Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Neue Strukturen der Zusammenarbeit und Vernetzung von Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Enzkreis und Stadt Pforzheim am Beispiel der Gemeinde Königsbach - Stein
1. Einleitung
2. Konzept Netzwerk
2.1. Einleitung - Gesundheitsförderung und Prävention
2.2. Ziele und Inhalte von Netzwerk - looping
2.3. Konzeption von Netzwerk-looping
2.4. Organigramm des Netzwerks - looping
3. Umsetzung am Beispiel der Gemeinde Königsbach - Stein
3.1. Zusammenfassung
3.2. Chronologie der Veranstaltungen in der Gemeinde Königsbach-Stein (1999-2002)
3.3. Veranstaltungen gegliedert nach Zielgruppen
1. Einleitung
Looping - Netzwerk für Gesundheitsförderung und Prävention stellt den Zusammenschluss der Regionalen AG Gesundheit und AK Suchtprophylaxe dar. Looping gibt es in dieser Form erst seit Mai 2000 und ist bislang einzigartig in Baden-Württemberg. Hier werden Prävention, insbesondere Suchtprävention und Gesundheitsförderung zusammengefasst.
"Gesundheitsförderung und Prävention" - beides sind theoretisch unscharfe Begriffe, die teilweise synonym benutzt werden. Oder es wird unterstellt, dass das, was die Prävention nicht leisten kann, die Gesundheitsförderung leistet und vice versa. Wir nutzen diese begriffliche Unschärfe zum Vorteil des Bereiches "Prävention", weil sie auch Menschen anspricht, die sich durch den Begriff "Suchtprävention" abschrecken lassen.
Im Verlauf von 1 1/2 Jahren ist es uns gelungen, die Themen "Suchtprävention und Gesundheitsförderung" in unterschiedliche Lebensbereiche der Gemeinde Königsbach -Stein zu tragen, zuerst in die Kindergärten, dann in die Schulen. In 2001 fanden die Vorgespräche und Planungen für Veranstaltungen im Familientreff und das Großprojekt "Sport ist wichtig und macht stark 2002" statt. Der Bürgermeister der Gemeinde Königsbach -Stein, Bernd Kielburger, hat sich persönlich stark für das Projekt eingesetzt. Dadurch ist es gelungen, alle Vereine in der Gemeinde einzubeziehen.
2. Konzept Netzwerk
2.1. Einleitung - Gesundheitsförderung und Prävention
Eine zentrale Frage in der Gesundheitsförderung und Prävention ist: Welche Faktoren fördern und erhalten Gesundheit?
Gesundheit stellt einen Zustand ganzheitlichen Wohlbefindens dar. Laut WHO-Definition bedeutet das: seelisch, körperlich und sozial im Einklang mit sich, dem eigenen Körper und der Umwelt zu sein.
Gesundheit bedeutet nicht die Abwesenheit von Krankheit und Problemen. Wir gehen davon aus, dass es jeder Mensch im Laufe seines Lebens mit Problemen körperlicher, seelischer und/oder sozialer Art zu tun hat. Gesundheit in diesem Kontext bedeutet, den Mut zu haben, mit seinen Problemen zu leben und umzugehen.
In Pforzheim und Enzkreis haben Regionale Arbeitsgemeinschaft Gesundheit (RAG) und Arbeitskreis Suchtprophylaxe (AK Sucht) diese gemeinsame Zielsetzung und Aufgabenstellung in der Gesundheitsförderung und Prävention erkannt.
Im Mai 2000 wurde looping - Netzwerk für Gesundheitsförderung und Prävention Enzkreis -Stadt Pforzheim gebildet. Die Aufgabe von looping ist es , Maßnahmen in Stadtteilen und Gemeinden zu entwickeln, zu unterstützen und zu koordinieren, die das seelische, körperliche und soziale Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fördern. Eine besondere Gewichtung liegt auf dem Bereich Suchtprävention.
Aus diesem Ansatz ergeben sich die Ziele und Inhalte von Gesundheitsförderung und Prävention.
2.2. Ziele und Inhalte von Netzwerk - looping
- Förderung des ganzheitlichen Wohlbefindens als wesentlichem Schutzfaktor gegenüber Krankheit und Gefährdungen über Vermittlung von life-skills
- Koordination, Planung, Durchführung / Unterstützung von präventiven Angeboten (Projekten und Veranstaltungen)
Themen
Zur Frage "Was fördert und erhält die Gesundheit und schützt vor Gefährdungen?" werden Themen wie Lebenskompetenz (Kommunikations- und Konfliktfähigkeit), körperliches Wohlbefinden, menschengerechte Lebensräume, soziale Benachteiligung und Integration schwerpunktmäßig aufgegriffen. Information stellt natürlich ebenfalls einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit dar. Nur wer über sachlich richtige Informationen verfügt, besitzt das Handwerkszeug, sich zu entscheiden.
Vernetzung
Die Vernetzung der sozialen Institutionen im Enzkreis und Pforzheim stellt einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit von looping dar. Das Ziel ist, mehr Effektivität in der praktischen Präventionsarbeit durch Absprachen in inhaltlicher und räumlicher Hinsicht zu erreichen. Die Einbeziehung von bürgerinnen- und bürgerschaftlichem Engagement in der praktischen Arbeit vor Ort ist ebenfalls ein wichtiger Aufgabenbereich. Dies kann sich auch in adäquaten Formen des Sozialsponsoring ausdrücken.
Durch diese umfassende Schwerpunktsetzung in der Gesundheitsförderung und Prävention sowie durch die strukturelle Institutionalisierung mit der Einrichtung looping - Netzwerk für Gesundheitsförderung und Prävention gilt looping regional und überregional als Pilotprojekt und beispielhaftes Modell, die heutigen Problemlagen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in einem umfassenderen Rahmen anzugehen.
2.3. Konzeption von Netzwerk - looping
Ziel
- "gesund und kompetent leben" über die Förderung des seelischen, körperlichen und sozialen Wohlbefindens
Zielerreichung
- Verankerung von ganzheitlich orientierter Gesundheitsförderung und Prävention im Alltag über den Aufbau von Schutzfaktoren
- Netzwerk - looping entwickelt mit Kooperationspartnern entsprechende Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention
Inhalte
1. sozialmedizinischer Ansatz
- gesunde Umwelt
- gesunde Ernährung, körperliche Gesundheit und Fitness
- Therapiemöglichkeiten
2. sozialstruktureller Ansatz
- menschengerechte Lebenswelten
- Partizipationsmöglichkeiten
3. persönlichkeitsbildender Ansatz
- Förderung der Lebenskompetenz (Konflikt-, Erlebnis- und Beziehungsfähigkeit, Standfestigkeit)
- Stärkung des Selbstwertgefühl
- Orientierungshilfen im Erziehungsalltag
Zielgruppen
- Kinder, Jugendliche, Eltern, Familien
- Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
- Sozial benachteiligte Menschen
- Menschen in besonderen Lebenslagen
- Kindergärten, Schulen, Vereine und Verbände
- Einrichtungen der Jugendhilfe und Bereiche der Gesundheitsförderung
- Familienbildung
- Initiativen vor Ort
Aufgaben
1. Vernetzungsarbeit nach innen und nach außen
- Kooperationsprojekte von "netzwerk-looping" mit anderen Organisationen und Initiativen vor Ort
- Gremienarbeit
- Selbsthilfegruppen
2. Arbeit mit Zielgruppen vor Ort aus den Bereichen Familie, Kindergarten, Schule, Jugendhilfe, Freizeit
- Beratung:
- Information
- Kompetenztraining
- Gestaltung von Lebensräumen
3. Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren und Multiplikatorinnen
- Pädagogischer Tag / schulinterne Fortbildung
- Seminare
- Informationsveranstaltungen
- Projektarbeit und Projektbegleitung
4. Projektmanagement und Beratung
- bei Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention / Suchtprävention
- Weitervermittlung von Einzelpersonen
5. Öffentlichkeitsarbeit (Personal- und massenkommunikativ)
- Beziehungsarbeit
- Imagekampagnen
- Pressearbeit
6. Dokumentation und Evaluation
- Bedarfsermittlung
- "Lücken schließen"
- Auswertung
2.4. Organigramm von Netzwerk - looping
Träger von looping - Netzwerk für Gesundheitsförderung und Prävention sind
-
Enzkreis
-
Stadt Pforzheim
Organisation von looping
Kuratorium
- Vertreterinnen aus 35 sozialen Einrichtungen
- Enzkreis / Stadt Pforzheim
- Leitung: Kart Röckinger
Steuerungsgruppe
15 Vertreterinnen aus dem Kuratorium Leitung: Wolfgang Herz
Geschäftsführung
- Geschäftsführerin: Iris Augenstein
- 2 Beauftragte für Suchtprävention Qe 50%) Martina Usländer Gudrun Pelzer-Knoll
- 2 Sekretariatskräfte (je 50%): Marianne Pfitzenmeier und Blanka Weichselbaum
- freie Mitarbeiterinnen
Projekte Aktionen Kampagnen
3. Umsetzung am Beispiel der Gemeinde Königsbach - Stein 3.1. Zusammenfassung
Im Jahr 1999 fanden über die Koordinationsstelle für Suchtprophylaxe die ersten Elternabende in Königsbach-Stein in 3 Kindergärten zum Thema "Kinderstark machen" statt. In einem der Kindergärten gab eine praktische Umsetzung der Zielformulierungen der Elternschaft am Elternabend: das große Projekt "Steinzeit" wurde als Jahresthema aufgegriffen und verfolgt. (Umgang mit Naturmaterialien, Spielen in nicht vorgefertigten Spielwelten, Bewegungsbaustellen, Freiräume für Kinder..). Ein enger Kontakt und eine gute Kooperation waren Bestandteil des Projektes.
Bereits kurze Zeit später interessierte sich ein weiterer Kindergarten für unser neu konzipiertes "Spielstatt-Projekt, welches beim jährlichen Straßenfest in einer "light-Version" als erster Modellversuch durchgeführt wurde und großen Anklang fand.
Im Jahr 2000 bekundete das Lise-Meitner-Gymnasium Interesse an den Workshops und Elternabenden für weiterführende Schulen, die damals wie heute in Zusammenarbeit mit der Jugend- und Drogenberatung durchgeführt werden.
Im Juni 2000 fand unter Einbeziehung der Kindergärten und Grundschulen mit den Vereinen in Königsbach das Projekt "Sport ist wichtig und macht stark" statt.
In diesem Jahr (2001) ließ sich feststellen, dass sich das Thema "Suchtprävention" innerhalb der Schulen in der Gemeinde herumgesprochen hat und eine große Nachfrage nach Maßnahmen in den jeweiligen Schulen durch alle Schularten (vgl. S.6) hindurch stattfand.
Auf besonders großes Interesse stieß das Projekt "Sport ist wichtig und macht stark" bei Vertretern aus der Lehrerschaft der Schulen in Königsbach-Stein und dem Bürgermeister, dem es mit zu verdanken ist, dass sich inzwischen nahezu alle Vereine der Gemeinde beteiligen.
In der Fortsetzung des Projektes sollen nun alle Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen aus Gymnasien, Haupt- und Realschulen, sowie der Förderschule in Königsbach und Stein zu einer gemeinsamen Sportveranstaltung eingeladen werden.
Bewusst eingeplant ist die Vermischung der einzelnen Schularten und das Wegnehmen des Wettkampfgedanken. Dabei sein, Kontakte haben, Freude an der Bewegung empfinden, sollen Leitgedanken sein.
Unser Ziel ist es, den hohen Stellenwert der Vereinsvertreter in der Suchtprävention / Gesundheitsförderung bewusst zu machen (z.B. durch Informationsveranstaltungen), weil sie gerade jungen, heranwachsenden Menschen einen Orientierungsrahmen bieten und zur Stärkung der Lebenskompetenz beitragen können. Deshalb liegt unser Augenmerk auch auf der Nachhaltigkeit (z.B. Mitgliedschaft im Sportverein, Fortbildung von Übungsleitern usw.).
Was 1999 mit dem von der damaligen Koordinationsstelle für Suchtprophylaxe begonnenen Projekt beim TV- Brötzingen seinen Anfang nahm, setzt sich nun schon das vierte Mal in Folge fort.
Unser Bestreben ist es, ein Projekt zu initiieren, seine Umsetzung zu unterstützen und zu begleiten, um es dann die langfristige Weiterführung der jeweiligen Gemeinde zu überlassen und neue Tätigkeitsfelder zu suchen.
Deshalb streben wir an, uns im Jahr 2003 als Motor und / oder Durchführende aus Königsbach/ Stein wieder zurückzuziehen und möglichst nur noch beratend tätig zu sein.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass eine Sensibilisierung der Schulen, Kindergärten und Vereine für die Themen "Suchtprävention und Gesundheitsförderung" stattgefunden hat und damit eine Bereitschaft, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, einhergeht.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- andere (ohne Beschreibung)
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
ja,
- Verwaltung
nein
-frühzeitiger Beginn (Ki Ga) -alle beteiligten Personengruppen einbeziehen (z.B. Schüler, Lehrer, Eltern) -Bereitschaft der Kommune Königsbach, sich an der Vernetzung von unterschiedlichen Einrichtungen in der Gemeinde zu beteiligen.
Über Vorgespräche in den betreffenden Einrichtungen mit den konkreten Angebotsabsprachen (wer, wann, wo, wie, was?)
-Informationsbedarf -Anknüpfung an die altersentsprechenden Themen der jeweiligen Lebenssituation (z.B Jugendliche > Konsum; z.B. Eltern > Erziehungsfragen)
- Bürgermeister (Schwerpunkt)
- Eltern (Mütter/Väter)
- Erzieher / Erzieherinnen
- Fachöffentlichkeit (Schwerpunkt)
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
- Trainer, Übungsleiter von Sportvereinen (Schwerpunkt)
- Vorstandsmitglieder (Schwerpunkt)
nein
- Gesundheitsförderung
- Kindergärten und Kindertagesstätten
- Schulen (Schwerpunkt)
- Sportvereine (Schwerpunkt)
- Netzwerk "Looping" - Gesundheitförderung und Prävention Enzkreisstadt Pforzheim
- Freie Träger
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Kindergärten / Kindertagesstätten
- Krankenkassen
- Private Spender / Sponsoren
- Schule
- Sonstige
- Sportvereine
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Steuerungsgruppe: VertreterInnen von Schulen u. Vereinen
- Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
- Projektgruppe
1997
1999
wahrscheinlich gesichert
nein
ja, Sportvereine (Vereine)
Ausweitung der klass. und fortlaufenden Suchtprävention in Kindergärten und Schulen durch Vernetzungsangebote mit örtlichen Institutionen (Familientreff, Vereine, Krankenkassen, Bürgermeisteramt)
ja, 1998
ja, Konsumierende Jugendliche in WS. Dadurch Interesse der Eltern und Lehrer möglichst früh präventiv tätig zu sein.
- Konzept der Gesundheitsförderung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Konzept des sozialen Lernens
- Gemeinde
- Protektive Faktoren
Eigene und Fremdkonzepte.
ErzieherInnen AG, Päd. Tage für Lehrerinnen/ Schulinterne Fortbildung
nein