Emmendingen

Typ: 
Landkreis
Einreichende Dienststelle: 
Jugebdant des Landkreises
Name des Ansprechpartners: 
Ulrich Leser
Funktion des Ansprechpartners: 
Kreisjugendarbeiter
Straße/Postfach: 
Bahnhofstraße 2-4; 79312 Emmendingen
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Telefon des Ansprechpartners: 
07641451333
Telefax des Ansprechpartners: 
07641451450
E-Mail des Ansprechpartners: 
kreisjugendarbeit@landkreis-emmendingen.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.landkreis-emmendingen.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Kooperationen und Vernetzungen im Landkreis Emmendingen und die daraus entstandenen Projekte

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Der Landkreis Emmendingen nördlich von Freiburg i. Br. ist ländlich geprägt. Neben der Großen Kreisstadt Emmendingen im Zentrum und Waldkirch im vorderen Elztal gibt es weitere 22 Städte und Gemeinden mit 1.700 - 12.800 Einwohnern. Insgesamt leben hier ca. 151.000 Einwohnerinnen.

Im Bereich der Suchvorbeugung sind neben dem Jugendamt des Landkreises (in Gestalt von Erziehungs- und Familienberatungsstelle und Kreisjugendarbeit) der biv. (betriebliche Prävention und Elternarbeit; eine Personalstelle für Suchtprävention und Öffentlichkeitsarbeit), die agj- Jugend- und Drogenberatungsstelle ,emma' (Arbeit mit Schulklassen und Ex-Usern). die Polizei (im Rahmen ihres Präventionsauftrags auch zum Thema Sucht) und die Schulen (Präventionslehrerinnen) im üblichen Maße tätig. Ohne dass es ein(e) ausgewiesene(n) kommunalen Beauftragte) für Suchprophylaxe wie in anderen Landkreisen gibt, existieren darüber hinaus dauerhafte und tragfähige Kooperationen und Vernetzungen zwischen den Akteuren aus unterschiedlichen sozialen Bereiche. Diese sollen im Rahmen der hier vorliegenden Bewerbung anhand von drei Schwerpunkten mit den jeweiligen Merkmalen Idee, Durchführung, Fazit und Ausblick dargestellt werden:

1. Vorschulische Erziehung: Kinder stark machen, Eltern stark machen - stark statt süchtig ... und un-abhängig

IDEE

Gründung einer Kooperation der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landkreises und der bIv.-Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung mit den Zielen

  • Entwicklung von Maßnahmen zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Kindergarten für Erzieherinnen und Eltern,
  • Einbezug der Zielgruppen an der Entwicklung durch eine kreisweite Bedarfserhebung im Rahmen einer formativen Evaluation

Durchführung

ab 1994: Ein erstes Elternseminar mit Kindergarteneltern findet statt.

ab 1995: Eine erste Erzieherinnenfortbildung 'Suchtvorbeugung im Kindergarten' findet statt. Durchführung einer kreisweiten Bedarfserhebung mit allen Kindergärten-Teams und einer Gruppe von Elternbeiräten mit den Ressourcen der Kooperationspartner und wissenschaftlicher Begleitung durch .die Universität Freiburg, finanziell unterstützt durch die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheiterziehung.

Die wesentlichen Ergebnisse der Bedarfserhebung seitens der Erzieherinnen (in % der Nennungen, N = 41, entspr. 47% der Einrichtungen):

Inhaltliche Ergebnisse:

  • Neben Verhaltensauffälligkeiten (88%) werden Entwicklungsverzögerungen (80%) zunehmend beobachtet.
  • Aus der Sicht der Leiterinnen sind immer mehr Kinder zappelig, unkonzentriert und leicht irritierbar (23%).
  • Auch nehmen Kinder zu, die Frustrationen nur schwer tolerieren und kaum aus schlechter Erfahrung lernen (14%).
  • Vor dem Bedarf nach Fortbildung zu Entwicklungsverzögerungen (46%) steht der Bedarf nach Unterstützung zu Verhaltensauffälligkeiten (60%).

Schlussfolgerungen:

  • Angemessen scheint die aktuelle Fortbildung 'Suchtprävention im Kindergarten'. Sie deckt sich mit dem Bedürfnis von nach Unterstützung zum pädagogischen Umgang mit gefährdeten Kindern (73%), zu Hintergrundinformationen zur Entstehung süchtigen Verhaltens (49%) und Umgang mit süchtigem Verhalten (Aus-weichverhalten) (54%).
  • Ebenso könnte die Elternarbeit sinnvoll unterstützt werden, indem Seminare zur Gesprächsführung (66%) sowie zum Umgang mit (sucht-)gefährdeten Eltern (49%)angeboten würden.
  • Als dringlich werden Fortbildungen angesehen, die Erzieherinnen dabei unterstützen, die Kinder zur selbständigen Konfliktlösung zu befähigen (54%) oder mit den Kindern Phasen von Ruhe und Toben (63%) einzuüben.

seit 1996: 'Suchtprävention im Kindergarten' als kreisweites Angebot für Erzieherinnen im Rahmen der bestehenden Erzieherinnen-Arbeitsgemeinschaften. 14 Fortbildungen mit 180 Erzieherinnen aus 43 Einrichtungen (aus 88 Einrichtungen im Landkreis = 46%) Nachbefragung der Teilnehmerinnen (Ergebnisse und Konzept in der Anlage)

seit 1998: "Auffällige Kinder ... und die Eltern? - Elterngespräche im Kindergarten -" als kreisweites Angebot für Erzieherinnen im Rahmen der bestehenden Erzieherinnen-Arbeitsgemeinschaften und als einrichtungsübergreifende Ausschreibung. 11 Fortbildungen mit 102 Erzieherinnen aus 46 Einrichtungen (aus 94 Einrichtungen im Landkreis = 49%) Nachbefragung der Teilnehmerinnen (Ergebnisse und Konzept in der Anlage)

seit 2000 "Praxisberatungsgruppen Elterngespräche' als kreisweites Angebot für Teilnehmerinnen der Fortbildung 'Elterngespräche im Kindergarten' 3 Gruppen mit 17 Erzieherinnen aus 9 Einrichtungen (aus 94 Einrichtungen im Landkreis = 9%)

seit 2001 'Sucht in der Familie - was tun?' als kreisweites Praxisberatungsangebot für Erzieherinnen an zwei Terminen. Zu geringe Anzahl von Anmeldungen, daher Einzelfallberatungen

Fazit (vorläufig)

  • Die Angebote finden eine sehr gute Akzeptanz bei den Erzieherinnen
  • Die Erzieherinnen profitieren von den Fortbildungsinhalten
  • In Folge der Angebote entstehen vielfältige, enge und regelmäßige Kontakte zwischen der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises, der bIv.-Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung und den Kindergärten zur Frühintervention bei Verhaltensauffälligkeiten, thematischen Elternabenden und Erzieherinnensupervisionen usw.

Ausblick

Alle bisherigen Fortbildungsangebote für Erzieherinnen werden fortgesetzt, neu hinzu kommt die Fortbildung 'Konflikte - Die Chance zum sozialen Lernen'

2. Arbeitskreis Suchtprophylaxe: Suchtvorbeugung in der Jugendarbeit

IDEE

Gründung einer Kooperation der Jugendarbeit des Landkreis Emmendingen, der Jugendpflegen der Städte Emmendingen, Herbolzheim und Kenzingen, der Gemeinden Denzlingen und Teningen, der agj- Jugend- und Drogenberatungsstelle ,emma' und der blv.-Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung mit den Zielen

  • Austausch zu Fragen der Intervention bei konsumierenden Jugendlichen im Bereich der Jugendarbeit
  • Planung und Durchführung kreisweiter Präventionsmaßnahmen

Durchführung

1991 Konstituierung als AK Suchtprophylaxe mit den o.g. Mitgliedern mit jährlich zwischen 7-10 Besprechungen

1992 Mitgestaltung von Projekttagen an verschiedenen Schulen und Zusammenstellung einer Arbeitshilfe für Lehrerinnen

1993 Theaterprojekt 'Rein ins Leben - raus aus dem Schlamassel' mit vier Aufführungen der Theaterwerkstatt eines Therapiezentrums und Projektarbeit in Schulen, finanziert über Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung.
Kreisweiter Plakatwettbewerb Leben hat Zukunft im Rahmen des Jahres der Suchtprophylaxe Baden-Württemberg mit dem Motto 'Leben hat Zukunft' in Kooperation mit den Schulen, finanziert über Sponsoren und die Kreisjugendarbeit (siehe 2.1).

1994 Abschlussfest und Prämierung des Plakatwettbewerbs Leben hat Zukunft

1995 Wanderausstellung von Leben hat Zukunft im Landkreis.

1996 Entwicklung und Druck des Flyers (k)ein Bierdeckel mit Anregungen zum Umgang mit Alkohol und Nikotin bei Vereinveranstaltungen (siehe 2.2).

1997 Veranstaltungen zu (k)ein Bierdeckel in verschiedenen Kommunen.

1998 Weitere Veranstaltungen zu (k)ein Bierdeckel mit Vereinsvertreterinnen.

1999 (Saftladen geht in Betrieb und wird von 33 Veranstaltern an 45 Tagen eingesetzt (siehe 2.3).

2000 Saftladen wird von 30 Veranstaltern an 48 Tagen eingesetzt. Weitere Veranstaltungen zu (k)ein Bierdeckel mit Vereinsvertreterinnen. Entwicklung der Aktion schon 16? für Verkaufspersonal und Vereinsvertreter zum Thema 'Kein.Alkohol unter 16' (siehe 2.4).

2001 Saftladen wird von 21 Veranstaltern an 35 Tagen eingesetzt. Die Jugendagenturen im Landkreis werden aktive Mitglieder im Arbeitskreis. Start der Aktion schon 16?

Fazit (vorläufig)

  • Kontinuierliche und bewährte Zusammenarbeit von Jugendpflegen und Suchtberatungsstellen
  • Durchführung einer Vielfalt von Maßnahmen als praktisches Ergebnis der Zusammenarbeit
  • Sicherung der Präsenz von Suchtprävention in der Jugendarbeit angesichts immer 'nachwachsender' Jugendlicher

Ausblick

Der Arbeitskreis und die Aktionen Saftladen und schon 16? werden fortgesetzt.

2.1 Leben hat Zukunft

IDEE

Ein Plakatwettbewerb für Kinder (bis 14 Jahre), Jugendliche (14 bis 17 Jahre) und junge Erwachsene (bis 21 Jahre) mit folgenden Grundsätzen:

  • Im Rahmen des Jahres der Suchtprophylaxe in Baden-Württemberg mit dem Motto ,Leben hat Zukunft'.
  • Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollte eine optimistische Zukunftsorientierung angeregt und gefördert werden.
  • Zusammenarbeit mit Schulen, Erstellen von Arbeitsmappen für Lehrer zur Umsetzung im Unterricht.
  • Wanderausstellung im Landkreis mit einem Teil der Plakate.

Durchführung

März 1993 Erarbeiten von Unterrichtsvorschlägen gemeinsam mit Lehrern. Sponsorensuche. Zusammenstellen der Ausschreibungsunterlagen.

Nov 1993 Verteilen der Ausschreibungsunterlagen an sämtlichen Schulen im Landkreis sowie an Mitarbeiterinnen in Verbänden. Vorbereitung der Evaluation.

Feb 1994 Organisation der Jury Erste Ergebnisse der Evaluation: Eine nahezu flächendeckende Verteilung der Ausschreibungen wurde erreicht. 312 Einsendungen von ca. 500 Teilnehmerinnen.

März 1994 Auswahl der Sieger- und der Ausstellungsplakate

April 1994 Abschlussfest mit Prämierung der Siegerinnen im Beisein der Jury, des Landrats, der Sponsoren, Eltern und natürlich von Kindern und Jugendlichen. Erstellung einer Ausstellung mit 30 Plakaten.

Juni 1994 Auswertung der Einsendung nach bestimmten Kriterien. Abschluss der Evaluation, Befragung der Teilnehmerinnen.

1995 Die Ausstellung wird an 134 Tagen an 12 Orten im Landkreis gezeigt.

Fazit

  • Der Wettbewerb fand eine sehr große Resonanz.
  • Bei den erreichten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen fand eine Auseinandersetzung mit Lebenssituationen, Zukunftswünschen, -hoffnungen und -forderungen statt. Laut Abschlussbefragung wurde eine optimistische Zukunftsorientierung angeregt und gefördert
  • Es gab eine große Akzeptanz bei Lehrerinnen, Leben hat Zukunft zu thematisieren.

2.2 Dies ist (k)ein Bierdeckel

IDEE

Entwicklung eines Flyers als Medium zur Förderung einer suchtmittelkritischen Praxis bei Vereinsfesten, Gassenfesten und ähnlichen Gelegenheiten. Die Inhalte:

  • Regelungen des Jugendschutzgesetzes bzgl. Alkohol und Nikotin
  • Erweiterte Empfehlungen zur Gestattung von Kinder- und Jugendveranstaltungen, Veranstaltungen für Jugendliche ab 16 und junge Erwachsene und allen Vereinsveranstaltungen
  • Entwicklung und Durchführung personalkommunikativer Maßnahmen zur Unterstützung der Umsetzung vor Ort.

Durchführung

1996 Befragung aller 24 Kreisgemeinden zur bisherigen Umsetzung des Jugendschutzes, Ansprechpartnern in der Kommunalverwaltung und Handlungsbedarf vor Ort. Entwicklung der Empfehlungen für den (k)ein Bierdeckel. Layout und Druck aus Mitteln der Kreisjugendarbeit und der Innungskrankenkasse.

seit 1997

  • Öffentlichkeitsarbeit, u. a. mit einer Empfehlung des Jugendhilfeausschusses des Kreistages
  • Vorstellung und Diskussion beim Kreisjugendring
  • Diskussionsforen in verschiedenen Kommunen

Fazit (vorläufig)

  • Die Resonanz seitens der Kommunalverwaltungen war sehr unterschiedlich.
  • Zum Teil wurden lokale Veranstaltungen terminiert, dann aber mangels Resonanz der Vereine abgesagt.
  • Zum Teil wurde die kommunale Verantwortlichkeit (trotz Ortspolizeibehörde und Erteilung der Schankerlaubnisse bei Veranstaltungen) gänzlich verneint. So konnte (k)ein Bierdeckel insgesamt weniger eingesetzt werden als geplant.

Ausblick

Im Rahmen der Aktion "Schon 16?" kommt (k)ein Bierdeckel seit 2001 wieder zum Einsatz

2.3 Der Saftladen

IDEE

Entwicklung einer mobilen alkoholfreien Bar mit folgenden Grundsätzen:

  • Komplettausstattung für einen Barbetrieb auch auf der grünen Wiese, so dass für den Betrieb nur noch ein Tisch organisiert werden muss.Zusätzlich werden alle Verbrauchsmaterialien wie Dekorationsartikel für die Gläser, Rezepthefte für alle zum Mitnehmen usw. mitgeliefert und sind in der Ausleihgebühr enthalten.
  • Der Betrieb ist unabhängig von einer elektrischen Versorgung, kann jedoch auch mit Elektrogeräten durchgeführt werden
  • Die Ausstattung muss in einem Pkw-Kombi zu transportieren sein.
  • Die Ausleiher betreiben die Bar selbständig.
  • Die Ausleihgebühr ist niedrig und deckt nur die Unkosten des Betriebes

Durchführung

1998 Sammeln von Informationen über alkoholfreie mobile Bars, Erstellung einer Inventarliste und Sicherung der Finanzierung (ca. 2500,- DM) aus Mitteln der Kreisjugendarbeit, der kommunalen Jugendpflegen und der Beratungsstellen.

1999 Presse und Öffentlichkeitsarbeit, u.a. durch Präsentation und Betrieb auf den Wochenmärkten in den Städten Emmendingen, Herbolzheim und Waldkirch. 33 Buchungen mit insgesamt 45 Betriebstagen, davon 12 x Kindergarten- und Schulfeste, 8 x Jugendarbeit, 3 x Wochenmärkte, 10 x Anderes Durchführung einer schriftlichen Befragung der Ausleiher mit folgenden Resultaten:
90% bewerten die Ausstattung mit 'sehr gut'; 66% bewerten die Organisation (Absprachen, Ausleihe, schriftlich Unterlagen) mit 'sehr gut', der Rest mit 'gut'. 50% bewerten die Durchführung insgesamt mit 'sehr gut', weitere 33% mit 'gut'. 65% bewerten die Resonanz bei den Besuchern mit 'sehr gut'.

2000 30 Buchungen mit insgesamt 48 Betriebstagen, davon 15 x Kindergarten- und Schulfeste, 5 x Vereinsfeste, 10 x Anderes

2001 21 Buchungen mit insgesamt 35 Betriebstagen, davon 8 x Kindergarten- und Schulfeste, 6 x Vereinsfeste, 7 x Anderes

Fazit (vorläufig)

  • Der Saftladen findet sehr gute Akzeptanz bei vielfältigen gesellschaftlichen Gruppen
  • Wiederholte Ausleihen von Vereinen, Schulen oder Kindergärten sichern die Kontinuität des Themas 'alkoholfrei genießen'
  • Der Betrieb trägt sich selbst und erlaubt sowohl Gewinne bei den Ausleihern als auch Ausstattungserweiterungen.

Ausblick

Der Saftladen wird fortgesetzt und um eine Winterausstattung zum Betrieb in der kalte Jahreszeit ergänzt.

2.4 Schon 16? Jugendschutz - Ich mache mit!

IDEE

Die Regel des Jugendschutzgesetzes "Kein Alkohol an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre" vergegenwärtigen und Verkaufspersonal (auch bei Festen) ermutigen diese Regel einzuhalten. Es gelten folgende Kerngedanken:

  • Ein Aufkleber an Kasse oder Tablett soll das Verkaufspersonal an die Regel erinnern.
  • Der Handzettel soll ausgegeben werden, um Diskussionen mit Jugendlichen zu verkürzen.

Durchführung

2000 Entwicklung der Aktion. Entwurf und Erstellen der Materialien (Aufkleber, Handzettel), Entwicklung personalkommunikativer Maßnahmen.

Juli 2001 Auftaktveranstaltung der Aktion "Schon 16?" mit Vertreterinnen aus 14 Gemeinde -und Stadtverwaltungen des Landkreises. Öffentlichkeitsarbeit.

Okt 2001 Informationsveranstaltung in den Gemeinden Weisweil und Winden vor allem mit Vereinsvertretern auf Einladung der Bürgermeister. Der Jugendhilfeausschuss des Kreistages drückt der Aktion "Schon 16?" seine Zustimmung aus und fordert zur Umsetzung in den Kommunen auf. Vielfältige Anfragen von Multiplikatoren - auch von außerhalb des Landkreises.

Nov 2001 Informationsveranstaltung zu "schon 16?" in Waldkirch v.a. mit Vereinsvertretern auf Einladung der Narrenzunft, der Polizei und der Stadtverwaltung. Versand von Aktionsmaterial an verschiedene Gemeinden.

Fazit (vorläufig)

  • Die Aktion hat die Problematik vergegenwärtigt und breite Diskussionen angeregt.
  • Ein Vereinsfest wurde im Anschluss an eine Informationsveranstaltung alkoholfrei gestaltet.

Ausblick

  • Weitere Informationsveranstaltungen (Emmendingen und Elzach) sind fest geplant.
  • Umsetzung beim großen Narrentreffen in der Gemeinde Niederwinden.
  • Kooperationsprojekt AK-Suchtprophylaxe (Jugendagentur Kenzingen) - Hauptschule Her-bolzheim: Jugendliche unter sechzehn Jahren werden selbst aktiv. Die Schüler einer achten Klasse werden in das Thema Alkohol und Sucht eingeführt und darauf vorbereitet, in den Dialog mit z.B. Tankstellenpächtern zu treten, um für die Umsetzung der Aktion zu werben.

3. Femmes Tische

IDEE

  • Erziehende finden sich im privaten Rahmen ungezwungen zusammen, um sich über Fragen von Gesundheit, Erziehung und Rollenverständnis auszutauschen.
  • Moderiert werden die Treffen von Laien-Moderatorinnen - engagierten Müttern aus dem gleichen Wohnort, die von den Projektträgem gesucht, ausgebildet und begleitet werden.
  • Der private Rahmen erreicht Erziehende, welche öffentliche Veranstaltungen, Seminare oder Beratungsangebote nur zögerlich wahrnehmen.

Durchführung

1999 Einmalige Bereitstellung von DM 20.000,- des Landes Baden-Württemberg je Landkreis für Präventionsprojekte in 2000/2001

2000 Präsentation des Atelier für Kommunikation (Aesch, Schweiz) - den Erfindern von FEMMESTISCHE - vor 22 interessierten Multiplikatoren aus dem Landkreis Gründung der lokalen Projektgemeinschaft der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landkreises Emmendingen, der bIv.-Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung, dem Kinderschutzbund Emmendingen, dem Mütterzentrum March-Reute e.V., der Volkshochschule Nördlicher Breisgau und dem Jugendhilfezentrum St. Anton, Riegel.
Finanzierung der Durchführung mit DM 14.000,- aus den Landesmitteln und DM 3.000,-aus einer Spende.
Planung einer externen Prozessevaluation, finanziert durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Moderatorinnensuche und Öffentlichkeitsarbeit.

2001 Start mit 9 Moderatorinnen mit einem Ausbildungswochenende und dem gemeinsamen Thema 'Kindern Grenzen setzen'

1. Halbjahr: Durchführung von

  • 31 Veranstaltungen mit 160 Gästen in 8 Gemeinden im Landkreis durch die 9 Moderatorinnen
  • Die Themen waren Kindern Grenzen setzen, Pubertät, Geschwisterkonflikte, Rechte und Pflichten; Alleinerziehend, Frauenalltag u.a.
  • 5 Praxisberatungstreffen der Moderatorinnen

Zum Halbjahresende scheiden vier Moderatorinnen wegen Umzug, Mutterschaft und Erwerbstätigkeit aus.

2. Halbjahr: Beginn mit einem Tagesworkshop der Moderatorinnen im Oktober. Durchführung von

  • 8 Veranstaltungen mit 45 Gästen in 4 Gemeinden im Landkreis durch die 5 Moderatorinnen
  • Die Themen waren Kinder stark machen, Pubertät, Verplante Kinder, Rechte und Pflichten, Loslassen, Wie mache ich mich als Eltern stark?, Alleinerziehend, Ich will alles: Familie, Beruf, Kinder, Karriere und Partnerschaft!
  • 4 begleitende Praxisberatungstreffen

Schwierigkeiten der Terminierung von geplanten 4 Veranstaltungen / Moderatorin in der kürzeren zweiten Jahreshälfte zwischen Sommerferien und Adventszeit.

Fazit (vorläufig)

  • Das Konzept funktioniert: Wir konnten Moderatorinnen gewinnen, diese konnten Gastgeberinnen gewinnen und diese wiederum Gäste.
  • Etwa 1/3 der Gäste sind solche, die öffentliche Veranstaltungen, Seminare oder Beratungsangebote bislang noch nicht wahrgenommen haben.
  • Die FEMMESTISCHE werden von den Gästen durchweg positiv und bereichernd erlebt.
  • Die Themen treffen die Bedürfnisse von Müttern und Vätern im Erziehungsprozess.
  • Der Laien-für-Laien-Ansatz stärkt die Erziehungskompetenz.

Ausblick

Fortsetzung der FEMMESTISCHE mit den Zielen

  • Gewinnung, Ausbildung und Begleitung von 7 Moderatorinnen (zusätzlich werden auch 4 bisherige Moderatorinnen ihre Tätigkeit fortsetzen).
  • vornehmlich aus den Kreisregionen Elztal und nördlicher Kaiserstuhl, die bislang noch nicht erreicht werden konnten.

Bemühungen um die Finanzierung für 2002 beim Landkreis Emmendingen, Stiftungen usw. Ein erster Zuwendungsbescheid der Karl-Kübel-Stiftung, Bensheim, sichert den finanziellen Anfang für das kommende Jahr.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
  • Eltern erreichen, die an andere Beratungsangebote nicht annehmen
  • Implementierung kontinuierlicher bedarfsorientierter Angenote für Erzieherinnen
  • Kontinuierliche Zusammenarbeit von kommunalen Jugendpflegen und Suchtberatungsstellen im Landkreis (AK Suchtprophylaxe)
  • Sensibilisierung für Themen der Suchtprävention im Kindergarten
  • Stärkung der Eltern in ihrer Erziehungskompetenz (Empowerment)
  • Stärkung der Erzieherinnen in Elterngesprächen zur Frühintervention bei Verhaltensauffälligkeiten
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Entwicklung bedarfsorientierter Angebote Kontinuierliche Zusammenarbeit von kommunalen Jugendpflegen und Suchtberatungsstellen im Landkreis mit konkreten Maßnahmen und Ergebnissen Durchführung des Projektes ?FemmesTische - Erziehende im Gespräch? in 2001 und Fortsetzung 2002

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • blv.-Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung, Erziehung- und Familienberatungsstelle des Landkreises
  • Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Landkreises, blv.- Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung
  • kommunale Jugendpflegen von Denzlingen, Emmendingen, Teningen, Herbholzheim, Kenzingen, blv.-Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung, agj-Jugend- und Drogenberatungsstelle, ?emma?
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Schwerpunkt Jugendarbeit: Mitarbeit von SchülerInnen bei der Entwicklung von `Leben hat Zukunft? Einbindung von Schülergruppen in die Umsetzung von `schon 16??

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Forschungsstand in der Suchtprävention (u.a. Expertise zur Suchtprävention der BzgA) Feldbeobachtungen der beteiligten Institutionen

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Bedarfserhebuzngen vor Entwicklung von Maßnahmen Feedback-Instrumente und ausführliche Evaluationen (u.a. durch BzgA) Laien-für-Laien Ansatz als Wesensmerkmal von Projekten (Schwerpunkt Familie)

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Schwerpunkt vorschulische Erziehung: Vorab erhobener Unterstützungsbedarf zu Themen der Suchtprävention, Elternarbeit, Konfliktlösung, zu günstigen Angebotsformen usw. Schwerpunkt Jugendarbeit: Unterstützung bei der alkoholfreien (-reduzierten)Festgestaltung in Vereinen usw. Schwerpunkt Familie: Gezeilter Austausch zu Fragen der Erziehung und Gesundheit und zum eigenen Wohlbefinden Bedürfnis nach sozialen Kontakten im Wohnumfeld

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Kursleiter / Kursleiterinnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsförderung (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Kindergärten und Kindertagesstätten (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
  • Sportvereine
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • andere Vereine
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1995

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1996

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Sämtliche beschriebene Verfahren waren zum Zeitpunkt der Einführung in unserer Kommune neu

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

ja, vorschulische Erziehung: ErzieherInnen Jugendarbeit: Vereine, Ehrenamtliche, Verkaufspersonal Familie: Erziehende direkt (ohne vermittelnde Institutionen wie z.B. Schulen, Kindergarten

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Jugendarbeit: Bei ?schon 16?`Ansprache und Unterstützung von (auch ehrenamtlichen) Verkaufspersonal; Familie: Unkoventioneller Zugang zu Erziehenden in ihren sozialen Netzwerken; Lain-für-Laien-Ansatz; erreicht auch Erzeihende, die traditionelle Angebote nicht in Anspruch nehmen

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

nein

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, vorschulische Erziehung: hoher Fortbildungsbedarf bei ErzieherInnen, siehe Beschreibung Jugendarbeit: Bedarf der Förderung einer alkoholfreien Kultur; Umsetzung des Jugendschutzgesetzes. Familie: Bedarf der Förderung von Erziehenden, die traditionelle Angebote nicht in Anspruch nehmen

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde, Besonders im Schwerpunkt Familie
  • Protektive Faktoren, Besonders im Schwerpunkt vorschulische Erziehung und Familie
  • Risikofaktoren, besonders im Schwerpunkt Jugendarbeit
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

siehe Anlagen

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

vorschulische Erziehung: gesamter Schwerpunkt Jugendarbeit: bei "(k)ein Bierdeckel";"schon 16?" Familie:

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, 3 Jahre und mehr

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

300