruppendiskussionen, schriftliche Befragungen

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Das Jugendalter ist die entscheidende Lebensphase, in der die Betroffenen häufig ver-schiedene Drogen probieren und mit diesen experimentieren. Hier werden i.d.R. die Wei-chen für den zukünftigen Umgang mit Suchtmitteln gestellt. Jugendliche neigen dazu, beim Umgang mit den verschiedenen Substanzen oftmals auch bis an die Grenze zwi-schen Genuss und Missbrauch heranzugehen, und dabei mit Blick auf die Risiken des Mischkonsums gleichsam im Sinne eines gefährlichen Selbstversuchs ihre Gesundheit massiv aufs Spiel zu setzen.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Durch den peer-involvement-Ansatz werden die Jugendlichen bereits in der Planungs- und Entstehungsphase des Projekts verantwortlich mit einbezogen. Ihre Ideen und Bedürfnisse werden daduch in hohem Maße berücksichtigt und sie verlieren den Eindruck, dass sie bevormundet werden.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Sie erarbeiten und erhalten Informationen zu den unterschiedlichen Aspekten und Risiken des Mischkonsums, ohne dass das Abstinenzparadigma hier handlungsleitend in den Vordergrund gestellt wird

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

ja, auf

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Musikszenen und Jugendkultur
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Interkommunale Zusammenarbeit
  • Land
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Projektgruppe
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

2001

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

2001

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

nein

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

keine Antwort

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Die Ergebnisse verschiedener Fokusgruppendiskusionen und Key-Person-Befragungen erga-ben dringende Hinweise auf die zunehmende Bedeutung des Problems des Mischkonsums und auf schwerwiegende Wissenslücken bei den Betroffenen bezüglich der Risiken eines sol-chen Konsummusters

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Informationsvermittlung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde
  • Risikofaktoren
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Info-Cards (vgl. Anlage) Plakate (vgl. Anlage)

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Peer-Schulungen

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

10