Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Mit der von der Werbegraphikerin Janina Kühl initiierten und durch das Büro für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. konzeptionell und organisatorisch umgesetzten Kampagne gegen den Mischkonsum von Drogen' wurde eine Maßnahme realisiert, die sich inhaltlich gegen den besorgniserregenden Trend eines zunehmenden kombinierten Gebrauchs verschiedener Drogen in der Techno-/Rave-Szene wendet und die sich dabei methodisch auf die inzwischen vielfältigen positiven Erfahrungen mit verschiedenen anderen peer-gestützten Informations- und Aufklärungsprojekten stützt, die das Büro für Suchtprävention in der Vergangenheit durchgeführt hat. Kernstück der hier beschriebenen Kampagne bilden geschlechtsguppenspezifische Info-Cards, die anlässlich einschlägiger Veranstaltungen unter den anwesenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen verteilt wurden.
Natürlich lassen sich die vielschichtigen Aspekte des Umgangs mit Rauschmitteln nicht annähernd auf postkartengroßen Info-Cards abhandeln. Genauso wenig wird man erwarten können, dass die angesprochenen DrogengebraucherInnen nach der Lektüre der Informationen ihren Konsum nun schlagartig einstellen würden. Und trotzdem: Die Bedeutung der Info-Cards im Gesamtkontext suchtpräventiver Bemühungen um eine sachliche Aufklärung über Drogen wird vielleicht etwas deutlicher, wenn man sie in Analogie zu den in Wahlkampfzeiten üblichen Plakataktionen politischer Parteien oder - allgemeiner - zu den vielfältigen Aktivitäten der werbetreibenden Industrie betrachtet: Keiner der dafür jeweils Verantwortlichen würde nämlich ernsthaft behaupten, dass sich durch solche Kampagnen das jeweilige Parteienprogramm oder sämtliche Aspekte des beworbenen Produktes komplett abbilden ließen. In der gleichen Weise aber, wie es hierbei wohl eher um ein Aufmerksammachen und um die gezielte Mobilisierung von WählerInnen bzw. potentiellen KundInnen geht, so werden sicher auch die mit Hilfe von Info-Cards transportierten Botschaften' zu den verschiedenen Aspekten des Drogenkonsums, zumindest mittel- und langfristig gesehen, zu entsprechenden Sensibilisierungseffekten in der angesprochenen Zielgruppe führen.
Auch wenn sich - aus methodischer Sicht - nicht exakt bestimmen lässt, inwieweit die betroffenen KonsumentInnen durch das Angebot von themenspezifischen Informationen tatsächlich vor einem missbräuchlichen Umgang mit Rauschmitteln geschützt werden können, so steht demgegenüber jedoch mit Sicherheit fest, dass der Verzicht auf entsprechende Bemühungen die Preisgabe sämtlicher Chancen bedeuten würde im Sinne der risk reduction doch etwas bewirken zu können. Ein erfolgreiches Suchtpräventionskonzept wird am Ende zweifellos weit mehr als nur' allgemeine und gezielte Aufklärungskampagnen beinhalten müssen; die Vermittlung und Vertiefung des Wissens über Drogen und deren Risiken gilt es in jedem Falle jedoch an den Anfang aller Aktivitäten zu stellen, denn nur für denjenigen, der die möglichen Folgen seines Handelns kennt, können diese überhaupt von handlungsrelevanter Bedeutung sein.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
ja, Wissensvermittlung und dadurch Sensibilisierung für die exponentiell ansteigenden Risiken durch das "Mischen" verschiedener Substanzen
- Büro für Suchtprävention
- Privatperson (Frau Janina Kühl)
ja, folgendermassen: peer-involvement-Ansatz, Arbeitsgruppen, Fokusgruppendiskussionen, schriftliche Befragungen
Das Jugendalter ist die entscheidende Lebensphase, in der die Betroffenen häufig ver-schiedene Drogen probieren und mit diesen experimentieren. Hier werden i.d.R. die Wei-chen für den zukünftigen Umgang mit Suchtmitteln gestellt. Jugendliche neigen dazu, beim Umgang mit den verschiedenen Substanzen oftmals auch bis an die Grenze zwi-schen Genuss und Missbrauch heranzugehen, und dabei mit Blick auf die Risiken des Mischkonsums gleichsam im Sinne eines gefährlichen Selbstversuchs ihre Gesundheit massiv aufs Spiel zu setzen.
Durch den peer-involvement-Ansatz werden die Jugendlichen bereits in der Planungs- und Entstehungsphase des Projekts verantwortlich mit einbezogen. Ihre Ideen und Bedürfnisse werden daduch in hohem Maße berücksichtigt und sie verlieren den Eindruck, dass sie bevormundet werden.
Sie erarbeiten und erhalten Informationen zu den unterschiedlichen Aspekten und Risiken des Mischkonsums, ohne dass das Abstinenzparadigma hier handlungsleitend in den Vordergrund gestellt wird
- Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
ja, auf
- Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
- Musikszenen und Jugendkultur
- Gesundheitsamt (federführend)
- Freie Träger
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Land
- Projektgruppe
2001
2001
offen
nein
nein
keine Antwort
ja, Die Ergebnisse verschiedener Fokusgruppendiskusionen und Key-Person-Befragungen erga-ben dringende Hinweise auf die zunehmende Bedeutung des Problems des Mischkonsums und auf schwerwiegende Wissenslücken bei den Betroffenen bezüglich der Risiken eines sol-chen Konsummusters
- Informationsvermittlung
- Gemeinde
- Risikofaktoren
Info-Cards (vgl. Anlage) Plakate (vgl. Anlage)
Peer-Schulungen
ja, bis zu 3 Jahre
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