Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Hintergrund
Das Interesse junger Mädchen an der Auseinandersetzung mit sich, ihrem Körper, ihrer Schönheit und der Ernährung ist groß. Besonders die Beschäftigung mit dem Essen und das überlegen "darf ich noch" verbunden mit dem täglichen Blick auf die Waage und entsprechenden Stimmungsschwankungen. Das Essen hat für viele Menschen einen überproportionalen Stellenwert im Leben.
Die ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Essen bzw. nicht essen kann bei vielen Menschen, vorrangig bei Mädchen und Frauen zu schweren Essstörungen führen. Ca. 85%-95% der von Ess-Störungen betroffenen Menschen sind Frauen. Auch wenn Männer in zunehmendem Maße darunter leiden, so ist es doch eher eine Suchtform der Frauen, die sozial unauffällig ist.
Essstörungen werden in pädagogischen und psychologischen Fachkreisen häufig als Persönlichkeitsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten bezeichnet. In der Präventionsarbeit sprechen wir von Suchtverhalten, weil einerseits Betroffene selbst ihr gestörtes Essverhalten als zwanghaft und süchtig empfinden und andererseits Mechanismen greifen, wie Kontrollverlust und gedankliche Zentrierung, die auch auf andere Suchtformen zutreffen.
Die Initiatorinnen aus der Jugendarbeit und der Fachstelle machten die Erfahrung, dass Multiplikatoren, wie Schul- und Sozialpädagogen oft nicht wissen, wie sie auf abgemagerte Mädchen und deren "Abnehm-Wettbewerbe" reagieren sollen. Häufig findet parallel bei vielen Betroffenen noch ein Medikamentenmissbrauch statt, wobei die kombinierte Einnahme von Abführmitteln mit Appetitzüglern favorisiert wird.
Das Projekt "Spieglein, Spieglein möchte den Multiplikatoren mit Hintergrundinformationen und praxisnahen Umsetzungsvorschlägen Hilfestellung
und Unterstützung geben, sowohl im Rahmen der Schulprojektarbeit als auch für den fächerübergreifenden Unterricht, um so präventive Möglichkeiten im schulischen Alltag auszuschöpfen. In Jugendfreizeiteinrichtungen wäre dies im Rahmen von Mädchengruppenarbeit umsetzbar.
Inhalte
Als Grundlage für die Projektarbeit hat die AG "Mädchen und Sucht" in Essen eine Projektkiste für die Zielgruppe der 12 -16 jährigen Mädchen erstellt, in der ein Konzept und Materialien, wie Folien, Bilder, Spielkarten enthalten sind. Das Konzept orientiert sich an den Themen Schönheit, Identität, Gefühle und Genuss und versucht an fünf Projekttagen diese Themen mit praxisnahen Angeboten und Übungen zu bearbeiten.
Im Vorspann der Konzeption werden zur Information für die Multiplikatoren Hintergründe und Gemeinsamkeiten von Essstörungen abgehandelt. Danach wird die Vorgehensweise der Arbeitsgruppe beschrieben mit Zielen, Zielgruppe und Organisation.
Bevor die einzelnen Projekttage inhaltlich vorgestellt werden, stellt das Konzept Übungen, Spiele und Entspannungsübungen vor, die vor, während oder als Abschluss eines Projekttages eingebunden werden können. Fortsetzung - siehe Anhang
Themen der Projekttage:
- Schönheit
- Was ist Schönheit (Cluster erstellen)
- Schönheit früher, Schönheit im Wandel der Zeit (Folien zeigen und besprechen)
- Wer bin ich? Frauenbild/Männerbild (Einstellungen und Haltungen)
- Identität
- Wer bin ich?
- Körperpolitik (Umrisszeichnungen u.a.)
- Welches Tier verkörpert mich? (Tierbilder auswählen)
- Mein Lebensweg
- Meine Stärken
- Gefühle
- Fühlst du Dich wohl in Deiner Haut?(Psychotest)
- Dein Lebensgefühl früher und heute (malen, Bilder auswählen)
- Werbung - Wünsche und Träume (Folien, Diskussion)
- Mein Leben als erwachsene Frau (Bilder auswählen und erzählen)
- Genuss
- Genussfähigkeit (sinnliche Erfahrung)
- Genussfähigkeit kognitiv (Cluster und Lektüre)
- Styling (Schminke etc.)
- Entspannung (Musik, Massagebälle etc.)
Organisatorisches
Vorgesehen ist das Projekt in Schulen für einen Zeitraum von 5 Tagen, wobei es auch , je nach Bedarf und Interesse auf 4 oder gar 3 Tage verkürzt werden kann. Ebenso ist es möglich im Rahmen von Gruppenarbeiten in Jugendeinrichtungen einzelne Module der Konzeption nach Interesse der Teilnehmerinnen durchzuführen.
Für die interessierten Multiplikatoren wird von den Teilnehmerinnen des Arbeitskreises "Mädchen und Sucht" eine Einführung ins Projekt bzw. der Umgang mit der Projektkiste durchgeführt. Gemeinsam sollen im Vorfeld der Projekttage oder Unterrichtseinheiten oder AG's Planungen und Projektdurchführungen stattfinden.
Da die AG "Mädchen und Sucht" aus 6 Teilnehmerinnen besteht, die in den verschiedenen Stadtteilen Essens tätig sind (Kinder- und Jugendzentren, Büros für Kinder und Jugendarbeit, Fachstelle für Suchtprävention) können Anfragen aus Schulen und Jugendeinrichtungen bezüglich des Projektes "Spieglein, Spieglein" entsprechend auf die Stadtbezirke verteilt und durchgeführt werden.
Die Initiatorinnen bzw. Autorinnen bieten Anleitung und Begleitung an mit der Option das Projektkonzept auf die Bedürfnisse der Zielgruppe hin zu evaluieren und aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- Auseinandersetzung mit dem Thema
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- Erkennen persönlicher Stärken
- Erkennen, dass Schönheit vielschichtig ist
- Selbstwertgefühl stärken
- Stärkung des selbstbewußten Auftretens
ja, Möglichkeit der Auseinandersetzung mit den Themen Schönheit, Identität, Gefühle, Genüsse für die Zielgruppe, Infotransfer f. Multiplikatorinnen
- AK Mädchen (Jugendamt Essen)
- Fachstelle für Suchtprävention
ja, folgendermassen: Dadurch, dass einzelne Module der nicht fertig gestellten Konzeption schon bei der Zielgruppe ausprobiert und die dort gemachten Erfahrungen in das Konzept miteinbe-zogen wurden.
Das große Interesse der Zielgruppe an dem Thema Essstörungen und die Erfahrung der Multiplikatoren, dass die Zielgruppe häufig auffälliges Essverhalten aufweist.
Durch gezielte Projekttage an Schulen und Mädchengruppenarbeit in Freizeiteinrich-tungen.
An ihrem Bedürfnis Orientierung und Bestätigung zu bekommen und an ihrem In-teresse, sich mit Themen, wie Schönheit, Identität, Gefühle und Genüsse ausein-ander zu setzen.
- Fachöffentlichkeit
- Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
- Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
- Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
nein
- Jugendarbeit und Jugendhilfe
- Schulen (Schwerpunkt)
- Gesundheitsamt
- Jugendamt
- Verein Krisenhilfe (Fachstelle für Suchtprävention) im Dezernat V (federführend)
- Arbeitsgemeinschaft
1999
2001
wahrscheinlich gesichert
ja, Mindestvorraussetzung, um das Projekt durchzuführen, ist eine vorherige Einführung durch die Mitglieder der AG “Mädchen und Sucht“. Danach erst kann die Projektkiste ausgeliehen werden. Angestrebt wird allerdings die gemeinsame Durchführung des Projektes mit den Multiplikatoren aus Schule und Jugendarbeit.
ja, Spezielles Angebot für 12 – 16jährige Mädchen
Ständiges Angebot innerhalb der geschlechtsspezifischen Suchtprävention für Mädchen
ja, 2000
nein
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Protektive Faktoren
Folien, Spielkarten, Collagen, Zeichnungen, Bilder, Musik, Flipchart oder Tafel
Seminare zum Thema: “Mädchen und Sucht“, Entwicklung mädchenspezifischer Schul-projekte und Aktionstage in Jugendeinrichtungen
ja, 3 Jahre und mehr
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